Von Stephanie Kern
Mosbach. Neues Format, neue Farbe, neues System und neue Kurse: Die Volkshochschule Mosbach startet ins neue Semester und hat ein gänzlich überarbeitetes Programmheft im Gepäck. Ein halbes Jahr hat VHS-Leiterin Dr. Katrin Sawatzki mit ihren Mitarbeitern nicht nur am Inhalt, sondern auch am Aussehen des Hefts gearbeitet. Magdalena Hecht (Leiterin Bereich Gesundheit und stellvertretende VHS-Leiterin), Martin Dietz (Bereich Berufliche Bildung) und Dorothee Lindenberg waren bei der Neufassung des Programms maßgeblich beteiligt. Im RNZ-Interview berichtet das vierköpfige Team, was sich ändert, was bleibt und was die persönlichen Höhepunkte des neuen Semesters sind.
Warum sollte man einen Kurs bei der VHS Mosbach belegen?
Dorothee Lindenberg: Weil die VHS Qualität bringt.
Soll das neue Programmheft diese Qualität auch optisch verdeutlichen?
Katrin Sawatzki: Ja. Wir haben ein Zertifizierungsverfahren beim VHS-Verband, an dem wir uns seit Jahren beteiligen. Diesmal beinhaltet unser Projekt auch die Überarbeitung des Markenauftritts. Es soll die "Marke VHS" deutschlandweit kreiert werden. Dazu gehört zum Beispiel auch ein einheitliches Logo, das wir auf dem Programmheft verwendet haben. Es hängt auch schon ein neues Schild an der Tür der Geschäftsstelle.
Und was ist neu am neuen Heft?
Katrin Sawatzki: Das Format ist handlicher, es gibt jetzt ein A5-Heft. Und das Programm ist jetzt in Farbe und mit Bildern aufgelockert. Die klassischen Fachbereiche der VHS sind jetzt deutlicher zu unterscheiden, weil es eine farbliche Kennzeichnung gibt.
Dorothee Lindenberg: Die Vorträge wurden in einer Extra-Übersicht noch einmal aufgelistet und sind nun einfacher zu finden. Neu sind auch die Verweiskästen zum Angebot der Außenstellen, neue Kurse sind mit einem Button gekennzeichnet und die geänderten Geschäftsbedingungen werden aufgeführt.
Martin Dietz: Noch nicht ganz zufrieden sind wir mit der neuen Webseite. Diese wurde zwar optisch aufgewertet, eine vollständige Überarbeitung fehlt aber noch.
> Zum Inhalt: Was ist neu im Programm, auf was sind Sie besonders stolz?
Magdalena Hecht: Auf den "Fit-und-Gesund-Tag". Der findet am 22. Oktober zum ersten Mal statt. In diesem Rahmen werden neue Gesundheitskurse und neue Dozenten vorgestellt. Jeder kann reinschnuppern, sich über die Angebote informieren und wenn er Lust hat, dabei bleiben. Auch für Kinder und Jugendliche gibt es Angebote.
Dorothee Lindenberg: Der Kurs "Englisch für ehrenamtliche Helfer" für Menschen, die sich in der Flüchtlingshilfe engagieren, wird fortgesetzt. Bei ausreichender Teilnehmeranzahl ist der Kurs für Helfer auch kostenfrei.
Und was ist seit Jahren fester Bestandteil des Programms?
Martin Dietz: Da denke ich natürlich besonders an die Sprachen. Im Bereich Bildung sind es auch Kurse, die sich mit den Grundlagen der EDV befassen.
Katrin Sawatzki: Ein junger Klassiker, der im Herbst neu aufgelegt wird, ist unser Themenschwerpunkt. Diesmal dreht sich alles um "Erlebte Heimat".
Es gibt wohl viele positive Entwicklungen. Was läuft nicht so gut, wo herrscht Bedarf?
Katrin Sawatzki: Im Bereich Deutsch als Fremdsprache bräuchten wir dringend Dozenten. Und bei den Vorbereitungskursen für Schüler könnten wir auch noch Unterstützung vor allem durch Lehrer gebrauchen.
Magdalena Hecht: Auch im Gesundheitsbereich wäre ich froh über neue und qualifizierte Dozenten. Und es wäre schön, wenn da auch ein paar neue Ideen kämen.
Gibt es auch Kurse für Flüchtlinge?
Katrin Sawatzki: Vor allem Sprach- und Integrationskurse. Ansonsten können die Asylbewerber an unserem normalen Kursprogramm teilnehmen, sie erhalten auch einen Rabatt.
Mussten Kurse aus den letzten Jahren gestrichen werden?
Katrin Sawatzki: Im Gesundheitsbereich müssen wir reduzieren - da es zu wenig Räume gibt, die wir nutzen können.
Das Raumproblem ist also immer noch aktuell?
Katrin Sawatzki: Ja, wir können nur noch bestimmte Räume nutzen. Nicht nur für die Gesundheitskurse, sondern auch für die Integrationskurse. In diesem Semester werden es acht bis neun dieser Kurse sein. Und das alte Feuerwehrmagazin, in das wir glücklicherweise einziehen durften, ist mittlerweile von der Übergangs- zur Dauerlösung geworden. Wir sind aber froh, dass es diesen Raum gibt! Auch in der Hospitalgasse haben wir mittlerweile einen Raum angemietet, im NKG und in der Hardbergschule sind wir Untermieter mit Integrationskursen. Wir nutzen alle Räume in Mosbach, die wir angeboten bekommen.
Gibt es mehr Kurse als früher?
Katrin Sawatzki: Ja, allein durch die Flüchtlingsthematik wächst das Programm. Insgesamt gesehen sind wir eine mittelgroße Volkshochschule. Diesem Mehraufwand haben wir auch in der Verwaltung Rechnung getragen und ein bisschen personell aufgestockt. Wir haben auch einen Asylbewerber, der bei uns als Ein-Euro-Jobber arbeitet.
Was sind Ihre persönlichen Höhepunkte im neuen Semester?
Katrin Sawatzki: Die Lesung mit meinem Vorgänger Dr. Kamp und der Vortrag von Dr. Ghazal. Er ist Syrer und schon lange in Deutschland, sein Bruder kam als Flüchtling hierher. Es ist sicher interessant, sich diesem Thema von einer anderen Seite aus zu nähern.
Info: Das neue Programm liegt in den Rathäusern im Verbreitungsgebiet und in der VHS-Geschäftsstelle, Hauptstraße 96, aus. Infos gibt es auch unter Tel.: (0 62 61) 1 20 77 sowie im Internet: www.vhs-mosbach.de.