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Billigheim: Caritas schenkt Haus St. Elisabeth an Gemeinde

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Von Dorothee Lindenberg

Billigheim. Eine ganze Reihe von Tagesordnungspunkten waren der Grund, dass die Sitzplätze in der Sport- und Festhalle Allfeld nicht auszureichen schienen. Die vermutlich vorletzte Sitzung des Billigheimer Gemeinderats im Jahr stieß zur Freude von Bürgermeister Reinhold Berberich auf reges Bürgerinteresse.

Weil auch eine Gemeinde ständigem Wandel unterliege, müssten von Zeit zu Zeit die Rahmenbedingungen verändert und ein Entwicklungskonzept erstellt werden, findet Bürgermeister Berberich. Am besten tauge dazu ein "Blick von außen", weshalb er einen Fachmann ins Gremium gebeten hatte. Björn Ament vom Kommunalplanungsbüro Klärle in Weikersheim informierte anhand zweier Modelle über Herangehensweise, Leistungsumfang, eventuelle Fördermittel, Zeithorizonte und Kosten. Der Rat nahm seine Ausführungen zur Kenntnis, wollte aber vor der Bürgermeisterwahl im Januar keine Entscheidung treffen.

"Um grünes Licht für ein anerkanntes, gemeinschaftsorientiertes Projekt" bat Gemeinderat Karl Maissenhälter in Bezug auf einen wahrscheinlich positiven Förderbescheid für den Mehrgenerationenbereich in Waldmühlbach. Das kommunale Projekt mit Gesamtkosten von knapp 175.000 Euro erwartet eine Leader-Förderung über etwa 88.000 Euro, sofern ein Antrag bis 10. 1. 2017 gestellt wird. Nach weiteren finanziellen Zusagen durch die Mitglieder des "Ideentreffs" und Abstrichen bei der Umsetzung beschlossen die Räte diesmal mehrheitlich, die Maßnahme freizugeben. Lediglich die Gemeinderäte Lochner und Hennrich lehnten das Projekt mit Blick auf die Kosten ab. Rainer Walter warnte vor einem Automatismus, falls die Förderung entfiele.

Nachdem der Caritasverband für das Haus St. Elisabeth in Billigheim keine Verwendung mehr hat und der Mietvertrag mit dem Landratsamt zur Unterbringung von Asylbewerbern zum Jahresende ausläuft, sollte das Gebäude verkauft werden. Nach massivem Widerstand aus der Bevölkerung, mit dem Tenor, die Schenkung an die Caritas aus den 1960er-Jahren zu erhalten, soll nun das Haus im Rahmen einer Schenkung an die Gemeinde Billigheim gehen. Kurzfristig soll dort die Anschlussunterbringung der verbleibenden Asylberechtigten und Geduldeten erfolgen. Wenn auch mittelfristig nur geringe Instandhaltungskosten anfallen, ist eine umfassende Sanierung des Gebäudes nicht rentabel. Mit Blick auf die Ortsentwicklung habe es aber einen gewissen Wert, unterstrich Bürgermeister Berberich seine Zustimmung. Der Rat folgte ihm bei drei Gegenstimmen mehrheitlich.

Über das Hochwasserereignis 2016, das auch Schutzeinrichtungen massiv beschädigt hatte, berichtete Katrin Weimer, Geschäftsführerin des Zweckverbands Hochwasserschutz Schefflenztal. Mittlerweile seien die Schäden beseitigt und Anlagen instand gesetzt. Gutachter bzw. Fachplaner seien eingeschaltet. Die dazu benötigten 428.000 Euro trage der Verband. Notwendig seien als nächste Schritte Flussgebietsuntersuchungen (Seitengewässer und Klingen) sowie daraus resultierende Optimierungsmaßnahmen. Das Ergebnis gemeinsamer öffentlicher Begehungen der Problembereiche in allen Ortsteilen fließe in ein Hochwasserschutzkonzept ein, das bis 2018 umgesetzt werde, versicherte Weimer.

Nicht beantworten konnte sie die Frage, ob die Schutzmauer in Allfeld nun laut den Konstruktionsplänen "mit Beton oder doch nur mit Dreck" errichtet worden war, wie Gemeinderat Keller salopp formulierte. Ungeklärt blieb auch, ob Planung und Ausführung übereinstimmten. Weimer betonte wiederholt, der Sachverhalt werde geprüft, Fachingenieure seien eingebunden. Auf Unverständnis stieß die Tatsache, dass die beschädigte Mauer am Tag vor einer mit einem Gutachter vereinbarten Begehung abgebrochen und entsorgt worden war. Bürgermeister Berberich sicherte zu, die Interessen der Gemeinde zu wahren.

Am 22. Januar wird in Billigheim der Bürgermeister gewählt. Die Bewerbungsfrist dazu endet am 27. Dezember um 18 Uhr. Die Kandidatenvorstellungen finden am Dienstag, 10. Januar, in der Mehrzweckhalle Allfeld, Donnerstag, 12. Januar, im Michaelsheim Billigheim, Montag, 16. Januar, im Dorfgemeinschaftshaus Katzental, Dienstag, 17. Januar, in der Sport- und Festhalle Sulzbach und am Donnerstag, 19. Januar, im Dorfgemeinschaftshaus Waldmühlbach jeweils um 19 Uhr statt. Moderiert werden die Veranstaltungen von Dieter Knoll.

Im Rathaus müssen Arbeitsplätze umgestaltet und zwölf ergonomische Bürostühle für gut 9000 Euro angeschafft werden. Für diverse Fahrzeuge und notwendige Gerätschaften erhält der Bauhof 46.600 Euro.


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