Von Heiko Schattauer
Mosbach. Er ist seit vielen Jahren in der ganzen Welt unterwegs - und bringt die schönsten Eindrücke seiner Reisen in Form von großartigen Bildern mit zurück in die Heimat: Die drei Panorama Multivision Shows finden statt in Mosbach am Dienstag, 3. Januar 2017, ab 20 Uhr, in der Alten Mälzerei, in Eberbach am Mittwoch, 11. Januar 2017, 20 Uhr, im Gemeindehaus am Leopoldsplatz und in Buchen am Samstag, 14. Januar, ab 20 Uhr, im Josef-Martin-Kraus-Saal. Im RNZ-Gespräch erläutert Weindl, was seine Präsentationen ausmacht und welche Bilder und Erlebnisse ihn bis heute bewegen.
Können Sie sich noch an Ihre erste Reise mit großer Foto-Ausrüstung erinnern? Wann war das denn? Was war das erste Ziel?
Das war im Jahr 1986. Eine 14-wöchige Trekking-Tour durch Peru, Bolivien und Ecuador. Mit einem 28 Kilogramm Rucksack und Trips in den Urwald um den Rio Napo, Besteigung des Cotopaxi und Bergen in der Cordillera Blanca und Wanderungen zu den Kultstätten des Titicacasees, Cusco oder Machu Picchu. Die Tour begann am Tag nach meiner Diplom-Abschlussprüfung. Aus gegebenem Anlass habe ich dann auch nie in meinem eigentlichen Beruf als Werkstoffkundler gearbeitet.
Ist es nicht anstrengend, wenn man immer nur mit dem "Sucher im Kopf" unterwegs ist, ständig die Umgebung nach besonderen Motiven scannt?
Nur wenn es zum Muss wird. Da es aber das Faible meines Leben ist, fällt mir das sehr leicht. Anders verhält sich das bei meinen jeweiligen Reisebegleitern - die kann das dann schon mal nerven.
Andersrum gefragt: Waren Sie schon mal ohne Kamera in Urlaub bzw. wäre das überhaupt vorstellbar?
Doch natürlich. Bei den Reisen mit der Familie kam das schon oft vor. Da war’s dann wie bei jeder anderen Familie auch…
Wie sehr hat die Digitalfotografie Ihre Arbeit verändert?
Natürlich sehr. Einerseits ist die allgemeine Bildqualität, die mir schon immer sehr am Herzen lag, mit den digitalen Vollformat-Spiegelreflexkameras (DSLR) nochmals stark angestiegen - vor allem bei den gestitchten Panoramaaufnahmen. Die heutige Bildauflösung war in der analogen Zeit einfach nicht möglich. Ich verwendete früher u. a. eine Linhof-Technorama mit 6 x 17 cm großen Dias. Die damalige Qualität übertreffe ich nun spielend um ein Mehrfaches. Andererseits ist nun die Bildentwicklung der RAW-Originaldateien extrem wichtig und natürlich auch ein Zeitfaktor. Den Vorteil der sofortigen Bildkontrolle möchte ich aber auch nicht mehr missen.
Heute lassen sich mit Smartphones so gute Bilder machen wie mit teuren Spiegelreflexkameras, und jeder kann sich seine Urlaubsbilder via Internet auf Leinwand ziehen lassen. Wer braucht da noch eine klassische Multivisionsshow, wie Sie sie nun wieder in der Mälzerei zeigen?
Erstens sind die Bilddateien der Smartphones natürlich immer noch in keinster Weise vergleichbar mit denen einer hochwertigen DSLR oder jetzt auch DSLM (spiegellos). Zweitens ist die Stimmung des gemeinsamen Erlebens und Sehens in einer dunklen, stillen Vortragshalle sonst nicht zu erreichen.
Sie haben schon viel gesehen auf der Welt. Wenn Sie sich entscheiden müsstest: Welches waren die drei absoluten Lieblingsziele und warum?
Sehr schwer zu beantworten… In Neuseeland war ich schon sechs Mal - das sagt eigentlich alles. Es ist ein großartiger Fleck Erde. Doch auch die Farben Aus-traliens haben mich in den vielen Reisemonaten sehr inspiriert. Und das südliche Afrika mit seinen tollen Landschaften, der einmaligen Tierwelt und der kulturellen Vielfalt war auch ganz besonders beeindruckend.
Und wo möchten Sie unbedingt noch hin?
Als einer, der die Berge liebt - natürlich zum Himalaya. Wenn ich hier in den Alpen mal wieder auf einem der aussichtsreichen Viertausender stehe, träume ich auch immer ein bisschen von den Riesen in Nepal und Tibet. Besteigen muss ich sie ja nicht unbedingt. Aber sie in großartigen Panoramen festhalten - das will ich unbedingt demnächst machen.
Abschließend noch einmal der Fokus auf die Bilder: Wo war es am schwierigsten, das gewünschte Motiv einzufangen? Und wo ist Ihnen das beste Foto überhaupt gelungen?
Auch keine leichte Frage. Zwei kommen mir in den Sinn. Einmal gar nicht so weit entfernt: Vor fast zehn Jahren machte ich bei einem Ausflug durch den frisch verschneiten Odenwald auf dem Turm des Katzenbuckels Bekanntschaft mit Meister Reineke. Dieses wunderschöne Exemplar seiner Art hatte sich bei einem aufziehenden Wintersturm in den angenehm warmen Turm verzogen und dann, oben angekommen bei Sonnenschein, wohl keine Lust mehr, wieder hinunterzukriechen. Und natürlich 1991 das Panorama des "Lake Matheson" (Neuseeland). Das Erlebnis dieses Augenblicks, mit dem ruhig daliegenden Spiegelsee vor der einmaligen Kulisse der neuseeländischen Alpen mit Mt. Cook und Mt. Tasman, das ist unwiederholbar.
Info: Für die Panorama-Multivision „Südliches Afrika“ am 3. Januar in der Alten Mälzerei verlost die RNZ unter allen Anrufern, die sich am heutigen Montag (10 bis 10.30 Uhr) unter Tel.: (0 62 61) 93 22 71 65 melden, 5 x 2 Eintrittskarten. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen, Gewinner werden benachrichtigt.