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"Kneipen-KultTour": Musikalischer Äquator durchzog Mosbach

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Von Bernd Kühnle

Mosbach. Aus allen Ecken überfielen harte Beatklänge und eingängige Folksongs die Gäste, die sich per Shuttlebus in das reichhaltige Angebot musikalischer Höhepunkte zur Mosbacher "Kneipen-KultTour" hatten bringen lassen. Schon auf dem Rathausplatz zündeten die drei versierten Musiker der "Ortsteilband" im Zelt der "Taverna Mythos" ein akustisches Feuerwerk mit bekannten Songs und vielen Raritäten und Perlen aus den 60er- Jahren. Schnell füllte sich das Zelt mit musikhungrigen Zuhörern und begleiteten die Darbietungen mit reichlich Beifall.

Begab man sich danach zu "Tante Gerda", empfingen "The Ponycars" das Publikum im knallvollen Saal mit einer schweißtreibenden Rock’n’Roll-Show und modernen Sounds im Rockabilly-Style sowie interessanten Eigenkompositionen, die vom engagierten Einsatz von Leadsänger Daniel Leinmüller geprägt waren.

Am Ende der Fußgängerzone hatte sich "Funk Agreement" im "Ludwig" eingenistet, um ihr reichhaltiges Soul-Repertoire von selbst arrangierten Stücken von James Brown, Kool and the Gang, Stevie Wonder und anderen Musikgrößen variationsreich zu interpretieren. Auch Melodien von Prince, Pharrel Williams oder Rita Orea erhielten durch die eigenwillige Darbietung ganz neue Akzente.

Das Bistro "Alt-Mosbach" setzte ganz auf Paulo Simoes mit seiner Akustikgitarre. Der seit über 20 Jahren bestens in der Musikszene integrierte Gitarrist unterhielt dabei mit einem Programm von beachtlicher Variationsbreite, so dass neben Rock, Oldies und Country auch spanische Folklore die Gäste bei dem reichhaltigen Speise- und Getränkeangebot unterhielt.

Im Bistro "Kandelschuss" regierte im bestens besetzten Saal der englische Bluessänger Eddy Wilkinson mit seiner "Fast Eddy’s Blue Band". Er entließ seine groovigen Sounds mit unverwechselbarer Stimme, flocht zwischendurch gekonnt vorgetragene witzige Partien ein und zeigte dabei seine ganze Leidenschaft für "schwarze Musik" mit einer sehr intensiven Klangdichte.

Ein ganz anderes Musikerlebnis bot sich dem Zuhörer im "Mosbacher Brauhaus". Hier herrschte die trunkene Heiterkeit eines irischen Pubs vor, denn die "Hellraisers ’n Beerdrinkers" präsentierten traditionelle Volks- und Trinklieder von der grünen Insel. Mit Schlagzeug, Bass, Mandoline, Akkordeon und charakteristischen Stimmen kreierten die bestens gelaunten Musiker ihre erfrischenden und heiteren Gesänge, angetrieben vom Beifall der Gäste.

Nicht ganz so belebt war der "No Limits Club", der sich erfahrungsgemäß erst weit nach Mitternacht füllt, wenn die anderen Lokale ihre Pforten geschlossen haben. Trotzdem zeigten die harten Rhythmen, die zu relativ früher Stunde über den Vorplatz tobten, dass hier "Milestone" eine Party für hartgesottene Rock ’n’ Roller vorbereitete. Neben selbst arrangierten Medleys wummerten die erschütternden Bässe von Rammstein, Billy Idol und der Spider Murphy Gang ins Freie und ließen erahnen, was hier zu späterer Stunde abgehen würde.

Der musikalische Äquator spannte sich weiter bis Neckarelz, wo im Bistro "Live" am Elzstadion die Heilbronner Jungs von "Just Seven" mit ihrer Frontfrau Kaddah auf ihren Streifzug durch die letzten drei Jahrzehnte der Musikgeschichte gingen. Im vollen Saal zeigten sie ein Programm, in dem Klassiker mit hohem Erkennungswert und eine abwechslungsreiche Setliste die Gäste immer wieder zu Mitsingen, Tanzen und rhythmischem Klatschen animierten.

In Diedesheim bot sich für Menschen mit einem etwas anderen Musikgeschmack die Möglichkeit, sich gut unterhalten zu lassen. Im "Little Africa" verbreitete nämlich "Hif & Afro Electro" die heißen afrikanischen Rhythmen, die sofort vom Bauch in die Beine übergehen, wenn Bongo, Saxofon und gutturale Stimmen den Zugang zur Musik des entfernten Kontinents öffnen. Hif Anga Belowi mit seinem Saxofon, Afro Electro als Taktgeber an den Percussions und Angie mit Tanz und Vocals schufen das exotische Ambiente, in dem sich die Zuhörer wohl fühlten.

Insgesamt bot die Nacht am Wochenende wohl jedem Musikliebhaber die Gelegenheit, unterhaltsame Stunden zu genießen, wozu sicher auch die hervorragende Arbeit der Organisatoren beitrug, die mit dem Shuttlebus und den umfangreichen Informationen ausgezeichnete Rahmenbedingungen geschaffen hatten.


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