Mosbach. (schat) Zu einer Freiheitsstrafe von fünf Jahren und sechs Monaten verurteilte das Schwurgericht am Landgericht Mosbach am Montagvormittag einen 31-Jährigen aus Mannheim. Der hatte im April dieses Jahres in Schwarzach im Neckar-Odenwald-Kreis mit überhöhtem Tempo und reichlich Alkohol im Blut mit seinem Firmenwagen einen 77-jährigen Fußgänger erfasst und den schwerst verletzten Rentner dann einfach am Unfallort zurückgelassen hatte. Der gelernte Metallbauer war wenig später von der Polizei festgenommen worden, das Nummerschild des Unfallwagens war bei der Kollision mit dem Opfer abgerissen worden und vor Ort liegen geblieben.
Neben einer Straßenverkehrsgefährdung und der fahrlässigen Körperverletzung wurde dem geständigen Angeklagten auch "versuchter Mord durch Unterlassen" vorgeworfen. In der Verhandlung wurde nicht nur deutlich, welch schwere Verletzungen das Unfallopfer erlitten hat - "er kann heute nur noch die Augen bewegen", schilderte eine Freundin vor Gericht. Klar wurde zudem, dass der 31-Jährige an diesem verhängnisvollen Aprilabend nicht alleine im Unfallauto saß. Sein 27-jähriger Arbeitskollege war als Beifahrer mit im Wagen, beide waren stark alkoholisiert. Gegen den Mitfahrer läuft ein gesondertes Verfahren. Vor Gericht beteuerte er zunächst, nicht im Auto gesessen zu sein, räumte später aber seine Mitfahrt ein.
Richter Dr. Alexander Ganter wählte mit seinem Urteil exakt die Mitte zwischen den Forderungen von Staatsanwaltschaft und Verteidigung, die sechs bzw. fünf Jahre Gesamtfreiheitsstrafe beantragt hatten. Da der 31-Jährige als alkoholabhängig gilt, soll er zwei Jahre der Strafe in einer Therapieeinrichtung verbringen. "Das war der größte Fehler meines Lebens", bekannte der Unfallfahrer am Ende der Verhandlung ein. Auf Rechtsmittel wurde verzichtet, das Urteil ist damit rechtskräftig.