Neckar-Odenwald-Kreis. (lra) Der Landkreis möchte Bio-Musterregion werden. Die Beteiligung am Wettbewerb des Ministeriums für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz beschloss der Kreistagsausschuss für Wirtschaft, Umwelt und Verkehr in Mudau. Ziel des Wettbewerbs zur Etablierung von Bio-Musterregionen sei es, so Landrat Dr. Achim Brötel, die steigende Nachfrage nach Bio-Lebensmitteln vermehrt aus der Region zu bedienen.
"Der Wettbewerb birgt die Chance, den Ökolandbau in unserem Kreis zu stärken und regionale Wertschöpfung fördern", unterstrich Brötel. Zwar sei der Anteil der biologischen Erzeugung im Kreis mit etwa fünf Prozent bislang unterdurchschnittlich, doch genau das biete Entwicklungspotenzial. Als Ziele strebe die Konzeption an, die landwirtschaftliche Wertschöpfung zu erhöhen, ohne weiteren Druck auf den Pachtmarkt zu erzeugen, die regionale Bedeutung der Landwirtschaft zu erhalten und ein besseres Angebot und einen zunehmend großen Absatz an regionalen Bio-Produkten zu erzielen. Deshalb seien der Kreisbauernverband wie die biologisch wirtschaftenden Betriebe einbezogen. "Was nicht passieren wird, ist, dass ein Gegensatz zwischen konventionellen und biologisch wirtschaftenden Betrieben befördert wird", sagte der Landrat.
Auch die Städte und Gemeinden stehen hinter der Bewerbung. Der Gemeindetag hat im Oktober einstimmig eine Unterstützungsresolution beschlossen. Im Falle einer erfolgreichen Bewerbung des Kreises wird das Land die Stelle eines Regionalmanagers zu 75 Prozent finanzieren, die restlichen Kosten trägt der Kreis. Es wird ein Projektbeirat mit Vertretern aller Interessengruppen gegründet.
Kreisrat Karl Heinz Neser (CDU) zeigte sich beeindruckt von der konzeptionellen Arbeit, die unter der Führung des Fachdienstes Landwirtschaft geleistet worden sei. Amelie Pfeiffer und Georg Moser (Bündnis 90/Die Grünen) verwiesen darauf, dass der biologische Anbau gerade auch für Nebenerwerbsbetriebe eine Chance biete. Genauso wichtig sei es, das Thema regionale Vermarktung anzugehen. SPD, Freie Wähler und FDP stimmten zu, so dass die Wettbewerbsteilnahme beschlossen wurde.
Mit dem Erhaltungskonzept für die Kreisstraßen ging es weiter. "Wir freuen uns, dass der Kreistag seit fünf Jahren der für die Straßenerhaltung notwendigen Million im Kreishaushalt zustimmt. Die Ergebnisse kann man überall sehen", so Landrat Brötel.
Welche Projekte 2017 fertiggestellt wurden, erläuterte der stellvertretende Fachdienstleiter Marco Schölch. So sei die K 3913 Gerolzahn bis Neusaß für 265.000 Euro saniert worden, ebenso wie die K 3922 vom Abzweig der L 524 bis Balsbach (220.000 Euro), die K 3958 Hüngheim bis Oberwittstadt (235.000 Euro) und die K 3966 Oberwittstadt bis Unterwittstadt (275.000 Euro). 240.000 Euro habe man für die Erneuerung der Fahrbahndecke der K 3921 Scheidental bis Reisenbach aufgewendet.
Für 2018 stellte Schölch die Sanierung der K 3908 von der Kreisgrenze Pülf-ringen bis zur Kreisgrenze Schweinberg (100.000 Euro), der K 3909 von der Kreisgrenze Schweinberg bis zur B 27 (300.000 Euro), der Ortsdurchfahrt Oberwittstadt (K 3961; 100.000 Euro) und der K 3962 von Hettingen bis zur L 518 für 380.000 Euro in Aussicht. Eine kleinere Maßnahme werde voraussichtlich auf der K 3920 Einbach bis zur B 27 (20.000 Euro) vorgenommen, die Ortsdurchfahrt Michelbach (K 3933) werde für 30.000 Euro teilweise saniert, auf der K 3937 Aglasterhausen bis Breitenbronn wolle man für 30.000 Euro Schadstellen ausgleichen und werde die K 3970 am Bahnhof Oberschefflenz für 40.000 Euro sanieren.
Vorbehaltlich einer 50-prozentigen Förderung des Landes wolle man die Sanierung der Brücke an der Wohlfahrtsmühle bei Hardheim (K 3910) für 500.000 Euro angehen. Saniert würden bei einer Förderzusage die Rinschbachbrücke in Hemsbach (K 3954) für 200.000 Euro und die Elzbachbrücke in Rittersbach (K 3970) für 180.000 Euro.
Auch beschloss der Ausschuss, der Gemeinde Rosenberg für den Ausbau des Radwegs von der Kreuzung Ensigheim bis zur Grenze zwischen Rosenberg und Osterburken einen Zuschuss von 50 % der förderfähigen Gesamtkosten, maximal 198.000 Euro, zu gewähren. Bei gleichzeitiger Förderung durch das Land verringert sich der Kreiszuschuss auf 25 % der förderfähigen Kosten. Keine Einwände gab es gegen der Vorschlag der Verwaltung, den jährlichen Zuschuss an die Touristikgemeinschaft Odenwald ab 2018 von rund 117.000 Euro auf rund 123.000 Euro zu erhöhen. Gestiegene Kosten hätten zu Mehrbedarf geführt.