Quantcast
Channel: Mosbach
Viewing all articles
Browse latest Browse all 8199

Mosbach: Eine neue Kindergarteneinrichtung für die Waldstadt-Kinder

$
0
0

Von Heiko Schattauer

Mosbach. Die einen sind sehr erfreut, die anderen alles andere als zufrieden. Aber die Mehrheit ist auf jeden Fall dafür: Der Mosbacher Gemeinderat beschloss in seiner jüngsten Sitzung die Neuordnung der Kindergartensituation in der Waldstadt. Konkret soll es einen Neubau und "trägerdifferenzierten Betrieb" einer Kindergarteneinrichtung auf dem Gelände des katholischen Kindergartens Bruder Klaus geben. Im neuen Gebäude werden dann ein Kindergarten unter evangelischer Führung und ein Kindergarten unter katholischer Leitung Platz finden. Funktions- und Bewegungsräume sollen von beiden Einrichtungen genutzt werden. Rund 2,4 Mio. Euro sind an Gesamtkosten für den Neubau veranschlagt, die Stadt beteiligt sich mit einem Investitionskostenzuschuss von 1,68 Mio. Euro (70%). Die ev. Kirchengemeinde wird sich ins neue "Kinderhaus" einmieten, die so frei werdenden Räume im ev. Gemeindehaus sollen dann auch eine "nichtkirchliche" Nutzung erfahren.

Die Konzeption, die nun neben dem Segen der beiden Kirchen auch eine Mehrheit im Gemeinderat fand (21 Ja-, sieben Nein-Stimmen, eine Enthaltung), ist ein Kompromiss, dem "sehr viel Vorarbeit vorangegangen ist", wie Oberbürgermeister Michael Jann verdeutlichte, "auch wenn sich die Beschlussvorlage jetzt ganz geschmeidig liest". In der Tat: Die räumliche Situation in der Waldstadt ist schon lange Zeit "suboptimal" (Jann). Allein auf einen Weg, diese zu verbessern, konnten sich die Träger der beiden Kindergärten gemeinsam mit der Stadt bislang nicht verständigen.

"Wir sind froh, dass es jetzt endlich weiter geht", bekundete denn auch Barbara Klein (AL), die an das lange "Hin und Her" in Sachen Kinderbetreuungseinrichtung in der Waldstadt erinnerte. Klein zeigte sich gleichwohl "schockiert", dass man sich nicht auf eine gemeinsame, ökumenische Trägerschaft habe einigen können. Mehrheitlich mittragen wollte die Alternative Liste das Konzept dennoch. Anders als die Freien Wähler: Der "insgesamt ansprechenden" Konzeption könne man nur dann folgen, wenn es eine einheitliche, überkonfessionelle Leitung gebe, wie Dr. Gunther Leibfried ausführte. Werner Baier (CDU) gab in diesem Zusammenhang zu bedenken, dass sich für die Stadt an den Betriebskosten - 75 Prozent schießt die Stadt beiden Einrichtungen bereits jetzt zu - auch in der neuen Konstellation nichts ändere. Und Michael Haag freute sich für die SPD: "Wir begrüßen die große Lösung, die helfen wird, die Waldstadt für Familien attraktiv zu halten." Haags Dank galt Bürgerforum und Bürgern, die sich für diese Lösung eingesetzt haben.

Dass beide Kindergärten künftig unter einem Dach (adäquaten) Platz finden sollen, sieht OB Jann als ersten Schritt. Dem irgendwann vielleicht auch der nächste mit "einer Leitung" folgen könnte. Die katholische Kirchengemeinde Mose als Bauträger könne nun die Umsetzung des Neubauvorhabens vorantreiben, zunächst muss das Altgebäude abgebrochen werden.

Auf der anderen Seite der Straße wird es ebenfalls Veränderungen geben. Denn mit der Neukonzeption für die Kindergärten geht ein neuer Plan für die offene Kinder- und Jugendarbeit einher. Der Gemeinderat beauftragte mit seinem Beschluss die Verwaltung, mit der evangelischen Kirchengemeinde eine Vereinbarung zur Unterbringung dieser Einrichtung sowie einer Begegnungsmöglichkeit der Generationen in der Tarunstraße 1 zu schließen. Vorgesehen ist, dass die Kirchengemeinde umbaut und sich die Stadt dann ihrerseits einmietet.

"Die Gespräche laufen", so Oberbürgermeister Jann abschließend und im Wissen, dass der schwierigere Teil des (Langzeit-)Projekts in der Waldstadt inzwischen geschafft ist.


Viewing all articles
Browse latest Browse all 8199