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Hochwasser im Neckar-Odenwald-Kreis: Mit einem blauen Auge davongekommen

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Von Alexander Rechner

Neckar-Odenwald-Kreis. Sturm, Regen und nochmals Regen: Das Wetter zeigt sich gleich zu Beginn des neuen Jahres von seiner unschönen Seite. In der Nacht von Donnerstag auf Freitag ging wieder ein Wolkenbruch über der Region nieder. Während der Regenschauer und die Schneeschmelze die Flüsse in Deutschland anschwellen lassen, kam man im Kreis vergleichsweise glimpflich davon. "Mit einem blauen Auge", zieht Kreisbrandmeister Jörg Kirschenlohr Bilanz. "Auch wenn die Wassermaßen für Schäden gesorgt haben, ist das Ausmaß nicht mit dem schlimmen Unwetter des Jahres 2016 zu vergleichen". Damals hatten die Unmengen an Regen für Chaos und Verwüstung gesorgt.

Schuld sind die starken Regenfälle der vergangenen Tage. Die Folge: Der Boden war übersättigt und konnte das Wasser einfach nicht mehr aufnehmen. "So kam es an verschiedenen Stellen im Südkreis zu Erdrutschen und überfluteten Straßen", berichtet Kirschenlohr. Nach Angaben des Heilbronner Polizeipräsidiums standen dabei die B 27 in Dallau, die B 37 an mehreren Stellen zwischen den Gemeinden Binau und Neckargerach, die L 590 zwischen Asbach und Hüffenhardt und die L 525 im Bereich der "Eselsbrücke" bis Wagenschwend unter Wasser.

Die Feuerwehren mussten immer wieder zu Einsätzen ausrücken, Keller und Garagen waren mit Wasser vollgelaufen. Über 100 Notrufe gingen in der Donnerstagnacht bei der Rettungsleitstelle in Mosbach ein. "Und insgesamt über 300 Kollegen waren im Landkreis im Einsatz", schätzt Kirschenlohr.

Auch in Elztal pumpten sie vollgelaufene Keller aus. Schon am Donnerstagnachmittag hatten sie Sandsäcke an die Bevölkerung im Dallauer Talweg verteilt, wie Bürgermeister Marco Eckl aufzeigte. "Das war eine Vorsichtsmaßnahme. Parallel dazu haben wir dort weitere Vorkehrungen getroffen", erläuterte Eckl und fügte hinzu: "Es war zum Glück bei Weitem nicht so schlimm wie im Jahr 2016". Obgleich das Wasser aus den Kanalschächten schoss, hatten dem Bürgermeister zufolge die Feuerwehrmänner die Situation im Griff.

Auch andere Teile des Landkreises waren betroffen. An diversen Stellen gerieten Erdhänge ins Rutschen und verschütteten Straßen. Einsatzkräfte mussten die K 3937 zwischen Rittersbach und Oberschefflenz und die K 3949 zwischen Dallau und Katzental wieder freiräumen. Aber das war längst nicht alles: Die L 588 bei Neckarmühlbach und die L 633 zwischen Neckarkatzenbach und Guttenbach waren überflutet, wie die Polizei mitteilte.

"Unsere Flüsse und Bäche stellten dieses Mal nicht das Problem dar, sondern das Oberflächenwasser verursachte viele Schäden", erklärt Kirschenlohr. Die Wasserpegel des Neckars und der Elz hätten sich trotz allem noch im Rahmen befunden. "Meine Kollegen hatten die dortigen Situationen im Auge, aber letztlich blieben wir in unserem Bereich knapp unterhalb eines zehnjährigen Hochwassers", zeigte er erleichtert auf. Und am Freitag und Samstag hatte sich die Lage dann wieder entspannt.


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