Von Ursula Brinkmann
Strümpfelbrunn. "Hier mal 50, da mal 100 Euro" - das war Simone und Timo Mosca nicht schlüssig und substanziell genug, wenn es darum ging, Spendengelder aus dem Unternehmen zu verteilen. 2015 hatte man darum zum ersten Mal zu einem Projektwettbewerb angeregt, bei dem "soziales, integratives und kulturelles Engagement in Verbindung mit Nachhaltigkeit und Bildungsförderung" einhergehen soll. Selbst am Standort Waldbrunn verwurzelt, spielt auch der regionale Bezug eine Rolle. 2016 stand der Wettbewerb im Zeichen des 50. Firmenjubiläums, um 2017 den Ursprungsfaden wieder aufzunehmen. Am Strümpfelbrunner Mosca-Stammsitz wurden nun neun Projektideen ausgezeichnet und Schecks in einer Gesamthöhe von 6550 Euro an die Gewinner übergeben.
Um die 30 Bewerbungen habe es bis Anfang November 2017 gegeben, erklärte Unternehmenssprecher Frank Mutschler. Zusammen mit dem Ehepaar Mos-ca wurde dann die Auswahl getroffen. Viele der Mosca-Mitarbeiter (in Strümpfelbrunn sind es 480) setzten sich in örtlichen Vereinen und Organisationen, in Schulen und Kindergärten ehrenamtlich ein, begründet man das Firmenengagement. Das reicht im Falle der Projektideen über die Waldbrunner Ortsgrenzen hinaus. Zur Scheckübergabe und Vorstellung der einzelnen Ideen waren Erzieherinnen und Lehrer, Schülerinnen und Schüler, Vereinstrainer und Kinderschutzbundfrauen von Eberbach bis Osterburken erschienen.
So wie Kevin und Julian von der Schule am Limes, der Gemeinschaftsschule in Osterburken. Sie erzählten von ihrer Projektidee, die längst in die Tat umgesetzt ist: "Jeden Dienstag fahren wir in die Seniorenresidenz ‚Sonneneck‘, um mit den alten Leuten zu spielen oder zu reden oder zu basteln." Schulleiter Jochen Knühl berichtete, dass über die von der Schule initiierten Besuche hinaus persönliche Bindungen zwischen Jung und Alt entstanden seien. "Die gehen auf eigene Faust in das Pflegeheim", konnte er den Wettbewerbsaspekt der Nachhaltigkeit überzeugend unter Beweis stellen.
Überzeugt waren die Spender auch vom "Erlebnisort Leseinsel" dreier Waldbrunner Kindergärten, die Bücherlust wecken sollen. Lust auf Sport machen zwei Projekte aus Neckargerach und Waldbrunn: Dort wird dem Karat-DO-Verein finanziell bei der Anschaffung von Matten geholfen, hier dem VfR Waldkatzenbach und seinem Bikepark.
Der evangelische Kindergarten "Villa Kunterbunt" in Mosbach will sich öffnen und "Familienzentrum" werden, was Mosca ebenso eine Förderung wert war wie der Kreisverband des Deutschen Kinderschutzbundes, der sich an weiterführenden Schulen für Gewaltprävention und eine Babysitter-Ausbildung stark macht.
Nachhaltiger Effekt über den Mosca-Projektwettbewerb hinaus: Die Frauen beider Institutionen erfuhren von den Initiativen der jeweils anderen und wollen sich nun austauschen und vernetzen. Die Geschichts-AG des Nicolaus-Kistner-Gymnasiums in Mosbach macht einmal mehr von sich reden, sehen und lesen, denn im Sommer bekommt das Projekt "Schau mal an - Mosbacher Geschichten" dank der Mosca-Spende nun noch eine Broschüre zum Mit- und Nachlesen. Eine weitere Mosbacher Schule, die Lohrtalschule hat einen "Chill-Raum" samt Betreuung, den täglich fast 40 Kinder nutzen, für die die Spende eingesetzt werden soll. Überzeugend ist auch das Anliegen der Schülerfirma in der Eberbacher Realschule, wo das Spendengeld eingesetzt wird, um im Bereich Catering Servierplatten und Transportkörbe anzuschaffen.
Flössen derart konkrete Anliegen in die Bewerbung beim Projektwettbewerb ein, machten die Ausrichter Lust auf die nächste Runde, steigere das die Chancen, ausgewählt zu werden. Denn dass Mosca auf diesem Weg des Sozialengagements weitermachen will, das steht fest.
Auf der Firmenhomepage und in sozialen Medien informiert man laufend darüber, ab Mitte des Jahres wendet man sich auch an die Schulträger, Schulen und Kindergärten.