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Mosbach: Wie sich was erreichen lässt

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Von Ursula Brinkmann

Mosbach. Rumänien, Griechenland und Großbritannien sind 2018 die Teilnehmerländer, mit denen die Augusta-Bender-Schule (ABS) ihr viertes "Erasmus+"-Projekt angeht. Erasmus+ ist das EU-Programm zur Förderung von allgemeiner und beruflicher Bildung, Jugend und Sport in Europa. Mit einer Mittelausstattung von 14,7 Milliarden Euro ermöglicht es Millionen von Europäerinnen und Europäern, im Ausland zu studieren, sich weiterzubilden, Berufserfahrung zu sammeln oder Freiwilligenarbeit zu leisten. Das ist die "große Nummer". Heruntergebrochen auf die ABS (und hier die Oberstufe des ernährungswissenschaftlichen und biotechnischen Gymnasiums) sowie die Partnerklassen der genannten Länder steht eine Summe von 30.000 Euro zur Verfügung. Damit wird jedoch viel bewegt.

Der Start war im Oktober 2017, als sich die verantwortlichen Lehrer aller vier Nationen in Mosbach trafen, um den Ablauf des zweijährigen Projekts festzulegen. Nun war die Große Kreisstadt der erste Gastgeber, um das Thema "Bioplastics: the future of food packaging" in Angriff zu nehmen. Die Jugendlichen aus Piatra Neamt, Heraklion, Sittingbourne und Mosbach erarbeiten gemeinsam Wege, wie Lebensmittel umweltfreundlich verpackt werden können und wie sich das Ganze gut vermarkten lässt. Das heißt zugleich, dass man auf Englisch kommuniziert. Die Schülerinnen und Schüler , die Bürgermeister Michael Keilbach am Tag nach der Ankunft aller im Rathaussaal empfing, beherrschen die Fremdsprache jedenfalls sehr gut (die Schüler aus der englischen Grafschaft Kent haben da natürlich einen Vorteil als Muttersprachler).

Als Vertreterinnen und Erasmus-Verantwortliche begleiteten Carolin Böttinger und Ursula Smidt die ABS-Eleven. Und auch Schulleiterin Renate Görlitz war dabei, denn das Erasmus-Projekt bedeute ein großes Renommee für die Schule, deren naturwissenschaftliches Profil so gestärkt werde. Vassilis Vassilakis ist mit fünf Schülern und zwei weiteren Lehrern aus Griechenland nach Mosbach gekommen. Es ist sein erster Besuch in Deutschland überhaupt. Der Physiker leitet die kaufmännische Schule in Heraklion und schätzt die Idee des Erasmus-Projekts ebenso wie den freundlichen Empfang in Mosbach und die offene Atmosphäre in den Gastfamilien. Auch wenn sich Mosbach nicht von sehr winterlich-kühler Seite zeigte, so fanden‘s die jungen Griechen "kalt, aber gut!"

Alexandra ist 17 Jahre alt und besucht das Erasmus-Teilnehmer-Gymnasium im Nordosten Rumäniens. Mit 14 anderen Jugendlichen ist sie für fünf Tage in den Odenwald gekommen. In ausgezeichnetem Englisch erzählt sie, wie sich die Klasse auf das Thema vorbereitet hat. "Das ist ein Zukunftsfeld, und wir leisten hier so etwas wie Pionierarbeit." Ihre Mitschüler und auch Sandra, ihre Gastgeberin aus Großeicholzheim, pflichten ihr bei. Im April werden sich die meisten in Piatra Neamt wiedersehen, wenn der Projektstandort Rumänien sein wird. Das dritte Treffen ist für Oktober auf Kreta anberaumt, und zum Abschluss kommt man in Kent zusammen.

Lee Matthews, Lehrer an der Fulston Manor School, ist begeistert von dem "great project", stolz und fast schon beschämt, dass man in Mosbach sogar vom Bürgermeister empfangen wird. Sechs "students" waren mit ihm gekommen, daheim sind 30 in das Projekt eingebunden. Und für ihn wie die anderen gilt gewiss, was Bürgermeister Michael Keilbach mit dem Erasmus-Projekt verbindet: "Tauschen Sie sich aus, pflegen Sie die Kontakte, nehmen Sie positive Eindrücke mit und kommen Sie wieder. Dann können wir was erreichen!"


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