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Mosbach: IHK-Studie zur Erreichbarkeit der Innenstadt vorgestellt

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Von Heiko Schattauer

Mosbach. Die Industrie- und Handelskammer (IHK) hat einen Plan. In drei Stufen will man die verkehrliche Erreichbarkeit der Innenstädte Mannheim, Heidelberg und Mosbach sichern. Für die Große Kreisstadt haben die IHK-Analysten - wie für die Metropolregion-Metropolen Mannheim und Heidelberg auch - ganz konkrete Handlungsempfehlungen und -schwerpunkte ausgearbeitet.

"Unser 3-Stufen-Plan sieht ein schrittweises Vorgehen vor", erläutert Manfred Schnabel, Präsident der IHK Rhein-Neckar, zur neuen Studie: "Zuerst müssen akute Verkehrsprobleme entschärft, dann sämtliche innovative Konzepte genutzt werden, um sich in der dritten Stufe für die Verkehrsbedarfe der Zukunft zu wappnen".

Die nach eingehender Analyse der drei Städte nun präsentierte Studie will die IHK als "ersten Aufschlag" verstanden wissen, der auch für die Belange des Wirtschaftsverkehrs sensibilisieren soll. Die IHK hat den Status quo vor Ort erfasst und zudem eine Unternehmensbefragung für alle drei Standorte vorgenommen. Die Mosbacher "Erreichbarkeitswerte" sind dabei in etwa vergleichbar mit denen aus Mannheim und Heidelberg. 75 Prozent der Kunden/Besucher in der Mosbacher Innenstadt bewerten deren Erreichbarkeit als gut oder zumindest befriedigend, 25 Prozent hingegen als schlecht (Mannheim 76/24, Heidelberg 86/14). Bei den Lieferanten bewerten 68 % die Situation in Mosbach als gut bis befriedigend (MA 69/HD 60), bei den Mitarbeitern der befragten Unternehmen sind es 72 % (MA 80/HD 87).

"Die Stadt Mosbach hat in den vergangenen Jahren verschiedenste Projekte angestoßen, um die Erreichbarkeit und die Attraktivität der Innenstadt zu verbessern (z. B. modernes Parkleitsystem und erfolgreiches Stadtmarketing)", heißt es in der Studie zusammenfassend. Aus Sicht der Wirtschaft bestehe dennoch weiterer Optimierungsbedarf, den man in konkreten Handlungsempfehlungen/Themenfeldern bündelt.

Innenstadtattraktivität:

> Konzept zur Steigerung der Aufenthaltsqualität in der Innenstadt (Sitzgelegenheiten, Pflastersanierung, Sicherheit und Sauberkeit).

> Nutzungsmischung in der Mosbacher Innenstadt intensivieren.

> Proaktives Leerstandsmanagement.

> Noch vorhandene Entwicklungsflächen im Altstadtbereich aktivieren.

> Beschilderung verbessern.

> Öffentliches W-LAN-Angebot über den Marktplatz hinaus ausbauen.

Optimierung Verkehrsfluss:

> Ampelschaltung optimieren (moderne Ampelsteuerung), insbesondere B 27.

> Leistungsfähiger Ausbau der Bundesstraße B 27 (Ortsdurchfahrt).

> Optimierung des innerstädtischen Wirtschaftsverkehrs

> Regelmäßiger Dialog zwischen Stadtverwaltung und Akteuren des Wirtschaftsverkehrs (Händler, Speditionen, IHK usw.), um Entwicklungen, Projekte, Probleme zu erörtern. Ziel: Strategien zur Optimierung des Wirtschaftsverkehrs (z. B. Einsatz/Förderung von E-Fahrzeugen).

Optimierung Park- und Stellplätze:

> Ausbau des Parkplatzangebotes für Kunden, Pendler und Anwohner, auch im Hinblick auf Ausweichmöglichkeiten bei anstehenden Sanierungen (z. B. des Parkdecks Altstadt).

> Zeitnahe Umsetzung des Parkhausprojektes im Bereich "Kistnerstraße/ Oberer Graben".

> Machbarkeit einer großflächigen, innenstadtnahen und kostenfreien Abstellmöglichkeit für Pkw, Busse und Wohnmobile/-wagen prüfen.

> Dimensionierung und Qualität der Parkplätze an aktuelle/zukünftige Anforderungen anpassen.

> Elektro-Ladestationen in den Parkhäusern und an öffentlichen Stellplätzen bereitstellen.

Innovationen/Pilotprojekte:

> Innovative, umweltfreundliche Logistikmaßnahmen prüfen (z. B. Logistik-Hubs für Händler, Kunden, Handwerker und Transportdienstleister an strategisch günstigen Stellen).

> Anlieferzeiten/-modelle überprüfen.

> Smarte und mobile Informationstechnologie nutzen (z. B. Echtzeitinformationssysteme, intermodale Verkehrsapp).

Bei der Stadt sieht man durchaus ähnliche Ansätze. "Vieles deckt sich mit unseren Vorhaben und Einschätzungen", erklärt Klaus Kühnel, bei der Stadt Mosbach für Themen wie den ÖPNV und die Stadtsanierung zuständig, auf RNZ-Nachfrage zur neuen IHK-Studie. Manches - wie etwa die Aufenthaltsqualität - habe man ständig im Blick und in Arbeit. Manches - wie etwa die Ampelschaltung an der B 27 - liege aber auch in anderer Verantwortung (im Ampelfall in der des Regierungspräsidiums). Kühnel und auch Citymanagerin Andrea Zorn finden sich und Mosbach in der IHK-Studie zwar wieder, zäumen das Pferd aber lieber von der anderen Seite auf. "Wenn wir die Attraktivität der Innenstadt steigern, dann spielt die verkehrliche Situation eine weniger bedeutende Rolle", so Kühnel. Man müsse den Menschen vor allem gute Gründe liefern, die Innenstadt zu besuchen, "dann kommen die auch."


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