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Mosbach: Wenn Löwen und Tiger die Zugpferde sind

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Mosbach-Neckarelz. (lah) Für Freunde der Manege ist das zweitägige Gastspiel des Zirkus Charles Knie auf dem Neckarelzer Messplatz ein echter Höhepunkt. Steht der Name doch für ein internationales, klassisches Programm, modern verpackt.

Für Flair im 1440 Sitzplätze zählenden Zelt soll unter anderem ein achtköpfiges Orchester sorgen. Doch es gibt auch Gegner: Anhänger der Tierrechtsorganisation Peta wollen im Vorfeld der Familienvorstellung, die am Dienstag um 16 Uhr beginnt, für Zirkusse ohne Tiere demonstrieren.

"Schon in der Generation meiner Eltern ging es um die Frage, ob man Tiere in Gefangenschaft halten darf", erinnert sich Alexander Lacey. Mit seiner 13-köpfigen Tiger-Löwen-Gruppe zählt der englische Tiertrainer zu den "Zugpferden" des zweitgrößten in Deutschland reisenden Zirkusbetriebs. Seine Eltern hatten einen Zoo in Nottingham, weshalb Alexander Lacey seit seiner Kindheit mit großen Tieren vertraut ist.

"Ich wollte Tierarzt werden, war aber nicht schlau genug", erzählt Lacey. Plan B war ein Architekturstudium. Doch dann half er während der Schulferien bei seinen Eltern - und fand die Interaktion mit Löwen und Tigern das Spannendste, was es gibt. Bis heute empfindet er es als ein großes Privileg, mit Tigern und Löwen zusammen zu arbeiten.

"Jeder Tag ist anders", beschreibt Lacey das Faszinierende an seiner Tätigkeit. Bereits beim täglichen Morgentraining sorge er für Abwechslung. Die Tiere liebten einen aktiven Lebensstil - sofern sie nicht schlafen. Womit sie einen Großteil des Tages zubrächten, rund 20 Stunden! "Löwen sind von Natur aus faul. Die bewegen sich nicht zum Spaß", weiß Lacey.

Da die Großkatzen in ihren Schlaf- und Fressräumen transportiert werden, empfänden sie auch während der Tournee keinen Stress. Die typischen Bewegungsabläufe und die Kommunikation zwischen den einzelnen Tieren während der Jagd, die nutze er für seine Programme.

Während Tiger in freier Wildbahn bis zu zwölf Jahre alt würden, liege die Lebenserwartung seiner Tiere bei 20 bis 25 Jahren. Das Thema "Sicherheit" nimmt Lacey ernst: rund um die Uhr bewache ein insgesamt vierköpfiges Team die Großkatzen. "Wir hatten seit 55 Jahren keinen Ausbruch", erklärt Lacey.

Seit Kurzem kooperiere er mit der indischen Umweltschutzorganisation Aaranyak. Befragt nach seinem Favorit im Zirkusprogramm, muss Lacey nicht lange nachdenken: "Die Clowns."

Info: Zirkus-Vorführungen finden am Dienstag um 16 und 19.30 Uhr und  am Mittwoch um 16 Uhr statt.


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