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Sportentwicklungsplan Mosbach: Beim Sport soll gemeinsam was bewegt werden

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Von Heiko Schattauer

Mosbach. Sport bewegt, Sport ist gut für Körper und Geist, Sport kann verbinden und Gemeinschaft stiften. Aber wie viel ist Sport für eine Kommune wert, wie kann man Sport für die Stadt nutzen und wie kann man den Sport und seine Entwicklung beeinflussen? Fragen, die man sich in jüngster Sitzung auch im Mosbacher Gemeinderat stellte. Anstoß zur Auseinandersetzung mit dem bewegenden Thema lieferte der "Sportentwicklungsplan Mosbach", für den sich wiederum seit rund zwei verschiedene Mitspieler einbringen. Neben dem sportlichen bot die erste Gemeinderatssitzung nach der Sommerpause auch bauliche, finanzielle und regulatorische Aspekte (gesonderte Beiträge folgen). Und dann war da ja noch der Schritt in die digitale Zukunft - vor Sitzungsbeginn wurden die Gemeinderäte in die Nutzung von Tablet-Computern als Informationsmedium für die Ratsarbeit eingewiesen (die RNZ berichtete bereits).

Der sportlichen Zukunft nehmen sich unterdessen schon seit geraumer Zeit der Sportbeirat und der Sportbeauftragte der Stadt im Zusammenspiel mit der Analysten von Nielsen Sports an. Bereits vor zwei Jahren ging man an den Start, mit dem Ziel, einen "Sportentwicklungsplan" für die Stadt Mosbach zu erarbeiten. Im Bürgersaal des Rathauses präsentierte man nun die ersten Erkennt- und Ergebnisse. Den nüchternen Part übernahmen in Form der Präsentation von Projekteckpfeilern, möglichen Strategien und Handlungsfeldern Rainer Fischer (Nielsen) und Sportbeauftragter Philipp Parzer. Den emotionalen Teil füllte der ehemalige Präsident des Badischen Sportbundes Nord, Heinz Janalik, mit der ihm eigenen sportlichen Leidenschaft aus.

Die Botschaft "Sport ist Kultur" will Janalik "in die Herzen" bringen. Sport sei nicht nur ein bedeutendes Element einer lebenswerten Gemeinde, Sport sei auch ein vitaler Standortfaktor. Dessen (Weiter-)Entwicklung in Mosbach könne nicht allein die Aufgabe der Aktiven oder der Vereine sein. "Das ist eine gemeinschaftliche Aufgabe", so der Sportfunktionär im Unruhestand, der bei der Ausarbeitung des Sportentwicklungsplans natürlich nur mit im Boot sitzt, sondern aktiv mitrudert.

"Wir wollen jetzt auf sie zukommen", prophezeite Philipp Parzer den Gemeinderäten, dass nach Interviews, Gesprächen, Analysen und Arbeitsgruppen nun der direkte Austausch zum Thema Sport mit dem Stadtrat gesucht wird. Gemeinsam wolle man nun Priorisierungen vornehmen, also die Spielfelder abstecken, die man in Zukunft verstärkt bearbeiten und entwickeln will. Sport und Tourismus etwa gilt als eines der Schwerpunkthandlungsfelder. "Es wäre schlimm, wenn die bereits mühsam erarbeiteten Ergebnisse jetzt verpuffen würden", appelliere Janalik dafür, weiter konsequent am Thema dran zu bleiben.

Das will auch OB Michael Jann: "Das soll kein Plan fürs Regal sein. Der nächste Schritt muss sein, konkrete Ziele zu benennen." Im Austausch mit dem Gemeinderat und der Verwaltung. Jann hat dabei vor allem auch die Ressourcen im Blick, die sich durch Kooperationen o.ä. "sächlich und personell" bündeln ließen.

Konkrete Ziele wünschte sich auch Gemeinderat Hartmut Landhäußer (SPD), der selbst viele Jahre als Vorsitzender die Geschicke des TV Mosbach leitete. Die Bedürfnisse in den Vereinen seien nämlich "riesengroß", Veränderungen daher zeitnah auf den Weg zu bringen. Auch Werner Baier (CDU) erhofft sich in Bezug auf kommende Priorisierungen (konkrete) Handlungsempfehlungen vonseiten des Sportbeauftragten. Jene Konkretisierungen wollen die Sportentwickler nun gemeinsam mit den Gemeinderäten bzw. den Vertretern der einzelnen Fraktionen erarbeiten.

Bereits fertig ausgearbeitet ist der Bebauungsplan für den schmalen Geländestreifen "Am Güterbahnhof", der auch die einmütige Zustimmung des Gemeinderats fand. Auf der Fläche um die ehemaligen Lagergebäude der ZG Raiffeisen werden damit die (baurechtlichen) Voraussetzungen für eine neue Bebauung des Gewerbes geschaffen. Die Grundstücke befinden sich größtenteils in privatem beziehungsweise Unternehmens-Besitz. Aus dem Altbestand steht lediglich der signifikante Siloturm noch, er soll erhalten werden und eine neue Nutzung erfahren (wir berichteten).

Neu in der Stadt willkommen heißen will man in Zukunft auch weiterhin möglichst zahlreich Studenten. Damit die auch ihren Erstwohnsitz nach Mosbach verlegen, gibt es nun eine Erstwohnsitzkampagne. Deren Start befürwortete der Gemeinderat ebenfalls einstimmig.


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