Von Peter Lahr
Dallau. Schule, Feuerwehr und Vereinsförderung bildeten bei der ersten Sitzung im neuen Jahr die Themen-Schwerpunkte für den Gemeinderat Elztal. Doch auch die Kommunalwahl am 26. Mai warf bereits ihre Schatten voraus. Einstimmig bildete der Rat hier einen Gemeindewahlausschuss.
Zu wenige Anmeldungen zur Werkrealschule und ein ablehnender Bescheid in puncto Gemeinschaftsschule veranlassten den Elztaler Gemeinderat bereits im Sommer 2017, sich für die Einrichtung eines zentralen Grundschulzentrums in Dallau auszusprechen. Der mit großer Mehrheit getragene Beschluss von damals bedeutete gleichzeitig das Aus für die Grundschulstellen in Neckarburken und Auerbach. In der jetzigen Sitzung ging es um die nächsten konkreten Schritte. Denn damals hatte man als Vorbedingung festgehalten, dass vor dem Umbau ein neues Schulkonzept zu erarbeiten sei. "Ziel ist es, eine angenehme Lernatmosphäre zu schaffen", beschrieb Jasmin Ehrfeld das pädagogische Konzept. Zusätzlich zu den Klassenzimmern sollten multifunktionale "Ermöglichungsräume" entstehen, so die Konrektorin der Elztalschule. Neu seien zudem zwei "Marktplätze" mit Bühnen, Spielecken und Waschbecken. Die Flure würden ebenfalls zu Lernorten. Hausschuhpflicht und Computer seien Merkmale der angestrebten "Lernwohnung."
Bürgermeister Marco Eckl verwies darauf, dass man dieses pädagogische Raumkonzept im letzten Jahr mit der Beratungsfirma "Lernlandschaft" sowie der Verwaltung und den Gemeinderäten, den Elternvertretern und Lehrern gemeinsam erarbeitet habe. Drei öffentliche Workshops und eine Exkursion zeigten, dass man es sich dabei nicht leicht gemacht habe. "Weg von den Erschließungsfluren, hin zu einer Clusterbildung mit Marktplätzen", so umschrieb Architekt Horst Keller vom Büro Dorbath und Partner den baulichen Kerngedanken. Die Kosten für den Umbau, die Sanierung und Erweiterung des Grundschulzentrums bezifferte er auf 5,55 Mio. Euro. Darin enthalten sei auch eine energetische Modernisierung der teilweise noch aus den 1960er Jahren stammenden Räume. Abgerissen und überbaut werde der Bereich des momentanen Haupteingangs. Die technische Anbindung an das Rathaus bleibe bestehen - Stichworte Aufzug und Pelletheizung.
"Im Raum steht eine Förderung in Höhe von 868.000 Euro", ergänzte der Bürgermeister, bevor der Gemeinderat einstimmig beschloss, "die erforderlichen nächsten Schritte einzuleiten."
Bei einer Enthaltung beschlossen die Räte zudem, die Schulsozialarbeit zu intensivieren. Seit 2013 arbeitet hier Lisa Wendel - eine Kooperation mit der Caritas. Ihr bisheriges Deputat von 50 Prozent wird auf 65 Prozent erhöht. So könne sie endlich auch präventiv arbeiten, unterstrich die Schulsozialarbeiterin, die allein im letzten Jahr 78 Einzelkontakte mit Schülern hatte, 60 Elterngespräche führte und 40 Einzelhilfemaßnahmen auf den Weg brachte.
Im fünfjährigen Turnus muss die Gemeinde den Feuerwehrbedarfsplan weiterschreiben, um "am Ball zu bleiben." Die Ergebnisse der aktuellen "Inventur" stellte Gesamtkommandant Andreas Kaiser vor. Einstimmig unterstützten ihn dabei die Räte. Priorität bei den baulichen Maßnahmen habe das Feuerwehrgerätehaus in Neckarburken.
Ebenfalls einstimmig sprach sich das Gremium dafür aus, den SV Muckental beim Einbau einer gut 20.000 Euro teuren Bewässerungsanlage mit rund 10.000 Euro zu bezuschussen (30 Prozent gebe der Badische Sportbund; 25 Prozent müsse der SV aufbringen). Auch dem Gesangverein Muckental, der dieses Jahr sein 70. Bestehen feiern könne, sicherte man einen Zuschuss für den Ankauf eines neuen Keyboards zu (50 Prozent des Kaufpreises, maximal 765 Euro).
Eine zwölf Monate währende Verlängerungsfrist erhielt ein Unternehmer aus Dallau, um im Gewerbegebiet Luttenbach mit dem Bau einer schon länger geplanten Produktionshalle zu starten.