A6 bei Öhringen/Neuenstein. (RNZ/rl) Der Polizei ist Montagnacht gegen 23 Uhr ein großes totes Tier auf der Autobahn A6 zwischen der Anschlussstelle Öhringen und Neuenstein im Hohenlohekreis gemeldet worden. Das teilte das Landesumweltministerium am Dienstag mit. Die Stelle liegt etwa 40 Kilometer Luftlinie entfernt von mehreren Orten im Neckar-Odenwald-Kreis, in denen am vergangenen Wochenende ein Wolf gesichtet wurde.
Fachleute der Forstlichen Versuchs- und Forschungsanstalt Freiburg haben den Kadaver am heutigen Dienstag abgeholt, um ihn näher zu untersuchen. Nach einer ersten Einschätzung hält es die Forschungsanstalt für wahrscheinlich, dass es sich bei dem toten Tier um einen Wolf handelt. Aufgrund der räumlichen Nähe könnte es sich dabei um das Tier handeln, das am Wochenende im Neckar-Odenwald-Kreis unterwegs gewesen war.
Das Umweltministerium wird das Ergebnis der weiteren Untersuchungen der Forschungsanstalt veröffentlichen, wenn diese abgeschlossen sind. Dies kann einige Wochen in Anspruch nehmen.
Der Neckar-Odenwald-Kreis liegt außerhalb der sogenannten "Förderkulisse Wolfsprävention", in der es seit über einem Jahr regelmäßig Wolfsnachweise und auch Nutztierrisse gegeben hat.
Im September 2017 war erstmals wieder ein Wolf im Odenwald gesichtet worden. Das Tier war einem Fotografen vor die Linse gelaufen. Im Oktober 2017 soll ein Wolf in Unterkessach bei Widdern mehrere Lämmer gerissen haben. Im November 2017 sollen Schafe von einem Wolf bei Kailbach (Oberzent) im Odenwald gerissen worden sein.
Der Wolf galt in Nordbaden und im Odenwald als ausgerottet. Im Jahre 1866 soll das letzte Wildtier bei einer Treibjagd von Schollbrunn nach Eberbach erlegt worden sein.