Mosbach. (gin) Die Osterfeiertage stehen vor der Tür und um für das Osterfrühstück oder die Eiersuche einzukaufen, strömen die Mosbacher in die Geschäfte. Klar, dass man da so nah wie möglich am jeweiligen Laden parken möchte, um seine Tüten nicht allzu weit tragen zu müssen. Umso ärgerlicher, wenn ausgerechnet das neueste innerstädtische Parkhaus tagelang gesperrt ist.
(Update: Am Karsamstag ist das Parken in der Innenstadt kostenlos. Mehr lesen Sie hier.)
Beim Parkhaus "Zentrum" unter dem "Quartier an der Bachmühle" ist aber genau das gerade der Fall. Zum Leidwesen der Geschäftsinhaber und ihrer Kunden. An was liegt das? Die RNZ hat vor Ort nachgefragt.
Am Donnerstagabend vergangener Woche hat sich ein Stück des Porenbetons, der als Brandschutzverkleidung an der Tiefgaragendecke angebracht ist, gelöst. Die Kante einer 30 x 50 Zentimeter großen Platte brach ab und fiel zu Boden. Verletzt wurde dabei niemand und es wurde auch kein parkendes Auto beschädigt. Aus Sicherheitsgründen entschloss man sich dennoch, das Parkhaus vorübergehend zu sperren. Die Nachricht von der Sperrung erreichte aber offenbar nicht alle (direkt) betroffenen Mieter am Quartier, was wiederum für Unmut sorgte.
Wie es nun weitergeht, hängt von der Beurteilung durch den Bausachverständigen Rolf Hoffmann ab, der extra aus Siegen kam, um den Schaden zu begutachten und über das weitere Vorgehen zu entscheiden. Ursache des Problems ist ein baulicher Mangel. Der Kleber, mit dem die Gasbetonplatten befestigt wurden, scheint - warum auch immer - nicht durchgängig aufgetragen worden zu sein. Das führte in der Folge dazu, dass im Baustoff Spannung entstand und die Platte anfing, sich zu "beugen". Hoffmann testete an mehreren Stellen des Parkhauses die Decke auf eventuelle Hohlräume und wurde dabei mehr als nur einmal fündig.
Bis mit den Sanierungsarbeiten begonnen werden kann, wird es vermutlich noch einige Zeit dauern, teilte Etienne Strobel von der "Parkwache Fuchs" (Parkhausbetreiber) der RNZ am Mittwoch nach Abschluss der Begutachtung mit. Das Problem betrifft nicht das ganze Parkhaus, sondern nur die Bereiche, die sich unterhalb der Gebäude befinden. An diesen Stellen muss laut Brandschutzverordnung die eigentliche Stahlbetondecke mit dem Brandschutzmaterial verkleidet sein. Die Stellplätze, die sich unter dem Boulevard, also im sogenannten "Außenbereich" befinden, sind nicht betroffen, da sie nicht in der Brandschutzzone liegen.
Der Plan sieht nun vor, die betroffenen Teile der Decke aus Sicherheitsgründen abzuhängen, bis der Schaden behoben ist. In den kommenden Wochen sollen dann die Hohlräume mit einem Sprühkleber aufgefüllt werden, was den Porenbetonplatten ihre erforderliche Haftung zurückgibt. Die hohlen Stellen werden angebohrt, der schaumartige Sprühkleber eingespritzt - und schon soll der Verkleidung ihr "Spiel" genommen sein. Wichtig sei, so Hoffmann, dass bei diesem Schritt präzise gearbeitet wird und alle Hohlräume aufgespürt werden, um eine Wiederholung des Vorfalls zu vermeiden. Hoffmann zeigte sich zuversichtlich, dass der Schaden ohne größere Probleme behoben werden könne.
Über den Zeitraum, den die Sanierung in Anspruch nehmen wird, konnten noch keine klaren Aussagen getroffen werden. Laut Strobel kann es aber gut und gerne noch zwei Wochen dauern, bis die Ausbesserungsmaßnahmen in Angriff genommen werden können. Bis dahin heißt es an der Einfahrt weiter "vorübergehend gesperrt".