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"Streetfood" hat auch in Neckarelz seine Freunde

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Neckarelz. (frh) "Direkt auf die Hand zubereitet" soll bei den sogenannten "Streetfood-Festivals" das Essen besonderen Erlebnischarakter bekommen, verspricht die Werbung. In großen Städten deutschlandweit längst ein Renner, hat sich die Agentur "nsp eventtime" aus der Mosbacher Ideenwerkstatt vorgenommen, dieses Format auch nach Mosbach und in den eher ländlich geprägten Raum zu bringen. So fand am Wochenende erstmals ein solches Festival auf dem Neckarelzer Messplatz mit insgesamt 30 Anbietern sowie einem großen Festzelt mit Showbühne statt.

Hielt sich der Andrang am Freitagnachmittag ob des Regenwetters zunächst noch in Grenzen, war dann am Samstag und Sonntag doch ordentlich was los auf der Festmeile. Ein von einem privaten Veranstalter organisiertes "Volksfest" ist neu für Neckarelz - selbst wenn einem etwa der Begriff eines "Weindorfs", das als integrierter Bestandteil beworben wurde, wohl bekannt sein dürfte. Dass es aber doch eine völlig andere Konzeption ist, wurde auf den zweiten Blick deutlich.

"Essen und trinken muss jeder", erklärte Agentur-Mitarbeiterin Janina Wolf, warum man sich grundsätzlich an alle Altersklassen wende - verleugnete dabei aber nicht, dass die Jüngeren in besonderem Maße Zielgruppe sind. Und das erklärt sich schon fast selbstredend an der kulinarischen Auswahl, die sich zum größten Teil als ausgefallen und mitunter extravagant bezeichnen lässt. Nicht jeder kennt beispielsweise "Pulled-Pork" (auf die Faser gezupftes Schweinefleisch), "Pincho Moruno" (Fleischspieß aus Spanien) oder "Craft Beer" (besonders verfeinerte Biersorten).

Trotzdem gab es auch "klassische" Angebote unter oftmals modernisierten Namen zu finden - "Love beef" an einem Burger-Stand, und hinter den Buchstaben "BBQ" war allerlei vom Grill erfasst, während es vom "Knödelkönig" Tiroler Spezialitäten gab oder für den süßen Nachtisch handgemachte "süße Brezen" vom "Brezenglück" aus Regensburg. Wie Bier in einer mobilen Brauerei entsteht und wie die Würze eingebracht wird, konnte man sich bei der Mönchhofsbrauerei aus Kulmbach anschauen.

Probiergläser ("Tasting-Glasses") waren am Eingang zu erwerben - an vielen Ständen gab es damit Kostproben zu ergattern. Es ging aber noch cleverer, wie es etwa eine Gruppe von Schülerinnen der Mosbacher Augusta-Bender-Schule machte: Jede der Schülerinnen kaufte ein Menü an verschiedenen Ständen und teilte es mit den Freundinnen - so konnte gemeinsam umso mehr probiert werden, was man bisher noch nicht kannte. Denn wer das wollte, musste sich ohnehin zwangsläufig beschränken - weil die Auswahl groß und der besondere Geschmack bekanntlich auch mal etwas teurer ist.

"Das ist besser als Ketchup" meinten die Schülerinnen etwa zu den "Trüffel-Pommes", bei denen die Sauce der Pommes-Frites aus frischen Trüffeln vor Ort zubereitet und angerichtet wurde. "Wir kommen von einem Ernährungswissenschaftlichen Gymnasium, da interessiert uns das besonders", erklärten sie das Schlemmen mit Augenzwinkern als schulische Betätigung.

Die Anbieter kamen aus fast dem gesamten süddeutschen Raum. Die meisten sind nahezu jedes Wochenende im ganzen Bundesgebiet im Einsatz - ein Indiz, wie erfolgreich die Modeerscheinung "Streetfood" bereits ist. Ob sich die Idee aber auch im ländlichen Raum mit vergleichsweise weniger jugendlicher "Laufkundschaft" durchsetzen kann?

"Wir probieren das jetzt hier am Neckarelzer Messplatz aus, weil sich der Platz von der Größe her anbietet", beschrieb Janina Wolf. Im April 2017 werde man auch einen Anlauf im Mosbacher Gartenweg unternehmen. Ziel sei es, bei Erfolg einen jährlichen Rhythmus zu etablieren.


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