Von Stephanie Kern
Schefflenz. Zähne putzen ist wichtig. Das weiß man in Europa. Robin Fernandez aus Schefflenz möchte das Wissen um die richtige Zahnpflege auch ins weiter entfernte Ausland tragen: Gemeinsam mit zwei Kommilitonen macht sich der angehende Zahnarzt im Februar auf nach Nepal, um die Ärmsten der Armen (unter Aufsicht) zahnmedizinisch zu versorgen und ihnen vor allem die Grundlagen der Zahnpflege näher zu bringen.
"Schon zu Beginn unseres Studiums haben andere Studenten von ihrer Auslandsfamulatur berichtet. Da war für mich schon klar, dass ich das auf jeden Fall auch machen will", erzählt der Schefflenzer. In Würzburg studiert er Zahnmedizin im achten Semester, Patienten zu behandeln, gehört da schon zum Alltag – wenn auch unter Aufsicht eines Zahnarztes. Gemeinsam mit seinen Studienfreunden Sebastian Köppert und Jens Dauben will er sich nun für andere einsetzen. "Wir machen das, um uns zu engagieren, und auch, um über den universitären Tellerrand hinauszublicken", erzählt Robin Fernandez. "The united Smile – Schenke ein Lächeln" haben sie ihr Projekt genannt.
Das medizinische Praktikum läuft über den Verein "Dental Volunteers". In diesem Verein engagieren sich Zahnärzte, -techniker und viele mehr in den verschiedensten Projekten auf der ganzen Welt. Die Vorsitzende des Vereins hat die drei Studenten aus Würzburg nach Nepal vermittelt. Sechs Wochen werden sie dort sein. Wo sie genau Station machen, das wissen sie allerdings noch nicht. "Es ist geplant, verschiedene Dörfer anzupeilen." Zuerst gehe es um die Prophylaxe, vor allem Jüngere und Kinder sollen lernen, wie man die Zähne richtig putzt. "Es sollen die Weichen für eine gute Zahnhygiene gestellt werden", sagt Fernandez. Deshalb sollen auf jeden Fall auch Zahnbürsten und andere Artikel verteilt werden. "Für uns ist es gang und gäbe, sich regelmäßig die Zähne zu putzen, Zahnseide zu benutzen und zum Zahnarzt zu gehen – dort ist es nicht so", sagt Robin Fernandez.
Wahrscheinlich werden die drei Nachwuchs-Zahnärzte auch von einem Zahnarzt von "Dental Volunteers" begleitet, um auch einfache Zahnbehandlungen vornehmen zu dürfen. Alles, was die hygienischen Bedingungen oder auch die Möglichkeiten übersteigt, sollen aber die Zahnärzte vor Ort erledigen. Unterkunft, Fortbewegung , Reiseroute – all das ist noch nicht geplant. Doch Robin Fernandez sieht dem Aufenthalt in Nepal entspannt entgegen: "Das klärt sich dann relativ spontan."
Die Kosten für ihre (freiwillige) Auslandsfamulatur tragen die Studenten zum Großteil selbst, wahrscheinlich wird es einen Zuschuss vom Deutschen Akademischen Austauschdienst geben, aber Kost und Logis und auch die Instrumente müssen die Studenten aus der eigenen Tasche bezahlen. "Da würden wir uns natürlich über Spenden freuen", sagt Robin Fernandez. Auch Sachspenden werden gerne angenommen, Zahnbürsten oder auch Zahnspiegel, Sonden oder Extraktionsinstrumente sollten im Reisegepäck vorhanden sein.
Die Reaktion von Robin Fernandez’ Eltern auf seine Reise nach Nepal war eher gemischt. "Meine Mutter hat mich gefragt, warum ich das nicht in Europa mache", schmunzelt Robin Fernandez. Seine Freundin studiert selbst Zahnmedizin und geht in der Zeit nach Tansania, um den Menschen dort die richtige Zahnpflege näher zu bringen. Auf die "Trennung auf Zeit" freuen sich aber beide.
Info: Mehr über das Projekt findet sich im Internet unter theunitedsmile.net. Fragen zum Projekt und zu Sachspenden beantwortet Robin Fernendez, E-Mail: robinfernandez1990@yahoo.de. Spenden können auch an "Dental Volunteers", Iban: DE 98.7115.2570.0000 0383 80, Stichwort: theunitedsmile, überwiesen werden.