Quantcast
Channel: Mosbach
Viewing all articles
Browse latest Browse all 8199

Dem Neckar-Odenwald-Kreis sind die Straßen lieb und teuer

$
0
0

Billigheim. (lra) Weniger die Wirtschaft oder die Umwelt, aber dafür umso mehr der Verkehr stand im Mittelpunkt der Sitzung des zuständigen Kreistagsausschusses in Billigheim. Bürgermeister Reinhold Berberich stellte den Kreisräten aktuelle Projekte in der Gemeinde vor, ehe Landrat Dr. Achim Brötel zunächst auf das Erhaltungskonzept für die Kreisstraßen einging. Der zuständige Fachdienst des Landratsamtes kümmere sich um 760 Straßenkilometer, 258 km davon seien Kreisstraßen, für deren Erhaltung man auch zuständig sei. "Wir haben 2014 beschlossen, jährlich eine Million Euro in die Sanierung der Kreisstraßen zu stecken. Jetzt zeigt sich, dass dieser Schritt goldrichtig war", so Brötel.

Welche Projekte im Jahr 2016 fertiggestellt wurden, erläuterte der Leiter des Fachdienstes, Harald Steinbach. Erneuert wurden insbesondere Ortsdurchfahrten: die K 3905 in Sindolsheim für 45.000 Euro, die K 3927 durch Strümpfelbrunn (120.000 Euro), die K 3934 durch Neunkirchen und weiter bis zur Kreisgrenze (280.000 Euro), die K 3964 in Rinschheim (85.000 Euro) ebenso wie die K 3965 durch Sennfeld (170.000 Euro). Weitere 140.000 Euro seien in die Sanierung der Marsbachbrücke in Rippberg investiert worden, wobei aktuell noch Restarbeiten an der dortigen Ortsdurchfahrt (160.000 Euro) laufen. "Wir sind im Kreis für 40 Brücken zuständig, die wir regelmäßig prüfen. Alle sind derzeit in einem ordentlichen Zustand, aber wir müssen hier in den kommenden Jahren Maßnahmen in Angriff nehmen", so Steinbach. Weitere 86.000 Euro seien in die K 3965 von der Kreisgrenze bei Korb bis zur K 3952 und 40.000 in die K 3952, Abzweig K 3965 bis Leibenstadt, geflossen. Nicht eingeplant war hingegen die 220.000 Euro teure Sanierung der K 3929 von Schollbrunn nach Weisbach, die durch die Unwetter Ende Mai unbefahrbar geworden war. Diese Maßnahme sei auch ein gutes Beispiel, dass man mitunter bereits geplante Maßnahmen verschieben müsse.

Auch 2017 werde man mehrere Straßen angehen: "Wir werden die Situation nach dem Winter neu bewerten." Dass das Programm des Kreises effizient und sinnvoll ist, wurde durch die Wortmeldungen mehrerer Kreisräte unterstrichen.

Um die Einrichtung von Regiobuslinien ging es dann im folgenden Tagesordnungspunkt. Der Landrat berichtete über die Prüfung neuer Verbindungen, die durch einen Antrag der Kreistagsfraktion von Bündnis 90/Die Grünen zur Einrichtung einer Linie von Walldürn nach Tauberbischofsheim angestoßen wurde. In diesem Rahmen habe man drei potenzielle Linienverläufe betrachtet, wobei sich gezeigt habe, dass eine mögliche Linie Eberbach-Mudau-Buchen nicht die Kriterien des zu Grunde liegenden Förderprogramms erfülle, während hingegen die Linien Buchen-Tauberbischofsheim sowie Mosbach-Sinsheim voraussichtlich möglich wären und dort auch ein hinreichendes Nachfragepotenzial prognostiziert wurde. Diesem stehe allerdings ein hoher Betriebsaufwand gegenüber, auch müsse die Einrichtung landkreisübergreifend abgestimmt werden. Insofern konnte hier nur über den aktuellen Sachstand berichtet werden, behandelt würden die Linien aber auch in der Fortschreibung des Nahverkehrsplans für den Kreis.

Dietmar Maier, Berater beim Gutachterbüro NahverkehrsBeratung Südwest, präsentierte den derzeitigen Stand des Nahverkehrsplans: Demnach seien die Vorarbeiten (Erhebung Grunddaten) inzwischen abgeschlossen. Darüber hinaus sei ein Haltestellenkataster erstellt worden. Die Fertigstellung des Plans sei für Sommer kommenden Jahres geplant, der Ausschuss werde im April wieder eingebunden. Verwaltung und Kreisräte waren sich einig, dass der Plan den Landkreis voranbringen werde, wenn man sich auch eine Verabschiedung noch im laufenden Jahr gewünscht hätte. Wichtig sei jedoch, zu betonen, dass das Nahverkehrssystem schon jetzt leistungsfähig sei.

Abschließend informierte Dr. Brötel über die auf eine Initiative von Kreisrat Gerhard Lauth zurückgehenden Bemühungen der Verwaltung, eine Anbindung des Kreises an Fernbuslinien zu erreichen. "Wir sind uns sicher, dass es eine ausreichende Nachfrage gibt, unter anderem auch durch die Studenten der DHBW." Allerdings habe man von einigen verbliebenen Anbietern auf dem sehr umkämpften Markt bisher nur die Prüfung der Anfrage zugesagt bekommen.

Thematisiert wurden zudem - zuletzt vermehrt vorkommende - Verspätungen und Zugausfälle des Schülerzuges von Neckarelz nach Osterburken und auf der Strecke Heilbronn-Würzburg. Die Nahverkehrsexperten des Landkreises seien hier im permanenten Kontakt mit den Verkehrsunternehmen, informierte die Verwaltung, es werde in der Regel auf Personalausfälle und technische Probleme verwiesen. Man werde hier weiter auf Verbesserungen drängen.


Viewing all articles
Browse latest Browse all 8199