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Aglasterhausens Lärmaktionsplan ist auf dem Weg

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Aglasterhausen. (schat) Dass Lärm nicht gleich Lärm ist und nicht jeder Lärm auch Schutz- oder Vermeidungsmaßnahmen nach sich ziehen muss, das wurde bei der Gemeinderatssitzung in Aglasterhausen (einmal mehr) deutlich. Die Räte hatten über den Lärmaktionsplan zu befinden.

Dipl.-Ing. Uwe Zimmermann vom gleichnamigen Ingenieurbüro in Haßmersheim legte dar, welche Parameter und Vorgaben bei der Erstellung des Lärmaktionsplans für die Gemeinde Aglasterhausen zu berücksichtigen waren. Am Ende fand der zur Umsetzung der EU-Umgebungslärmrichtlinie vorgeschriebene Plan die volle Zustimmung des Gremiums.

Aglasterhausen liegt an der stark frequentierten B 292. In der Gemeinde gibt es Lärmschwerpunkte, die Entwicklung möglicher Lärmminderungsmaßnahmen ist also vorgegeben. Diese hat man erarbeitet. Allein, was deren Umsetzung anbelangt, muss differenziert werden. "Die deutsche Verkehrslärm-Gesetzgebung ist komplizierter als die EU-Vorgaben", erläuterte Zimmermann. Nach der Bundesgesetzgebung müsse erst eingegriffen werden, wenn Lärm im "gesundheitsgefährdenden Bereich" vorliegt. Folge: Lärmschutz in Form eines Walls ist inAglasterhausen kein Thema.

Andere Maßnahmen erscheinen da realistischer. Fünf Ansatzpunkte nennt der Plan. Zum einen sollen passive Lärmschutzmaßnahmen an Gebäuden gefördert werden. Mit Tempo 30 will man die Helmstadter Straße (L 590) entschleunigen, in Richtung Anschlussstelle B 292 soll 50 gelten. Ein Geschwindigkeitstrichter ist auf der Landesstraße aus Richtung Michelbach nach Aglasterhausen angedacht. Und der derzeit "auf Probe" eingebaute Fahrbahnbelag auf der B 292 bei Aglasterhausen soll dauerhaft zwei bis drei Dezibel Lärm schlucken. Ergänzend sollen Schadstellen regelmäßig ausgebessert, auf eine Mittelmarkierung in der Ortsdurchfahrt verzichtet und generell Tempo 30 im Dorf gefahren werden. Aus dem Gemeinderat kamen Vorschläge zum Einsatz von Geschwindigkeits-Kontrolldisplays und zur Erweiterung der geplanten 30er-Zone auf die Heidelberger Straße. Selbst vom Straßenlärm betroffene Zuhörer regten weitere Kreisverkehre an und luden Verkehrsfachmann Zimmermann zum Lärm-Praxistest auf die heimische Terrasse ein.

Der verabschiedete Lärmaktionsplan soll nun an die Landesanstalt für Umwelt, Messungen und Naturschutz weitergeleitet und in der Folge nach und nach umgesetzt werden.


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