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Verbindet bald ein Bürgerbus Haßmersheim und Hüffenhardt?

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Von Christian Beck

Haßmersheim/Hüffenhardt. Rund fünf Kilometer und ein ordentlicher Höhenunterschied trennen die Gemeinden Hüffenhardt und Haßmersheim. Mit dem Auto ist das kein Problem, ohne wird es jedoch schwierig. Zumal die Buslinie 828 nur sehr unregelmäßig die beiden Orte bedient. In Zukunft soll jedoch ein Bürgerbus das Angebot ergänzen und die beiden Gemeinden mit den jeweiligen Teilorten verbinden. Am Montagabend stellte der Haßmersheimer Gemeinderat dazu erste Überlegungen an.

5,3 Millionen Euro hat allein der Bau des Neckarstegs gekostet. Doch um zu Fuß den Neckar zu überqueren, um auf der anderen Seite des Flusses die S-Bahn zu erreichen, greifen manche Haßmersheimer und so gut wie alle Einwohner der umliegenden Gemeinden aufs Auto zurück. Doch vor allem ältere Menschen haben häufig kein Auto (mehr). Und kommen so auch schlecht nach Haßmerheim, beispielsweise um dort einzukaufen. In eben diesen Fällen soll der Bürgerbus Abhilfe schaffen.

Die Pläne dazu könnten folgendermaßen aussehen: Ein neunsitziger Kleinbus soll am Neckarsteg im Haßmersheimer Ortskern und am Friedhof halten, um dann über Neckarmühlbach nach Hüffenhardt zu fahren. Als Haltestellen sind dort das Gewerbegebiet und die Ortsmitte vorgesehen, anschließend soll der Bus in Kälbertshausen das Rathaus und die Rose anfahren. Weiter geht es über Hochhausen zur Schleuse Neckarzimmern und schließlich zurück zum Neckarsteg. Dort ist eine längere Standzeit eingeplant, die auf die S-Bahnen aus beiden Richtungen abgestimmt ist: Bahnreisende können so die Züge erreichen oder von diesen in den Bürgerbus umsteigen.

Der Fahrplan des Bürgerbusses ist noch nicht beschlossen, könnte aber folgendermaßen aussehen: von Montag bis Freitag grob zwischen 7 und 12 sowie 14 bis 20 Uhr, am Samstag zwischen 9 und 11 Uhr sowie zwischen 22 und 24 Uhr. Zusätzlich sollen Fahrten für Nachtschwärmer angeboten werden: von Freitag auf Samstag sowie von Samstag auf Sonntag, jeweils zwischen 1 und 2 Uhr. In den bedienten Zeiten würde der Bus im Stundentakt verkehren, allerdings nur in eine Fahrtrichtung. Wer beispielsweise von Neckarmühlbach zum Neckarsteg in Haßmersheim fahren möchte, müsste mit einer Fahrtzeit von 33 Minuten rechnen.

Der Bürgerbus soll von einem Verein betrieben werden. Dieser soll sich selbstständig um die gesamte Organisation kümmern. Die zudem so erwirtschafteten Mitgliedsbeiträge, moderate Fahrpreise (im Gespräch ist ein Euro pro Fahrt) sowie eine Beteiligung der Gemeinden Hüffenhardt und Haßmersheim sollen das Projekt finanzieren. Um Kosten zu sparen, sollen ausschließlich ehrenamtliche Fahrer eingesetzt werden. Zwischen 25 und 30 werde man dafür brauchen, erklärte Haßmersheims Bürgermeister Michael Salomo auf Rückfrage von Gemeinderat Christian Dorn. Hierfür gebe es bereits einige Interessenten, ergänzte Salomo.

Als "gute Sache" wertete Karlheinz Graner das Projekt. Dieser Meinung schloss sich Michael Hönig an, sah jedoch noch einige Fragen, beispielsweise was die Kostenaufteilung anbelangt. Zudem müsse geklärt werden, ob und wie Menschen mit Behinderung mitfahren könnten. Zudem kamen weitere Fragen auf, beispielsweise ob ein einziger Bus ausreiche oder genügend Fahrer gefunden werden können.

Salomo stimmte zu, dass noch einige Fragen zu klären seien. Er verwies aber auch auf den seit Jahren mit großem Erfolg betriebenen Bürgerbus in Bad Wimpfen. Sowohl der Haßmersheimer als auch der Hüffenhardter Gemeinderat müssen dem Projekt noch zustimmen. Im Februar oder März könnte dann der Bürgerbusverein gegründet werden und ein Finanzierungsvertrag abgeschlossen werden. Parallel sollen ehrenamtliche Fahrer in beiden Gemeinden angeworben werden. Im April soll dann der Kleinbus angeschafft werden. Rund 95.000 Euro sind dafür vorgesehen, ein Viertel des Betrags kann voraussichtlich über eine Leader-Förderung finanziert werden.


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