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Ex-"Flippers"-Star Olaf Malolepski begeisterte in Mosbach die Schlagerfans

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Von Adrian Brosch

Mosbach. Olaf Malolepski, seit der Auflösung der Flippers als "Olaf der Flipper" unterwegs, zählt seit fünf Jahrzehnten unbestritten zur Elite des deutschen Schlagers. Dass dieser Status gerechtfertigt ist, stellte er am Freitagabend in Mosbach erneut eindrucksvoll unter Beweis. Der Schlagerstar, der im vergangenen Jahr seinen 70. Geburtstag feierte, brachte bei seinem fast dreistündigen Konzert neben zahlreichen Hits eine schier unglaubliche Dynamik auf die Bühne der Alten Mälzerei.

Das Programm war ein Wiederhören mit bekannten und beliebten Schlagern, wobei sich Olaf zunächst auf seine Soloerfolge seit 2011 konzentrierte: "Ich mach’s wie die Sonnenuhr", "Tausend rote Rosen" und natürlich sein aktueller Erfolg "Du bist wie Champagner" rissen das Publikum gleich zu Anfang von den Stühlen.

Die großen Hits der Flippers durften natürlich nicht fehlen. Dass die Schlagerfreunde sich auch genau diese wünschten, wurde schon bei den ersten Takten von "Weine nicht, kleine Eva" spürbar: Der Klassiker von 1968 lud wie auch die damalige Folgesingle "Sha La La, I Love You" und "Monja" zum Mitschunkeln ein. Der 1999er Flippers-Song "In Venedig ist Maskenball" ging so richtig unter die Haut - sowohl tanzbar als auch leicht melancholisch kam hier genau das Gefühl auf, das den Fans der Flippers jahrzehntelang Herzklopfen und Gänsehaut schenkte. Gleiches gilt für "Liebe ist mehr als nur eine Nacht". Dem im Original vom langjährigen "Mit-Flipper" Bernd Hengst gesungenen Titel verlieh Olaf durch seine warme, voluminöse Stimme neues Flair und zeigte gleichermaßen eine wichtige Botschaft auf: "Noch mehr als alles Gold der Welt ist Liebe, die zusammenhält".

Auch aus seinem aktuellen Album "Du bist wie Champagner" fanden einige Titel den Weg auf die Setlist. Beim Titellied kannte der Saal schon kein Halten mehr und erhob die Stimmen, ehe mit "Waikiki Hey-A-Hey" ein weiterer Stimmungsschlager nach altbewährter Machart kräftig einheizte. Dass Olaf Malolepski sein Talent an Tochter Pia weitervererbt hat, bewies sie mit eigenem Material wie "So ein Morgen kann nicht lügen" oder "Jetzt kommt unsere Zeit" sowie einem Medley. Eine Handvoll Duette mit ihrem Vater gipfelten in einer reizenden Neuauflage des 1995 vorgestellten Flippers-Schlagers "Der letzte Bolero". Hier übernahm Pia nicht nur die Gesangsparts von Bernd Hengst, sondern kramte sogar die originale Bühnenjacke, die ihr Vater Olaf seinerzeit im "ZDF-Wintergarten" getragen hatte, aus dem Archiv. Erinnerungen wurden wach, zumal mit den von Uwe Busse verfassten Hits "Mexiko", "Ein Herz aus Schokolade" und der "Lotosblume" wahre Prachtstücke folgten, die das Schlagergenre maßgeblich prägten.

Als Erinnerung an den vor gut drei Monaten verstorbenen Schlagzeuger Manfred Durban, mit dem Olaf 44 Jahre lang auf der Bühne stand, stimmte er voller Gefühl den Titel "Du bist mein erster Gedanke" an, den "Manni" immer gerne sang.

Damit, sowie mit "Aber dich gibt’s nur einmal für mich" brachte er die Alte Mälzerei zum Träumen, ehe er und seine dreiköpfige Band mit der temperamentvollen Feelgood-Hymne "Sie will einen Italiener" Gas gaben und die Wände wackeln ließen. Von Italien ging es dann - zumindest musikalisch - auf den Roten Platz: "Moskau im Regen" bewies auch 27 Jahre nach Erscheinung die erfrischende Klarheit jener Uwe-Busse-Komposition aufs Eindrucksvollste.

Den Abschluss des Konzerts bildete ein Medley aller großen Hits, sowohl von Olaf selbst als auch den Jahrzehnten, in denen er bei den Flippers aktiv war. Hier kamen Fans an die Bühne, überreichten ihrem Star manches liebevoll gebastelte Präsent und zeigten, was die Faszination Schlager ausmacht: Es sind nicht nur lebensnahe Texte und eingängige Melodien, sondern auch die "Musiker zum Anfassen".

Sichtlich gerührt holte Olaf noch seine Tochter Pia auf die Bühne, um sich mit einer Zugabe von der Bühne zu verabschieden: Als Geschenk an seine treuen Fans verstand sich "Mein Lied für euch".

Im Foyer nahmen er und Pia sich noch viel Zeit für Gespräche und Fotos mit den Fans, erfüllten Autogrammwünsche und signierten ein Plakat aus ganz frühen Flippers-Tagen - ein Konzertbesucher hatte es 1970 bei einem Konzert in Lauda-Königshofen bekommen.


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