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Auf den Toiletten der Mosbacher Gymnasien stinkt es gewaltig

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Von Christian Beck

Mosbach. Es ist ein eher unappetitliches Thema, das doch viele betrifft: Es geht um Toiletten, genauer gesagt um jene an den Mosbacher Schulen. Nachdem Oberbürgermeister Michael Jann in seiner Haushaltsrede im November eine komplette Sanierung der Toilettenanlagen im Auguste-Pattberg-Gymnasium (APG) angekündigt hatte (die RNZ berichtete), reagierten Schüler wie Lehrer erfreut. In trockenen Tüchern ist der Umbau aber noch nicht - am 15. Februar soll der Gemeinderat den Haushalt verabschieden. Und doch sorgen die Pläne bereits für Begehrlichkeiten: Mehrere Schüler und Eltern des Nicolaus-Kistner-Gymnasiums (NKG) haben sich an die RNZ gewandt - sie alle halten eine Sanierung der dortigen Toilettenanlagen für ebenso dringend erforderlich. Die RNZ fragte nach.

"Es stimmt, die Toiletten hier sind seit Jahren ein Problem", bestätigt Marion Stoffel, die stellvertretende Schulleiterin des NKG. Mehrere Schüler hatten der RNZ zuvor berichtet, dass sie während der Schulzeit aus Ekel nicht auf die Toilette gehen. "Auch das ist uns bekannt", erklärt Marion Stoffel. Doch passiert ist bislang nichts - seit 1968 nicht. Die vier größeren Toilettenanlagen am NKG, jeweils zwei für Mädchen und Jungs, befinden sich seit fast 40 Jahren im Originalzustand.

Das bleibt dem Auge dessen, der ein dringendes Bedürfnis verspürt, nicht verborgen. Das größere Problem ist jedoch der Geruch. Auf allen vier Toilettenanlagen liegt ein Uringestank in der Luft, besonders deutlich ist es aber bei den Jungs. Denn dort gibt es keine einzelnen Urinale, sondern lange Pinkelrinnen ohne Spülung. Da hilft auch Lüften oder das Aufstellen von Lufterfrischern nicht.

"Der Zustand der Toiletten wird seit Jahren angeprangert", weiß auch Schulleiter Jochen Herkert um das Problem. Bei dessen Beseitigung geht es aber wie so oft ums Geld. So habe die Stadtverwaltung zugesichert, das Problem im Blick zu haben. Reagiert werden solle im Schuljahr 2018/19. Denn erst kürzlich sei sehr viel Geld am NKG investiert worden, unter anderem rund eine halbe Million Euro für die Elektronik im musischen Bereich. Deshalb seien nun zunächst die Klos am APG dran, zeigt sich Herkert einsichtig und betont die gute Zusammenarbeit mit der Stadtverwaltung. Er stellt aber auch klar: "Ich erwarte aber, dass die Stadt dann zu ihrem Wort steht und anschließend die Toiletten am NKG erneuert."

Bei der Mosbacher Stadtverwaltung weiß man um die alten Schultoiletten. "Wir sind uns völlig einig, was die Notwendigkeit am APG anbelangt", erklärt Eckhard Böer, der unter anderem für den Bereich Bildung zuständig ist. Und auch für das NKG gebe es bereits Überlegungen. Wie für einige weitere Schulen in Mosbach übrigens auch. Denn insgesamt gebe es bei den Schulgebäuden "viel Handlungsbedarf" - das Thema werde Mosbach noch länger beschäftigen.

Sollte der Gemeinderat am 15. Februar den Haushalt verabschieden, könne wohl in den Sommerferien mit der Toilettensanierung am APG begonnen werden. Diese sei allerdings aufwendig und nicht in sechs Wochen erledigt, zu Beginn des neuen Schuljahrs müssen die Schüler deshalb Toilettencontainer im Hof nutzen.

Angesichts gesunkener Schülerzahlen mahnt Böer, sich weiter über Schulschließungen Gedanken zu machen. So könnte das Geld zielgerichteter für den Erhalt weniger Schulen eingesetzt werden. "Aus unserer Sicht führt an einer Reduzierung kein Weg vorbei."


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