Von Frank Heuß
Neckarelz. Die Vermittlung betriebswirtschaftlichen Wissens wird auch an allgemeinbildenden Gymnasien immer bedeutsamer. So beteiligt sich das Auguste-Pattberg-Gymnasium (APG) erneut an "business@school", einem Wettbewerb der Unternehmensberatung Boston Consulting Group.
Beim Schulfinale stellten drei Teams ihre selbstständig erarbeiteten Geschäftsideen vor. Ihren Businessplan hatten die "Start-up-Unternehmer" der zehnten und elften Klassen der Fachjury vorzustellen. Die war mit dem ehemaligen APG-Schulleiter Hans-Peter Haas, Regionaldirektor Andreas Schulze von der Sparkasse Neckartal-Odenwald, Dietrich Emmert von der DHBW Mosbach, Unternehmer Felix Gramling, Unternehmensberater Tim Engmann sowie dem einstigen Teilnehmer am Europafinale des Wettbewerbs, Máté Fischer von der Universität Mannheim, besetzt.
Nachdem der stellvertretende Schulleiter German Miksch begrüßt hatte, machte das Team "Mosbach verbindet" den Anfang. Mit der Idee, die Integration von Flüchtlingen in der Stadt Mosbach durch eine gemeinnützige GmbH zu organisieren, erreichten sie direkt das Interesse der Jury. Sie stellten ein Konzept vor, das von der Unterstützung bei der Wohnungssuche über die Sprachförderung bis hin zur Koordination einschließlich der Unterstützung von Vereinsarbeit reicht. Einige Flüchtlinge saßen sogar im Publikum und ließen sich durch Fragen mit einbinden. Andreas Lenz, Finn Leinberger, David Hornung, Nils Rein und Maximilian Lindner sahen sich vielen kritischen Fragen ausgesetzt, wussten sie aber zu beantworten und verwiesen auch auf ein Gespräch mit der Asylkoordination der Stadtverwaltung, die großes Interesse signalisiert habe.
Mit der im Grunde nicht ganz neuen Idee der Schülerhilfe gingen "students to students" ins Rennen. Maximilian Bauer, Felix Hedrich, Johannes Schölch und Yannik Zweidinger hatten sich jedoch einiges einfallen lassen, wie sich ihr Unternehmen abheben könnte. Und dabei wurde ebenfalls auf Gemeinnützigkeit gesetzt, indem man die Zielgruppe auf Kinder und Jugendliche mit besonderem Förderbedarf einschränkte. Dafür sollen "Mentoren" aus der Schülerschaft gewonnen werden, die speziell fortgebildet werden und dann gegen geringe Aufwandsentschädigung ihr Wissen weitergeben. Und auch hier prüften die Jury-Mitglieder auf Herz und Nieren, wie tiefgründig die potenziellen Jungunternehmer ihre Idee durchdacht haben.
Leon Kotucz, Cedric Lenz, Simon Rilling, Markus Sinther und Lotta Slabon stellten ihre Idee "GAZZAP" vor. Dabei handelt es sich um eine Smartphone-App, die Nutzern Informationen zu den aktuellen Angeboten der lokalen Gastronomie liefern soll. Finanzieren soll sich das Ganze durch allgemeine Internetwerbung und dem monatlichen Entgelt, das die Gastronomiebetriebe für die Bewerbung ihrer Angebote bezahlen. "Ihr wisst aber schon, das Mosbach weniger als 25.000 Einwohner hat?", wurden sie ob ihrer Umsatzerwartungen kritisch hinterfragt. Dem hielten die Schüler ein Konzept entgegen, das auf schnelles Wachstum in andere Städte hinein angelegt ist und sich dort auch gegen größere, schon lange überregional agierende Konkurrenten durchsetzen soll.
Am Ende durfte das Team "Mosbach verbindet" über den Sieg jubeln. Es war allerdings "ein denkbar knappes Ergebnis", wie Studiendirektor Peter Stumpf bei der Verkündung anmerkte - gemeinsam mit StD Richard Zöller ist er betreuender Lehrer der Schülerteams.
Für die Siegermannschaft geht es nun weiter zum Landesfinale des Wettbewerbs. Bis dahin haben sie jedoch die Möglichkeit, ihren Businessplan noch weiter zu überarbeiten.