Hüffenhardt. (stk) Es war für die Kinder und Erzieherinnen ein Schock: In den Pfingstferien wurde im Außenbereich des Kindergartens Hüffenhardt randaliert: Fenster und Türen wurden mit nasser Erde beschmiert, Blumentöpfe und Blumen zerstört - ebenso wie das Terrarium, in dem die Kinder die Entwicklung einer Raupe hin zum Schmetterling beobachteten. Überall lagen Scherben.
"Nach den Pfingstferien haben wir diese Verwüstung gesehen und waren wirklich geschockt", erzählt Kindergarten-Leiterin Dagmar Brettl. Ein Elternbeiratsmitglied habe die Verwüstung fotografiert und auf Facebook veröffentlicht - innerhalb von drei Tagen wurde sein Beitrag 600 Mal geteilt. "Und dann kamen schon die ersten Anrufe mit Angeboten", erinnert sich Brettl. Dass nämlich aus einer so unschönen Sache so viel Schönes und Gutes entstehen kann, das hatten die Hüffenhardter nicht erwartet.
Zuerst rief die Familie Vanselow/Groß aus Lauffen an. Sie wollte den Kindern ein Aquarium schenken, "mit allem, was dazu gehört", so Brettl. Auch die Firma "Teich und Aquaristik Mehl" aus Eppingen wurde auf die Verwüstungen aufmerksam. Dagmar Brettl: "Von denen haben wir ein Aquarium und eine Schmetterlingsaufzuchtstation bekommen. Diese positive Resonanz war so schön." Denn dass andere so mitfühlen und nicht einfach darüber hinweggehen, damit habe keiner gerechnet.
Zum Schluss rief noch die Johanniter-Jugendgruppe aus Mosbach an. Die Jugendlichen hatten im Mai beim Nachhaltigkeitstag von "Town & Country-Haus" zwei Entdeckerpakete im Wert von 500 Euro gewonnen - und gaben diese nun postwendend an die Hüffenhardter Kinder weiter.
Als die Johanniter-Jugend unter der Leitung von Patrizia Helter und Axel Bähr (Geschäftsführer der AMB Massivhaus GmbH) am Montagmittag das Paket mit vielen Büchern und Forscherutensilien überreichten, war der Schock und die Enttäuschung über die böse Überraschung nach den Pfingstferien (fast) wieder vergessen. "Wir hoffen, dass ihr ganz viel Spaß mit den Paketen habt", so Axel Bähr und Patrizia Helter.
Die Verursacher der Verwüstung wurden übrigens bis heute noch nicht gefunden. Daher sind Gemeinde und Polizei auch weiterhin über Hinweise aus der Bevölkerung dankbar.