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"Odenwald von oben": Nicht nur der berühmte Götz schrieb hier Geschichte

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Neckar-Odenwald-Kreis. (schat) Es geht immer noch ein bisschen schöner: Schon von unten ein beeindruckendes Motiv, zeigt sich die Burg Hornberg im Fokus der Drohnenkamera in ganz neuer Perspektive, stattlich und filigran zugleich. Thomas Kottal hat die geschichtsträchtige Sehenswürdigkeit für die RNZ-Serie "Odenwald von oben" in den Bildvordergrund gerückt, üppiges Grün, der sich windende Neckar, die Schiffergemeinde Haßmersheim und ein Hauch von Nebel im Hintergrund rahmen sie nahezu perfekt ein. Dabei bietet Burg Hornberg nicht nur was fürs (fotografieaffine) Auge, sie liefert auch reichlich Geschichten ...

"Die Anfänge der Burg liegen im Dunkeln", vermittelt der Beitrag in der online-Enzyklopädie "wikipedia" zur Burg Hornberg eingangs gleich mal Spannung. Irgendwann vor 1100, da soll sie gegründet worden sein. Hoch über dem Neckar und Neckarzimmern gelegen, ist sie bekannt geworden für ihren berühmten Herrn von einst und dessen ebenso berühmten Satz - ja, genau: der mit dem Hintern. Und auch für ein Weingut, das zu den ältesten der Welt gehören soll. Doch nicht nur Götz von Berlichingen, der die Burg 1517 erwarb und 1562 auch dort starb, hat hier Geschichte und Geschichten geschrieben.

Wie es sich für eine echte Burg gehört, ranken sich auch um die Hornberg unterhaltsame Sagen: Eine davon erzählt von König Dagobert, dem Ersten. Der soll die Burg erbaut und eine fromme Tochter mit Namen Notburga gehabt haben. Die wiederum wollte der berechnende König mit einem reichen Mann verheiraten und kam wohl auch alsbald mit dem viel älteren König Samon überein. Notburga aber wollte keinen Mann heiraten, den sie nicht liebte. Sie nahm Reißaus und versteckte sich - so die Sage - in einer Höhle auf der anderen Seite des Neckars, wo sie ein gottgefälliges Eremi᠆tendasein fristete. Die Legenden erzählen, dass sie von einer weißen Hirschkuh gespeist wurde.

Der wenig erfreute König schickte seine Soldaten auf die Suche nach Notburga, und irgendwann soll die Prinzessin dann auch in ihrer Höhle entdeckt worden sein, wo sie tagein, tagaus vor einem Kreuz saß und betete. Getreu dem Motto "Und bist du nicht willig, so brauch ich Gewalt" wollte Dagobert sie zwingen, die Höhle zu verlassen und endlich zu heiraten. Notburga aber klammerte sich mit aller Kraft an ihrem großen Holzkreuz fest und ließ es auch dann nicht los, als ihr der König den linken Arm ausgerissen hatte ...

Für die traurige Sage gibt es übrigens zwei verschiedene Finalszenarien: Das eine besagt, dass Notburga in der Höhle als Märtyrerin an ihren Verletzungen starb. Das andere überliefert, dass eine Schlange der Prinzessin heilende Kräuter brachte, die den Arm wieder nachwachsen ließen. Was sich bald in der Gegend herumsprach und viele zu besagter Höhle pilgern ließ.

Unabhängig von Sagen und Mythen thront die Burg Hornberg bis heute erhaben über dem Neckar. Als beliebtes Ausflugsziel mit bewegter Geschichte und feiner Gastronomie zieht sie die Menschen heute (in Besitz der Familie von Gemmingen) in ihren Bann. Und liefert ganz nebenbei auch immer wieder tolle Fotomotive.


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