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Für den guten Zweck von Haßmersheim nach Tadschikistan: Abenteuerliche Hilfe und hilfreiches Abenteuer

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Von Ursula Brinkmann

Neckarmühlbach. "Nix für Prinzessinnen", finden Silke von Gemmingen und Susanne Flachmann, lassen sich aber nicht abschrecken, bei der "Tajik-Rallye" für den guten Zweck 10.000 Kilometer nach Duschanbe, der Hauptstadt von Tadschikistan, zu fahren. Prinzessin ist erstere keine, aber eine echte Baronin und auf Burg Guttenberg zu Hause. Am morgigen Sonntag geht es für sie und ihre Partnerin sowie 32 weitere Teams in München los.

"Susanne hat mich infiziert", erzählt Silke von Gemmingen. Auslöser war ihr 50. Geburtstag im vergangenen Jahr. Sie habe mit dieser Zahl etwas Besonderes verbinden wollen, die drei Kinder seien so groß, dass sie die Mutter vier Wochen lang entbehren können, und ihr Mann hat sie bestärkt, es nicht bei der Idee zu belassen. "Am liebsten würde er selbst mitmachen." Gute Voraussetzungen, aber längst nicht alle.

Der Veranstalter der Rallye, "Adventure Manufactory", erhebt nicht nur eine Startgebühr, sondern verpflichtet die Teilnehmer, für soziale Projekte von Caritas international Spendengelder von mindestens 750 Euro einzusammeln. Zudem werden die Rallye-Fahrzeuge in Tadschikistan versteigert, was wiederum in Caritas-Projekte fließt. Ein Aspekt der Abenteuerfahrt, der Silke von Gemmingen zusätzlich inspiriert hat. Die beiden Frauen (2016 fuhr erstmals ein reines Frauenteam nach Duschanbe, 2017 sind es zwei) gehen einen noch direkteren Weg. "Den rollstuhlfähigen Caddy, den wir gekauft und für die Reise innen und außen ausgestattet haben, schenken wir einer jungen behinderten Frau in Duschanbe."

Abenteuerlust und Freiheitsdrang sind das Eine; passt ja auch irgendwie zu einer Freifrau. Die Bilder und die Filme, die Vorgängerteams von ihren Touren mitbrachten, faszinierten Silke von Gemmingen. Auf die Begegnungen mit Menschen und die großartigen Landschaften ist sie gespannt. Höhepunkt in zweifacher Hinsicht wird wohl das Pamir-Gebirge sein, die zweithöchste Bergkette der Erde. Die Route, die das Team "TaChicks" - so haben sich Silke und Susanne genannt - plant zu fahren, führt über Österreich, Ungarn, Rumänien, durch die Ukraine, Russland, Kasachstan, Usbekistan und Kirgistan nach Tadschikistan.

Der Pamir-Highway mit seinen steilen Bergpässen hinauf bis 4700 Meter, abenteuerlichen Pisten entlang reißender Gebirgsbäche und grandioser Hochplateaus soll der krönende Abschluss sein, bevor das Duo am 28. September in Duschanbe eintreffen will. "Da wir aber auf alles Mögliche gefasst sein müssen", müssen die Rallye-Fahrerinnen so lange ein Fragezeichen an den Routenverlauf machen, bis sie vor Ort die Lage einschätzen und den geplanten (oder eben einen anderen) Weg einschlagen können.

Was möglich war vorzubereiten, ist getan. In ihrer Wohnung auf Burg Guttenberg hockt Silke von Gemmingen neben zwei größeren und vier kleineren Plastikboxen. "Alles drin. Susanne hat gleichviel Stauraum." Der befindet sich in dem Kleintransporter unter einer eigens eingebauten Schlafebene. "Am problematischsten könnte die Versorgung mit Wasser und Sprit werden", kennt von Gemmingen die Risiken. Beide aber sagen: "Wir freuen uns schon jetzt auf die Momente, die wir mit den Menschen dort verbringen und auf das, was wir über das Leben in diesen uns bis jetzt so fremden Ländern lernen. Denn das ist es, was den Zauber dieses Abenteuers für uns ausmacht."

Detailliert vorbereitet wurde das Abenteuer in der heimischen Burg, bzw. in München, wo Teampartnerin Susanne lebt. Was alles vorzubereiten ist und wie vielschichtig es ist, das wird den beiden Rallyedamen mit jedem neuen Aspekt der Reise deutlich. Allein die neun Länder, die sie durchfahren, führen zu Fragen über Währungen, Visa, Grenzübertritte, Versicherungen. Und die Sprachen? Silke von Gemmingen hat ein "Ohne-Wörter-Buch" parat und hofft natürlich, nicht auf das Bildchen mit dem Abschleppwagen zeigen zu müssen.

Zusammen mit ihrer Partnerin aber ist sie nicht nur eines von nur zwei reinen Frauenteams. Aus Mosbach macht sich ein gemischtes Team ebenfalls auf den weiten Weg nach Osten. Als das sich hinter dem Teamnamen "TaTour" verbergende Ehepaar von den beiden reiselustigen Frauen von der Tadschikistan-Rallye erfuhr, gab’s kein Halten…

Info: www.tachicks.de


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