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MPDV feierte 40. "Geburtstag": Vom Zwei-Mann-Büro in Mosbach zum "Global Player"

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Von Peter Lahr

Diedesheim. "Es gab schon Bildschirme", erinnerte sich Prof. Jürgen Kletti am Freitagabend an die ersten Tage seines Ingenieurbüros in einer Dallauer Dachgeschosswohnung. Seit 40 Jahren befindet sich MPDV nun schon auf Wachstumskurs. Was als Zwei-Mann-Unternehmen mit der Programmierung von Mikrokontrollern - etwa der Steuerung von Gewächshäusern - begann, hat sich zu einer Standardsoftware mit Modulcharakter für das gesamte Fertigungsmanagement weiterentwickelt.

Abzulesen ist das so rasante wie kontinuierliche Wachstum nicht nur an den Umsätzen. Auch die Zahl der Mitarbeiter ist auf rund 350 gestiegen. So war es eigentlich nur eine Frage der Zeit, bis parallel zu Zweigniederlassungen in der Schweiz, den USA, in Singapur und China nun auch das Diedesheimer Stammhaus um ein drittes Gebäude erweitert wurde. Das Doppelfest - Jubiläum plus Einweihung - feierten die Kletti-Brüder Jürgen und Wolfhard in einem riesigen Zelt zusammen mit knapp 400 Mitarbeitern, Kunden sowie einigen "Überraschungsgästen".

"Wir haben diesen Markt mitgestaltet", unterstrich Jürgen Kletti selbstbewusst in seiner Ansprache. Denn mittlerweile sei man im Bereich "Manufacturing Execution System" (MES) marktführend. Neben einem glücklichen Händchen für sinnvolle Innovationen sowie einer effizienten Organisationsgestaltung sah der Redner als wichtigsten Erfolgsfaktor loyale und engagierte Mitarbeiter. Der dritte - und höchste - Baukörper am Firmenhauptsitz sei in nur zwölf Monaten fertiggestellt worden. Das Platzangebot habe man damit etwa verdoppeln können. Weshalb Kletti auf einen weiteren Wachstumsschub hoffte.

"MPDV ist ein sehr besonderes Unternehmen, das seinen Mitarbeitern sehr gute Rahmenbedingungen bietet", bestätigte Anja Martin, zuständig für Marketing. "Weitere gute 40 Jahre" wünschte Mathias Schmälzle von der Firma Ruch Novaplast den Mitarbeitern. Der Redner ist zudem Vorsitzender der "Hydra Users Group", die mit MPDV in engem Kontakt stehe, um die praktische Anwendung der Produkte mit Lob und Kritik zu begleiten.

Er sei weniger ein Überraschungsgast, vielmehr zähle er zur Kategorie der "üblichen Verdächtigen", scherzte Landrat Dr. Achim Brötel. "MPDV ist längst ein fester und in der Branche bestens bekannter Teil jenes kleinen und erlauchten Kreises hoch spezialisierter Unternehmen, die weltweit führend sind, wenn es um MES geht", betonte der leidenschaftliche Grußwortredner. "In Dallau gibt es eine Computerfirma, die soll sehr gut sein", so lautete der erste Aktenvermerk seiner Institution zur damals noch jungen Firma Mikrolab. Der globale Hype um "Industrie 4.0" verschaffe heute einen ganz besonderen Rückenwind. Für den Neckar-Odenwald-Kreis bilde MPDV ein absolutes Aushängeschild, weshalb der Landrat gerne Danke sagte - auch für das gesellschaftliche und kulturelle Engagement der Kletti-Brüder. Als "Glücksfall für Mosbach und die Region", befand auch MdL Georg Nelius die "SAP des Odenwaldes".

"Das erste Gebäude am Diedesheimer Standort war nicht einfach", erinnerte sich OB Michael Jann an das Genehmigungsverfahren. "Aber mittlerweile laufen die Räder wie geschmiert." Das neue Ergebnis könne sich mehr als sehen lassen, lobte der Schultes. Hier sei ein repräsentativer Stadteingang entstanden, der im Gegensatz zur Fachwerk-Altstadt die Moderne präsentiere.

Die Erfolgsstory von MPDV basiere auf Engagement, Visionen und Tatkraft, aber auch auf Mut, Hartnäckigkeit und Weitsicht, erklärte Prof. Gabi Jeck-Schlottmann, Leiterin der DHBW Mosbach. Jürgen Kletti sei sehr wissenschaftsaffin. Zehn Jahre lang wirkte er als Hochschulratsvorsitzender in Mosbach und richte sein besonderes Augenmerk auf den Nachwuchs. "Ich würde mir wünschen, dass es viele Unternehmer mit solch einer regionalen Verbundenheit gibt", lautete das Fazit, das direkt hinüber zum gemütlich-kulinarischen Teil des Abends führte.


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