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DHBW Mosbach: Die Hochschule bleibt stabil

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Von Heiko Schattauer

Mosbach. Bald ist es wieder vorbei mit der Ruhe: Nach dem Wochenende wächst das Studentenaufkommen an der Dualen Hochschule Baden-Württemberg (DHBW) in Mosbach mächtig an, 1280 Erstsemester starten mit dem 2. Oktober in ihre duale Ausbildung. "Die Ankunft der Neuen wird neues Leben rein bringen, man wird sie sehen und hören", so DHBW-Rektorin Prof. Dr. Gabi Jeck-Schlottmann schmunzelnd.

Knapp die Hälfte der 1280 Erstsemester, nämlich die Studienanfänger des Bereichs Wirtschaft, wird sie am Montag in der Mälzerei begrüßen, die "Techniker" werden nach der ersten Praxisphase Ende November am Campus Mosbach starten. Mit den Neuzugängen des Semesters 2017/18 kommt die DHBW Mosbach mit ihrer Außenstelle Bad Mergentheim auf eine Gesamtstudierendenzahl von 3623, das sind 43 mehr als zum Semesterauftakt 2016. Die Zahl der Neulinge ging hingegen leicht zurück (Vorjahr 1320).

"Das passt", kommentiert Jeck-Schlottmann die aktuelle Statistik. Die angestrebte Konsolidierung auf hohem Niveau - nach Jahren des enormen, mitunter wilden Wachstums - gelinge. Zwar habe man in einigen Studiengänge Wachstumspotenziale, so die Rektorin, könne diese aber nicht nutzen. Das heißt, die Unternehmen, die gemeinsam mit der DHBW dual ausbilden, würden gerne noch mehr Studienplätze/Studenten haben. Von 1860 nachgefragten Plätzen aus den Unternehmen berichtet Jeck-Schlottmann für 2017/18. Allein, die Mosbacher Hochschule kann diese nicht adäquat anbieten, knapp 600 Nachfragen blieben "unbedient".

Warum das so ist, verdeutlicht Verwaltungsdirektorin Christine Zimmer. "Unser Budget ist die natürliche Grenze" - soll heißen: Zusätzliche Kurse und Studiengänge müssen auch finanziert sein. Und diesbezüglich ist man eigentlich schon ganz froh, eine "Verstetigung" des erwähnten (hohen) Niveaus erreicht zu haben. Zimmer spricht von "finanzieller Stabilisierung" - in Mosbach liegt das Budget 2017 bei rund 21 Mio. Euro - und schiebt in Bezug auf die Duale Hochschule Baden-Württemberg nach: "Unglückliche Schlagzeilen sollte es da jetzt eigentlich nicht mehr geben." In Mosbach ist man derweil stolz darauf, den Drittmittel-Anteil bei der Finanzierung erstmals auf über eine Million (1,07) Euro gesteigert zu haben. "Dafür muss man sich wirklich sehr bemühen", skizziert Christine Zimmer. Drittmittel fließen durch Pilot- und Sonderprojekte ebenso wie durch Kooperationen mit privatwirtschaftlichen Unternehmen ein. Eine Einmischung jener Dritter sei hier nicht zu befürchten, die "Freiheit der Lehre" werde schon durch entsprechende Verträge explizit geschützt, versichert Zimmer auf Nachfrage der RNZ.

Mehr Freiheit, besser: Freiraum genießt man bald auf dem Campus selbst: Die Containeranlage, in der seit geraumer Zeit das Amtsgericht die ehemaligen Lehrräume vorübergehend nachnutzt, soll noch im Oktober abgebaut werden. Die Parknot, die rund um den Campus seit Jahren für Diskussionen und Ärger sorgt, soll so ein wenig gelindert werden. "Ich kann es kaum glauben", freut sich nicht nur Christine Zimmer über das nahende Ende des ungeliebten Provisoriums. Freude bereit der Verwaltungsdirektorin zudem die fortschreitende Umwandlung von befristeten zu unbefristeten Stellen. Bei in etwa gleicher Beschäftigtenzahl (aktuell 229) konnte man seit 2015 die Zahl der befristeten Arbeitsverhältnisse von 61 auf 37 reduzieren. "Das war und ist uns sehr wichtig", so Zimmer.

Große Bedeutung misst man an der DHBW Mosbach auch einer ansprechenden Vorbereitung potenzieller Studenten auf das duale Studium bei. Prorektor Prof. Gute Erfahrungen habe man mit intensivierten Vorbereitungsangeboten gemacht, wie Prorektor Dr. Albert Strecker berichtet. Mithilfe spezieller Kurse will man den Übergang von Schule zu Hochschule erleichtern. Campusleiter Prof. Dr. Seon-Su Kim führt hier auch die Einrichtung des bundesweit einmaligen Zentrums für Internationale Fachkräfte (ZIF) in Bad Mergentheim an (gesonderter Bericht folgt). Mit diesem Semester kann man auf diesem Feld zudem ein neues Werkzeug benutzen: "Optes" titelt ein Verbundprojekt, das man gemeinsam mit anderen Hochschulen anbietet. Der Schwerpunkt liegt hier auf der Didaktik der Mathematik. Das Ziel dieser Bemühungen ist klar: "Wir wollen die Quote der Studienabbrecher so gering wie möglich halten." Das Niveau ist auch hier bereits recht hoch, 90 Prozent der dualen Studenten an der DHBW Mosbach bringen ihre Ausbildung auch erfolgreich zu Ende.

Sogar über 90 Prozent liegt die Quote der Unternehmen, die ein Studium an der DHBW Mosbach weiterempfehlen würden. Das ergab eine Befragung unter den kooperierenden Betrieben. Eine ähnliche Befragung unter Studenten hatte unlängst übrigens eine Weiterempfehlungsquote von 85 Prozent ergeben.

Damit die Zahlen so erfreulich bleiben, will man "weiter dran bleiben", verspricht Gabi Jeck-Schlottmann. Insbesondere bei der Verbindung zwischen Stadt und Studenten wolle man weiter intensiv (und in beide Richtungen) arbeiten, so die Rektorin. Auch in stabilen Zeiten bleibt also viel zu tun...


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