Quantcast
Channel: Mosbach
Viewing all articles
Browse latest Browse all 8199

Demonstration in Mosbach: Protest gegen deutsche Panzerexporte in die Türkei

$
0
0

Mosbach. (lah) Seit 20. Januar läuft die türkische Militäroperation "Olivenzweig" in Nordsyrien. Am Montagnachmittag demonstrierten rund 100 Kurden teilweise lautstark - aber friedlich - auf dem Mosbacher Marktplatz. Sie forderten ein Ende der deutschen Panzerexporte in die Türkei und sprachen sich für Solidarität mit dem Distrikt Afrin aus.

"Die Hälfte der hier Versammelten kommt aus der Region", betonte Salih Ceylan, dessen "Demokratisches Gesellschaftszentrum der KurdInnen in Deutschland" (Nav-Dem) zu der Veranstaltung aufgerufen hatte. Vor allem aus dem Heilbronner und Mosbacher Raum kämen die Demonstranten, die Plakate mit der Aufschrift "Wir sind Afrin" bei sich trugen. Auch die rot-weiß-grüne Fahne des Königreichs Kurdistan war zu sehen. Die etwas diffuse Rechtslage im Umgang mit kurdischen Symbolen zeigte sich an zwei Wimpeln mit dem Kürzel der Volksverteidigungseinheiten YPG. Diese wurden von Polizeibeamten "zur Überprüfung, ob es eine verbotene Fahne ist" eingezogen. Acht Polizeibeamte in Uniform waren vor Ort.

"Bis vor zwei Wochen kämpfte die YPG zusammen mit den USA gegen den IS. Jetzt fühlen wir uns von Europa hintergangen", brachte Ceylan sein Unverständnis darüber zum Ausdruck. "Afrin ist gespalten. Der Ort galt bisher als sicher. Hier lebten verschiedene Kulturen und Ethnien harmonisch zusammen", ergänzte ihn ein Mitdemonstrant. Viele der Anwesenden stünden in Kontakt zu Verwandten in der umkämpften Region: "Dort sterben jeden Tag 50 Zivilisten", mahnten sie.

Nach der Demonstration in Köln am Samstag wolle man jetzt in der Region auf das Schicksal der Kurden aufmerksam machen, betonte Ceylan. Am kommenden Wochenende sei in Straßburg eine weitere Demonstration geplant.


Viewing all articles
Browse latest Browse all 8199