Quantcast
Channel: Mosbach
Viewing all articles
Browse latest Browse all 8199

Beeindruckend gefährlich: Unwetter-Schauspiel mit 
Nebenwirkungen rund um Mosbach

$
0
0

Von Heiko Schattauer

Mosbach. Die ganze Kraft der Natur lässt sich dieser Tage hautnah und intensiv erleben: Blitze machen im Minutentakt die Nacht taghell, begleitet von lautstarkem Donnergrollen und immerwiederkehrenden Schauern, die immense Wassermassen mit sich bringen. Vor allem im Süden Deutschlands entladen sich seit dem Wochenende heftige Gewitter, auch die Region blieb von den Unwettern nicht verschont.

Der Altkreis Mosbach kam jedoch eher glimpflich davon, dafür bekam die Nachbarlandkreise Unterland und Rhein-Neckar-Kreis die volle Wucht der Naturgewalten zu spüren. Die Gewitter vom Samstag und Sonntag sorgten für überflutete und von Schlamm verschüttete Straßen (wie etwa die Ortsdurchfahrt in Wollenberg), reichlich vollgelaufene Keller oder andere unschöne Überraschungen.

Auch bei der Bahn hinterließen die Gewitter Schäden: Auf der S-Bahn-Strecke Meckesheim-Aglasterhausen stürzten am Sonntagabend laut Auskunft der Bahn-Pressestelle Bäume und Äste auf die Oberleitungen, die das nicht schadlos überstanden. Während der Abschnitt Waibstadt - Meckesheim am Montagmorgen wieder befahren werden konnte, mussten Richtung Aglasterhausen bis in den späten Nachmittag Ersatzbusse verkehren. "Die komplette Oberleitung auf dem Abschnitt muss überprüft werden", so ein Bahnsprecher auf Nachfrage der RNZ am Montagmorgen.

Starke Regenfälle sorgten wie hier am Ludwigsplatz in der Mosbacher Altstadt für Sturzbäche in den Straßen. Video: RNZ

Ein paar unschöne Nebenwirkungen hatten die durchaus beeindruckenden Naturschauspiele vom Wochenende auch im Stadtgebiet von Mosbach. An der Baustelle Pestalozzi-Realschule hielt das provisorische Dach den Wassermassen nicht auf Dauer stand. Wie hoch der Schaden ist, steht noch nicht fest. Im Stadtteil Reichenbuch entlud sich ein Blitz offenbar in der Verwaltungsstelle. Von "Überspannungsschäden" an der EDV berichtet Pressesprecherin Meike Wendt.

"Land unter" meldete ein paar Meter weiter (und tiefer) am Samstagnacht Judith Blüthner auf ihrem Reiterhof am Ortseingang von Reichenbuch. Die Feuerwehr rückte mit Pumpen an, erst am Sonntagmorgen standen die "Seepferdchen" wider Willen wieder halbwegs im Trockenen. Nachdem die Wassermassen abgelaufen waren, kam im Reiterhof der Schlamm von den Feldern drumherum zum Vorschein - der nicht nur optisch bleibenden Eindruck hinterließ.

Vonseiten der Polizei gab’s in Sachen Unwetter glücklicherweise für den Raum Mosbach wenig zu ergänzen. Lediglich ein umgestürzter Baum am Mosbacher Kreuz war in der Wochenend-Unwetter-Bilanz des Polizeipräsidiums Heilbronn vermerkt. "Der war aber schnell beiseite geräumt und verarbeitet", so Pressesprecher Carsten Diemer. Ansonsten lagen der Polizei "keine schädigenden Ereignisse", so Diemer weiter.

Ereignisse dieser Art hatten auch die Stadtwerke Mosbach eigentlich nicht zu beklagen. Eigentlich. Oder anders formuliert: Zumindest nicht auf Grund des Unwetters. Einen vorübergehenden Stromausfall hatte man im Bereich Diedesheim am Freitagabend dennoch zu beklagen. Bei Baggerarbeiten auf einem privaten Grundstück im Römerring war offenbar nicht nur die Liegenschaft selbst sondern auch die Stromleitung "neu geordnet" worden. Mit der Folge, dass im näheren Umfeld erst einmal der Strom weg war. "Durch die Überlastung im Netz aufgrund der Beschädigung entstand ein Folgefehler in der Leutweinstraße, der in diesem Bereich einen etwa zehnminütigen Stromausfall verursachte. Ein weiterer Folgefehler im Bereich der Alten Brückenstraße betraf in Teilen von Diedesheim rund 200 Haushalte, in denen es zu einem knapp vierstündigen Stromausfall kam", erklärt Jürgen Jaksz, Geschäftsführer der Stadtwerke. Der Schaden am Mittelspannungskabel sei noch am Freitagabend bzw. im Laufe des Samstag behoben worden. "Mittlerweile sind alle Arbeiten an der 20kV-Leitung abgeschlossen", so Jaksz am Montag.


Viewing all articles
Browse latest Browse all 8199