Von Jürgen Hofherr
Waldbrunn. In gerade einmal 58 Arbeitstagen und damit in nur drei - statt der veranschlagten sechs - Monaten hat die Baufirma Wolff und Müller aus Waldenburg die Kreisstraße K3926 zwischen Oberdielbach und Waldkatzenbach sowie einen parallel verlaufenden Radweg fertiggestellt. Die Kreisstraße erfülle mehrere Funktionen, so Landrat Dr. Achim Brötel bei der offiziellen Freigabe: Sie diene der Anbindung des Ortsteils Waldkatzenbach an die Landesstraße L524 und erschließe das "touristische Premiumziel" Katzenbuckel. Daher sei es nicht verwunderlich, dass die Verkehrsbelastung mit gut 1500 Fahrzeugen am Tag deutlich über dem Vergleichswert liege, der eine Förderung durch das Land mit sich bringe.
Um Umwelt und öffentliche Kassen zu schonen und dennoch durchgängig eine Straßenbreite von 6,50 Metern zu erreichen, habe man vonseiten des Bauamts des Neckar-Odenwald-Kreises mit Harald Steinbach das bewährte Mittel des sogenannten Hocheinbaus gewählt, erläuterte Brötel. Vereinfacht ausgedrückt bedeute dies, dass man die alte Straße einfach als Unterbau benutzt habe.
Durch Querneigungserhöhungen und Aufweitungen in den Kurvenbereichen sei die Verkehrssicherheit zudem deutlich zu verbessert worden. Dies werde insbesondere der Öffentliche Personennahverkehr mit seinen Bussen zu schätzen wissen.
Einer Herzensangelegenheit der Gemeinde folgend, habe man in hervorragender Zusammenarbeit neben dem Ausbau der Straße auf 770 Metern Länge außerdem einen 2,50 Meter breiten Fahrradweg parallel zur Straße geschaffen, sodass künftig auch die Sicherheit von Zweiradfahrern deutlich erhöht werden, ließ Brötel die vielen Gäste wissen, darunter der Leitende Baudirektor Harald Protz vom Regierungspräsidium Karlsruhe, Bürgermeister Markus Haas, Vertreter der Baufirma Wolff und Müller, Vertreter des Landratsamts, zahlreiche Kreis-, Gemeinde- und Ortschaftsräte sowie viele Anwohner, Grundstückseigentümer und sonstige Bürger.
Diverse Maßnahmen im Ortsteil Oberdielbach, wie der Ausbau des Gehwegs bis zum Ortsende sowie deutlich sichtbare Pfosten an der engsten Stelle, tragen außerdem dazu bei, dass auch Fußgänger erheblich vom Sicherheitsgewinn profitieren. Da sich die Kreisstraße in der Ortsdurchfahrt Waldkatzenbach als stark sanierungsbedürftig erwies, habe man darüber hinaus die Fahrbahndecke auf einer Länge von rund 150 Metern erneuert, erläuterte der Landrat weiter.
Die Gesamtkosten für den Straßenausbau belaufen sich auf ziemlich genau 1 Million Euro. Dafür wurden vom Land 435.500 Euro übernommen, sodass der Landkreis 570.000 Euro aufbringen muss. Der Radweg, der laut Radwegenetzkonzeption des Kreises zum Ergänzungsnetz gehört, kostete insgesamt 256.000 Euro.
Auch diese Maßnahme förderte das Land mit einem knapp 50-prozentigen Zuschuss, sodass sich der Kreis und die Gemeinde lediglich zu je einem Viertel an den Kosten beteiligen müssen, freute sich Achim Brötel gemeinsam mit Bürgermeister Markus Haas.
Am Ende seiner Rede bat der Landrat die Verkehrsteilnehmer, darauf zu achten, dass breitere Straßen keine Einladung zu höheren Geschwindigkeiten seien. Vielmehr solle umgekehrt die Verkehrssicherheit im Rahmen der zulässigen Höchstgeschwindigkeit verbessert werden. Denn leider seien Autos, die schneller fahren, als ihr Fahrer denken könne, die größte Gefahr im Straßenverkehr.
Nach Grußworten von Baudirektor Harald Protz und Bürgermeister Markus Haas, für den ein lang gehegter Wunsch in Erfüllung ging, der Waldbrunn und seine Ortsteile viele Jahrzehnte umtrieb, durften die Ehrengäste die neue K3926 offiziell ihrer Bestimmung übergeben.
Für den Verkehr ist die ausgebaute Kreisstraße seit dem gestrigen Mittwochnachmittag wieder geöffnet.