Von Brunhild Wössner
Mosbach. Sie kamen, suchten und fanden zumindest Ideen oder Anregungen für das was sie als junge Menschen nach dem Abitur einmal machen wollen. Der "Tag des dualen Studiums" der Dualen Hochschule Baden-Württemberg (DHBW) in Mosbach bietet beste Informationsmöglichkeiten über die dualen Studiengänge und die dualen Partner der Hochschule.
Neben Beratungsangeboten, Informationsvorträgen und einem letzten Speeddating für Einstellungen im Jahr 2018 konnten die jungen Interessierten auch anhand von Anschauungsmaterial wie im Lego-Technik-Land sehen und erleben, was im dualen Studium alles möglich ist. Obwohl die Plastikbausteine eigentlich Spielzeug sind, lassen sich mit Legosteinen sehr viele Prozesse nachbilden. Der "Simulator eines mechanischen Trennprozesses", die Studienarbeit von Maschinenbaustudenten, ist zum Beispiel so ein lebensechter Prozess.
Zudem eigenen sich solche bewegten und haptischen Modelle einfach viel besser als bloße Worte, um Schülerinnen und Schüler für Technikstudiengänge zu begeistern. In einer anderen Ecke tanzt ein humanoider Roboter auf einem Tisch zu Discomusik, alles eine Frage der Programmierung.
Positiv auch, dass Studierende die Schüler beraten, die zumeist nächstes Jahr Abitur machen. Das "kommt viel authentischer rüber", so Prof. Dr. Christian Kuhn, Studiengangsleiter Elektrotechnik, und "sorgt für eine hohe Empfehlungsquote".
Thomas aus dem Main-Tauber-Kreis interessiert sich für BWL und da besonders für Internationalen Handel. Isabel aus dem gleichen Kreis informiert sich über Studiengänge der Wirtschaftsinformatik, BWL-Industrie, International Business und Wirtschaftsingenieurwesen. Beide bekräftigten, nur dual studieren zu wollen.
Die junge Schülerin lobte besonders eine Neuerung dieser Veranstaltung: Die räumliche Trennung der Beratungsangebote in Theoriebereiche, in denen Studiengangsleiter der 23 Studienrichtungen Rede und Antwort standen und Unternehmensstände, an denen Vertreter die Praxis erläuterten.
Für die Studiengangsleiter hatte man eigens ein großes Zelt auf dem Campusgelände aufgestellt, im Gebäude selbst war deshalb mehr Platz für die dualen Partner (die Unternehmen) zur Präsentation ihrer Bildungsangebote. "124 sind es gewesen", sagte Katja Hirnickel, zuständig für die Hochschulkommunikation der DHBW Mosbach.
Die neue Bezeichnung "Tag des dualen Studiums" trifft es wohl besser als die alte. Schließlich ist es "viel mehr als nur ein Tag der offenen Tür, fast schon eine kleine Bildungsmesse", so Hirnickel.
Gebäude und Campus platzten jedenfalls aus allen Nähten, ungefähr 1100 Besucher zählte man. Das Ziel dieser Veranstaltung sei vor allen Dingen, wie eingangs DHBW-Rektorin Professorin Dr. Gabi Jeck-Schlottmann ausgeführt hatte, dass "die Schülerinnen und Schüler für sich das passende Studium finden, denn das alleine ist schon eine wichtige Voraussetzung, um zu einem erfolgreichen Abschluss zu kommen".
Christopher und Kevin waren als Alumni sogar aus Freiburg angereist, sie wollten hier unbedingt mal wieder ihre ehemaligen Professoren und Dozenten des Studiengangs Online-Medien treffen. Beide erinnern sich noch sehr gerne an ihre Studienzeit zurück. Ihr Rückblick auf ihre Mosbacher Studienzeit lautete kurz und bündig: "Zwar etwas abseits hier, aber schöne Gegend, gute Gemeinschaft unter den Studenten, nette Menschen, und man kann sich gut auf das Studium konzentrieren".
Julia Weimer, Personalreferentin und Ausbilderin der Firma AZO in Osterburken, ist zuversichtlich, dass von vielen Interessierten Bewerbungen eintreffen, denn sie führte "unheimlich gute Gespräche". Auch in diesem Jahr könnte man noch einige Stellen besetzen und nicht nur sie, auch andere Unternehmen hätten in diesem Jahr noch Plätze frei. Weimers Resümee lautete deshalb: "Es lohnt sich auf jeden Fall, hier zu sein".
Matthias March von MPDV Mikrolab ist ebenfalls dieser Meinung. Die "Gespräche waren erstaunlich erfreulich", man spürt das Interesse der jungen Menschen an den Trendthemen "Internet of Things (kurz IOT) Industrie 4.0 und Smart Factory". Und Niklas Hetzel, dualer Student im ersten Studienjahr bei der Sparkasse Neckartal-Odenwald, findet wichtig, dass man "als regionales Unternehmen hier Präsenz zeigt und so erste persönliche Kontakte zu Interessierten knüpfen kann".