Von Dominik Rechner
Mosbach. Baustellenfahrzeuge, Bauarbeiter und Barken werden auch in den nächsten Wochen das Erscheinungsbild der Mosbacher Hauptstraße bestimmen. Zwar sahen die Pläne Ende Juni (kurz vor Baubeginn) noch vor, dass die Erneuerung des Straßenstücks zwischen der Einmündung Kapellenweg und der Kreuzung beim Polizeirevier samt neuen Geh- und Radwegen sowie fünf barrierefreien Bushaltestellen bis Ende September abgeschlossen ist. Doch es sei schnell absehbar gewesen, so Stadtplaner Klaus Kühnel im Baustellen-Gespräch mit der RNZ, dass der ursprüngliche Zeitplan nicht einzuhalten sein wird.
Am für die Planung zuständigen Ingenieurbüro für Kommunalplanung Mosbach und der ausführenden Baufirma Lintz und Hinninger habe es allerdings nicht gelegen. So hätten die Bauarbeiter der Firma jüngst sogar zweimal Nachtschichten für Kanalarbeiten eingelegt, damit die Straße am Tag nicht vollgesperrt werden musste. "Wenn alles glatt läuft - sprich das Wetter spielt mit und der Asphalt wird pünktlich geliefert - dann ist die Fahrbahn ab den Herbstferien Anfang November wieder in beide Richtungen frei", so Kühnel.
Dass die Arbeiten länger dauern, als vor einigen Monaten geplant, habe triftige Gründe: Es fielen zusätzliche Arbeiten an, die ursprünglich nicht vorgesehen waren, sich aber im Laufe der Bauarbeiten als unumgänglich erwiesen hätten, erläuterte Kühnel. So hatte man beim Aufreißen des Gehwegs festgestellt, dass viele Bordsteine schlechter seien, als gedacht und dementsprechend auch mehr ausgetauscht werden müssen. "Das nimmt viel Zeit in Anspruch", so Kühnel.
Im Bereich der Einmündung des Kapellenwegs in die Straße "Neue Gärten" wurde außerdem der Radius der asphaltierten Fahrbahn größer gemacht, damit die Busse dort besser wenden können. Im Kapellenweg wurden zudem neue Fußwege gebaut und nicht zuletzt kam noch die Erneuerung des Verbindungsstücks von der Hauptstraße zur B 27 zwischen Lidl-Parkplatz und Jet-Tankstelle hinzu. Und zwischendurch musste noch die Wasserleitung erneuert werden.
"Wir wollten eine ganzheitliche Sanierung, das heißt, auch die Kreuzungsbereiche und Verbindungsstücke zur Hauptstraße sollten einbezogen werden", erklärte der städtische Bauleiter Mario Hackel hierzu. Man wolle ein Werk abliefern, das mindestens die nächsten 20 Jahre halte, ergänzte Kühnel.
Aktuell wird der Gehweg entlang der Hauptstraße auf Höhe der AOK bis zur Kreuzung bei der Polizei hergestellt. Zwei der fünf neuen barrierefreien Bushaltestellen sind fertig, eine fast, zwei müssen noch komplett erneuert werden. "Das kann aber noch bis nächstes Jahr dauern", fügte Kühnel hinzu. Zudem wird ein neuer Fußgängerüberweg vor der Kreuzung Hauptstraße/Neue Gärten installiert und eine durchgehende Fahrbahndecke muss her. Letzteres nehme nochmal etwa drei bis vier Wochen in Anspruch, so der Stadtplaner weiter.
Und ganz am Ende komme der Schutzstreifen für den Radweg dazu. Der wird in Form von durchgängigen Markierungen auf dem eigentlichen Fahrbahnbelag ausgeführt. Sollten die Temperaturen für diese Arbeiten allerdings zu niedrig sein, könnten die Streifen erst im nächsten Jahr angelegt werden, erklärt Mario Hackel von der städtischen Tiefbauabteilung: "Bei unter fünf Grad Celsius wird’s schon kritisch."
Mit dem Schutzstreifen wird dann auch (fast) die Lücke im Rad- und Gehwegverlauf zwischen der Johannes-Diakonie und der Innenstadt geschlossen. "Die Kosten für das letzte Teilstück werden sich auf circa 500.000 Euro belaufen", informiert Klaus Kühnel. Darin enthalten sind alle (flankierenden) Maßnahmen im Untergrund und an der Oberfläche.
Deutlich günstiger könnte dann das allerletzte Stückchen zum Radweg-Lückenschluss werden. Der Hauptstraßenabschnitt zwischen Polizei und Ludwigsplatz (Beginn Fußgängerzone) soll nach den Planungen der Stadt zeitnah zur Tempo-30-Zone werden. Damit Radler und Autos sich auf Augenhöhe und in vergleichbarem Tempo bewegen können.