Obrigheim. (stk) Jetzt sind sie da. Einer zumindest. "Das ist wunderbar! Der erste Storch hat die Storchennisthilfen in Obrigheim bereits für sich entdeckt", freut sich Peter Baust, Vorsitzender des Nabu Mosbach über den ersten möglichen Bewohner der neuen Storchennester am Neckarvorland in Obrigheim.
Ende Januar wurden dort zwei Nisthilfen des Nabu aufgestellt. "Projektleiter" war Klaus Junker. Etwa ein Jahr habe man immer wieder überlegt, wie man die Idee tatsächlich in die Tat umsetzen könne. Zuerst habe man nach geeigneten Standorten gesucht - und den Hof der Familie Lintz-Raudenbusch gefunden.
Die technische Ausführung übernahm die Firma Walter Hartmann aus Limbach. Hartmannn ist selbst seit 40 Jahren Nabu-Mitglied und Tüftler. Er organisierte die Masten und kümmerte sich auch um die Montage der Nistplatten und den Aufbau der beiden Nisthilfen vor Ort. Dass Walter Hartmann so viele der Probleme auf einmal löste, war für den Nabu ein Glücksgriff. "Da gab es schon einige Fehlschläge und ich wollte das Projekt schon aufgeben", berichtete Klaus Junker rückblickend.
Dass es am Ende alles doch ganz einfach war, darüber freute man sich beim Naturschutzbund umso mehr. "Das ist viel Aufwand und viele Leute sind damit beschäftigt - kaum zu glauben", befand Klaus Junker mit Blick auf die Kosten für den Nabu. Die gehen nämlich gegen Null Euro, Werner Hartmann spendete sowohl Material als auch Arbeitskräfte und -zeit für diesen ökologischen Wohnungsbau der etwas anderen Art.
Dass der große Aufwand sich gelohnt und die Standortwahl absolut richtig war, beweist nun seit knapp einer Woche Obrigheims neuer "Einwohner". "Nun steigt die Spannung: Wird sich ein zweiter Storch dazu gesellen?", sagt Peter Baust.
Auf dem Bild sieht man auch noch eine Gruppe von sieben Silberreihern, die die Nacht im Neckarvorland verbracht haben. "Sie werden die Storchennester mit Sicherheit nicht in Beschlag nehmen", meint Baust. Der Storch - übrigens das Wappentier des Nabu - scheint sich über das Wohnungsangebot am Neckar definitiv zu freuen…