Von Heiko Schattauer
Aglasterhausen. Auf den letzten gemeinsamen Metern demonstriert der Gemeinderat Aglasterhausen bemerkenswerte Einigkeit. In der vorletzten Sitzung vor Europa- und Kommunalwahlen (26. Mai), bei denen auch das Gremium in Aglasterhausen neu besetzt wird, gab’s in allen Tagesordnungspunkten durchgängig und einhellig grünes Licht. Was allerdings auch daran gelegen haben mag, dass vor allem Bauangelegenheiten und -gesuche das Sitzungsprogramm prägten.
Gleich sieben Vorhaben dieser Art standen zur Abstimmung, zumindest zwei davon tangieren über die privaten Interessen hinaus auch die Allgemeinheit. Zum einen will die EnBW, respektive die Netze BW GmbH, in der Breitenbronner Straße ein neues Stationsgebäude und eine ebenso neue Ortsnetzstation für die elektrisch Energieversorgung bauen. Dafür muss aber zunächst mal der Abbruchbagger ran, denn auf dem dazugehörigen Grundstück steht schon seit etlichen Jahrzehnten ein Stationsgebäude. "Aus Alt mach Neu", skizzierte Hauptamtsleiter Friedbert Steck das spannende Vorhaben zur Erneuerung der technischen Anlagengebäude. Die soll im laufenden Betrieb erledigt werden: "Stromausfälle sind nicht zu befürchten", so Bürgermeisterin Sabine Schweiger. Zustimmung zum Bauantrag erteilten die Gemeinderäte einstimmig, zumal der Neubau gerade mal ein Drittel so hoch werden soll wie die alte, fast zehn Meter hohe Station.
Das Signal auf Grün gestellt wurde auch für den geplanten Erweiterungsbau der Freiwilligen Feuerwehr Breitenbronn. Für die will die Gemeinde Aglasterhausen rund 330.000 Euro investieren - in eine neue Fahrzeughalle und einen neuen Umkleide- und Sanitärbereich. Die neuen Gebäudeteile sollen direkt an die bestehenden Räumlichkeiten angegliedert werden. Das Bauvorhaben habe man bereits intensiv besprochen, die Planung in Abstimmung mit Verantwortlichen der Feuerwehr vorangetrieben, erläuterte Friedbert Steck vor der Abstimmung im Gemeinderat. Der befürwortete das Vorhaben dann auch einstimmig. Damit es bei der Feuerwehr (baulich) losgehen kann, muss nun noch das Landratsamt sein "Okay" geben.
Bei der Gemeinde hofft man einstweilen auf Zuwendung aus den Töpfen zur Förderung des Feuerwehrwesens, auch eine Finanzierungshilfe aus dem Ausgleichsstock sei noch möglich, so der Hauptamtsleiter. Mit einem Baubeginn rechnet Steck - weitere Genehmigungen vorausgesetzt - im Herbst 2019.
Stichwort Genehmigung: Die gab es - wenn auch zähneknirschend - vonseiten des Gemeinderats auch für ein privates Bauvorhaben in Breitenbronn. Als Dachneueindeckung angekündigt, wurde selbiges dann doch ein wenig extensiver ausgeführt, was "vom Verfahren her absolut zu beanstanden" sei, wie Friedbert Steck erläuterte. Allerdings sei das bereits Errichtete genehmigungsfähig, was dann eben auch zu einer nachträglichen Genehmigung führte.
Licht ins Dunkel soll in Aglasterhausen und seinen Ortsteilen auch weiterhin die Netze BW GmbH bringen: Der Gemeinderat sprach sich einstimmig für eine Fortsetzung (mit neuem Vertrag) der Betriebsführung für die Straßenbeleuchtung aus. Die Konditionen dafür bleiben nahezu gleich: Rund 17.000 Euro zahlt die Gemeinde unter anderem für Leistungen wie Instandhaltung, Störungsservice und Reinigung der 800 Straßenlaternen.
Nachdem Kämmerer Frank Herion verkündet hatte, dass der Haushalt 2019 vonseiten des Kommunalamts für ordnungsgemäß befunden wurde, gab es aus den Reihen des Gemeinderats noch einige Anregungen: In deren Nachgang will man unter anderem effektivere Wege zur Entschleunigung (Tempo-30-Zonen) im Auge behalten.