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SWR-Fernsehen drehte im Osterburkener Mittelalterpark

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Osterburken. (bg) Märchen, Sagen, Legenden - wo ließen sie sich lebendiger in Szene setzen als im Osterburkener Mittelalterpark "Adventon"? Der Museumspark wurde am Mittwoch und Donnerstag einmal mehr zum Filmset: Der Südwestrundfunk (SWR) drehte in der im Aufbau befindlichen mittelalterlichen Stadt für eine vierteilige Dokumentation, die unter dem Titel "Sagenhafter Südwesten" ab 2. September ausgestrahlt wird. Die Reihe zeigt in jeweils 45 Minuten Orte und Regionen in Baden-Württemberg von ihrer geheimnisvollen Seite, zeichnet in eindrucksvollen Bildern ihren Mythos nach und begleitet Menschen, die von diesem Mythos fasziniert sind oder damit ihr Geld verdienen. Gedreht wird an mehreren Orten im Land. Am Mittwoch wurde hinter den alten Mauern des einstigen Gutshofs die Sage von der Waldenburger Festnacht in Szene gesetzt; am Donnerstag spielten Darsteller aus der Region, darunter Birgit Hohenschläger vom Theater Künzelsau, Jannik Ruppel und Sara Schneiders vom Theater "Haalunkel" Schwäbisch Hall sowie Schauspieler aus "Adventon" die Sage vom Rodensteiner Ritter nach. Die Sage von der Waldenburger Festnacht handelt von mehreren feiernden Grafen und Gräfinnen im Hohenlohischen, die sich an Fastnacht als Engel und Teufel verkleidet haben und fröhlich und ausgelassen sind. Als ein weiterer "Teufel" erscheint, halten sie ihn für einen verkleideten Gast. Tatsächlich ist es der echte Teufel. Plötzlich fängt ein Umhang Feuer. Alles beginnt zu brennen, auch die Gäste. Und wie durch einen Fluch ist alles Wasser verschwunden, selbst der Burggraben ist ausgetrocknet. Der Sage nach wurden die Gäste "bestraft", weil sie so ausladend gefeiert haben. In der aus dem Odenwald stammenden Sage vom Rodensteiner Ritter zieht dieser in den Krieg, obwohl seine Frau schwanger ist und versucht, ihn zum Bleiben zu bewegen. Er geht, sie verliert ihr Kind. Daraufhin wird er mit einem Fluch belegt und muss als ewiger Rittergeist mit seinem Heer über das Land ziehen. Mit sichtlichem Spaß machten sich die Darsteller im Mittelalterpark an die Dreharbeiten, nachdem sie geschminkt und mit Kostümen ausgestattet worden waren. Routiniert gab Regisseur Müller den Akteuren gelegentlich kurze Anweisungen, rückte hier ein Accessoire besser ins Blickfeld, stellte dort kurzerhand ein Szenenbild um, und nach einigen Proben waren die Aufnahmen recht schnell im Kasten. Dialoge hatten die Mitwirkenden nicht lernen müssen; der Sprechtext kommt erst im Nachhinein dazu. Am Donnerstag gehörte auch ein üppiges Festmahl zum Geschehen, und außerdem wurde eine Reportage-Sequenz mit zwei Rittern gedreht, die sich einen Schwertkampf liefern. Dazu gibt es dann auch einen O-Ton der heutigen "Ritter", die über die Faszination von Nachstellungen mittelalterlichen Lebens berichten. Gedreht wird für "Sagenhafter Südwesten" mit Menschen, die in den Regionen der Sagen-Schauplätze leben bzw. zu mythischen Orten hingezogen sind. Die Anderswelt der Kelten, die frommen Seelen des Mummelsees, der Blocksberg des Schwarzwaldes - "Sagenhafter Südwesten" führt quer durchs Land von Oberschwaben bis nach Hohenlohe und erzählt von Märchen, Sagen, Legenden und Schwänken dieser Regionen, von Geistern, Kobolden und Schätzen. Berge und Täler, Seen und Flüsse bekommen durch die Erzählungen ein neues Gesicht. Der Charakter von Städten und Dörfern, von großen und kleinen Leuten wird lebendig durch die Geschichten, die sich einst zugetragen haben und zur Legende wurden. Die Reihe zeigt, wie unverwechselbar Sagen und Legenden mit der jeweiligen Landschaft und den dort lebenden Menschen verbunden sind. Moderne Kräuterhexen, Kauze, Künstler, Natur- und Kulturverbundene - sie alle verbindet die Begeisterung für Mythologie und das Wissen um uralte Rituale. Sie geben Antworten auf die Fragen, warum es Mythen und Sagen gibt, und vor allem, warum im Menschen das tiefe Bedürfnis nach Geheimnissen, Schauer und Gänsehaut steckt. Die Reihe "Sagenhafter Südwesten" will aber nicht nur zurück, sondern auch nach vorn blicken: Wo steckt in der heutigen Gesellschaft noch der Geist einer vergangenen Zeit? Wie haben Grausamkeit, Gläubigkeit oder Naturverbundenheit das Leben verändert? "Sagenhafter Südwesten" wird ab dem 2. September, 21 Uhr, im SWR-Fernsehen gezeigt.

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