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Hauptgewinn in Geolotterie: Mosbacher hat 100.000 Euro gewonnen

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Mosbach. (RNZ) Frühlingsglück für einen Tipper aus Mosbach: Bei der Geolotterie "Logeo" erzielte er am Montag mit den Koordinaten seines Wohnorts den Hauptgewinn von 100.000 Euro. Mitspieler im Umkreis von 30 Kilometern freut es.

Der Gewinner der 100.000 Euro gab seinen Tipp im Internet unter lotto-bw.de ab. Damit ist er der Lottogesellschaft bekannt und bekommt das Geld automatisch überwiesen. Doch nicht nur der Hauptgewinner hat Grund zur Freude: Neben ihm erzielten die geografisch am nächsten liegenden Mitspieler abgestuft ebenfalls Gewinne. Bei der Ziehung am Montag fielen 1336 Treffer in einem Umkreis von 30 Kilometern an. Dafür gibt es Gewinne zwischen fünf und 5000 Euro.

5000 Euro für guten Zweck

Zusätzlich zu den 100.000 Euro darf der Hauptgewinner mit 5000 Euro Gutes in seinem Umfeld tun. Diese Summe spendet Lotto zur Förderung des Gemeinwohls. Die begünstigte Einrichtung darf frei gewählt werden. Voraussetzung ist lediglich, dass es sich um eine gemeinnützige Einrichtung in der Region handelt. Die zugehörigen Informationen gehen dem Hauptgewinner in den nächsten Tagen per Post zu. Den letzten Logeo-Volltreffer im Raum Mosbach hatte es Ende Juni 2017 gegeben.

Die Geolotterie Logeo wird seit einem Jahr nur in Baden-Württemberg angeboten. Das Spielprinzip unterscheidet sich von den klassischen Zahlenlotterien. An Logeo nimmt man mit den Geodaten des Wohnorts teil. Der Hauptgewinner wird jede Woche nach dem Tombola-Prinzip ermittelt. Neben ihm erzielen die Mitspieler aus der Nachbarschaft ebenfalls Gewinne. Der Spieleinsatz liegt bei fünf Euro pro Tipp. Logeo kann mit Kundenkarte in den Lotto-Annahmestellen im Land, im Internet unter lottobw.de und über die App von Lotto Baden-Württemberg gespielt werden.


Pestalozzi-Realschule Mosbach: Die Dachsanierung ist erst der Anfang

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Von Peter Lahr

Mosbach. Als chic, modern und dazu noch preiswert galt das Flachdach, das nicht zuletzt dank neuer Baustoffe ab den 1960er-Jahren einen regelrechten Boom erlebte. Die Kehrseite der Medaille zeigt sich momentan an der 1970 erbauten Pestalozzi-Realschule. Nachdem das Flachdach über Jahre leckte und diverse Abdichtungs- und Reparaturarbeiten ohne grundlegenden Erfolg blieben, beschloss der Mosbacher Gemeinderat letzten Sommer, das Flachdach nicht nur zu sanieren, sondern gleich durch geneigte Dächer zu ersetzen. Rund 1,6 Millionen Euro werden für das Projekt veranschlagt. Es bildet aber letztlich nur den Auftakt für eine kaum minder nötige Generalsanierung des Schulgebäudes. Am Dienstagvormittag verschafften sich Oberbürgermeister Michael Jann und Dieter Kautzmann, städtischer Abteilungsleiter Bildung und Generationen, vor Ort ein Bild vom aktuellen Stand der Dinge.

Während das Schulgebäude hinter einem Fassadengerüst verschwindet, sind bereits knapp 300 Schüler in die provisorischen Schulcontainer umgezogen. Zehn Klassenräume befinden sich auf dem einstigen Schotterparkplatz des benachbarten Nicolaus-Kistner-Gymnasiums. Aus Sicherheitsgründen hat man den Verbindungsweg, den bisher offen anzusteuernden NKG-Parkplatz, zum streng limitierten Lehrerparkplatz mit nur einer Zu- und Ausfahrt umfunktioniert. Dies habe bereits zu einigen "unschönen Szenen" geführt.

Unschön ist neben dem bekannten Schadensbild am Dach der Realschule auch das entdeckte Asbest. "Die Schadstoffsanierung verteuert und verzögert die Maßnahme", erklärte Bautechniker Jens Krauth von der städtischen Abteilung Hochbau. Gleichwohl liege man derzeit sowohl zeitlich als auch finanziell im Rahmen. "Es hat reingeregnet. Das ist nicht gut für die Bausubstanz", verdeutlichte OB Jann die Notwendigkeit der Arbeiten. Um dauerhafte Schäden zu verhindern, müsse zunächst die Dachfläche grundlegend saniert werden. "Ein funktionierendes Dach ist die Voraussetzung für die Generalsanierung des Gebäudes." Diese könne dann "im Lauf der nächsten Jahre" folgen. Immerhin erlaube die Skelettbauweise im Innern, dass man die Schule baulich gut an neue Gegebenheiten anpassen könne.

Auch wenn die Fassade zunächst nicht im Fokus stehe, sei das Gerüst unabdingbar, um Fangzäune für die Arbeiter zu errichten und somit die Sicherheit auf der Baustelle zu gewährleisten, erläuterte Krauth. Das Dach wird über ein Podest und einen externen Treppenturm erschlossen. Wegen der Sanierung mussten Schulleiter Marco Schirk, Konrektorin Petra Hellmann und das Lehrerteam nicht nur die Stundenpläne modifizieren. Da auch zwölf Klassenzimmer und zwei Fachräume in Mitleidenschaft gezogen werden (etwa wegen der Belüftung), ließ man zehn Ausweich-Container errichten, in denen die Klassen acht, neun und zehn unterrichtet werden.

"Die Schüler haben sich schon eingelebt und fühlen sich relativ wohl. Vom Lichteinfall und der Helligkeit ist es okay", erklärte Schirk beim Rundgang. Der Lärmpegel sei allerdings - zumindest während der Pause - spürbar höher.

Man könne schon Erfahrungen sammeln für die Generalsanierung, zeigte sich Schirk pragmatisch. Auch von den Obrigheimer Erfahrungen wolle man lernen. Dort wurde die komplette Realschule für anderthalb Jahre ausgelagert.

So weit ist man an der Pestalozzi-Realschule noch nicht. Hier soll die Schadstoffsanierung bis Pfingsten über die Bühne sein, dann will man die Abbrucharbeiten angehen und ab Juni bereits das neue Pultdach in Kombination mit einem V-förmigen Schmetterlingsdach errichten. Im August soll dann der Innenausbau beginnen. Abschließen will man die Sanierung bis im Oktober. Abzüglich der zu erwartenden Fördermittel rechnet die Stadt mit einem Eigenanteil von etwa 870.000 Euro.

Fotovoltaik in Mosbach: Zwischen Klimaschutz und Goldgräberstimmung

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Von Peter Lahr

Mosbach. Da die Sonne im Osten aufgeht, sei es nur folgerichtig, dass eine Veranstaltung über Fotovoltaik im Osten der Metropolregion stattfindet. Mit dieser nicht ganz ernst gemeinten Begründung des Veranstaltungsorts begrüßte Dr. Björn-Christian Kleih, Erster Landesbeamter des Neckar-Odenwald-Kreises, am Dienstagvormittag rund 100 Gäste in der Alten Mälzerei. Die Metropolregion sowie die Landkreise Neckar-Odenwald und Rhein-Neckar hatten zu einer gut dreistündigen Informationsveranstaltung rund um Fotovoltaik im Allgemeinen und Anlagen auf dem freien Feld im Besonderen eingeladen.

Der Neckar-Odenwald-Kreis decke bereits 67 Prozent des Energiebedarfs aus erneuerbaren Energien - und hier stehe die Sonnenenergie auf Platz zwei, wies Kleih auf die bisherigen Erfolge hin. Sinkende Modulpreise sowie die neue Förderoffensive des Landes könnten hier weitere Impulse setzen. Der Klimaschutz zähle seit 2012 zu den strategischen Zielen des Rhein-Neckar-Kreises, ergänzte Jürgen Obländer, Betriebsleiter des dortigen Eigenbetriebs Bau und Vermögen. Er verwies auf zwei entscheidende Vorteile der Fotovoltaik: "Die Sonne ist da, und die Technik ist vorhanden."

"Der Neckar-Odenwald-Kreis ist für uns eine Art Hot Spot. Hier gibt es zahlreiche Planungen, Anfragen und Projekte rund um die Fotovoltaik", erklärte Christoph Trinemeier, Leitender Direktor des Verbands Region Rhein-Neckar. Durch die Ausweisung von sogenannten benachteiligten landwirtschaftlichen Flächen hätten Baden-Württemberg und Bayern eine wichtige Voraussetzung geschaffen, um verstärkt Fotovoltaik-Freiflächen zu etablieren. Das Programm solle alle Facetten des Themas beleuchten.

"Die erneuerbaren Energien haben das Potenzial, ganz erheblich zum Klimaschutz beizutragen." Die politischen Ziele sowie Eckpunkte der "Solaroffensive Baden-Württemberg" erläuterte Dr. Till Jenssen vom Ministerium für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft. Nachdem die Fotovoltaik im Ländle von 2009 bis 2012 einen starken Anstieg verzeichnet habe, sei sie bis 2016 zurückgegangen. Mittlerweile sei zwar der Minustrend gestoppt. Um daraus aber eine Trendumkehr zu erreichen, bedürfe es immenser Anstrengungen. Zwischen Stadt und Land liege das Verhältnis aktuell bei eins zu fünf. Franz Pöter konkretisierte die Zielvorgaben: Im Verhältnis sieben zu drei wolle man Dachanlagen und solche auf Freiflächen weiter vorantreiben.

Dass sich Fotovoltaik auf jeden Fall lohne, stand für den Geschäftsführer des Solarclusters Baden-Württemberg außer Frage. Der Preis der Stromerzeugung sei derzeit schon fast konkurrenzfähig zu fossilen Brennträgern. Die Vertreter von Kommunen rief er zu einem offenen Umgang mit dem Thema auf. Um die Ziele des Klimaschutzes zu erreichen, seien Dachanlagen und große Freiflächen-Anlagen nötig.

Den Solarpark der AVR Energie - eine Tochter des Rhein-Neckar-Kreises - in der Lobbacher Tongrube Lochacker stellte Nadine Hülden vor. Man habe sieben Millionen Euro in 24.000 Module investiert, die eine Fläche von 8,3 Hektar belegen. Pro Jahr produziere die Anlage 6200 Megawattstunden (2017). "Wir tilgen den Park 18 Jahre und rechnen dann mit zwei Jahren Ertrag", erläuterte Hülden die Kalkulation.

"Wir legen großen Wert auf die regionale Wertschöpfung. Deshalb hat jede Solaranlage eine Gesellschaft mit Sitz in der Heimatgemeinde", unterstrich Sepp Bichler. Der Chef der "Energiebauern" plant derzeit in Seckach eine 14 Hektar große Freiflächen-Solaranlage. Äußerst sensibel sei die Auswahl eines Standorts, mit dem alle gut leben könnten. "Wir haben es im Moment wieder mit einer Art Goldgräberstimmung zu tun", warnte er vor "Trittbrettfahrern" in der Branche.

Eine energieautarke Wohnsiedlung im Weinsberger Tal stellte Georg Kress von der Firma "KACO new energy" vor.

Die Belange des Umwelt- und Denkmalschutzes skizzierten in der abschließenden Podiumsdiskussion Katharina Maaß, Projektleiterin des Dialogforums Erneuerbare Energien und Naturschutz, sowie Ulrike Roggenbuck-Azad vom Landesamt für Denkmalpflege. Möglichkeiten der Moderation im kommunalen Entscheidungsprozess stellte Christiane Freitag vom "Forum Energiedialog" vor. Aus dieser Institution kam auch Moderator Jakob Lenz. Zwar seien die Landwirte grundsätzlich für die Energiewende, betonte Albert Gramling. Allerdings befürchtete der Kreisvorsitzende des Bauernverbands Neckar-Odenwald, dass den Landwirten durch Fotovoltaikanlagen wichtiges Ackerland verloren gehe.

Kernkraftwerk Obrigheim: Ein Kraftwerk baut ab oder die neue Leere

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Von Heiko Schattauer

Obrigheim/Mosbach/Buchen. Wenn 275.000 Tonnen Kernkraftwerk zurückgebaut werden, dann geht das nicht völlig rückstandsfrei. Und auch wenn es - wie die EnBW als Betreiber des Kernkraftwerks Obrigheim (KWO) nicht müde wird, zu betonen - nur ein sehr kleiner Anteil ist, der nicht in den konventionellen Stoffkreislauf zurückfließt: Das mehr oder weniger strahlungsbelastete "Erbgut" des KWO beschäftigt die Menschen in der Region. Am Mittwoch war nun Baden-Württembergs Umweltminister Franz Untersteller (Grüne) zu Gast in Obrigheim, mit der finalen Abbaugenehmigung im Gepäck und um sich selbst ein Bild vom praktizierten Ausstieg aus der Kernkraft zu machen.

Hinter den dicken Mauern der Anlagengebäude hat sich in den rund zehn Jahren seit Erteilung der ersten Abbaugenehmigung viel verändert. Auch wenn davon äußerlich nahezu nichts zu sehen ist. Für den Rückbau des KWO und den Plan von der grünen Wiese hat sich erst jüngst Bedeutendes getan: Alle 342 abgebrannten und hochgradig radioaktiven Brennelemente aus Betriebszeiten (bis Mai 2005 war das Kraftwerk am Netz) sind aus der Anlage verschwunden. Fünf, von mehr oder weniger heftigen Protesten begleitete Castortransporte über den Neckar waren dafür nötig. Im Zwischenlager in Neckarwestheim werden sie für die nächsten 40 Jahre oder eben solange, bis ein geeignetes gesamtdeutsches Endlager gefunden ist, geparkt.

Der Blick von Franz Untersteller und weiteren Verantwortungsträgern aus dem Umweltministerium des Landes ging beim Vor-Ort-Besuch im KWO demnach erst mal ins Leere: Das große Edelstahlbecken im Notstandsgebäude des Kernkraftwerks, wo die Brennelemente - von Wasser abgeschirmt - bis 2017 lagerten, ist ausgeräumt, komplett leer. Allein das Hilfsgestell, mit dem die BEs in die Castorbehälter gepackt wurden, findet sich noch im Lagerbecken ohne Lagergut. Und zwei Gerüste, von denen aus das Werkzeug gereinigt und dann ebenfalls demontiert wird. Auch die Wände des 18 Meter tiefen Becken werden nach und nach abgebaut werden, ein paar dicke Betonwände weiter hat man bereits das Herz des Kraftwerks, den Reaktordruckbehälter, herausgeschnitten und in Einzelteile zerlegt. "Aktuell laufen die Arbeiten am sogenannten biologischen Schild", schildert Dr. Jörg Michels von der EnBW. Weitere tragende Großkomponenten der Anlage, wie Dampferzeuger oder Hauptkühlmittelpumpen, sind aus dem Containment längst verschwunden.

Und verschwinden sollen "zeitnah", so Franz Untersteller, in Obrigheim auch die schwach- und mittelradioaktiven Abfälle, die aktuell noch in einer Betonhalle auf dem Kraftwerksgelände gesammelt werden. "Die wird im Rahmen der Genehmigung betrieben", erläutert Dr. Michels den Status quo dieser vorübergehenden Zwischenlagerung. Der Umweltminister selbst will sich dafür starkmachen, dass diese Reststoffe wegkommen. Das ist ganz im Sinne von Obrigheims Bürgermeister Achim Walter, der vor diesem Hintergrund auf eine mögliche Nachnutzung der Gebäude verweist.

"Wir reden hier über vorhandene Zwischenlager", ergänzt Franz Untersteller, der aber nicht zu entscheiden habe, wohin dieser Teil des KWO-Erbguts (rund 3000 Tonnen fallen an) dann konkret wandern soll. Ab 2020 sei vielmehr die bundeseigene Gesellschaft für Zwischenlagerung (BGZ) dafür verantwortlich. An den beiden weiteren EnBW-Standorten Neckarwestheim oder Philippsburg wird man sicher hellhörig werden ob des weiteren Atommülls, für den die Zwischenlager vor Ort offenbar in Frage kommen.

Eine ähnlich große Menge an Abbaumaterial wird im Kreis bleiben, auf der Deponie in Buchen-Sansenhecken eingelagert werden. Bei diesen rund 2800 Tonnen handelt es sich allerdings um "freigemessene" Reststoffe (Reststrahlung unter 10 Mikrosievert), zum überwiegenden Teil Betonschutt. Der Neckar-Odenwald-Kreis mit Landrat Dr. Achim Brötel an der Spitze hatte sich zunächst geweigert, den Abfall anzunehmen. Das Umweltministerium hingegen unmissverständlich auf die bestehenden Vorgaben des Abfallrechts hingewiesen - und die Erfüllung der Verpflichtungen eingefordert.

"Ich habe den Eindruck, dass Herr Brötel inzwischen die gleiche Sichtweise wie ich hat", bekräftigte Franz Untersteller, in Obrigheim, auf den "problematisierten" Bauschutt angesprochen. Die Dinge scheinen also geklärt, was auch Achim Brötels Ausführungen bestätigen. Entscheidend sei, dass sich das Umweltministerium mit den (teilweise auch von Ärzten bekräftigten) Bedenken aus dem Kreis auseinandergesetzt habe. Im Zuge dieser Auseinandersetzung hat man eine Handlungsanleitung ersonnen, die den (sicheren) Umgang mit dem in Buchen zu deponierenden Bauschutt klar regeln und kontrollieren soll. Wenn nun also unter "strikter Beachtung" dieser Anleitung gehandelt wird, dann will der Kreis auch seiner Entsorgungspflicht nachkommen. Wann er das erstmals tun wird, ist noch unklar: Die EnBW hat noch keine Lieferung aus dem KWO auf der Deponie in Buchen angemeldet.

Quartierskonzept in Neunkirchen: Modell Dänemark soll auch vor Ort wirken

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Neunkirchen. (mh) Bei der Energiewende müssen alle mitarbeiten - unter diesem Motto will auch die Gemeinde Neunkirchen im Rahmen eines energetischen Quartierskonzeptes analysieren, welche Energie-Einsparpotenziale es vor Ort gibt. Ziel soll es sein, die Energiekosten im Gebiet Neunkirchen, Neckarkatzenbach und dem Leidenharterhof deutlich zu senken und darüber hinaus ein Konzept für eine nachhaltige Energieversorgung zu entwickeln. Unterstützt wird die Gemeinde dabei von der Energieagentur Neckar-Odenwald (EAN) durch Uwe Ristl und der Umwelt- und Energieagentur Kreis Karlsruhe, die mehrere solcher Vorhaben betreut und dadurch über viel Erfahrung in diesem Bereich verfügt.

Bei einem Quartierskonzept, das von der KfW-Bank gefördert wird, erhält die Gemeinde verlässliche Informationen über die Gebäudezustände und die daraus resultierenden Sanierungserfordernisse. Daraus werden Handlungsempfehlungen entwickelt, die als Leitlinie für das künftige Handeln dienen sollen. Neben individuellen Maßnahmen für die jeweiligen Hauseigentümer werden auch größere "Gemeinschaftslösungen" erörtert - im Raum steht beispielsweise eine Solarthermieanlage in Verbindung mit einem Nahwärmenetz für die Wärme-Grundlastabdeckung, genannt "Modell Dänemark".

Zum offiziellen Startschuss für dieses Projekt trafen sich Bürgermeister Bernhard Knörzer, Landrat Dr. Achim Brötel, Uwe Ristl (EAN), Karsten Thiel (Umwelt- und Energieagentur Kreis Karlsruhe) sowie Rechnungsamtsleiterin Judith Kuhn und Hauptamtsleiter Ralf Lenz (beide Neunkirchen) zu einem Pressetermin vor Ort.

Bürgermeister Knörzer freute sich bei seiner Begrüßung auf die nun anstehenden Aufgaben rund um dieses Quartierskonzept. In der Gemeinde würde derzeit zu rund 70 Prozent mit Ölheizungen geheizt, über 70 Prozent aller Heizanlagen seien älter als 30 Jahre - hier stünden kurzfristig etliche Ersatzinvestitionen an. Neben dem Wunsch, fossile Brennstoffe zu ersetzen, habe man aber auch ganz klar die heimische Wertschöpfung im Blick: Das Holz aus den heimischen Wäldern solle hier in Form von Hackschnitzelbrennstoff eine wichtige Rolle spielen.

Solarthermieflächen nach dem "Modell Dänemark" könnten dafür sorgen, beispielsweise Teilbereiche des Ortes langfristig autark mit Wärme zu versorgen. Man gehe davon aus, dass man mithilfe des aufwendigen Konzepts verlässliche Daten und somit auch umsetzbare Handlungsanleitungen erhalten werde. Der Bürgermeister informierte auch über die Kosten: Die Bruttokosten würden sich auf ca. 175.000 Euro belaufen bei einer Förderquote der KfW von 65%. Die restlichen Kosten finanziert die Gemeinde.

Auch Landrat Brötel freute sich über dieses "regionale, nachhaltige und zukunftsweisende" Projekt. Nach seinen Worten würde bei der Energiewende leider der Wärmesektor zu stark ausgeblendet: 25 Prozent der Treibhausgasemissionen kämen von der Wärmeerzeugung. Bei der nun anstehenden Datenerhebung in der gesamten Gemeinde könne man sich nun auf "Plan und Umsetzung" freuen.

Uwe Ristl von der EAN sprach von einem sehr guten Start des Projekts. "Hier waren beim Gespräch Ende letzten Jahres keine Türen zu öffnen, die standen schon weit offen", lobte er die Vorarbeit der Gemeinde. Er sah in einer großen Solarthermieanlage die Möglichkeit, viele Gebäude oder auch Industriebetriebe mit Wärme zu versorgen, diese würde dann einmalig im Umkreis sein. Er wolle in diesem Zusammenhang auch die Bürgerschaft ermuntern, die kostenlosen und unabhängigen Beratungsgespräche von Energieberatern, organisiert von der EAN, in Anspruch zu nehmen.

Karsten Thiel aus Karlsruhe sah in einem solchen Quartierskonzept immer die "Kunst", die Brücke zwischen Ökonomie und Ökologie zu schlagen. Hier seien optimale Voraussetzungen, die Verwaltung und der Bürgermeister hätten gut vorgearbeitet. Von großer Wichtigkeit sei grundsätzlich, die Bürgerschaft mitzunehmen, da Wärmenetze nur mit einer guten Anschlussquote betreibbar seien.

Auch in dieser Beziehung blickte Bürgermeister Bernhard Knörzer zuversichtlich in die Zukunft. Man habe nicht zuletzt durch den genossenschaftlich organisierten Bürgermarkt Neunkirchen Erfahrungen mit einer Genossenschaft. Dies sei ein Modell, das er sich durchaus auch für den Wärmesektor vorstellen könne. Die Erstellung dieses aufwendigen Quartierskonzeptes werde nun rund zwei Jahre in Anspruch nehmen. Man wolle, so die abschließenden Worte von Knörzer, die Bürgerschaft fortlaufend über den aktuellen Stand informieren.

Stadtmuseum Mosbach: Wenn die Bürger das Museum bestücken

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Von Peter Lahr

Mosbach. Bereits der Ausstellungstitel wirkt märchenhaft und weckt vielerlei Assoziationen. Die einen denken dabei spontan an die Abenteuer von Mascha und dem Bären. Die anderen an Sigrid Heucks Bilderbuch-Klassiker "Pony, Bär und Papagei." Und alles passt! Denn die Ausstellung "Puppe, Bär und Eisenbahn", mit der das Stadtmuseum Mosbach am Dienstagabend in die neue Museumssaison startet - wie gewohnt zunächst im Rathaussaal - führt in das Reich der Kindheit. Spielzeug aus den letzten 120 Jahren präsentiert das Museum, das seine gewohnte "Spielfläche" erweitern musste, um alle Exponate zeigen zu können.

Dass es sich bei der Schau um eine ganz besondere handeln würde, das wurde Museumsleiter Stefan Müller während der Vorbereitungszeit schnell bewusst. Da man zum Thema "Spielzeug" aus den Museumsbeständen nicht allzu viel beizusteuern hatte, startete man einen Aufruf in der RNZ. "Erst fing es schleppend an, dann ging es fast wie eine Lawine los", erinnert sich Müller während des Pressevorgesprächs an die ungeheuerlichen Folgen: "Wir wurden beinahe überrannt von Menschen, die Spielzeug aus den letzten 120 Jahren aus den verschiedensten Gründen bei sich zu Hause aufbewahrten." Schließlich stellten 60 Leihgeber über 300 Exponate sowie 30 Fotoplatten mit 50 Motiven zur Verfügung.

Diese organisatorische Herausforderung führte zu einer weiteren Premiere: Das Stadtmuseum bespielt neue Stationen. Zum Sonderausstellungsraum im Haus Becker gesellt sich das Alte Hospital. Das Treppenhaus hinauf zur ständigen Sammlung unter dem Dach wurde zu "Schaufenstern" umgewidmet, die ein wenig an Spielzeugläden erinnern.

Oben in der Dauerausstellung wurden weitere Vitrinen mit Eisenbahnen, Teddybären und Puppenmöbeln bestückt. "Jeder hat seine Geschichte. Da hängen unheimlich viele Erinnerungen dran", gerät Müller ins Schwärmen. "Seinen Teddy schmeißt kaum jemand weg", glaubt er - auch wenn man sich nach Jahren nicht unbedingt noch an den Namen erinnere.

Unterwegs nach oben gastiert der "Zirkus Brummi". Diesen hat Hans Slaby 1974 aus Holz und vielen anderen Materialen geschnitzt und gearbeitet. Und wer die Raubtiernummer mit Feuerreifen genau betrachtet, der glaubt bald, dass der Papa beim Herstellen des Spielzeugs mindestens so viel Freude hatte wie später der Nachwuchs beim Spielen.

Doch es geht bei der Sonderausstellung nicht allein um Nostalgie. "Wir wollen auch zeigen, dass Spiele einen hohen alltagskulturellen Wert besitzen", betont der Museumsmann. Schon das Layout und manches Thema ließen häufig erahnen, welcher Zeit Kind das Spiel sein mag. So mutierte mit der erwachenden Reiselust der 1960er-Jahre die gute alte "Deutschlandreise" zur "Europa-", oder gleich zur "Weltreise." Dass Spiele als "Indikatoren für Zeitgeschichtliches" angesehen werden können, zeigt sich in einer weiteren Vitrine. Dort offenbart sich die Gefahr der Einflussnahme, der Propaganda. Nicht nur während des "Dritten Reichs" sollten bereits die Kinder "ideologisch auf Linie gebracht" werden. Ein "Belagerungsspiel" ist da noch die harmlosere Variante. Andererseits erfreuen sich gerade "Ballerspiele" bis heute einer großen Beliebtheit. Die Folgen auf den Alltag sind umstritten.

Dass ein gutes Spiel auch Grenzen zu überwinden vermag, diese schöne Erfahrung belegen Ost- und West-Varianten von manch einem Brettspiel. "Das Erstaunliche ist, dass die Leute das aufbewahrt haben. Nicht nur wertvolles Blechspielzeug, sondern auch Einfaches", freut sich Stefan Müller, dessen Team trotz der Materialfülle wieder eine so übersichtliche wie ästhetisch ansprechende Präsentation gelungen ist - bis hin zur Spielecke für Klein und Groß.

Bei der Ausstellungseröffnung am kommenden Dienstag, 24. April, ab 18 Uhr im Rathaussaal wird Bürgermeister Michael Keilbach begrüßen; Dr. Rudolf Kamp wird die kulturgeschichtliche Bedeutung des Spielens erörtern. Für die musikalische Umrahmung sorgt die Musikschule Mosbach.

Tierischer Neuzugang in Schwarzach: Wildpark heißt Elena, Edda und Takkie willkommen

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Schwarzach. Nach dem langen Winter lädt der Schwarzacher Wildpark jetzt zum Schauen, Spielen und Genießen im Freien ein. Am morgigen Sonntag wird die Saison 2018 mit dem beliebten Familientag eröffnet.

Das 100.000 Quadratmeter große Wildparkgelände ist um eine Attraktion reicher: Die beiden grauweißen Maremmanakühe Elena und Edda und der schwarze Sayaguesabulle Takkie sind Teil des Auerrind-Projektes, das die Rückzüchtung des im 17. Jahrhundert ausgestorbenen Auerochsen erreichen will und vom Freilichtlabor Lauresham des Unesco-Welterbes Kloster Lorsch initiiert wurde. Nachdem die Schwergewichte ihre Reise von Lorsch nach Schwarzach gut überstanden haben, leben sie jetzt auf dem etwa fünf Hektar großen Rotwildgehege mit dem eigens für sie erbauten neuen Stallgebäude.

Das neu ausgestaltete Gehege wird zu Beginn des Familientages um 11 Uhr offiziell eingeweiht. Dabei liegt ein besonderer Schwerpunkt auf dem Unterstand für die kleine Herde und dem Geopunkt des Geo-Naturparks Bergstraße-Odenwald, der den Besuchern die Hintergründe des Auerrind-Projektes näher bringt und an diesem Tag offiziell eingeweiht wird. Ehrengäste aus Politik und Verwaltung haben ihr Kommen zugesagt. Der Kinderchor der Grundschule Schwarzach wird die Einweihung musikalisch umrahmen.

Der Familientag steht wegen der schon vor 10.000 Jahren bekannten Auerrinder unter dem Motto "Wild auf Steinzeit". Der Wildpark-Förderverein, der Imkerverein und der Verein Homo Heidelbergensis Mauer bieten steinzeitliche Beschäftigungen an. Die Kinder (und vielleicht auch deren Eltern?) können nach dem Vorbild der Höhlenmalereien Wildtiere auf Schieferplatten ritzen. Weitere Aktivitäten wie Kerzen ziehen, Schwirrhölzer basteln und Steinzeitschmuck fertigen stehen auch auf dem Programm.

Für Bewegungshungrige steht das Awo-Spielmobil zur Verfügung. Eine Fotowand lädt dazu ein, sich als Steinzeitmenschen fotografieren zu lassen. Das Wildparkteam hält außerdem wieder Speisen für den kleinen und großen Hunger bereit.

Gerade für Familien bietet der Wildpark das ganze Jahr über interessante Erlebnisse. Kleine Kinder lieben das Mümmelland, wo Meerschweinchen und Kaninchen gestreichelt werden dürfen. Das Zwergenland, ein Streichelzoo in der Nähe des Eingangs, lädt größere Kinder ein, Zwergrinder, Zwergziegen und Zwergschafe zu füttern. Das richtige Futter gibt es direkt am Eingangs-Kiosk.

Verdienst für das Gemeinwohl: Haßmersheim zeichnet Bürger aus

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Von Ursula Brinkmann

Haßmersheim. Es sind die Anpacker, die Nichtzauderer, die Kümmerer, die Spender, die das Gemeinwohl einer Kommune wesentlich mitprägen. Ihnen galt ein Großteil der Aufmerksamkeit und Zuwendung bei der Einwohnerversammlung, zu der die Verwaltung in die Sport- und Festhalle der Neckargemeinde geladen hatte. Sie zu ehren, sollte im Mittelpunkt des Abends stehen, zu dem gut 80 Gäste gekommen waren. Bürgermeister Michael Salomo hatte - wie in den Jahren zuvor - als Moderatorin die SWR-Journalistin Friederike Kroitzsch gewonnen. Und die gestand, dass sie früher mit diesen Ehrungen nicht viel habe anfangen können.

Das hat sich jedoch grundlegend gewandelt, bezeugte sie ihren Respekt vor dem, was die vier Männer, um die es gehen sollte, getan haben. "Sie zeigen uns im Kleinen, wie Gesellschaft funktionieren kann." Von der Bühne aus fest im Blick hatte sie zunächst Bruno Ehrenfried, bat aber Steffen Frey hinauf. Der hat das Amt des Vorsitzenden der Sportfreunde Haßmersheim von Ehrenfried 2003 übernommen und konnte erzählen, dass sein Vorgänger es verstanden habe, nicht nur ihm als Jugendlichem die Freude am Sport mit all seinen Begleiterscheinungen nahezubringen. "Mit allem konnten wir uns vertrauensvoll an ihn wenden." Generationen hätten vom Engagement des heute 79-Jährigen profitiert, der den (unerklärlichen) Beinamen "Knox" trage.

Die von Salomo eingeführte und nun erst zum zweiten Mal verliehene Bürgermedaille erhielt Ehrenfried aber nicht nur für seinen Einsatz beim Vereinssport, sondern auch dafür, dass er als Gemeinderat und Bürgermeister-Stellvertreter langjähriges ehrenamtliches Engagement an den Tag gelegt habe, wie die mitgelieferte Urkunde es besagt.

Anders setzt sich Hermann Leuthner für seine Mitmenschen ein. Er spendet eifrig Blut und erhielt vom DRK-Blutspendedienst Baden-Württemberg - Hessen für 25-maliges Spenden die Ehrennadel in Gold. Inzwischen, so verriet der Geehrte ganz uneitel, sei er schon ein 26. Mal zum Aderlass gegangen. Friederike Kroitzsch hatte errechnet, dass Leuthner somit "doppelt so viel Blut gegeben hat, wie in ihm drin ist."

Die dritte Ehrungsrunde bedachte zwei Männer aus Haßmersheim, die im Oktober vergangenen Jahres versucht hatten, einem im Neckar Ertrinkenden das Leben zu retten. Christian Daur und Besmir Guta waren ohne zu Zögern in den so kalten wie dunklen Fluss gesprungen, hatten nach dem Mann getaucht, ihn an Land holen können, doch letztlich konnte er nicht gerettet werden. Befragt danach, wie sie die Ereignisse an jenem Abend erlebt hätten, beschrieb Guta diesen Akt der Zivilcourage so pragmatisch wie eindrücklich: "Schuhe aus, Jacke aus und rein." Er habe, fügt Daur hinzu, gar nicht darüber nachgedacht, dass er sein eigenes Leben riskiere. Bürgermeister Salomo, selbst einst bei der Wasserrettung, zollte "allerhöchsten Respekt" und überreichte beiden im Namen der Gemeinde eine Urkunde für ihren "vorbildlichen Einsatz".

Einsatz der formellen Art geht auch einer Sache voraus, auf die Sabine Keller die Aufmerksamkeit der Zuhörer lenkte: das EU-Förderprogramm "Leader". "Es gibt viele tolle Ideen, mit denen wir unsere Orte lebenswert halten oder machen können", warb sie, die Antragsmühen für Leader-Gelder nicht zu scheuen. "Bis zu 60 Prozent betragen die Fördersätze. Wir helfen Ihnen in unserer Geschäftsstelle in Mosbach." Mit etlichen Beispielen, die auf Tafeln in der Halle vorgestellt wurden, konnten sich die Bürger einen Eindruck verschaffen, viele von privater Seite wie das "Waffelfabrikle" in Billigheim oder die "Artisan-Bäckerei" in Reichenbuch; beide mit stattlicher Leader-Förderung und aktuell in der Umsetzung. Michael Salomo konnte Keller nur beipflichten und berichten, dass die Anschaffung des Bürgerbusses Haßmersheim-Hüffenhardt von Leader mit rund 25.000 Euro gefördert werde.

Medaillen, Urkunden, Anstecknadeln und Blumensträuße sind eine Form der Anerkennung von bürgerschaftlichem Engagement. Die Veranstaltung an sich war es ebenso, und da durfte Musik (Robin Herkert steuerte mit seinem Klavierspiel Klassisches und Modernes bei) ebenso wenig fehlen wie eine Einladung zum Umtrunk mit Laugengebäck und Zeit zum gemeinsamen Austausch.


Neckar-Odenwald-Kliniken: Neue Kriterien für Notfallversorgung werden erfüllt

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Buchen/Mosbach. (lra) Die Neckar-Odenwald-Kliniken erfüllen die am Donnerstag vom Gemeinsamen Bundesausschuss veröffentlichten neuen Kriterien für die Notfallversorgung. Dies ergab eine erste Prüfung durch die Klinikleitung. "Nach allem, was wir bisher wissen, werden wir die Kriterien der Basisnotfallversorgung erfüllen und in vielen Bereichen sogar übertreffen", sagt der Ärztliche Leiter der Kliniken, Priv.-Doz. Dr. Harald Genzwürker. Beide Standorte in Mosbach und Buchen verfügten selbstverständlich über Fachabteilungen für Chirurgie und Unfallchirurgie sowie für Innere Medizin. So sei rund um die Uhr sichergestellt, dass Notfallpatienten umgehend von einem Team aus Ärzten und speziell geschultem Pflegepersonal betreut werden. Auch ist an beiden Standorten eine Intensivstation mit jeweils sechs Betten vorhanden.

Der Standort Mosbach, so Dr. Genzwürker weiter, sei zudem als "Regionales Traumazentrum" zertifiziert, was erst im Herbst vergangenen Jahres noch einmal bestätigt wurde. Der Standort Buchen sei ein lokales Traumazentrum. Am Standort Mosbach gebe es zudem eine zertifizierte "Lokale Schlaganfallstation". Auch bei der Behandlung von Herzinfarkten habe man große Kompetenzen und kooperiere mit den Herzzentren der Umgebung.

"Wir verfügen über besondere Ressourcen für die Schwerverletztenversorgung. Das beginnt mit der Ausbildung des Personals und endet bei der Ausstattung mit medizinischem Gerät. Das Ergebnis sehen wir in den Daten unseres Qualitätsmanagements", betont auch Chefarzt Dr. Bernd Gritzbach, der federführend für die Versorgung von Patienten im sogenannten Schockraum verantwortlich ist.

Gut eingespielt sind Verlegungen innerhalb des "TraumaNetzwerks Kurpfalz", an dem neben den Neckar-Odenwald-Kliniken das Universitätsklinikum Heidelberg, die Universitätsmedizin Mannheim sowie die GRN-Klinik Sinsheim und das Kreiskrankenhaus Bergstraße in Heppenheim beteiligt sind. Bei Bedarf erfolgt eine rasche Verlegung Schwerverletzter mit dem Helikopter oder dem Rettungswagen zum Universitätsklinikum in Heidelberg, dessen Lehrkrankenhaus beide Standorte sind.

Sehr zufrieden mit dem Ergebnis der Prüfung ist auch Aufsichtsratsvorsitzender Landrat Dr. Achim Brötel: "Dies zeigt einmal mehr, wie gut aufgestellt unsere Kliniken sind. Jeder Notfallpatient und auch die besorgten Angehörigen können sich auf eine Behandlung auf Basis aktuellster Leitlinien und Standards verlassen." Der Gemeinsame Bundesausschusses hatte ein gestuftes System der stationären Notfallversorgung festgelegt. Der Beschluss definiert Mindestanforderungen an die Notfallstrukturen, die Grundlage dafür sind, dass Krankenhäuser zukünftig Vergütungszuschläge bekommen können. Von den jetzigen 1 748 allgemeinen Krankenhäusern werden nach der neuen Regelung etwa 1 120, also etwa 64 Prozent, Zuschläge erhalten. Die Regelung geht zurück auf einen gesetzlichen Auftrag, mit dem die bisherige defizitäre Notfallversorgung durch Zuschläge auf einem qualitativ hohen Niveau gewährleistet werden soll.

Obrigheim: Nächster Schritt für neuen Lebensmittelmarkt

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Obrigheim. (cpj) Es entwickelt sich was in Obrigheim: Der Errichtung eines Lebensmittelmarktes geht allerdings ein umfangreiches Planungsverfahren voraus, denn der bestehende Bebauungsplan "Oberer Weg II" am Ortsausgang muss dafür geändert werden. In einer frühzeitigen Beteiligung hatten Bürger und Behörden die Möglichkeit, Anregungen oder Bedenken vorzubringen. Die Bewertung eingegangener Stellungnahmen der zuständigen Behörden war zentraler Tagesordnungspunkt der jüngsten Gemeinderatssitzung. Sowohl der Leiter des örtlichen Bauamtes, Reinhard Horn, als auch Jürgen Glaser vom Ingenieurbüro IFK und Franziska Elsen von der Ingenieurgesellschaft "rw Bauphysik" erläuterten, wie die eingegangenen Stellungnahmen im weiteren Planungsverlauf berücksichtigt werden, damit der 1300 Quadratmeter große Lebensmittelmarkt an dieser Stelle nach dem Abriss des ehemaligen Möbelhauses realisiert werden kann.

Fragen wie Artenschutz und Klima oder zu erwartende Schallimmissionen und Verkehrsentwicklung wurden behandelt und in die sich daraus ergebende Planänderung eingearbeitet. Diesen Entwurf der Bebauungsplanänderung billigte der Gemeinderat und gab ihn damit zu einer einmonatigen Plan-Auslage und zu einer weiteren Gelegenheit für Äußerungen der Behörden frei.

In der jährlich zu erstellenden Bedarfsplanung bei den Kindergärten informierte die Verwaltung die Räte über einen aktuell kleinen Nachfrageüberhang im evangelischen Kindergarten. Dieser könne aber durch Kapazitäten im katholischen Kindergarten ausgeglichen werden. Insgesamt komme Obrigheim der gesetzlichen Verpflichtung nach und stelle die rechtlich vorgesehene Anzahl von Kindergartenplätzen in der Gesamtgemeinde zur Verfügung. Nach Aussage der Kindergartenträger werde die katholische Kirchengemeinde das Außengelände neu gestalten und sei im pädagogischen Bereich auf einem guten Stand. Von evangelischer Seite sehe man den Obrigheimer Kindergarten, abgesehen von den Raumkapazitäten, im Hinblick auf Öffnungs- und Betreuungszeiten, gut aufgestellt und gehe in Asbach von einer solide funktionierenden Einrichtung aus. Nachdem das zuständige Kuratorium die Bedarfsplanung als Empfehlung angenommen hatte, nahm auch der Gemeinderat die Information zustimmend zur Kenntnis.

Der Gemeinderat hatte sodann abzustimmen, wer von der Gemeinde für die Jahre 2019 bis 2023 für das Amt eines Schöffen gewählt werden solle. Die Fraktionen hatten Personen benannt, die dem Rat in einer Vorschlagsliste vorlagen. Einmütig stimmte der Rat der Wahl dieser Personen für das Schöffen-Amt zu. Mit der (Ersatz)-Beschaffung eines Großflächen-Frontmähers John Deere F1575 zum Preis von 36.500 Euro beauftragte der Gemeinderat die Firma Zürn (Filiale Buchen), die für das Altgerät 5000 Euro bietet.

Den letzten Tagesordnungspunkt nutzte Bürgermeister Walter, um darüber zu informieren, dass die notwendige Genehmigung für den weiteren Ab- und Rückbau des Kernkraftwerks Obrigheim vorliege, dass der Pfarrsaal der katholischen Kirchengemeinde künftig für Vereinsveranstaltungen wieder genutzt werden könne und dass die Zimmer im künftigen Seniorenzentrum von einer Bank zum Kauf angeboten werden.

Mosbach: Die Lachnacht machte ihrem Titel alle Ehre

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Von Judith Blüthner

Mosbach. Das war ein Spaß: Zum dritten Mal kamen am Freitagabend in Mosbach lustige Menschen zusammen, um einfach nur Spaß miteinander zu haben. Unter Moderation von Ole Lehmann hatte man zur "Lachnacht" in die Alte Mälzerei eingeladen, ein Angebot aus der Programmreihe "Mälzervierlerlei". Einheizer der Comedy-Nacht war "El mago masin", der Rastaman mit dem urdeutschen Namen Wolfgang. Er sorgte mit seiner Gitarre, aber ohne Dope - was man dem Komiker Dank seiner Dreads schon öfter mal unterstelle - völlig entspannt für einen fast intellektuellen Auftakt der Lachnacht. Hauptstädte deutscher Bundesländer an Hand seiner Liedtexte raten, das war die Aufgabe zum Auftakt. Immerhin zehn von besungenen zwölf schaffte das Publikum. Und war somit schnell in bester Stimmung für die nachfolgende Psychologin mit Kontrollzwang und Helfersyndrom, Vera Deckers. Die demonstrierte in der Mälzerei alsdann, warum Stand-up-Comedy genau ihr Ding ist.

Viel zu schnell rief Ole Lehmann zur Pause auf. Ein Stimmungskiller? Nein! Lehmann, der smarte Moderator mit einem Faible für die legendären "Star-wars"-Filme, hatte die Lachmuskeln seiner Zuschauer umgehend wieder unter Kontrolle. Vor allem seine Parodien auf Louis de Funès sorgten für Muskeltraining und trieben so manchem die Lach-Tränen in die Augen.

Die Nachwuchs-Lacher unter den Besuchern durften sich über Comedy-Newcomerin Jacqueline Feldmann freuen. Die aus der "Humormetropole" Lüdenscheid stammende junge Frau stand zum ersten Mal auf der Bühne der Alten Mälzerei. "Ein tolles Publikum", lobte sie clevererweise die Mosbacher und erzählte aus ihrem Leben als Finanzbeamtin. Eigentlich wollte sie schon immer Leute zum Lachen bringen, also habe sie zunächst diesen Ausbildungsweg gewählt. Seitdem weiß sie bestens über Sonderausgaben oder außergewöhnliche Belastungen Bescheid, denn oft genug sei so mancher Mann vorbeigekommen und habe gefragt, unter welchem dieser Posten er seine Frau absetzen könne. Mittlerweile steht Feldmann nur noch auf der Bühne. Haben ihr doch vor allem übermotivierte Kolleginnen - die "Thermomix-Hexen" - das Berufsleben erschwert. Mit ihren Geschichten vom Erwachsenwerden sorgte sie für schallendes, zustimmendes Gelächter bei Jung und Alt. Erwachsen sei man spätestens dann, "wenn Du zum ersten Mal eine eigene Wohnung hast und merkst, dass die um dich rum zu leben beginnt."

Während das Mädel aus Lüdenscheid längst in der "Erwachsenenwelt" angekommen ist, wäre der vierte Comedian des Abends wohl am liebsten nie erwachsen geworden. Hennes Bender, der "Hobbit auf Speed", sieht die Welt mit den Augen der Bewohner aus Mittelerde. Und darum fühlte er sich in Mosbach auch richtig wohl. Denn das sei ja fast ein wenig wie in Mittelerde hier. Mittel, klein, groß - irgendwie ist Bender alles zusammen. Als gerade mal 1,62 Meter kleiner, adipöser Komiker, der eben auch seine Miete bezahlen müsse, schaffte er es, große Begeisterung beim Publikum zu entfachen.

Fazit des Abends: Auch die 3. Mosbacher "Lachnacht" erfüllte ihren Auftrag, brachte Mosbach zum Lachen. Und Nummer vier ist schon fest geplant: Am 24. Mai 2019 darf unter gleichem Titel erneut gelacht werden.

Duale Hochschule Mosbach: Mit Speeddating zum Studienplatz

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Mosbach. Mit Tempo zum neuen Partner - das kann dank Internet, Parship und Co. im privaten Bereich mitunter ganz leicht gehen. Aber auch in Bezug auf Ausbildung und berufliche Zukunft lassen sich in Höchstgeschwindigkeit Partnerschaften schließen: Am Mittwoch, 16. Mai, findet an der Dualen Hochschule Baden-Württemberg (DHBW) Mosbach für Abiturienten ein "Studienplatz-Speeddating" mit insgesamt 27 Partnerunternehmen statt. Aus der Metropolregion Rhein-Neckar sind unter anderem AZO, MPDV, die Volksbank Neckartal oder Progressio Feinblechtechnik mit dabei. Daneben bieten auch Weltmarktführer wie Würth oder Aldi duale Studienplätze an der DHBW an.

Wer sich für das duale Studium und einen Studienbeginn 2018 interessiert, ist beim Studienplatz-Speeddating genau richtig: Ab 15 Uhr führen die Teilnehmer im 10-Minuten-Takt Gespräche mit den Personalern der Dualen Partner der DHBW Mosbach. Das Speeddating am 16. Mai dient zur ersten Kontaktaufnahme. Wenn der Bewerber und das Unternehmen sich einig sind, legen sie das weitere Vorgehen fest.

Die rund 30 angebotenen Studienplätze umfassen fast das gesamte technische und wirtschaftswissenschaftliche Spektrum der Hochschule: Maschinenbau, Wirtschaftsingenieurwesen, Elektrotechnik, Mechatronik, Holztechnik, Angewandte Informatik, Wirtschaftsinformatik, BWL-Handel, BWL-Industrie und BWL-International Business.

Zur Vorbereitung bietet die Duale Hochschule ab 14 Uhr ein Bewerbungscoaching an. Eine Anmeldung zu Coaching und Speeddating ist erforderlich. Die Terminvergabe der maximal zehn Plätze je Unternehmen verläuft nach der Reihenfolge der Anmeldung.

Info: Alle wichtigen Informationen, die Liste der Dualen Partner vor Ort und die Anmeldemöglichkeit finden Interessierte im Internet auf der Homepage der Hochschule unter www.mosbach.dhbw.de/speeddating

Dünge-Praxistag in Breitenbronn: Wenn Wirtschaftsdünger den Bach runter geht

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Breitenbronn. (lra) Beeindruckende PS-starke Maschinen lockten dieser Tage rund 150 Landwirte aus dem ganzen Kreisgebiet zu einem Praxistag zur Ausbringung flüssiger Wirtschaftsdünger nach Breitenbronn. Durch eine Kombination aus hohem technischem und elektronischem Aufwand sorgen die Maschinen dafür, dass Gülle oder Substrat von Biogasanlagen möglichst ohne Verluste ausgebracht werden kann. Veranstaltet wurde der Tag von den Maschinenringen Mosbach und Odenwald-Bauland, dem Beratungsdienst Ackerbau sowie dem Fachdienst Landwirtschaft des Landratsamts.

"Jedes Gramm Stickstoff, das in die Atmosphäre entweicht, ist für die Pflanze verloren und hat zudem noch negative Umweltwirkungen", sagte Bernhard Heim, Leiter des Fachdienstes, in seiner Begrüßung. Er bezeichnete flüssigen Wirtschaftsdünger als Wertstoff, den es penibel zu sammeln gelte und der nicht verloren oder gar, im wahrsten Sinn des Wortes, "den Bach hinunter gehen" dürfe.

In ihrem Grußwort ging Aglasterhausens Bürgermeisterin Sabine Schweiger auf die umfangreichen Vorgaben der neuen Düngeverordnung ein. Es gebe nur eine Welt, zu deren Erhaltung alle gemeinsam beitragen müssten. Schweiger wies auch auf Konfliktpotenziale aus Sicht der Gemeinde hin. Die tonnenschweren Traktorengespanne belasteten das Feldwegenetz. Auch seien die Fahrzeuge so gewaltig, dass sie nicht nur Fußgängern, sondern auch Autofahrern Respekt einflößten. "Mit zunehmender Drehzahl und Geschwindigkeit steigt der Adrenalinspiegel bei den Verkehrsteilnehmern." Runter vom Gas innerhalb der Ortschaften und Rücksichtnahme forderte Sabine Schweiger daher.

Der CDU-Bundestagsabgeordnete Alois Gerig, Vorsitzender des Ausschusses für Ernährung und Landwirtschaft, ging ebenfalls auf mögliche Konfliktpotenziale sowie die Forderungen verschiedener gesellschaftlicher Gruppen ein. Die Interessen der Landwirtschaft zu wahren sei schon deshalb schwer, da nur noch rund 1,5 Prozent der Erwerbstätigen in der Landwirtschaft tätig seien. Hohe Anforderungen und Vorgaben der EU mit Obergrenzen für Ammoniakemissionen mussten in nationales Recht überführt werden. Das in der Düngeverordnung resultierende Ergebnis belaste allerdings die Landwirte erheblich.

Er lobte die Zielsetzung der Veranstaltung und sprach sich für überbetriebliche Lösungen in Form von Maschinengemeinschaften aus.

Wie hohe Nährstoffverluste verhindert werden können, zeigte dann Franz Helmle von der Landmaschinenschule in Triesdorf auf. Er stellte die derzeit aktuellen Ausbringtechniken vor. Der Schleppschlauchverteiler verteile den Wirtschaftsdünger mit Schläuchen über die gesamte Arbeitsbreite. Die Schlauchenden schleifen am Boden entlang und legen das Substrat auf der Oberfläche ab. Auf nicht bestellten Ackerflächen muss dann unmittelbar eine Einarbeitung mit einem zweiten Gerät erfolgen.

Beim Schleppschuh wird der Schlauch zusätzlich auf den Boden gedrückt und der Pflanzenbestand wie mit einer Schneide getrennt, so dass das Substrat nicht auf den Pflanzen, sondern direkt auf dem Boden abgelegt wird. Scheibeninjektoren machen wiederum einen Schlitz in die Erde und bringen das Substrat direkt in den Boden ein. Gülleinjektoren kombiniert mit Kurzscheibenegge oder Grubber sorgen dafür, dass die Gülle mit Erde bedeckt wird und somit kein Ammoniak in die Luft entweichen kann. Anhand einer Beispielkalkulation zeigte Helmle, dass die technisch aufwendigere Ausbringung insbesondere bei überbetrieblichem Einsatz durchaus wirtschaftlich dargestellt werden kann.

Die verschiedenen technischen Verfahren konnten anschließend im Praxiseinsatz auf den Flächen von Landwirt Erhard Brenner beobachtet werden. Hochzufrieden mit den gewonnenen theoretischen und praktischen Erkenntnissen waren am Ende sowohl die teilnehmenden Landwirte als auch die Veranstalter.

Mosbacher "Kneipen-KultTour": Rockige Reise von Afrika über Irland bis nach Rammstein

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Mosbach. Auf vielfachen Wunsch wird in diesem Jahr zweimal getourt: Die 18. Mosbacher "Kneipen-KultTour" steigt schon am kommenden Freitag, 27. April. Zehn verschiedene Kneipen sind dabei und bieten ab 20.30 Uhr Livemusik - und die Aussicht auf einen anregenden Abend. Auf die folgenden Bands dürfen sich Kneipengänger und Musikfans freuen:

Karibische Klänge sind die musikalische Heimat der Musiker Palito Aché. Sie bringen eine relaxte Mischung, die Urlaubs-Feeling von Strand und Sonne aufkommen lässt und zum Tanzen und Ausblenden des Alltags einlädt ins "Little Africa".

Auf unverwechselbare Interpretationen von Metallica, Rammstein, AC/DC oder den Sportfreunden Stiller können sich die Partygänger in der Bistro-Musikkneipe "Live" mit der Band F.A.T.-X freuen.

Der "No-Limit Club" macht seinem Namen alle Ehre und bleibt bis 5 Uhr am Samstagmorgen geöffnet. Dort heizt die Band Cracked Fire ab 22 Uhr ein mit einer gesunden Mischung aus all dem, was die letzten Jahrzehnte in den Bereichen Pop, Rock, Party und sogar Metal geprägt hat.

Auch die Folk-Fans kommen nicht zu kurz. Die Idiots in the Crowd zaubern mit ihrem vielfältigen Repertoire und ihrer unbändigen Spielfreude die Stimmung eines irischen Pubs in das "Mosbacher Brauhaus".

Nach dem Motto "Rock the Planet" wird im "Ludwig" gefeiert. Die bühnenerfahrenen Musiker der Band Dressinger spielen ein Spektrum von Rock-Klassikern bis hin zu Welthits aus den 1970er- und 80er-Jahren.

Crock ist eine Coverband der etwas härteren Sorte, die sich selbst aber nicht allzu ernst nimmt. Mit Cross-Over-Rock kreuz und quer durch den Garten, kernigen Hämmern und aktuellen Chartbreakern rockt die Band im Bistro "Kandelschuss".

Gänsehaut gefällig? Dann ist man bei der Acoustic-Band Livingroom genau richtig. Bei "Tante Gerda" sind fetziger Rock ebenso wie Pop und gefühlvolle Balladen zum Tanzen, Mitmachen oder Genießen zu erwarten.

Seit über 20 Jahren ist Paulo Simoes mit seiner Akustikgitarre eine etablierte Größe. Mit Pop, Rock, Oldies, Country und spanischer Folklore sorgt er im "Alt-Mosbach" für beste Unterhaltung.

Im neu eröffneten "Wintergarten" sind diesmal alte Bekannte der KultTour zu sehen und zu hören: Die Mosbacher Band DOZ verspricht neben kurzen Ausflügen in Klassik und Jazz Rockklassiker der 1960er- und 70er-Jahre sowie Songmaterial aus der Jetztzeit. "Alles, was Laune macht" soll da zu hören sein.

Im "fideljo" können sich die Zuschauer auf Zed Mitchell und Band freuen. Seine fünf Oktaven umfassende Stimme macht ihn zu einem Sänger der Extraklasse. Er zählt zu den besten Gitarristen in Europa und nimmt seine Zuhörer auf eine gefühlvolle und rockige Blues-Reise mit.

Wie immer gibt es auch diesmal wieder einen ebenso kostenlosen wie bequemen Busshuttle, der die verschiedenen Musik-Kneipen ab 19.30 Uhr im 15-Minuten-Takt miteinander verbindet. Detaillierte Fahrpläne hängen und liegen am Veranstaltungstag in allen beteiligten Gastronomiebetrieben und in der Tourist Information aus.

Info: Weitere Infos gibt’s unter www.mosbach.de oder im KultTour-Programmheft, das in Geschäften, Kneipen und Tourist Info ausliegt.

Mosbach: Kind bei Zusammenstoß mit Auto schwer verletzt

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Mosbach. (dpa) Ein Elfjähriger ist bei einem Zusammenstoß mit einem Auto schwer verletzt worden. Wie die Polizei am Dienstag mitteilte, war der Junge am Montag in Mosbach mit seinem Fahrrad auf einem Gehweg unterwegs. Eine Frau, die aus einem Parkplatz fuhr und hierfür den Gehweg mit ihrem Wagen überqueren musste, übersah das Kind und erfasste es.

Der Elfjährige stürzte und wurde unter seinem Fahrrad eingeklemmt. Hierbei zog er sich schwere Verletzungen zu. Der Wagen der Frau musste angehoben werden, um den Jungen zu befreien.


Limbach: Der Wunsch nach Bauplätzen ist groß

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Limbach. Am Montagabend fand die erste Gemeinderatssitzung unter Leitung des neuen Bürgermeisters Thorsten Weber statt. Der neue Rathauschef betonte vor Eintritt in die Tagesordnung, dass Gemeinderat und Bürgermeister eine gemeinsame Aufgabe haben: die jederzeit sachorientierte und konstruktive Arbeit zum Wohle der Gemeinde und ihrer sieben Ortsteile. Das große Spektrum der kommunalen Aufgaben könne nur bewältigt werden, wenn alle am gleichen Strang ziehen. Dazu reichte er dem Gemeinderat nochmals die Hand.

Etwas Zeit in Anspruch nahm die Aufstellung der Vorschlagsliste für die Schöffenwahl. Wie der Bürgermeister mitteilte, dürfe die Gemeinde Limbach sechs Personen benennen. Da die Ortschaftsräte in den sieben Ortsteilen insgesamt neun Personen vorschlugen, wurden in einem Wahlgang zunächst die sechs Personen bestimmt, die der Gemeinderat anschließend durch einstimmigen Beschluss für das Schöffenamt vorschlug.

Der Wunsch nach Bauplätzen in der Gesamtgemeinde ist ungebrochen. Im Jahr 2019 sollen in Limbach im Baugebiet "Billäcker IV" zehn Bauplätze, sieben davon in gemeindlicher Hand, und in Balsbach im Baugebiet "Teichweg" fünf Bauplätze, vier davon in gemeindlicher Hand, erschlossen werden. Grundlage für die Erschließungen sind Planungen für Straßenbau, Entwässerung und Wasserversorgung. Diese Planungen wurden bei beiden Gebieten an das Ingenieurbüro IFK in Mosbach für rund 51.000 bzw. rund 22.000 Euro vergeben. Damit die Planung für das Gebiet in Balsbach in diesem Jahr anlaufen kann, genehmigte der Gemeinderat eine außerplanmäßige Auszahlung in Höhe von 10.000 Euro.

Hauptaugenmerk im Bereich der Straßenunterhaltung soll auch 2018 auf der Gemeindeverbindungsstraße Krumbach-Balsbach liegen. Insgesamt stehen für die Unterhaltung 110.000 Euro zur Verfügung, von denen 64.905 Euro für die Sanierung der Gemeindeverbindungsstraße notwendig sind. Der Rat beschloss diese Vergabe einstimmig an die Firma Possehl aus Sprendlingen. Die Ausführung der Arbeiten ist zeitnah geplant. Bauamtsleiter Uwe Grasmann stellte fünf Baugesuche vor, die alle die Zustimmung des Gremiums fanden.

Beim Punkt "Informationen" gab es von Bürgermeister Thorsten Weber eine Reihe von Mitteilungen. So sprach er ein Schreiben des Landratsamtes an, wonach die Gemeinde zeitnah zur Anschlussunterbringung einer stattlichen Zahl von Asylbewerbern verpflichtet sei. Er bat alle Anwesenden ausdrücklich, bekannt werdenden und dafür zur Verfügung stehenden Wohnraum im Rathaus anzuzeigen. Zudem gab er bekannt, dass das ursprünglich für die Windkraft vorgesehene Vorranggebiet "Limbach, Mudau/Heunenbuckel" im Teilregionalplan Windenergie des Regionalverbands nicht mehr weiterverfolgt wird. Schließlich informierte er über Gespräche im Regierungspräsidium Karlsruhe zu laufenden Förderanträgen. Die Sitzung schloss mit Anfragen aus dem Gremium, wobei u. a. auf zunehmende Beschwerden über Hundekot auf öffentlichen und privaten Flächen hingewiesen wurde.

Mögliche "Entlastungsstraße" Haßmersheim: Nur eine Idee, schon gefördert

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Von Heiko Schattauer

Haßmersheim. Peter Hauk ist sich sicher: "Für die Gemeinde Haßmersheim und vor allem für die Bürger wird es zu einer deutlichen Entlastung kommen." Sagt der Minister für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz im Hinblick auf eine Zuwendung, die der Schiffergemeinde vonseiten des Landes zukommen soll. Für die "Randentlastungsstraße", eine innerörtliche Verbindung zwischen L588 Nord (Richtung Mosbach) und L588 West (Richtung Hüffenhardt), hat das Verkehrsministerium des Landes 1,2 Millionen Euro an Förderung in Aussicht gestellt. Was Peter Hauk als überaus erfreuliche Nachricht für den ländlichen Raum wertet - "Straßenbau ist gerade für den ländlichen Raum unverzichtbar" -, wird in Haßmersheim neue Diskussionen auslösen.

Bürgermeister "geplättet"

Denn der Plan von der neuen Straße, die rund ums neue Baugebiet in Richtung Fibro führen soll, hat schon für Widerstand in der Bürgerschaft gesorgt, als er noch deutlich weniger konkret war.

So hatte sich im Herbst 2017 eine Bürgerinitiative gegründet, die sich mit den Plänen zur Erschließung des Baugebiets Nord III nicht wirklich anfreunden konnte. Weniger am Neubaugebiet selbst, sondern vielmehr am Plan einer Straße mitsamt möglichem Lärmschutzwall drumherum entzündete sich der Ärger der Bürger, die eine Einschnürung durch die neue Verbindung fürchten. Bei den jüngsten Beratungen und Abstimmungen in öffentlicher Gemeinderatssitzung zu "Nord III", dessen Realisierung mehrheitlich beschlossen wurde, war die Straße kaum ein Thema.

Umso überraschender kommt nun also die bereits sehr konkrete Förderankündigung aus Stuttgart. 100 Millionen Euro will das Land 2018 Städten und Gemeinden zukommen lassen, um dort bereits im Bau befindliche oder geplante Straßenbaumaßnahmen zu unterstützen. Und 1,2 Mio. Euro aus diesem Topf sind offenbar für die "Verbesserung der Verkehrsverhältnisse" in Haßmersheim vorgesehen. Damit wären 50 Prozent der Kosten, die für die "innerörtliche Entlastungsstraße" kalkuliert sind, vom Land gedeckt.

Die Idee von der Verbindungsstraße, die eine Querverbindung der L588 aus Richtung Hüffenhardt in Richtung Hochhausen unter Umgehung der rege frequentierten Theodor-Heuß-Straße wäre, ist nicht ganz neu. Bereits in älteren Flächennutzungsplänen ist sie - als gestrichelte Option - zu finden, wenn auch mit etwas anderem Verlauf.

Als Option hat sie bislang auch Haßmersheims Bürgermeister Michael Salomo stets präsentiert. Der scheint nun selbst ein wenig überrollt vom Tempo, das die Verbindungsoption nach Anmeldung für eine Förderung aufgenommen hat. "Ein bisschen geplättet" war Salomo denn auch von der RNZ-Nachfrage zur Förderzusage, die ihn selbst zu diesem Zeitpunkt offenbar noch nicht erreicht hatte.

Erst Ende 2017 habe man die Straße für eine mögliche Ausführung und Förderung in Zukunft angemeldet. "Es war nicht davon auszugehen, dass wir sofort ins Förderprogramm reinrutschen", zeigt sich der Bürgermeister erstaunt. Dass man derlei Pläne und Optionen auf Förderfähigkeit überprüfe und entsprechend anmelde, sei ganz normal, die schnelle Aufnahme hingegen ein Sonderfall. Normalerweise dauere so was schon mal Jahre, so Salomo weiter.

Im Fall Haßmersheim/innerörtliche Entlastungsstraße hat man nun - viel schneller als gedacht - die Möglichkeiten geklärt: "Der Gemeinderat kennt jetzt die Bedingungen", sagt der Bürgermeister, und könne damit entscheiden, ob man das Projekt realisieren will. Die Anmeldung der lediglich als Option gehandelten Straße für eine Förderung begründet Salomo wie folgt:"Für eine Gemeinde macht es ja keinen Sinn über etwas zu debattieren, wenn man nicht weiß, was es am Ende kosten wird."

Nicht Bestandteil des B-Plans

In Bezug auf Kosten und Förderung hat man bereits überaus zeitig Klarheit. Nun darf also debattiert werden. Theoretisch hat man dafür bis Ende 2021 Zeit, solange lasse sich laut Auskunft von Michael Salomo die Förderung über das Regierungspräsidium beantragen.

Für den Fall, dass man die Straße mit der Erschließung des Baugebiets Nord III "verquicken" will, müsste man allerdings zügig diskutieren. Die ist nämlich in Form von Bebauungsplänen für Wohnen und Versorgung schon auf den Weg gebracht. "Die Straße ist nicht Bestandteil des Bebauungsplans", betont Michael Salomo in diesem Zusammenhang. Lediglich die verkehrliche Anbindung von einem (neuen) Kreisel aus in Richtung Baugebiet gehöre dazu. Für die innerörtliche Entlastungsstraße müsste man hingegen erst noch rechtliche Grundlagen und Beschlüsse herstellen. So man ausreichend debattiert hat. Und zu einem Schluss gekommen ist, ob man die neue Verbindung nun tatsächlich will, oder eben nicht ...

Public-Viewing in Mosbach: Die WM läuft diesmal ohne Fan-Dorf

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Von Heiko Schattauer

Mosbach. Mal waren sie nur eine gute Hand voll, knöcheltief mit Matsch und völlig "Sprachlos im Mosbacher Elzpark" (RNZ-Titel nach dem 7:1 gegen Brasilien). Dann bejubelten sie - 3500 Mann und Frau stark - gemeinsam den famosen Sieg im Finale der Fußballweltmeisterschaft (eine Woche danach). Vielen Fußballfans aus der Region ist das WM-Dorf 2014 im Mosbacher Elzpark bis heute in Erinnerung. Wegen der geschichtsträchtigen Erfolge von Jogis Jungs, vor allem aber auch wegen der besonderen Gemeinschaftserlebnisse beim Public-Viewing, sei es als kleines Grüppchen unerschrockener Fans im Dauerregen, sei es als feiernde Masse in vereinter Glückseligkeit. Nachdem bei der EM 2016 das Fan-Dorf bereits auf den Messplatz in Neckarelz umziehen musste (im Elzpark standen noch die Zelte als Flüchtlingsunterkünfte) und damit an Atmosphäre verlor, stehen die Freunde des gemeinschaftlichen Fuballerlebnisses zur WM 2018 im Abseits: In Mosbach wird es kein Fan-Dorf mit Großleinwand und Public-Viewing geben.

Über mehrere Ecken war der Ball im Vorfeld hin und her gepasst worden, allein der erfolgreiche Abschluss blieb aus. Der Veranstalter der vergangenen Public-Viewing-Runden fand sich - finanziell offenbar angeschlagen - nicht mehr im Verhandlungs-Kader. Und ein Joker, der wirklich sticht, konnte nicht eingewechselt werden. "Nein, es wird diesmal kein Fan-Dorf geben", bestätigt der Sportbeauftragte der Stadt Mosbach, Philipp Parzer, auf Nachfrage der RNZ. Mit drei potenziellen Ausrichtern habe man durchaus aussichtsreiche Gespräche geführt, die aber allesamt tor-, sorry: ergebnislos endeten.

Einen wesentlichen Grund sieht Parzer im erheblichen finanziellen Risiko, das der Veranstalter eines WM-Parks eingehen muss. Mit Leinwandmiete, Security, Einzäunung, Fifa-Gebühren und und und sei man da für den Gesamtzeitraum der Fußball-Weltmeisterschaft schnell bei rund 200.000 Euro, schätzt der städtische Sportbeauftragte. Vonseiten der Stadt hätte man gerne wieder - "im Rahmen des Möglichen" - Unterstützung geleistet, etwa durch den Bauhof oder die Bereitstellung des großen Elzparks für die WM-Zeit.

Vonseiten der Stadt hatte man allerdings auch klare Vorstellungen, wie eine solche Veranstaltung laufen soll. "Unser Konzept konnte die Stadt nicht überzeugen", heißt es etwa vom Mosbacher Unternehmen NSP Eventtime (u.a. Organisator des Streetfood-Festivals). Statt des klassischen WM-Dorfs hatte man eine Art Weltmeisterschafts-Beach geplant, mit mehreren Großbildfernsehern statt einer Riesenleinwand. Als "Location" war zudem statt des Großen nur ein Teilbereich des Kleinen Elzparks vorgesehen (vor der Ideenwerkstatt). "Als Veranstaltungsort kam für uns nur der Große Elzpark in Frage", stellt Phillip Parzer klar.

"Bedauerlich" findet auch Stadtwerke-Geschäftsführer Jürgen Jaksz, dass die WM in Mosbach diesmal ohne Dorf läuft. Gemeinsam mit der Sparkasse hatten die Stadtwerke zuletzt die Public-Viewings stets unterstützt. Jaksz hofft wie Parzer nun darauf, dass die örtliche Gastronomie den frei liegenden Ball aufnimmt - und zur WM mit entsprechenden Events Treffer landet.

Aktion im Neckar-Odenwald-Kreis: Die älteste Heizung wird gesucht

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Neckar-Odenwald-Kreis. Viele sehr alte Heizungsanlagen leisten immer noch ihren Dienst. Diese stammen aus einer Zeit, in der Klimaschutz und Heizkosten eine eher untergeordnete Rolle spielten. Eigentlich schreibt die Energiesparverordnung vor, dass bestimmte Heizkessel nach 30 Jahren auszutauschen sind - allerdings sind Ein- und Zweifamilienhäuser, die von den Eigentümern genutzt werden, von dieser Regelung ausgeschlossen.

In einer gemeinsamen Aktion der Energieagentur Neckar-Odenwald (EAN) mit den Stadtwerken Buchen, Mosbach und Walldürn sowie der Innung Heizung, Sanitär und Klima soll auf die vielen Vorteile hingewiesen werden, die eine Erneuerung der Heizungsanlage mit sich bringt: Neben einer spürbaren Kostenersparnis für Brennstoff tut man Gutes für den Klimaschutz. Bei der Aktion, die noch bis Mitte Juni dieses Jahres läuft, wird der älteste noch in Betrieb befindliche Heizkessel einer Zentralheizung, gleich ob Öl oder Gas, im Neckar-Odenwald-Kreis gesucht. Der Gewinner erhält einen neuen Gas- oder Öl-Brennwertheizkessel (maximal 30 kW Leistung, Materialwert rund 5000 Euro) des deutschen Herstellers Brötje. Zudem winkt dem Gewinner auf Wunsch ein einjähriger Strom- oder Gasliefervertrag zu besonders attraktiven Angebotskonditionen.

Uwe Ristl von der EAN, Initiator dieser Aktion, hofft auf eine rege Teilnahme: "Der Hausbesitzer kann davon ausgehen, dass er mit einer modernen Heizung 15 bis 20 Prozent weniger Energie benötigen wird!". Bezüglich des Klimaschutzes gebe es, so Ristl weiter, ebenfalls gute Argumente für den Austausch einer überalterten Heizungsanlage.

Informationen zu dieser Aktion und die genauen Teilnahmebedingungen gibt es unter www.eanok.de oder Telefon 06281 / 906880 sowie bei den Stadtwerken in Buchen, Mosbach und Walldürn. Es liegen ebenfalls Infoflyer bei den Stadtwerken und den Rathäusern aus.

Wildpark Schwarzach: "Auerwild" auf die Steinzeit

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Schwarzach. (jbl) "Wild auf Steinzeit", ist man seit dem Wochenende im Wildpark Schwarzach. Dank des länderübergreifenden Kooperationsprojekts "Auerwild" - bei dem die Gemeinde Schwarzach und das Freilichtlabor Lauresham des Unesco-Welterbes Kloster Lorsch und des Geo-Naturparks Bergstraße-Odenwald im Boot sind - ist es jetzt möglich, einen lebendigen Blick in die Geschichte zu werfen. Peter Hauk, Minister für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz, der zur offiziellen "Begrüßung" der drei Zuchtrinder Edda, Elena (Maremmana-Rinder) und Takkie (ein Sayaguesa-Bulle) gekommen war, lobte das Engagement aller, die sich für den Wildpark einsetzen. Dieser habe in der jüngeren Vergangenheit eine tolle Entwicklung genommen, so Hauk.

Tiere seien aus dem natürlichen Umfeld immer mehr verschwunden, umso wichtiger werden die Begegnungs- und Beobachtungsmöglichkeiten wie in solchen Parks, befand der Minister.

Bürgermeister Mathias Haas war die Begeisterung über die Umsetzung des Projekts anzusehen, als er die vielen kleinen und großen Besucher, unter denen auch der erste Landesbeamte Björn-Christian Kleih mit Familie, die Vorsitzende des Geo-Naturparks Bergstraße-Odenwald, Stefanie Fey, sowie natürlich Theo Haaf, der sich schon während seiner Amtszeit als Bürgermeister in Schwarzach besonders für das Bürgerprojekt Wildpark engagierte, am Sonntagmorgen begrüßen konnte. Sie alle waren in den Wildpark gepilgert, um die neuen Bewohner in ihrem erst kürzlich fertiggestellten Lebensraum in Empfang zu nehmen. Auch die "Singfrösche" der Grundschule Schwarzach hatten sich mit fröhlichen Liedern rund um die Tierwelt auf diesen besonderen Anlass vorbereitet.

Stand zu Beginn für den Geo-Naturpark der Erholungsaspekt im Vordergrund, so liegt der Fokus heute auf Umweltbildung, nachhaltiger Regionalentwicklung, sanftem Tourismus, der Stärkung regionaler Wirtschaftskreisläufe, dem Klimaschutz sowie auf der Erhaltung der biologischen Vielfalt. Daher bedeute das Auerrind-Projekt auch, entstandene "Löcher" im Ökosystem wieder zu schließen, freute sich Fey und dankte in diesem Zusammenhang Bürgermeister Haas und der Begleiterin des Forschungsprojekts, Christiane Stolz, für ihre Unterstützung.

Doch noch mal zu den Hauptdarstellern: Takkie ist ein temperamentvoller Spanier der Rasse Sayaguesa. Die beiden weiblichen Auerrinder, Elena und Edda, gehören der italienischen Rasse Maremmana an. Beide Rassen weisen Genmerkmale des längst ausgestorbenen "Ur", wie der Auerochse auch genannt wird, auf. Claus Kropp, Leiter des Auerrind-Projekts, stellte die Tiere und die Motivation, sich für ihre Rückzüchtung einzusetzen, kurz vor. Seit den 1920er-Jahren versuche man durch das gezielte Kreuzen von Rinderrassen dem einstigen Urrind näherzukommen. Zumindest phänotypisch, also was das Aussehen anbelangt. Beim aktuellen Projekt gehe es nicht allein darum, das Erscheinungsbild wieder "herzustellen". Viel wichtiger sei es, diese Rinderrasse, die dank ihrer großen Hufabdrücke und der Hinterlassenschaften stets für eine vielfältige Flora und Fauna gesorgt hatte, in ihrem einstigen Lebensraum zu beobachten und zu erforschen.

Auch hier im Geo-Naturpark, der sich mit einer Fläche von 3500 Quadratkilometern zwischen dem Unesco-Welterbe Grube Messel im Norden, dem Rheintal im Westen über den Odenwald bis hin zum Bauland im Osten und dem Neckartal im Süden erstreckt, seien Auerrinder bis im 17. Jahrhundert beheimatet gewesen. Die Ausstellung "Der Auerochse - eine Spurensuche", die zur Zeit noch im Museumszentrum Kloster Lorsch zu sehen ist, gebe umfassenden Einblick und werde gegen Ende des Jahres auch hier im Raum zu besuchen sein, versprach Cropp.

Das Verschwinden von Wisent, Auerochse und auch dem Wildpferd habe genauso wie die Veränderungen der modernen Landwirtschaft zu einer "Verarmung der Artenvielfalt" geführt. Der Kot der Pflanzenfresser diente als Nahrung für Insekten, die Trittsiegel und Laufwege schufen neue Lebensräume für Amphibien und Laufkäfer. Dank der extensiven Ganzjahresbeweidung mit Rindern und Pferden in Naturschutzgebieten und Brachflächen, könne nun diesem "Dilemma" entgegengewirkt werden, so Cropp weiter. Auch die rückgezüchteten Auerrinder sollen künftig wieder in solchen Gebieten angesiedelt werden.

Info: Weitere Informationen zum Wildpark und zum Auerrind-Projekt: www.wildpark-schwarzach.de

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