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Verabschiedung des Haushalts: Schefflenz kommt ohne neue Kredite aus

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Von Brunhild Wössner

Schefflenz. Zügig ging in Schefflenz die Verabschiedung der Haushaltssatzung und des Haushaltsplans für das Jahr 2018 über die Bühne. Bürgermeister Rainer Houck ging in seiner Haushaltsrede vor dem Gemeinderat zunächst auf die allgemeine Kassenlage der Länder und Kommunen ein, die sich gegenüber dem Vorjahr noch einmal verbessert habe.

Zwar seien die kommunalen Ausgaben ebenfalls gestiegen - aber nicht so stark wie die Einnahmen. Auch für 2018 wird mit guten Steuereinnahmen gerechnet. Houck warnte allerdings vor zu viel Euphorie. Das Haushaltsjahr 2017 wird voraussichtlich mit einer Zuführung vom Verwaltungs- an den Vermögenshaushalt, also dem operativen Ergebnis, von rund 1,4 Millionen Euro abschließen. Geplant waren knapp 364.000 Euro. Die Ergebnisverbesserung ist im Wesentlichen auf höhere Einnahmen in der Gewerbesteuer, beim Forstbetrieb und der Abwasserbeseitigung zurückzuführen. Dazu kommt noch eine Viertel Million Euro aus dem Finanzausgleich.

Durch die erfreulich hohe Zuführungsrate zum Vermögenshaushalt kann die geplante Rücklagenentnahme von 800.000 Euro auf voraussichtlich rund 120.000 Euro reduziert werden. Damit würden die Rücklagen zum Jahresende 2017 bei knapp 1,5 Millionen Euro liegen. Mangels bewilligter Zuschüsse konnten einige geplante Maßnahmen zuletzt nicht ausgeführt werden. Das Gesamtvolumen im Kernhaushalt 2018 umfasst daher 12,4 Millionen Euro. Die Kreisumlage wird sich um rund 100.000 Euro auf knapp 1,4 Millionen Euro erhöhen.

Im Jahr 2018 sind Mindereinnahmen bzw. Mehrausgaben in Höhe von rund 324.000 Euro aus dem Finanzausgleich und der Kreisumlage zu verkraften. Und auch die Zeiten komfortabler Überschüsse aus der Forstwirtschaft sind offenbar vorbei. Gewinne von 250.000 bis 300.000 Euro wie in den Vorjahren sind nicht drin, im Forstwirtschaftsplan 2018 ist lediglich ein Überschuss von 67.000 Euro ausgewiesen. Die Personalausgaben machen mit 2,7 Millionen Euro rund ein Viertel der Ausgaben des Verwaltungshaushalts aus. Dieser umfasst rund 11 Millionen Euro und schließt mit einer Zuführung an den Vermögenshaushalt von rund 180.000 Euro.

Erneut in den Haushaltsplan aufgenommen wurde die Sanierung des Heldenwegs in Mittelschefflenz. Für Straßenbau, Kanalisation und Wasserversorgung müssen zusammen knapp 600.000 Euro in die Hand genommen werden. Förderzusagen liegen vor, zudem wurden via Ausgleichsstock 70.100 Euro beantragt. Hier machten die Räte mit einem einstimmigen Votum den Weg für die Auftragsvergabe an die Firma HF-Bau (Balsbach) frei. Marco Rieß und Oswald Gehringer vom Ingenieurbüro Sack und Partner (Adelsheim) stellten die Ausbaupläne vor. Zwar wird die Straße um einen Meter verbreitert, aber Begegnungsverkehr wird weiterhin nicht möglich sein. Größtes Problem sei die Hangsanierung, die man nur dank des Landessanierungsprogramms gestemmt bekomme.

Im Vermögenshaushalt von rund 2,3 Millionen Euro sind als Einnahmen neben der Zuführung aus dem Verwaltungshaushalt auch Rücklagenentnahmen von rund 800.000 Euro enthalten sowie Zuweisungen und Zuschüsse von ca. einer Mio. Euro. Die Kreditaufnahme wird auf Null festgesetzt. Im Vermögenshaushalt schlagen mit knapp 1,4 Millionen Euro als größter Ausgabeposten Baumaßnahmen zu Buche. Zuschüsse für Investitionen von knapp 80.000 Euro werden erwartet und Kredittilgungen von 164.000 Euro sorgen dafür, dass die Nettokreditaufnahme im Kernhaushalt 42 Euro je Einwohner beträgt. Die Realsteuerhebesätze bei der Grundsteuer A und B mit 370 Prozent sowie der Gewerbesteuer von 360 Prozent bleiben unverändert.

Ein Schwerpunkt der Investitionen 2018 ist die Ertüchtigung des Grüngutplatzes mit einer Sickersaftgrube und Verbesserungen der Zufahrten. Ertüchtigt werden sollen auch die Regenüberlaufbecken im Gemeindegebiet, wofür 450.000 Euro - auf zwei Jahre - eingestellt sind.

Der Eigenbetrieb Wasserversorgung bereite "derzeit einige Sorgen", wie Houck im Verlauf der Gemeinderatssitzung mehrfach betonte. Das liege u. a. am veralteten Leitungsnetz, was zu steigenden Kosten beim Unterhalt führe. Daher sei eine Anpassung der Wassergebühren rückwirkend zum 1. Januar 2018 von 2,27 Euro/m³ auf 2,64 Euro/m³ erforderlich. "Dabei bleibt die ständige, planvolle Erneuerung der marode werdenden Wasserleitungen eine Daueraufgabe", so Houck.

Kenntnis nahm das Gremium vom Prüfungsbericht des Landratsamts: Im Prüfungszeitraum 2011 bis 2016 bescheinigt der Bericht gute finanzielle und wirtschaftliche Verhältnisse bei einer stetigen Aufgabenerfüllung. Die durchschnittliche Nettoinvestitionsrate der Gemeinde Schefflenz (233 Euro je Einwohner) liegt dabei geringfügig unter dem Landesdurchschnitt (242 Euro). Die Verschuldung des Kameralhaushalts verringerte sich im Prüfungszeitraum von 2,6 auf rund 1,9 Millionen Euro. Die Investitionsausgaben in Höhe von fast zehn Mio. Euro sind zu gut 75 Prozent mit Eigenmitteln und zu einem Viertel mit Zuweisungen/Zuschüssen günstig finanziert. Unter dem Strich ergebe sich ein "guter Gesamteindruck vom Leistungsniveau und von den Arbeitsergebnissen der Verwaltung".


Überfall in Mosbach: Mutmaßlicher Räuber vor Gericht

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Mosbach. (lu) Der brutale Überfall auf einen Rentner in dessen Wohnung im Mosbacher Masseldorn hat ein weiteres gerichtliches Nachspiel: Zwei Monate nach der Verurteilung eines 28-jährigen Rumänen zu einer achtjährigen Gefängnisstrafe muss sich am kommenden Montag ein weiterer Mann vor dem Mosbacher Landgericht verantworten, der an dem Raubüberfall im Sommer letzten Jahres beteiligt gewesen sein soll.

Eine vermutlich fünfköpfige Gruppe vermummter Männer war Anfang Juli 2017 über die offene Terrassentür in das am Waldrand gelegene Haus eingedrungen. Auf der Toilette überraschten sie den Bewohner, schlugen ihn nieder, fesselten und knebelten ihn und begannen, das Haus nach Wertsachen zu durchsuchen. Drei Tresore brachen die Täter auf und entwendeten daraus eine wertvolle Uhren- und Münzsammlung sowie Schmuck und Bargeld. Als plötzlich die Tochter des Rentners nach Hause kam und Hilfe herbeirief, flohen die Räuber mit einem Teil der Beute. Eine sofort eingeleitete Fahndung blieb zunächst erfolglos.

Wenige Wochen später gelang es Experten des Landeskriminalamts jedoch, drei mutmaßliche Täter anhand von DNA-Spuren zu identifizieren, darunter neben dem bereits verurteilten Rumänen auch dessen 33-jährigen Landsmann, der ab Montag vor Gericht steht. Das am 15. Februar gegen den geständigen 28-Jährigen verhängte Urteil wegen schweren Raubes und gefährlicher Körperverletzung ist noch nicht rechtskräftig; sein Verteidiger hat Revision eingelegt.

Pfalzgrafenstift Mosbach: Bürgerinitiative kündigt Konzept an

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Von Alexander Rechner

Mosbach. Wie sieht die Zukunft des Mosbacher Pfalzgrafenstifts aus? Seit Sommer des vergangenen Jahres bewegt das Thema die Gemüter vieler Bürger. Die Vorgaben der Landesheimbauverordnung (u. a. Unterbringung in Einzelzimmern und Schaffung von Wohngruppen) stellt das Altenpflegezentrum vor große Herausforderungen. Lässt es sich den gesetzlichen Bestimmungen entsprechend umbauen - und künftig rentabel betreiben? Die Bürgerinitiative (BI) "Menschen helfen Menschen, Mosbach" bejaht dies. In der ersten Mai-Woche will sie in einer eigenen Informationsveranstaltung ein Konzept präsentieren. "Unser Lösungsvorschlag umfasst betreutes Wohnen, Tages- und Kurzzeitpflege sowie stationäre Vollzeitpflege", erklärte Viktor Reiter, BI-Pressereferent, am Dienstagabend während eines Pressegesprächs im Café Lebensmut im Johanniter-Haus Tannenhof.

Gleichzeitig wird die BI ihr Bürgerbegehren nun auf den Weg bringen. "Mit der Veranstaltung in der ersten Mai-Woche werden wir offiziell mit der Unterschriftensammlung auf der Straße beginnen", erläuterte Michael Müller von der Bürgerinitiative, die weiterhin das Pfalzgrafenstift als Altenpflegezentrum in der Altstadt erhalten möchte. Dass die Johannes-Diakonie nun auf ihrem Areal in Eigenregie einen Seniorenheimneubau mit 90 Plätzen errichten wird (wir berichteten), ändere nichts an dem Ziel der Bürgerinitiative. Im Gegenteil: Müller sah darin einen Erfolg für die BI.

Für die Immobilie in der Schlossgasse, deren Eigentümerin die Stiftung Hospitalfonds ist, will man ein "Konzept mit Hand und Fuß" präsentieren. Von Gesprächen mit diversen Beteiligten ist die Rede. Im Boot ist laut Müller das Offenburger Unternehmen Schwetlick Bauträger GmbH, das in Obrigheim das Seniorenzentrum baut. Nach Darstellung der BI-Vertreter hat der Investor ein Interesse daran, das Areal in der Schlossgasse zu erwerben. Wobei die Stiftung Hospitalfonds schließlich die Möglichkeit erhalten soll, sich an der neuen Einrichtung finanziell zu beteiligen. "Der Vorteil von dieser Idee ist, die Stiftung wäre weiterhin miteinbezogen, schuldenfrei und bekäme künftig Geld aus dieser Beteiligung", unterstrich Müller. Überdies stehe das Konzept auf einer seriösen Grundlage. "Die Finanzierung ist durch ein örtliches Bankinstitut abgesichert", führte Müller aus. Aber das ist längst nicht alles: Auch mit einem potenziellen Betreiber führe die BI Gespräche. "Die Johanniter sind mit im Boot", so Müller. Die Johanniter betreiben schon seit geraumer Zeit den Tannenhof in Neckarelz. Dennoch: Einer Ausschreibung wollen die BI-Vertreter nicht vorgreifen. Ihnen sei wichtig, einen schlüssigen Lösungsvorschlag für das Areal in der Schlossgasse zu unterbreiten, mit dem alle Parteien leben können. Und sie hoffen, damit die Mosbacher Bürger und den Stadtrat überzeugen zu können. Aufgeschlossen ist man gegenüber einem weiteren runden Tisch. "Wir würden daran teilnehmen", bekräftigte Müller.

Jedoch wünschen sich die Vertreter "ein deutliches Signal aus dem Gemeinderat" - und das schon in der nächsten Sitzung am 25. April. Ihr Begehren: Die Stiftung Hospitalfonds soll sich von keiner ihrer Wohnungen im Gartenweg trennen. "Wir wollen nicht, dass vielleicht irgendwann in der Zukunft die Wohnungen veräußert werden, um sich dann doch an dem Neubau des Seniorenheims der Johannes-Diakonie finanziell zu beteiligen", erläuterte Müller, und seine Mitstreiterinnen und Mitstreiter stimmten ihm zu. Deshalb soll der Gemeinderat als Stiftungsorgan den Beschluss fassen, "keine Wohnungen zu verkaufen". Jedoch: Mit dem Verkauf der Immobilie, die derzeit das Altenpflegezentrum Pfalzgrafenstift beheimatet, an einen Investor ist man vonseiten der BI einverstanden. Allerdings müsse sichergestellt sein, dass dort betreutes Wohnen, Tages- und Kurzzeitpflege sowie stationäre Vollzeitpflege angeboten werden.

Enttäuscht zeigte man sich über das sogenannte Interessenbekundungsverfahren der Stiftung Hospitalfonds für das Areal in der Schlossgasse. Hierbei können interessierte Käufer ihr Interesse bekunden. "In dem Text, der auf der Internetseite der Stadt Mosbach heruntergeladen werden kann, ist nichts von Pflege zu lesen. Der Pflege-Teil fehlt in jedweder Form", legte Michael Müller dar. Und das im Text verwendete Wort Altenhilfe umfasse eben nicht diesen für die Bürgerinitiative wichtigen Bereich.

Deutliche Kritik übten die BI-Vertreter an der Verlegung der Bürgerversammlung. "Wir haben gemeinsam am runden Tisch den Termin am 9. Mai besprochen und festgelegt. Stattdessen bekommen wir dieser Tage ein Schreiben, indem uns mit dem 18. Mai ein neuer Termin mitgeteilt wurde", so Viktor Reiter. Vonseiten der BI fühlt man sich nicht eingebunden, sondern vor vollendete Tatsachen gestellt. "Nach den sehr guten Gesprächen mit Bürgermeister Michael Keilbach haben wir nun bei Oberbürgermeister Michael Jann das Gefühl, man sucht wieder die Provokation. Die Glaubwürdigkeit ist wieder verloren gegangen", bedauerte Reiter. Man möchte vielmehr mit dem Stadtrat und der Verwaltung an der Zukunft des Pfalzgrafenstifts wirken. Foto: Alexander Rechner

Mosbach: Drogen genommen, Auto gefahren, Widerstand geleistet

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Mosbach. (pol/mare) Eine 28-Jährige, die unter Drogen stand und sich ans Steuer ihres Autos gesetzt hatte, hat nach ihrer Kontrolle am Dienstagnachmittag einen Prozess in Gang gesetzt, der die Mosbacher Polizei in Atem gehalten hat. Das teilen die Staatsanwaltschaft Mosbach und das Polizeipräsidium Heilbronn in einer gemeinsamen Erklärung mit.

Aber der Reihe nach: Die junge Frau wurde gegen 15.45 Uhr in der Herrenwiesenstraße angehalten und kontrolliert. Da ein Drogenvortest positiv verlief, musste die VW-Fahrerin die Polizisten begleiten, um eine Blutprobe zu nehmen. Da es Anhaltspunkte darauf gab, dass die Frau Betäubungsmittel bei sich Zuhause hatte, wurde auf Antrag der Staatsanwaltschaft Mosbach die Durchsuchung der Wohnung durch das Amtsgericht angeordnet.

Als die Beamten gegen 17.30 Uhr am Anwesen der Frau in Mosbach eintrafen, fuhr gerade ein 25-Jähriger mit einem VW Polo rückwärts aus der Grundstückszufahrt auf die Straße. Da er beim Anblick der Polizei jedoch abrupt stoppte und in das Grundstück zurückfuhr, sollte er ebenfalls kontrolliert werden. Als die Polizisten ihn ansprachen, wurde er sofort aggressiv und versuchte wegzugehen.

Nachdem er von den Beamten festgehalten wurde, riss er sich los und rannte in Richtung einer Parkanlage davon. Dabei konnte er von einem Polizeibeamten eingeholt und zu Fall gebracht werden. Da sich der Beamte hierbei verletzte, konnte der 25-Jährige seine Flucht fortsetzen. Nach kurzer Zeit wurde der VW-Fahrer aber von weiteren Einsatzkräften der Polizei in der Parkanlage zunächst widerstandslos festgenommen. Als der mit Handschließen fixierte Mann dann zum Streifenwagen gebracht wurde, leistete er heftigen körperlichen Widerstand und beleidigte die Polizeibeamten fortwährend.

Da der 25-jährige Autofahrer deutliche Anzeichen von Alkohol- und Drogenkonsum zeigte und zuvor mit einem Fahrzeug gefahren ist, wurde bei ihm ebenfalls eine Blutentnahme durchgeführt. Gegen den 25-Jährigen wird nun wegen Straftaten zum Nachteil der eingesetzten Polizeibeamten ermittelt. Angesichts der Autofahrt muss der junge Mann mit einem Bußgeld und einem Fahrverbot rechnen.

Ebenfalls mit Anzeigen rechnen muss die 28-jährige Autofahrerin. Ein Fahrverbot und ein Bußgeldverfahren erwarten sie wegen der Fahrt in der Herrenwiesenstraße. Schwerwiegender ist jedoch der Verdacht des Verstoßes gegen das Betäubungsmittelgesetz. Bei der Wohnungsdurchsuchung konnten mehrere Gramm verschiedener Betäubungsmittel aufgefunden werden.

Mosca GmbH: Mosca richtet "Lernfabrik" für Azubis ein

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Von Ursula Brinkmann

Strümpfelbrunn. In den gut 40 Jahren, die Rudi Reimold nun bei der Mosca GmbH in Waldbrunn arbeitet, hat sich manches verändert. War der 57-jährige Industriemechaniker an seinem ersten Tag als Lehrling quasi direkt an die Werkbank gestellt worden, so ist der Einstieg heutiger Auszubildender eine durchorganisierte Veranstaltung mit Empfangscharakter und Führung durchs Unternehmen. Geschäftsführerin Simone Mosca weiß, warum: "Heutzutage bewerben sich junge Menschen nicht mehr bei ihrem potenziellen Arbeitgeber, sondern wir bewerben uns bei den Auszubildenden." Was wiederum eine Erklärung ist dafür, was bei dem Entwickler und Hersteller von Umreifungsmaschinen und -bändern als jüngste Neuerung vorgestellt wurde: die "Lernfabrik".

Der Begriff ist in Baden-Württemberg mit Einrichtungen an beruflichen Schulen verbunden, an denen die Grundlagen anwendungsnaher Prozesse erlernt werden können - so auch an beiden Gewerbeschulen des Landkreises. Nicht anders ist es bei Mosca. Seit Anfang 2018 gibt es dort, wo einmal die Warenannahme war, einen rund 250 Quadratmeter großen Bereich, in dem an 22 Arbeitsplätzen und mit einem modernen Maschinenpark "zeitgemäße, praxisorientierte und fachlich fundierte Ausbildungsmöglichkeiten" geschaffen wurden, wie Simone Mosca weiter erläuterte. Eine Viertel Million Euro hat man hier investiert.

Tobias Heinrich ist im 2. Azubi-Jahr als Industriemechaniker bei Mosca und bereitet sich auf eine Prüfung vor. In der Lernfabrik findet er dazu gute Bedingungen: "Anschaulich, mit den anderen Azubis zusammen und der Ausbilder in der Nähe." Steven Eberle, bereits im 3. Jahr, hätte das auch gern gehabt. In der Lernfabrik sei einfach alles besser, lobt er besonders die Ausstattung. Ausbilder Franz Hamm findet die Unterschiede zwar nicht so gravierend, doch "heller, leiser, großzügiger und moderner" ist auch für ihn das Arbeiten geworden.

Mit der Lernfabrik erübrigt sich für die Mosca-Azubis der Besuch der"Überbetrieblichen Ausbildungswerkstätte Buchen". Die Grundlagen der gewerblich-technischen Berufe erfahren die jungen Leute, zu denen die Studierenden der Dualen Hochschule ebenso zählen, nun bei Mosca direkt. "So lernen sie früher die realen Aufgabenstellungen und Tätigkeitsfelder kennen", unterstrich Ausbildungsleiter Oliver Krieger.

Denn in der Lernfabrik wird auch gefertigt, in der "Juniorfabrik". Wenn‘s mal schnell gehen muss mit der Fertigung von Kleinserien, sind die Azubis ins Tagesgeschäft eingebunden. Da sei Verantwortungsbewusstsein gefragt, schätzt Simone Mosca auch diesen Aspekt. Ab Herbst seien dann 48 junge Menschen in sieben Berufsbildern und fünf Studiengängen bei Mosca in Ausbildung. Zehn Jahre zuvor waren es 32.

Dieses Engagement würdigten bei der Vorstellung der Lernfabrik Landrat Dr. Achim Brötel, Harald Töltl, Geschäftsführer Berufsbildung der IHK Rhein-Neckar, und Karin Käppl, Leiterin der Agentur für Arbeit Schwäbisch Hall - Tauberbischofsheim. Letztere überreichte an Simone Mosca ein großformatiges Zertifikat, das dem Unternehmen "Hervorragendes Engagement (…) in der Nachwuchsförderung" attestiert. Töltl sah in der Maßnahme ein "Zeichen der eigenen Stärke und des Vertrauens" und überreichte ebenfalls ein Zertifikat. Für Landrat Brötel, der für Bürgermeister Markus Haas mitsprach, ist das Lernen in der Lernfabrik keine eindimensionale Angelegenheit. "Ausbildung im modernen Verständnis ist nichts anderes als Wissenstransfer, (…) in beide Richtungen", betonte er, dass Unternehmen heute auch vom Auszubildenden lernen könnten. Rudi Reimold, erster und damals einziger Lehrling, blickt mit ähnlichen Gedanken zurück: "Ohne ständiges Verändern und Weiterbilden ging es nicht." In Waldbrunn bleibt man daher nicht stehen und denkt schon an eine Erweiterung der Lernfabrik.

Abi im Neckar-Odenwald-Kreis beginnt: Glückskäferchen aus der Prüfungsmappe

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Neckar-Odenwald-Kreis. (schat/tra) Jetzt wird es ernst: Für mehr als 13.000 junge Menschen, die sich seit mindestens zwölf Jahren durch ihre Schullaufbahn (im Bereich des Regierungspräsidiums Karlsruhe) bewegen, geht es allmählich auf die Zielgerade. Am Freitag starten die schriftlichen Abiturprüfungen, die beruflichen Gymnasien machen den Vorreiter, im Fach Mathematik sind im Neckar-Odenwald-Kreis fast 300 Schülerinnen und Schüler gefordert. An den allgemeinbildenden Gymnasien haben die angehenden Abiturienten noch ein bisschen Zeit zur Vorbereitung auf die finalen Prüfungen: Sie steigen am Mittwoch, 18. April, mit dem Fach Deutsch in die Runde des schriftlichen Abis ein.

Am Technischen Gymnasium in Buchen gehen rund 40 Schüler an den Start. "Die Schüler sind gut auf die Abiturprüfungen vorbereitet und haben in den Osterferien Extra-Stunden genommen", berichtete Studiendirektor Alfons Pföhler. Besonders gespannt ist er auf die Themen der Abiturprüfungen in den Profilfächern, die am Montag stattfinden. "Es könnten die Themen E-Mobilität oder Windkraft dran kommen."

"Die Aufregung steigt", sagte Judith Bartos aus dem Sekretariat der Ludwig-Erhard-Schule Mosbach am Tag vor dem Auftakt: "Nicht nur bei den Schülern, auch bei uns." Aber auf dem Sekretariat ist man ebenso geübt wie vorbereitet - was die Abiturprüfungen und den dazugehörigen (An-)Spannungsanstieg anbelangt. Schließlich haben Bartos und ihre Kolleginnen schon etliche junge Menschen durch die Prüfungen begleitet. Und auch dem Abi-Jahrgang 2018 will man wieder ein wenig helfen. In seiner Prüfungsmappe findet jeder der 44 angehenden Abiturienten Glückskäferchen und einen persönlichen Zettel, der verdeutlichen soll: Wir drücken Euch alle Daumen, Ihr packt das! "Das machen wir jedes Jahr", verrät Judith Bartos. Ob die schöne Geste hilft, muss sich dann erst noch zeigen.

Nach der Prüfung ist für die Gymnasiasten dann auch bis auf Weiteres vor der Prüfung. Bis Ende April läuft das "Schriftliche" für die Schüler der beruflichen Gymnasien, ihre Kollegen an den allgemeinbildenden Bildungseinrichtungen sind bis Anfang Mai (hier ist Mathe zum Schluss dran) in den schriftlichen Testaten gefordert. Wo schon Mathematik das vorerst bestimmende Thema ist: An den allgemein bildenden Gymnasien in Baden-Württemberg werden dieses Jahr 8913 Schülerinnen und Schüler geprüft, an den beruflichen Gymnasien sind es 4407 jungen Menschen, die auf ihr Reifezeugnis hinarbeiten. Im Neckar-Odenwald-Kreis gehen 438 (allgemeinbildend) bzw. 291 (beruflich) Schüler(innen) in die Prüfungen.

Für alle Pflicht ist das Fach Deutsch, mit dem sich auch alle 13.000 Prüflinge zeitgleich auseinanderzusetzen haben. Georg Büchners "Dantons Tod", Max Frischs "Homo faber" oder Peter Stamms "Agnes" stehen am kommenden Mittwoch auf dem Prüfungsplan aller Schüler mit dem Ziel Abitur.

Alternativ eröffnet sich ein Lyrikthema "Natur und Mensch in der deutschsprachigen Lyrik - vom Sturm und Drang bis zur Gegenwart". Nach Sturm und Drang und weiteren Prüfungen ist ein wenig Durchschnaufen drin: Für die allgemeinbildenden Gymnasien finden die mündlichen Prüfungen in der Zeit vom 25. Juni bis 6. Juli, für die beruflichen Gymnasien in der Zeit vom 2. bis 11. Juli statt. Unmittelbar nach Abschluss der letzten mündlichen Reifeprüfungen ist die Zeit dann auch wieder reif für die "G’schafft", die Abizeitung der Rhein-Neckar-Zeitung. Auf 32 Seiten wird darin wieder alles Wissens- werte über den Abijahrgang 2018 aus der Region zu entdecken sein. Und zudem natürlich die besten Sprüche, Fotos und Geschichten aus den Abschlussklassen.

Azubi-Mangel: Die besonderen Absolventen aus Mosbach helfen besonders

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Mosbach. (schat) Fachkräfte sind in Deutschland schon seit geraumer Zeit "Mangelware", es gibt kaum eine Branche, die nicht um geeigneten Nachwuchs kämpfen muss. Unter dem Titel "Fachkräfte gesucht" tauschten sich Fachleute dieser Tage in Mosbach aus, wobei der Gastgeber der Informations- und Diskussionsrunde durchaus auch das Augenmerk verstärkt auf das eigene, etwas andere Ausbildungsangebot lenken wollte. Passenderweise im Begegnungszentrum "fideljo" kamen Vertreter des Berufsbildungswerks (BBW) Mosbach-Heidelbeg, der Arbeitsagentur Schwäbisch Hall-Tauberbischofsheim und der Handwerkskammer Mannheim Rhein-Neckar-Odenwald zusammen. Gemeinsam wollte man sich auf die Suche machen nach "Wege(n) aus dem Personalmangel" - so der Untertitel der Austauschbegegnung.

Rund 4500 Auszubildende werden jedes Jahr im Bezirk der Handwerkskammer ausgebildet. "Und dennoch suchen viele Industrie- und Handwerksbetriebe aus der Region regelmäßig nach Fachkräften", befand Klaus Hofmann, Vizepräsident der Handwerkskammer, mit Blick auf den Stellenmarkt. Hofmann brachte zugleich seine positiven Erfahrungen mit Auszubildenden des Berufsbildungswerks Mosbach-Heidelberg (seit vielen Jahren unter Regie der Johannes-Diakonie Mosbach geführt) zum Ausdruck und warb dafür, den Auszubildenden des BBW in den Unternehmen in der Region eine faire Chance zu geben - was ganz nebenbei auch im Interesse der Betriebe sei.

"Wir können den Fachkräftemangel nicht lösen", erklärt Andreas Lang, Pressereferent der Johannes-Diakonie Mosbach: "Wohl aber können unsere Auszubildenden zu einer Entlastung beitragen." Mit den BBW-Ausbildungsangeboten lassen sich die Probleme, die auf dem Arbeits- und Stellenmarkt schon seit geraumer Zeit auszumachen sind, also zumindest "lindern", so Lang weiter. Zur Erklärung: An der Einrichtung der Johannes-Diakonie mit Standorten in Mosbach und Heidelberg werden junge Menschen mit besonderem Förderbedarf in knapp 30 Berufen ausgebildet, rund 60 Absolventen zählt man im Schnitt jährlich. "Unsere Azubis können die gesuchten Fachkräfte zwar nicht immer ersetzen", erklärte BBW-Leiter Manfred Weiser. "Aber sie sind qualifiziert und können so die Betriebe sehr konkret unterstützen." Der Unterstützungsbedarf der BBW-Schüler bestehe meist aufgrund einer Lernbehinderung oder einer psychischen Beeinträchtigung.

"Am BBW findet eine gute Ausbildung statt", bestätigte Stefan Schubert, Geschäftsführer der Agentur für Arbeit Schwäbisch-Hall/Tauberbischofsheim und somit auch für den Arbeitsmarkt im Neckar-Odenwald-Kreis zuständig. Den Firmenvertretern riet Schubert, möglichst schon während der Ausbildungsphase nach geeigneten Mitarbeitern Ausschau zu halten und die Förderung durch die Agentur für Arbeit zu nutzen.

Wie BBW-Auszubildende beim Übergang in den Beruf begleitet werden, schilderten die BBW-Mitarbeiterinnen Andrea Kronawetter und Elke Hoheisel. Sie unterstützen Azubis bei Alltagsproblemen wie Behördenkontakten, "damit ein Arbeitsverhältnis nicht an diesen Fragen scheitert".

Ein besonderes Projekt stellte Wilhelm Kronawetter, Leiter des Fachbereichs Metall am BBW, vor. Bei der "Verzahnten Ausbildung mit Betrieben" (VAmB) verbringen BBW-Auszubildende einen großen Teil der praktischen Ausbildung in Partnerunternehmen (normalerweise wird größtenteils in den BBW-eigenen Werkstätten praktisch ausgebildet). Der Vorteil: Die Jugendlichen sammeln schon in der Ausbildung Erfahrungen in einem Betrieb des allgemeinen Arbeitsmarktes. Und die beteiligten Firmen gewinnen einen Eindruck von möglichen Bewerbern, und zwar ohne Kosten, wie Kronawetter betonte.

Ein Firmenvertreter, der schon lange mit dem BBW zusammenarbeitet, ist Peter Maurer vom Maschinenbauer Herbold (Meckesheim). Inzwischen gehören zwei BBW-Absolventen zum Firmenteam, die Fachkräfte entlasten können, wie Maurer betonte: "Ihre Loyalität zu erleben, ist schon etwas Schönes".

Street-Food-Festival: In Mosbach ist angerichtet

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Mosbach. (schat/mlo) Gutes Essen, gute Unterhaltung, gute Zeit: Die "Zutaten" für das Genusswochenende in Mosbach waren naheliegend und wohlbedacht ausgewählt. Wenn allerdings unter freiem Himmel angerichtet wird, darf einem der Wettergott nicht in die Suppe spucken. Doch auch Petrus scheint ein Herz für die Genießer zu haben - auch wenn er am Freitag recht lange brauchte, um das zu merken und sich der Auftakt des Street-Food-Festivals mehr feucht als fröhlich gestaltete.

Doch für die Food-Truck-Besitzer war das kein Grund zur Sorge. Die meisten nahmen den nassen Auftakt gelassen hin - so wie Johanna Türüc, Betreiberin eines Beef-Trucks. Sie war schon beim Street-Food-Festival im letzten Frühjahr mit von der Partie und von den vielen Besuchern und der tollen Stimmung ganz begeistert, wie sie erzählt. "Es gibt Städte, da gucken die Leute nur, aber hier wird richtig gut gegessen", so ihre Erfahrung in Mosbach. Dass das Street-Food-Festival am Wochenende mit dem Kunsthandwerker- und dem Französischen Markt zusammenfällt, ist für sie kein Anlass für Konkurrenzgedanken: "Das ist eine Super-Kombi", findet sie.

Mund abputzen und weiter - das dachten sich wohl die ersten Fans von ausgefallenem Essen, das auf der Straße frei auf die Hand serviert wird. Zumal das Angebot an den rund 30 verschiedenen Ständen durchaus Appetit macht und sowohl den Fleischliebhaber als auch den Vegetarier anspricht: Von der "Schnitzelrösterei" über "Oriental Food" bis zum "Wrap Store" - über mangelnde Vielfalt konnten sich die ersten Testesser gestern Abend nicht beklagen. Für Besucher mit trockener Kehle standen außerdem eine Weinhütte, ein Limonade-Stand und eine fahrbare Kleinbrauerei bereit. Und nebenher trällerte der vermeintlich beste Elvis-Imitator die letzten Regenwolken einfach weg.


Schefflenz: Was hier für Amphibien getan wird

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Von Peter Lahr

Schefflenz. Wer an den Energieversorger EnBW denkt, wird nicht sofort an Kröten denken. Zumindest nicht an ganz reale. Gleichwohl fördert das Unternehmen zusammen mit der Landesanstalt für Umwelt Baden-Württemberg (LUBW) bereits seit 2011 den Schutz bedrohter Amphibien und Reptilien im Ländle. Drei mal in Folge hatte sich die Gemeinde Schefflenz erfolgreich um das Förderprogramm "Impulse für die Vielfalt" beworben. Höchste Zeit also für einen Vor-Ort-Termin. Erst im Schefflenzer Rathaus, dann draußen im Waidachswald, trafen sich die Akteure am Donnerstagvormittag und zeigten sich beeindruckt von der Arbeit der Forstleute. Feinfühlige Baggereinsätze haben eine Reihe von Laichgewässern vor dem Verlanden bewahrt.

"Wir erbauen und errichten seit Jahrzehnten Anlagen. Die sind immer ein Eingriff in die Natur. Da ist es klar, dass wir auch freiwillige Ausgleichsmaßnahmen ermöglichen, um Biotope zu erhalten", erläuterte EnBW-Kommunalberater Bernhard Ries das Engagement des Unternehmens. Zusammen mit der LUBW habe man bereits vor zehn Jahren die Landes-Initiative "Aktiv für die biologische Vielfalt" entwickelt. Über 100 Projekte wurden bereits unterstützt. Auch weiterhin könnten "Ideengeber" ihre Vorschläge einreichen, fügte EnBW-Umweltprojektleiter Ricardo Plagemann hinzu. Die aktuelle Abgabefrist für Anträge ist der 11. Mai.

Bereits drei mal haben sich die Schefflenzer erfolgreich beworben und konnten die Erfolge ihrer Arbeit eindrücklich präsentieren. Rund um Schefflenz seien ehemalige Tonabbauareale zu Biotopen geworden, skizzierte Revierförster Gerd Hauck die Ausgangssituation. Doch die von Niederschlägen gespeisten Kleingewässer drohten im Lauf der Jahre zu verlanden. Um Kammmolchen, Laub- und Springfröschen zu helfen, müsse man deren Laichgewässer regelmäßig ausbaggern und im Uferbereich die verschattenden Gehölze auslichten.

"Kleingewässer sind eine Daueraufgabe", wusste auch Martin Hochstein. Der Leiter der Forstbetriebsleitung Adelsheim kennt die nahe beieinander liegenden Kleingewässer im Waidachswald wie die berühmte Westentasche und sprach sie als Teil eines größeren Biotopkomplexes an. "Ich zähle jedes Jahr die Laichballen", kommentierte er vor Ort. Nach dem Ausbaggern brauche es eine Zeit, bis die Population wieder einen Sprung nach oben mache. Aber bereits im dritten Jahr komme die neue Generation zu "ihrem" Gewässer zurück.

Als außergewöhnlich attraktiv bewertete Bürgermeister Rainer Houck die Förderung. Denn es sei mittlerweile sehr selten, dass Projekte mit bis zu 90 Prozent gesponsert würden. "Wir sind mit Engagement dabei", erklärte der Schultes und lobte die Antragsteller für ihre gute Projektbeschreibung. Generell schaue man in der Gemeinde, dass im Wald nicht nur Holz produziert werde, sondern auch die Waldbiotope in ihrer Vielfalt erhalten würden.

Allein im letzten Jahr erhielten die Schefflenzer knapp 4000 Euro aus dem Fördertopf. Das Maximum, mit dem man ein Projekt unterstütze, bezifferte Plagemann auf 7000 Euro. Auch wenn der jüngste Tümpelstrand zunächst noch sehr nach "tabula rasa" aussehe, sei das Vorgehen absolut sinnvoll, unterstrich auch Julia Schwandner von der LUBW. Wichtig sei, dass die Sonne wieder das Gewässer erwärmen könne.

Info: www.enbw.com/biodiversitaet

Internationale Wandertage: Der Weg war das gemeinsame Ziel

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Von Heiko Schattauer

Dallau. Sie laufen und laufen und laufen ... streng genommen gehen die allermeisten ja, aber allein die Vielzahl der Wanderer, die am Samstag und Sonntag wieder auf den Wegen rund um Dallau unterwegs waren, beeindruckte dennoch. Die Wanderfreunde Billigheim-Elztal hatten zur Bewegungseinheit in der Natur gebeten, ohne Leistungsdruck oder Zeitvorgaben. Mit den Internationalen Wandertagen gelingt es den engagierten Machern des Vereins (und deren unzähligen Helfern im Hintergrund) jedes Frühjahr aufs Neue, Tausende Gäste nach Elztal zu locken. Rund 2600 registrierte Teilnehmer zählten die Verantwortlichen bei den Wanderfreunden am Ende, ein paar Hundert weitere Wanderer dürften zudem noch ohne Startkarte auf den ausgeschilderten 5-, 10- und 20-Kilometer-Strecken unterwegs gewesen sein. Im Vorjahr waren es - bei wenig einladender Witterung - rund 2000 gewesen.

Ein paar davon haben wir auf der Strecke ein kleines Stück ihres Weges begleitet: "Wir waren in den letzten 50 Jahren schon etliche Mal hier", erklärt Gerhard Kaes aus Leingarten im Vorbeigehen. Der Rentner ist mit seiner Frau auf dem ersten Abschnitt der 10-km-Strecke gerade im "Trienzfeld" unterwegs, gleich wird der Trienzbach unter ihnen durch plätschern, sich wenige Meter weiter in die Elz ergießen. Für das Ehepaar aus dem Unterland scheint im Odenwald der Weg das Ziel, die Schönwetter-Wanderung am Sonntagvormittag ist für sie die Eröffnung der Wandersaison.

Die ist für Xaver Michel längst im Gange. Von 100.000 Kilometern, die er selbst schon auf der Uhr hat, berichtet der 65-Jährige, der mit Unterstützung seiner Nordic Walking Stöcke unweit der Elz unterwegs ist. Erst vor Kurzem sei er operiert worden, müsse daher ein wenig langsam machen, erzählt der aus Oettingen nach Dallau angereiste Wandersmann.

Weitere Anfahrten nehmen auch viele der anderen Teilnehmer auf sich, um im Elztal die Wander- oder Laufschuhe schnüren zu können. Von 32 Bussen, voll mit Wanderwilligen, berichtet der Vorsitzende der Wanderfreunde Billigheim-Elztal, Klaus Steinbach. Sein Blick schweift am Sonntagmittag zufrieden über die nahezu voll besetzte Elzberghalle, die meisten Wanderer sind schon durch, belohnen sich mit einem Mittagessen für die morgendliche Bewegungseinheit.

Ungezwungen (gemeinsam) an der frischen Luft in Bewegung sein, das Konzept geht nach wie vor auf. Frauen, Männer, Jugendliche, Kinder oder Vierbeiner, das Teilnehmerfeld bei den Wandertagen ist bunt gemischt - und draußen auf der Strecke meist bestens gelaunt.

Gut gelaunt sind ob der richtig guten Resonanz auch Klaus Steinbach und sein Stellvertreter Rainer Seitz. Die dürfen dann gemeinsam mit Elztals Bürgermeister Marco Eckl und seinem Billigheimer Kollegen Martin Diblik die aktivsten Gruppen und Vereine auszeichnen. Im gemeindeinternen Wettbewerb lieferten sich die beiden Feuerwehren aus Dallau und Auerbach ein Kopf-an-Kopf-Rennen, das schließlich die Auerbacher mit 22 Startern und somit einem Teilnehmer Vorsprung auf Dallau für sich entschieden. Bei den Wanderern von außerhalb ging Rang eins an Grombach (99 Teilnehmer), auf den Plätzen folgten Crailsheim (90), Unterpleichfeld (71), Budenbach (70) und Schweighausen (62). Zusätzlich zum Dank von Bürgermeistern und Verantwortlichen gab’s für den starken gemeinschaftlichen Einsatz auch Präsente.

Zu besonderer Ehre kam auch noch einer aus der Schar der rund 100 fleißigen Helfer - "viele davon sind über mehrere Tage im Einsatz" (Steinbach) - der Wandertage. Reinhard Lorenz ist seit 40 Jahren bei den 1977 gegründeten Wanderfreunden. Und vier Jahrzehnte lang zeichnet er bei den Wandertagen nun auch schon für den Ausschank zuständig, wofür ihm Steinbach wiederum eine besondere Auszeichnung (aus)schenkte. Ausdauer lohnt sich eben nicht nur beim Wandern auf der Strecke ...

"Mosbacher Markterlebnisse": Kunsthandwerkermarkt bezauberte Besucher

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Von Peter Lahr

Mosbach. Strahlender Sonnenschein und frühsommerliche Temperaturen bereits am Auftaktsamstag. Besser könnte es der Wettergott nicht mit den "Mosbacher Markterlebnissen" meinen. Mit dem Kunsthandwerkermarkt eröffnete am Wochenende die beliebte Serie - in Kombination mit dem Französischen Markt auf den Marktterrassen sowie dem "Streetfood Festival" jenseits des Château-Thierry-Platzes.

Campbells Suppendose - von Andy Warhol zur Pop-Ikone stilisiert - im trauten Rendezvous mit holländischen "Klompen". Dieser Stilmix hat Methode bei den beiden "Kaiserstühlen". Das erste Mal sind Daniela und Uli Freund aus Bahlingen angereist, um mit Vintage-Möbeln Akzente zu setzen. "Alles ist selbst gemacht, und es sind alles Unikate", bringt Uli Freund das Besondere von Stühlen, Garderoben und Sesseln auf den Punkt. Möbel aus alten Materialien, neu gerichtet und peppig in Szene gesetzt, das kommt an: "Die Leute legen Wert darauf, etwas Besonderes zu haben. Etwas, was kein anderer hat", erklärt Freund die Faszination der Upcycling-Schätze. Nach zehn Jahr im eigenen Laden hatte Daniela Freund einfach Lust, wieder unterwegs zu sein. Mit einem großen Auto fahren die beiden "Kaiserstühler" nicht nur zu den Märkten, sondern auch in den Urlaub. Denn dort finden sie die meisten Ausgangsmaterialien.

"Ich liebe Kieselsteine, und ich bin hauptberuflich Filzerin." So erläutert Bärbel Zimmer aus Homburg, wie sie auf die Idee kam, weich und hart zu kombinieren. Mehr noch: Die handgefertigten Unikate sollen nicht nur schön aussehen, sondern haben auch noch eine Funktion. Deshalb steckt in den kleinen Filzkieseln ein echter Stein; er kann als Türstopper dienen. Und die großen Steine seien prima Sitzkissen. In Mosbach ist Bärbel Zimmer das erste Mal. Sie findet hier nicht nur die Atmosphäre angenehm, sondern auch die Marktbesucher aufgeschlossen: "Es gibt ein Interesse, die Leute nehmen wahr, dass es handgemacht ist. Echtes Handwerk und Handarbeit."

Echtes Handwerk ist auch die Sache von Wolfgang Gerst. Auf dem Marktplatz hat er eine schwergewichtige Menagerie aufgebaut. Drachen und flotte Flitzer, Zentauren und Drahtfrauen geben sich ein munteres Stelldichein. Bei aller motivischen Vielfalt eint alle das Material: alles ist aus Metall geschweißt. "Vor 50 Jahren habe ich Werkzeugmacher gelernt und war schon damals von dem Stoff begeistert", erzählt der Schwarzwälder. Man bekomme im Lauf der Zeit ein Gefühl dafür, beschreibt er seinen reichen Erfahrungsschatz. "Und man muss Spaß daran haben, das ist das Wichtigste. Den Spaß hab ich bis heute nicht verloren." Nur so können schließlich Gebilde entstehen wie eine gut sieben Meter hohe Giraffe, die Gerst einem Interessierten auf dem Handy präsentiert. Der Minotaurus ist sein Lieblingsstück. Einen Plan oder eine Skizze benötige er nicht: "Das ist im Kopf fertig. Ich weiß genau, wie es aussieht."

"Heute frisch gesägte Namen, eingelegt in Leinöl." Liest sich fast wie die Empfehlung eines Küchenchefs, das Schild von Johanna Schierjott. Vor 30 Jahren hat sie mit Holzspielzeug begonnen. Dann habe sie den Namen einer Freundin als Puzzle gestaltet. So kam sie zu den gesägten Namen. Mit einer Feinschnittsäge hantiert sie schlafwandlerisch sicher und sägt die frei aufs Holz geschriebenen Buchstaben millimetergenau aus. Ein Blick für die Form sei von Vorteil, erklärt der "Holzwurm" vom Bodensee, der auf Wunsch jeden Namen sägt.

"Mein Urgroßvater war Bürstenmacher, mein Großvater war Bürstenmacher, und auch mein Vater hat das Handwerk noch erlernt, auch wenn er dann nicht mehr davon leben konnte." Als jüngster Spross einer langen Familientradition sieht sich Michael Baumgärtner aus Bad Friedrichshall. Mittlerweile hat er das Handwerk der Vorväter zu seinem Beruf gemacht. Der 81-jährige Papa weihte ihn ein in die Geheimnisse von Schilfgras, Pferdeschweifhaar und Schweineborsten. Dass Bürsten nicht nur nützlich sein können, sondern auch dekorativ, das hat Baumgärtner bei einer Floristin gelernt. Als Tischschmuck oder Halter für Visitenkarten findet seitdem manche Bürste eine ganz neue Verwendung. "Man muss etwas Querdenken können", freut sich der Fachmann.

Neckar-Odenwald-Kreis: Krankenhäuser und Digitalisierung - Jetzt ist die Bundesregierung am Zug

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Neckar-Odenwald-Kreis. (zg) Zur Vorbereitung der nächsten Sitzung traf sich die CDU-Kreistagsfraktion mit dem Geschäftsführer der Neckar-Odenwald-Kliniken, Norbert Ahrens, und Heimleiter Thomas Walldorf zum Gespräch im Wohn- und Pflegezentrum Hüffenhardt. Mit dabei war auch der CDU-Bundestagsabgeordnete Alois Gerig. Danach wurden andere Kreisthemen besprochen.

Ahrens unterstrich, dass die Neckar-Odenwald-Kliniken GmbH auf einem guten Weg sei. In das neue Jahr sei man gut gestartet, die Leistungszahlen seien stabil bis steigend, die Patientenzahlen und der Fallschweregrad ebenso. Auch der Rückhalt in der Bevölkerung sei enorm. Die Veranstaltungsreihen "Treffpunkt Medizin" und "Gesundheitsdialog" würden gut angenommen.

Der Koalitionsvertrag der neuen Bundesregierung enthalte einige erfreuliche Aussagen, so die verbesserte Personalausstattung in der Pflege oder die volle Refinanzierung der Tarifsteigerungen. Im Durchschnitt der letzten Jahre wurde der Klinikhaushalt dadurch jährlich um über 300.000 Euro zusätzlich belastet. Nach Auffassung von Geschäftsführer Ahrens und der CDU-Kreistagsfraktion sei jetzt allerdings Eile geboten, wenn die Änderungen zum nächsten Jahr greifen sollten.

Ebenso sollte man nach Auffassung der CDU-Fraktion einen Antrag auf Sicherstellungszuschlag stellen, nachdem dies auch ein Thema bei den Koalitionsverhandlungen gewesen sei und die Krankenhäuser im ländlichen Raum gestützt werden sollen. Ungeachtet wiederholter "Querschüsse" der Kassen gegen die Krankenhäuser im ländlichen Raum liefen die Planungen zum 3. Bauabschnitt beim Krankenhaus in Buchen weiter. Diskutiert wurden auch die möglichen Auswirkungen verschiedener örtlicher Pflegeheimplanungen auf den Standort Hüffenhardt; Heimleiter Walldorf sah keine Gefahr, zumal durch die neue Landesheimbauverordnung Betten abgebaut würden.

Im weiteren Verlauf der Sitzung teilte Vorsitzender Karl Heinz Neser mit, dass der Antrag für die Aufnahme in das Schulsanierungsprogramm des Landes für das Ganztagsgymnasium Osterburken gestellt sei. Auch hinsichtlich des von der Bundesregierung angekündigten Ausbaus des schnellen Internets warte man im Landkreis auf die Ausführungsbestimmungen, um den Anschluss aller Gewerbegebiete und Schulen sicherstellen zu können. Die von Landrat Dr. Achim Brötel in seinem Brief an Bundeskanzlerin Angela Merkel angestoßene Initiative zum Mobilfunk wurde von der CDU-Fraktion begrüßt.

Weiter wurde ein Zwischenbericht über die Kreistagsresolution zum Erhalt der Integrierten Leitstelle in Mosbach gegeben; die erforderlichen personellen und technischen Ertüchtigungen seien vorzunehmen, um auch dem Land gegenüber ein Zeichen für den Erhalt zu setzen.

Nach brutalem Raubüberfall im Masseldorn: Sechs Jahre Haft für "das kleinere Licht"

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Mosbach. (mlo) Der Fall hatte bereits Anfang Februar für Aufsehen gesorgt. Da begann der Prozess gegen Aurel I., den ersten von mehreren mutmaßlichen Tätern, die im Juli 2017 einen brutalen Raubüberfall im Masseldorn begangen haben sollen. Dabei ließen die Räuber nicht nur reichlich Uhren, Schmuck und Bargeld im Gesamtwert von rund 10.000 Euro mitgehen, sondern fügten dem 71-jährigen Hausbesitzer, der sich zum Zeitpunkt des Überfalls im Badezimmer aufgehalten hatte, schwere Verletzungen zu.

Nachdem der erste Angeklagte Mitte Februar zu acht Jahren Haft verurteilt worden war, musste sich am heutigen Montag nun der zweite mutmaßliche Täter vor der Großen Strafkammer des Landgerichts Mosbach verantworten. Die Staatsanwaltschaft warf dem 33-jährigen aus Rumänien stammenden Silviu G. schweren Raub in Tateinheit mit gefährlicher Körperverletzung vor. Aufgrund des brutalen Vorgehens gegen den 71-jährigen Mann, der ebenso wie seine Tochter, die die Einbrecher überraschte, körperliche und psychische Schäden davontrug, forderte die Staatsanwaltschaft eine Freiheitsstrafe von sieben Jahren und sechs Monaten.

Ende November 2017 war der Angeklagte in Rumänien festgenommen und aufgrund eines vom Amtsgericht Mosbach erlassenen Europäischen Haftbefehls nach Deutschland ausgeliefert worden, wo er sich seither in Untersuchungshaft befand. Da der gelernte Elektroinstallateur kein Deutsch spricht, konnte er sich während der Verhandlung nur mittels einer Dolmetscherin und seiner Anwältin zum Geschehen äußern.

Zwar räumte Silviu G. eine Beteiligung an dem Überfall ein, behauptete aber, ursprünglich nichts von einem geplanten Einbruch gewusst zu haben. Ende Juni vergangenen Jahres sei er aus Geldnotgründen nach Deutschland gekommen, um ein günstiges Auto zu kaufen und dessen Einzelteile dann in seiner Autowerkstatt in Rumänien gewinnbringend zu verkaufen.

Nachdem er sein mitgebrachtes Erspartes aber schnell für Glücksspiele sowie Bordellbesuche und Drogenkäufe aufgebraucht hatte, sei er in einer Wormser Bar von Aurel I. angesprochen worden, der ihn zunächst unter falschem Vorwand als Fahrer des Fluchtfahrzeugs angeheuert habe. Als Belohnung habe er ihm 2000 Euro und 10 Gramm Kokain versprochen.

Sechs Jahre Haft - so lautete schließlich das vom Vizepräsidenten des Landgerichts Mosbach, Dr. Alexander Ganter, verlesene Urteil. Im Vergleich zu Aurel I. sei Silviu G. bei dem Überfall "das kleinere Licht" gewesen, so Ganter in seiner Urteilsbegründung. Außerdem komme dem Angeklagten zugute, dass er in Deutschland nicht vorbestraft sei und dass er den Namen des mutmaßlichen Rädelsführers des Raubüberfalls preisgegeben habe.

Der Behauptung, dass sich der 33-Jährige ungewollt in die Sache verstrickt habe, schenkte die Kammer keinen Glauben, da Silviu G. schon in anderen europäischen Ländern, darunter Spanien und Österreich, strafrechtlich in Erscheinung getreten war. Auch seine Aussage, dass er dem 71-jährigen geschädigten Hausbesitzer zu Hilfe gekommen sei, als dieser von den Mittätern geknebelt und gefesselt wurde, hielt man aufgrund der gegenteiligen Aussage des Opfers für unglaubwürdig. Wegen der erdrückenden Beweislast (DNA-Spuren von Silviu G. wurden an Klebebandresten im Badezimmer sichergestellt) habe der Angeklagte vielmehr versucht, sein Geständnis der Beweissituation anzupassen, so Richter Alexander Ganter.

Säuberungsaktion in Mosbach: 25 Säcke voll Müll - Das wurde alles an den Neckar- und Elz-Uferbereichen gefunden

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Mosbach. (RNZ) So ein Müll: Einkaufswagen, Waschbecken, Spanplatten, dazu jede Menge anderer Schrott, Folien und Verpackungen aller Art. Gut 25 Säcke voll Müll sammelten die Mitglieder des Fischereivereins Mosbach dieser Tage an den Uferbereichen des Neckars und der Elz zusammen - um den Abfall im Anschluss so zu entsorgen, wie es (selbstverständlich) sein sollte.

Die Säuberungsaktion absolvierten die Helfer im Rahmen des vom Landesfischeiverband landesweit aufgerufenen "Tags des Gewässers". 30 engagierte Mitglieder, darunter auch viele Jugendliche, nahmen den Kampf gegen den achtlos in die Landschaft geworfenen Unrat auf. Mitunter konnten die Reinigungstrupps nur den Kopf schütteln, was da so alles in die Natur entsorgt wurde. Gereinigt wurden die gesamten Uferböschungen auf beiden Seiten des Neckars, stromabwärts von Neckarzimmern bis zur Obrigheimer Brücke.

Massive Verschmutzungen machten die freiwilligen Helfer am Neckarvorland unter der Brücke am Mosbacher Kreuz und unter der Neckartalstraße (Stelzenbrücke) aus, ebenso an der Skate-Anlage und im Elzmündungsbereich entlang der Fahrrad- und Fußgängerwege. Auch auf der Obrigheimer Neckarseite auf Höhe des Gewerbegebietes am Sportplatz füllten sich die Abfallsäcke erschreckend schnell.

Nachdem die "gesammelten Werke" am Heim des Fischereivereins zusammengetragen waren, wurde der Müllberg zum Bauhof der Stadt Mosbach transportiert. Die Stadt, die ja ebenfalls eine große Reinigungsaktion organisiert und umgesetzt hatte, übernahm die fachgerechte Entsorgung.

Bei der Nachbesprechung im Vereinsheim gab es viel Lob für den tatkräftigen Einsatz der Freiwilligen - und ein Vesper als kleine Belohnung für die Mühen mit dem Müll dazu.

Motorradgottesdienst in Binau: Der "Urgroß-Biker" sorgte für Stimmung

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Binau. (kö) Es war schon ein imposantes Bild, das sich Motorradfreunden am Sonntag in Binau bot. Am Ortseingang der Binauer Siedlung, auf und neben dem weitläufigen Firmengelände von "Levior-Direkt" und "Frank & Schuster" versammelten sich Hunderte von Bikern zu einem Motorradgottesdienst. Doch auch wenn der Chrom der Harleys, BMWs oder Moto-Guzzis mit der Sonne um die Wette glänzte, das größte Interesse galt zunächst mal dem Mann in den roten Schuhen: Tony Marshall war zusammen mit seinem Sohn Pascal auf Einladung der Levior-Verantwortlichen angereist, um zu beweisen, dass man auch mit über 80 Jahren noch mit kräftiger Stimme sein Publikum zu begeistern weiß.

Im Rahmen des von Diakon Manfred Leitheim zelebrierten Biker-Gottesdienstes - er stellte das Thema Rad und Bewegung in den Fokus und rief zum fahrerischen Genießen auf - verdiente sich der Entertainer die Aufmerksamkeit der Motorradfreunde zunächst mit seinem Fachwissen. Marshall führte aus, mit welchen Maschinen er und sein Sohn die Biker-Traumstrecke B 500 entlangfahren, ehe beide das Gospel "O Happy day" anstimmten. Eine gelungene Vorstellung, genau wie beim Song "So leb dein Leben", einer deutschen Version des Sinatra-Hits " My way".

Tony Marshalls ei-gener "Way" führte dann noch weiter in den Europapark nach Rust, wo ein weiterer Live-Auftritt eingeplant war. Das Levior-Event in Binau durfte er natürlich erst verlassen, nachdem er geduldig den Autogramm- und Fotowünschen seiner Fangemeinde nachgekommen war.

Die kam zuvor noch mal richtig auf ihre Kosten, als das Marshall-Duo das Lied "Sierra madre" erklingen ließ - und die ganze Bikerkulisse zum Mitsingen animierte. Toller Sologesang, ein kräftiger Background-Chor (überwiegend in Lederkleidung) und der Sound diverser gerade ankommender Motorräder, Trikes oder Quads im Hintergrund - das begeisterte nicht nur die Veranstalter von Levior-Direkt. Für die Organisatoren bedankte sich Hedwig Cicolelli bei allen Gästen, darunter auch Binaus Bürgermeister René Friedrich, bei den Bikern für das imposante Bild sowie bei den Stargästen Pascal und dem - wie er sich mit Blick auf sein Alter selbst bezeichnete - "Urgroß-Biker" Tony Marshall.

Danach hieß es Bühne frei für die Formation "dirty strings", die mit rockigen Rhythmen und gefühlvollen Balladen die Biker-Familie den Nachmittag über bestens bei Laune hielt.


Nach Panne bei Realschul-Abschlussprüfung: Deutsch steht in Mosbach und Obrigheim  jetzt hinten an

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Von Heiko Schattauer

Mosbach/Obrigheim. Prüfung? Verschoben! Noch ein paar Tage mehr als geplant bleiben den Realschülern im Land, um sich auf die finalen Prüfungen auf dem Weg zur Mittleren Reife vorzubereiten. "Die Realschulabschlussprüfung im Fach Deutsch wird verschoben", verkündete am Montagabend, 18.45 Uhr, das baden-württembergische Kultusministerium via Pressemitteilung. An einer Realschule in Bad Urach hatte man - bereits am Freitag zuvor - einen vollständig geöffneten Umschlag mit beschädigtem Siegel festgestellt, in dem die Prüfungsaufgaben der schriftlichen Realschulabschlussprüfung im Fach Deutsch enthalten waren. Die Konsequenz: Der für Mittwoch geplante Auftakt zu den schriftlichen Prüfungen muss verschoben werden, die Deutschprüfungen sind erst am Ende des Schriftlichen dran - dann mit neuen Themen.

Schwer verärgert zeigt sich Kultusministerin Susanne Eisenmann über die Panne im Schwarzwald, mit Blick auf die betroffenen Schüler(innen) bekundete sie "großes Bedauern". Die Schüler selbst scheinen die Verschiebung "relativ gelassen" zu nehmen, wie Fabian Hilgenfeldt, Schulleiter der Realschule Obrigheim der RNZ berichtet. Die 84 angehenden Absolventen der RSO habe man am Montagabend über die Entwicklungen und Verschiebungen in Kenntnis gesetzt, ebenso wie das Kollegium und die Elternvertreter der Abschlussklassen.

An der Pestalozzi-Realschule in Mosbach informierte Schulleiter Marco Schirk die 75 Prüflinge im Wartestand am Dienstagfrüh über die neue Planung. Auch hier nahmen es die Schüler "eher locker", so mancher freute sich gar über die überraschend gewonnene prüfungsfreie Zeit, die nun zur Vorbereitung auf die Mathetestate (am Freitag vorgesehen) zur Verfügung steht. "Viele Schüler wussten ohnehin schon Bescheid, manche vielleicht sogar schon vor uns", so Schirk und Hilgenfeldt - parallel zur Mail an die Schulleitungen hatte das Kultusministerium die eingangs genannte Pressemitteilung verschickt.

"Die Entscheidung war eigentlich alternativlos", kommentiert Fabian Hilgenfeldt den Entschluss, die Prüfung nach dem Vorfall in Bad Urach zu verschieben. Die Prüfung wäre andernfalls anfechtbar gewesen. Für Hilgenfeldt und seine Schulleiterkollegen bedeutet die unüberlegte Öffnung des versiegelten Umschlags eine Menge an zusätzlicher Arbeit mit sich. "Organisatorisch ist das schon ein erheblicher Mehraufwand", erklärt Marco Schirk. Mit der eigentlichen Prüfung verschiebt sich nämlich auch das lange Zeit im Vorfeld geplante "Korrekturzeitfenster", Erst- und Zweitkorrektoren für die Deutschprüfungen müssen neu eingeteilt werden. RSO und PRS bilden diesbezüglich ein Schultandem, die beiden Korrekturrunden werden jeweils im gegenseitigen Austausch absolviert.

Die neuen Prüfungsunterlagen müssen sich die Schulleiter jetzt erst noch abholen. Vorgesehen ist dafür eine "persönliche Übergabe" (Schirk) am Schulamt in Mannheim. Zwei Tage vor dem neuen Prüfungstermin im Fach Deutsch (27.4.) werden die alten - in Obrigheim und Mosbach wie vorgesehen noch verschlossenen - Umschläge mit den Prüfungsunterlagen nach Mannheim (zurück) gebracht. Und die neuen zugleich mitgenommen. Neu wird nicht nur der große Umschlag an sich sein, sondern auch dessen Inhalt.

Das Kultusministerium wird nun die Ersatz-Prüfungsthemen auswählen. Von den einzelnen Regierungspräsidien werden im Vorfeld der Abschlusstests immer mehrere Themenvorschläge für die Deutschprüfungen eingereicht. "Eine Durchführung der Prüfung am 18. April mit den Prüfungsaufgaben des Nachtermins war nicht möglich, da die Vervielfältigung und Auslieferung der Aufgaben an sämtliche Schulen im zur Verfügung stehenden Zeitfenster nach ausdrücklicher Auskunft der Druckerei ausgeschlossen ist", erklärt die Pressestelle des Kultusministeriums.

Die angehenden Realschulabsolventen wird das Prozedere im Hintergrund ohnehin eher weniger interessieren. Deutsch taucht nun eben erst auf den letzten Metern des Prüfungslaufs auf, die erste Hürde ist auf dem Weg zur Mittleren Reife am kommenden Freitag mit mathematischem Wissen zu nehmen. Sofern die Umschläge bis dahin vorschriftsgemäß verschlossen bleiben ...

Haßmersheim: 200 Kilogramm schweres Diebesgut - Langfinger überschätzten ihre Kräfte

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Haßmersheim. (pol/van) Auf eine rund 200 Kilogramm schwere historische Schiffsschraube, die in einem Garten im Auweg stand, hatten es Unbekannte in der Nacht von Samstag auf Sonntag abgesehen. Wie die Polizei mitteilt, soll es den Unbekannten sogar gelungen sein, das schwere Teil über den Rasen bis zu einem Mäuerchen zu schleppen. Dort ließen sie aber von ihrem Vorhaben ab und ließen die Schiffsschraube zurück. Der Polizeiposten Aglasterhausen ermittelt wegen versuchten Diebstahls. Zeugen werden gebeten, sich unter der Telefonnummer 06262 9177080 zu melden.

Haßmersheim: Baugebiet "Nord III" - Grell wird es nicht werden

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Von Ursula Brinkmann

Haßmersheim. Es waren die nächsten Schritte im Verfahren, die zu tun waren, damit aus den Plänen für das neue Baugebiet "Nord III" an Haßmersheims Westrand Realität werden kann: den Flächennutzungsplan (FNP) ändern und zwei Bebauungspläne aufstellen. Im gleichen Zuge gab der Gemeinderat die beiden B-Pläne frei, auf dass sich Öffentlichkeit, Behörden und Träger öffentlicher Belange daran "frühzeitig beteiligen können". Die Zustimmung erhielten die Vorschläge der Verwaltung jeweils bei einer Gegenstimme, im Falle der Bebauungspläne auch bei zwei Enthaltungen.

Nach wie vor nicht einverstanden ist damit SPD-Rat Karlheinz Graner, der einmal mehr seine Ablehnung des Vorhabens begründete: "Hier vervespern wir in kürzester Zeit unsere ganze Entwicklungsfläche." Wie bereits in der Januar-Sitzung, plädierte Graner im Gegenzug für mehr Innenentwicklung in der 3700-Einwohner-Gemeinde. In eben jenem Flächennutzungsplan, vom Gemeinderat 2002 beschlossen, stünden zwölf Hektar als Entwicklungsfläche schon längst drin, argumentierte Bürgermeister Michael Salomo dagegen. "Dieser Plan ist bestandskräftig, den wollen wir erfüllen." Mit Nord III geht es um rund zehn Hektar. "Wir tun hier, was ohnehin vorgesehen ist." Auch heiße das nicht, dass es keine weiteren Entwicklungsflächen mehr in Haßmersheim und seinen Ortsteilen gebe.

Zur Forderung "Innenentwicklung" sagte Salomo, dass man hier versucht habe, mit Eigentümern zu verhandeln, doch keine Mitwirkungsbereitschaft da sei. "Ich kann nur Flächen entwickeln, die ich habe." Im FNP, der städtebauliche Entwicklungen langfristig steuern soll, gab es eine Teiländerung im Baugebiet Nord III und eine Berichtigung im östlich angrenzenden Räderweg-Areal. Erstere macht mit "Misch- und Sondergebietsflächenplanung" möglich, dass im südlichen Teil ein Lebensmittelvollsortimenter ansiedeln und ein Heim für betreutes Wohnen und Pflege gebaut werden kann.

Die drei Tagesordnungspunkte zum Nord-III-Gebiet berührten sich in den Fragen und Diskussionsbeiträgen der Räte. Ob man den Kreisel nicht dort hätte planen können, wo die Dölchenstraße in die L529 münde, wollte Christian Dorn (Freie Wähler) wissen, "damit nicht so riesige Asphaltflächen entstehen." Jürgen Glaser vom Mosbacher Ingenieurbüro IFK stimmte der umweltschonenderen Idee zu, verwies aber zugleich darauf, dass als Eigentümerin der Straße das Land sage, wo’s langgehe und auch, dass der Kreisel 40 Meter Durchmesser haben müsse. "Außerdem haben wir keine Einigung mit Eigentümern erreichen können", gab der Bürgermeister einen weiteren Grund an.

Glaser erläuterte Gemeinderäten wie rund zwei Dutzend Zuhörern im Bürgersaal nicht nur die FNP-Änderung, sondern auch die Bebauungspläne, nach deren Nutzung in "Versorgen" und "Wohnen" unterteilt. Er machte an einer Verfahrensübersicht deutlich, dass man von einem Satzungsbeschluss noch ein gutes Stück entfernt sei. Zuvor werden öffentliche wie private Belange "gegeneinander und untereinander" abgewogen.

Johannes Höfer (FW) meldete sich mit verschiedenen Anliegen zu Nord III zu Wort. Ob der Bebauungsplan nicht auch ganz anders hätte aussehen können oder der Frage, ob nicht ein abschnittsweises Vorgehen in der Erschließung sinnvoller sei? Bürgermeister Salomo machte darauf aufmerksam, dass es sich bei der Umlegung der Grundstücke, dem B-Plan und der Erschließung um teilweise parallel laufende, aber gänzlich unterschiedliche Angelegenheiten drehe, führte aber Kostenvorteile an, wenn man das Industriegebiet Untere Au und beide Teile von Nord III "in einem Aufwasch" erschließe.

Von der Gestaltung beider Nord III-Gebiete haben Planer und Verwaltungsspitze ziemlich genaue Vorstellungen und legen diese im textlichen Teil der Bebauungspläne fest. So sollen im Bereich "Versorgung" (4,1 Hektar) ausschließlich Flachdächer (mit Begrünung) und solche mit einer Neigung von maximal 20 Grad erlaubt sein. Im Wohngebiet (5,6 Hektar) hingegen ist es gerade umgekehrt; es werden nur Sattel-, Pult- und Walmdächer zugelassen. "Zu eng", befand Achim Küller von der SPD. Egal wie die Nutzung aussieht, werden in beiden Bebauungsplänen "grelle Materialien und Farben" ausgeschlossen, erfuhren Räte wie Bürger und konnten dabei auf grellfarbige Kunst im Sitzungssaal des Rathauses schauen…

Kernkraftwerk Obrigheim: Auf den letzten Metern

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Von Heiko Schattauer

Obrigheim. Halbzeit, Endspurt, wie auch immer: Mit der Kernkraft in Deutschland geht es langsam, aber stetig zu Ende. Am einst dienstältesten Atommeiler in Obrigheim kam man am Mittwochvormittag zusammen, um zu dokumentieren: "Der Ausstieg ist in vollem Gange", wie es Baden-Württembergs Umweltminister Franz Untersteller, mitsamt vierter Abbaugenehmigung ins Neckartal gereist, vor Ort und vor versammelter Presse erläuterte. Auch wenn es äußerlich noch aussieht, wie zu längst vergangenen Betriebszeiten, das Kernkraftwerk Obrigheim (KWO) ist - nicht nur für die EnBW als Betreiberunternehmen - so etwas wie das Symbol des Rückbaus im Ländle, es steht für den Abschied von der atomaren Energiegewinnung.

Seit gestern also liegt die finale Abbaugenehmigung für das KWO vor, der Umweltminister höchstselbst überreichte sie, die Obrigheimer Kraftwerkskuppel fototechnisch stimmig im Hintergrund, an Jörg Michels, Geschäftsführer der EnBW-Kernkraft-Sparte. Mit der Genehmigung sind auch die abschließenenden Schritte des Rückbaus legitimiert. Bis 2015, also ziemlich genau 20 Jahre nach der Abschaltung (im Mai 2005 erfolgt) und knapp sechs Jahrzehnte nach dem Bau der Anlage endet dann die Geschichte des KWO.

Die ist nicht nur (bekannt) bewegt, sondern auch eng verbunden mit der des heutigen Umweltministers Franz Untersteller. Der hatte Anfang der 1990er-Jahre mit dafür gesorgt, dass das Kernkraftwerk in Obrigheim fast ein Jahr lang still stand, da lediglich eine Probebetriebsgenehmigung für den Atommeiler vorlag. Auch beim Untersuchungsausschuss, der sich ab Mitte der Neunziger damit befasste, wie die Bauausführungen am KWO zu den jeweiligen Genehmigungen passen, war der damalige Landtagsabgeordnete der Grünen involviert. Bis heute erinnert er sich diesbezüglich an "viele schlaflose Nächte".

Dass ausgerechnet er es sein könnte, der dann im Frühjahr 2018 als Chef des Umweltministeriums den EnBW-Verantwortlichen die letzte Abbaugenehmigung (es ist die vierte ihrer Art) überreicht - vor 20 Jahren hätte Untersteller das als "Wahnvorstellung" bezeichnet.

Grün hin, Atomkraft her: Wie der Ausstieg aus der Kernkraft im Allgemeinen und der Rückbau des Kernkraftwerks in Obrigheim im Speziellen vollzogen wird und voran kommt, stimmt den Umweltminister recht zufrieden. Auch die 2017 realisierten Castor-Transporte von Obrigheim ans Standortzwischenlager am Kraftwerk in Neckarwestheim (GKN) - 342 abgebrannte Brennelemente wurden transferiert - hat Untersteller stets befürwortet. Schon 2006, so der Umweltminister gestern in Obrigheim, habe er dafür plädiert, am KWO kein weiteres Zwischenlager für Atommüll zu errichten: "So wird das Restrisiko weiter minimiert."

Nach den hochgradig radioaktiven sollen am KWO auch die schwach- bis mittelgradig strahlenden Reststoffe (von denen rund 2500 Tonnen anfallen) weg. "Damit wir den Standort vollständig aus der atomrechtlichen Überwachung entlassen können, muss auch noch das vorhandene Zwischenlager für schwach- und mittelradioaktive Abfälle geräumt werden", so Franz Untersteller. Da ab dem Jahr 2020 die bundeseigene Gesellschaft für Zwischenlagerung (BGZ) das Zwischenlager betreiben werde, will sich der Unmweltminister beim Bund dafür einsetzen, diese Abfälle zeitnah nach Ende der Abbauarbeiten in ein anderes Zwischenlager umzulagern, so der Minister. Das Ziel in Obrigheim lautet schließlich "grüne Wiese" - oder zumindest konventionelle Nachnutzung noch vorhandener Gebäude. Nach aktueller Planung der EnBW soll der Abbau des Atomkraftwerks spätestens bis zum Jahr 2025 abgeschlossen sein.

Wohin der aktuell in einer (dafür genehmigten) Betonhalle deponierte schwach- und mittelradioaktive Müll umgelagert werden soll, "das habe nicht ich zu entscheiden", so Untersteller. Als bestehende Zwischenlager kämen hier wohl (erneut) auch Neckarwestheim und Philippsburg in Frage.

Weiterhin nur den Kopf schütteln kann der Umweltminister indes in Bezug auf die Diskussion um freigemessenes Abbaumaterial aus dem KWO, das auf der Deponie in Buchen-Sansenhecken gelagert werden soll. Da werde etwas "problematisiert", das unproblematisch, weil unbedenklich sei. Zum einen sei durch das Abfallrecht ganz klar geregelt, dass der Kreis für die Deponierung dieses Materials (rund 3000 Tonnen) zuständig sei. Und zum anderen sei dessen Reststrahlung derart gering (kleiner 10 Mikrosievert), dass keinerlei Gefahr davon ausgehe. Da müsse man ganz einfach auch "mal die Kirche im Dorf lassen", so Franz Untersteller. Die erste Anlieferung sei in Vorbereitung, so Dr. Michels auf RNZ-Nachfrage, einen konkreten Termin gebe es allerdings noch nicht.

Müllsünder Neckarelz: Nach Schrottsammlung-Missbrauch Mülltrennungsaktion

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Mosbach-Neckarelz. (mlo) Der Vorfall hatte bei Eltern, Lehrern und Schulleiterin Anette Schabbeck für reichlich Aufregung gesorgt. Über die Osterferien hatten Unbekannte die Schrottsammlung des Fördervereins der Clemens-Brentano-Grundschule in Neckarelz missbraucht, um privaten Haus-, Sonder- und Sperrmüll vor den aufgestellten Containern auf dem Schulgelände abzuladen. Weil er dort natürlich nicht bleiben konnte, rief der Verein zur gemeinsamen Mülltrennungsaktion auf und hoffte auf freiwillige Unterstützer, um die teils schweren Gegenstände zu verladen.

Glücklicherweise wurde der "Hilferuf" erhört, sodass sich vergangene Woche an die 30 Helfer auf dem Schulhof versammelten. In kürzester Zeit hievten sie mit vereinten Kräften Waschmaschinen, Sofagarnituren und allerlei anderen "Schrott" in die Container. Unter ihnen waren nicht nur Erwachsene, sondern auch Kinder und Jugendliche der Pfadfinder DPSG Neckarelz-Diedesheim. Sie hatten über den Facebook-Post des RNZ-Artikels von der Aktion erfahren und machten dem Pfadfindermotto "jeden Tag eine gute Tat" alle Ehre.

Dank der vielen anpackenden Hände war die Arbeit ruck zuck getan und der Müll dort, wo er hingehört. "So sieht Zusammenhalt aus", freute sich Elternbeiratsvorsitzender Sven Zöllner. Ein großes Dankeschön ging vonseiten des Fördervereins am Ende nicht nur an die Helfer, sondern auch an die Abfallbeseitigungsfirma "Inast". Die zeigte sich großzügig und stellte für die bereitgestellten Container und den Abtransport des Sperrmülls keine Kosten in Rechnung. "So eine Unverschämtheit haben wir noch nie erlebt", erzählte Freddi Denz, Vertriebsleiter bei "Inast" in Bezug auf die Müllsünder. Deshalb habe man sich dazu entschlossen, "den Förderverein nicht im Regen stehen zu lassen". Somit kommt das durch die Schrottsammlung eingenommene Geld nun doch vollständig den Grundschülern zugute.

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