Von Manon Lorenz
Neckarzimmern. Nach dem Brückenneubau in Neckargerach ist es nun auch in Neckarzimmern soweit: Seit vergangenem Donnerstag sind die Brückenarbeiten im Ortsteil Steinbach und am Luttenbach in der Ortsmitte in vollem Gange. Riesenkräne und sich meterhoch türmende massive Betonwände, die für die Brückenerneuerung bereit stehen, bieten ein imposantes Bild. Wegen der Bauarbeiten bleibt der Bahn-Verkehr zwischen Gundelsheim und Neckarelz noch bis zum kommenden Montag gesperrt.
Gerissene Steine und Feuchtigkeitsschäden im Mauerwerk hatten eine Kompletterneuerung der beiden Bauwerke, deren einzelne Komponenten sich teilweise auf das Jahr 1879 zurückdatieren lassen, unumgänglich gemacht. Die Erneuerungsmaßnahme diene nicht nur der Sicherheit, sondern auch dem Erhalt der Streckenqualität, so die Begründung der Deutschen Bahn.
Der Ablaufplan sieht vor, dass die neuen Brücken zuerst neben den bereits bestehenden Bauwerken errichtet und im Verlauf der Streckensperrung mit hydraulischen Pressen auf sogenannten Verschubfundamenten in ihre endgültige Lage verschoben werden. Mit der Verschiebung der Steinbacher Brücke wurde am gestrigen Mittwochnachmittag vor den Augen zahlreicher Schaulustiger begonnen. Insgesamt zehn Stunden hatte man im Voraus dafür veranschlagt.
Zeitgleich mit den Verschubaktionen sollen die alten Brücken zurückgebaut und die Oberleitungen teilweise erneuert werden, wie ein Sprecher der Deutschen Bahn mitteilte. Dasselbe Prozedere hatte man bereits Mitte März an der Brücke in Neckargerach umgesetzt, die inzwischen wieder erfolgreich in Betrieb genommen werden konnte. "Aufgrund des fortgeschrittenen Alters der drei betroffenen Brücken war ein Neubau wirtschaftlicher als eine Sanierung", erklärte der Bahnsprecher.
Aus Sicht der Gemeinde Neckarzimmern seien die Bauarbeiten bisher gut über die Bühne gegangen, berichtete Bürgermeister Christian Stuber zufrieden. Von Anfang an seien die Bürger von der Bahn umfangreich in das Projekt miteinbezogen worden. Diese hatte die Bewohner schon im Februar vergangenen Jahres in einer Gemeinderatssitzung mit einer ausführlichen Präsentation über die geplanten Brückenarbeiten und deren Auswirkungen informiert.
Da die bereits vor Ostern begonnenen Bauarbeiten auch zu nachtschlafender Zeit stattfinden, hatte die Deutsche Bahn den Anwohnern vorgeschlagen, sie währenddessen in Hotels, unter anderem auf dem Michaelsberg, auszuquartieren. Ein Angebot, das einige der betroffenen Bürger bisher gerne in Anspruch genommen hätten, so Bürgermeister Stuber.