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Billigheim: Hund stirbt nach Spaziergang - möglicherweise an Giftköder

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Billigheim. (dpa/lsw) Ein belgischer Schäferhund ist in Billigheim nach einem Spaziergang gestorben - möglicherweise wegen eines Giftköders. Wie die Polizei am Dienstag mitteilte, hatte der Hund am Sonntag auf einem Feldweg beim Spaziergang mit seiner Besitzerin auf etwas herumgekaut - auf was genau, war zunächst unklar. Kurz nach dem Gassigehen starb das Tier. Der Polizei prüft nun, ob möglicherweise ein Giftköder ausgelegt war. Die Ermittler baten Tierhalter zudem, vorsichtig zu sein und sich bei verdächtigen Beobachtungen bei der Polizei zu melden. Hinweise gehen an den Polizeiposten Schefflenz, Telefon 06293 233.

Die Häufigkeit von Giftköder-Angriffen in Baden-Württemberg hat laut Landeskriminalamt in den vergangenen Jahren etwas nachgelassen. Bereits in diesem Jahr gab es allerdings einige Vorfälle, bei denen Köder gefunden wurden.


Haushalt verabschiedet: Waldbrunn erwartet ein sattes Plus

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Waldbrunn. (hof) Mit einer Menge Zahlen musste sich der Waldbrunner Gemeinderat in seiner Märzsitzung befassen, standen doch der Haushalt, die Haushaltsplanung und der Wirtschaftsplan für die Wasserversorgung für das Jahr 2018 auf dem Programm. Bürgermeister Markus Haas verzichtete auf eine Haushaltsrede, sondern übergab das Wort dem Kämmerer Joachim Gornik, der das Gremium und die Zuhörer umfassend über die Haushaltsdaten informierte.

Gornik berichtete, dass der Ergebnishaushalt 2018 Erträge in Höhe von 11,32 Millionen Euro und Aufwendungen von 10,66 Millionen Euro aufweise, die Gemeinde somit ein Plus von 659.000 Euro erwirtschaftet habe. So veranschlagte das Rechnungsamt 650.000 Euro an Gewerbesteuereinnahmen und einen um 320.000 Euro auf 2,57 Mio. Euro gestiegenen Anteil an der Einkommensteuer. Außerdem steigt auch der Umsatzsteueranteil um nahezu 16.000 Euro. Auch bei den Zuweisungen wie dem Sockelgarantiebetrag, der Investitionspauschale, den Schlüsselzuweisungen sowie dem Familienlastenausgleich vermeldete der Kämmerer nur Steigerungen, so dass hier 3,21 Mio. Euro prognostiziert werden.

Dem gegenüber stehen allerdings auch gestiegene Ausgaben. So sind die Personalaufwendungen durch Tariferhöhungen und die Schaffung von 3,7 neuen Stellen in der Kinderbetreuung gestiegen und mit 32,6 % der größte Aufwandsposten im Ergebnishaushalt.

Sach- und Dienstleistungen (Unterhaltung kommunaler Einrichtungen) fließen in Höhe von 1,86 Mio. Euro in den Haushalt ein. Die Steigerung (+293.000 Euro) dieser Kosten im Vergleich zum Vorjahr erklären sich zum einen durch Aufwendungen für den Unterhalt der Feuerwehrgerätehäuser in Strümpfelbrunn und Mülben, die Friedhöfe Strümpfelbrunn und Waldkatzenbach sowie des Abwasserkanalnetzes. 2,83 Mio. Euro fließen in diverse Umlagen. "Sonstige ordentliche Aufwendungen" (Geschäftsausgaben, Steuern, Versicherungen, ÖPNV etc.) fließen mit 560.000 Euro in den Haushalt ein. Nach wie vor sind Zinsen in Höhe von 107.000 Euro (-10.000 Euro) fällig.

Auch auf die Kostendeckungsgrade der verschiedenen Einrichtungen ging Gornick ein. So sei bei den Kindergärten ein Defizit in Höhe von 840.000 Euro (Kostendeckungsgrad 42,1 Prozent) zu erwarten, die Katzenbuckel-Therme belaste den Haushalt mit einem Minus von 656.000 Euro (Deckungsgrad 53,9 Prozent). Beim Bestattungswesen muss die Gemeinde 90.000 Euro zuschießen (Deckungsgrad 55,8 Prozent), für die Tourismusförderung 109.000 Euro (Deckungsgrad 35,5 Prozent). Gewinn (53.000 Euro, Kostendeckungsgrad 142,7 Prozent) erwirtschaftet dagegen der Gemeindewald.

Im so ermittelten Finanzhaushalt entstehe ein Zahlungsmittelüberschuss aus der Verwaltungstätigkeit in Höhe von 1,43 Mio. Euro, der für Investitionen zur Verfügung stehe, erläuterte Gornick.

Im Finanzhaushalt stehen 3,14 Millionen Euro an Auszahlungen für Investitionen. Damit liege man um 790.000 Euro über dem Ansatz des Vorjahres. Einzahlungen für Investitionen sind in einer Größenordnung von 1,6 Mio. Euro geplant, so der kommunale Finanzchef. Dies sei ein Zuwachs von 225.000 Euro.

Anschließend stellte Gornik die wichtigsten Investitionsvorhaben im Jahr 2018 vor. Als größtes Einzelprojekt mit 1,2 Millionen Euro in diesem Jahr stehe die Abwasserbeseitigung in der Talstraße im Haushalt. Weitere Maßnahmen sind der 1. Bauabschnitt der Rathaussanierung (500.000 Euro), Beschaffung eines Bauhof-Unimogs (140.000 Euro), Anschaffung eines Kindergartenbusses, Schaffung von Wohnbauplätzen, Ausbau der Kleinkindbetreuung, Attraktivierung des Katzenbuckels und die Sanierung des Bürgersaals Waldkatzenbach. Allerdings könnten diese Maßnahmen nur realisiert werden, wenn die eingeplanten Zuschüsse fließen, gab Gornick zu bedenken.

Da man trotz großer Investitionen weiter an der Konsolidierung und am Schuldenabbau arbeite, sinkt die Pro-Kopf-Verschuldung auf 587,40 Euro. Da allerdings im Wasserbereich höhere Ausgaben notwendig sind, die per Darlehensaufnahme finanziert werden, wie Gornik bei der Vorstellung des Wirtschaftsplans der Wasserversorgung aufzeigte, steigt hier die Pro-Kopf-Verschuldung auf 538,29 Euro. Insgesamt ist also jeder Waldbrunner über die Gemeinde mit 1125,69 Euro verschuldet.

Nach dem für 2018 erwarteten Plus geht Gornick für die Folgejahre von negativen Ergebnissen aus. So erwartet er für das nächste Jahr ein Minus von 129.100 und 2020 sogar von 287.500 Euro. Im Jahr 2021 soll es mit einem Verlust von 5000 Euro wieder besser aussehen.

Nachdem Kämmerer Joachim Gornik seine Ausführungen beendet hatte, dankten die Fraktionssprecher Andreas Geier (CDU) und Norbert Bienek (SPD) für die zeitintensive Umstellung auf das doppische System. Beide signalisierten die Zustimmung ihrer Fraktionen. Für die UBW dankte Sophia König dem Rechnungsamt ebenfalls für die Erstellung des umfangreichen Zahlenwerks. Sie ließ das Gremium sowie die Verwaltung jedoch wissen, dass sie sich enthalten wird. Als Begründung nannte sie die fehlenden Zustimmungen der Ortschaftsräte bei den Investitionen sowie die lange eingeforderte, aber nicht erstellte Prioritätenliste zu Maßnahmen. Die restlichen UBW-Räte stimmten dem Haushalt zu.

Rat bespricht Haushalt und Stromausfall-Notplan: Die Finanzen sind kein Notfall in Aglasterhausen

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Aglasterhausen. (schat/gma) Notfälle, Finanzen, Baumaßnahmen - die Tagesordnung der jüngsten Gemeinderatssitzung in Aglasterhausen bot ein vielfältig bestelltes Erörterungsfeld.

Den ersten Schwerpunkt lieferte dabei das Thema "Notfallplan", Aglasterhausen ist eine der beiden Mustergemeinden im Neckar-Odenwald-Kreis, die sich intensiv mit dem Szenario eines kompletten, anhaltenden Stromausfalls befassen und Handlungsempfehlungen erarbeiten sollen. Bürgermeisterin Sabine Schweiger konnte zu diesem Tagesordnungspunkt den Gesamtkommandanten der Feuerwehr Aglasterhausen, Burkhard Schulze, begrüßen.

"Fast alles hängt in unserer technisierten Welt vom Strom ab! Dies wird bereits bei einer kurzfristigen Unterbrechung der Stromversorgung deutlich. Was passiert jedoch, wenn in Folge einer Extremwetterlage, menschlichen Versagens oder gar eines Terrorangriffs in einem größeren Gebiet für längere Zeit der Strom ausfällt", fragte Schweiger in die Runde. Experten hätten sich dieser Fragen angenommen und seien zu erschreckenden Ergebnissen gekommen: Die Folgen kämen einer nationalen Katastrophe gleich.

Im bisherigen Planungsprozess, den Aglasterhausen gemeinsam mit Osterburken für den Kreis bestreitet, sei deutlich geworden, dass die Gemeinden (vorab) geeignete Maßnahmen ergreifen müssen, um ihre eigene Handlungsfähigkeit sicherzustellen. Dazu zählen laut Schweiger insbesondere der Aufbau und die Ausstattung von Krisenstäben. Die Versorgung der Bevölkerung bei einem lang anhaltenden und großflächigen Stromausfall sei jedoch nicht zu gewährleisten. Hier stehe die Selbst- und Nachbarschaftshilfe im Vordergrund. Im Herbst werde eine Informationsveranstaltung für die Bürger stattfinden, zudem sei eine Gemeinschaftsübung geplant, so Schweiger weiter.

Nach den Notfällen standen die Finanzen an. Dem Gemeinderat wurde der Haushaltsplan 2018 zur endgültigen Beratung und Beschlussfassung vorgelegt. Mit einem Gesamtvolumen von 16,35 Mio. Euro hat man in Aglasterhausen für das Jahr 2018 einen Rekordhaushalt aufgestellt, was sich sowohl auf den Anstieg im Verwaltungshaushalt von über einer Million Euro gegenüber dem Vorjahr als auch auf das "enorme Investitionsvolumen" (Schweiger) von rund 4,37 Mio. Euro zurückführen lässt. Bedingt durch die positive Entwicklung im Bereich des kommunalen Finanzausgleichs, beim Gemeindeanteil an der Einkommensteuer und den Gewerbesteuereinnahmen kann auf der Einnahmenseite ein Plus von über 657.000 Euro veranschlagt werden.

Allerdings führen unter anderem Personalmehrausgaben und ein hoher Sanierungsbedarf bei der Kanalisation und der Wasserversorgung dazu, dass dem Vermögenshaushalt wiederum nur ein Betrag von 107.650 Euro zugeführt werden kann. Man bleibt damit sogar um rund 64.000 Euro unter dem Betrag für die ordentliche Kredittilgung. Eine Nettoinvestitionsrate wird also _ wie schon letztes Jahr - auch 2018 nicht erreicht.

Die Investitionsmaßnahmen wie die Erweiterung und Modernisierung von Grundschule und Kindergarten, der Ausbau der Uhlandstraße und die Erweiterung und energetische Sanierung der Verwaltungsstelle Michelbach schlagen mit Ansätzen von insgesamt rund 2,3 Millionen Euro zu Buche. Hiermit sind allerdings nicht die voraussichtlichen Gesamtausgaben verplant, da sich die Maßnahmen bis ins nächste Haushaltsjahr erstrecken. In den Vermögenshaushalt mussten daher noch Verpflichtungsermächtigungen in Höhe von 877.200 Euro aufgenommen werden. Mit einem weiteren bedeutenden Planansatz von 400.000 Euro sollen Unterbringungsmöglichkeiten für die der Gemeinde noch in diesem Haushaltsjahr zugewiesenen Flüchtlinge geschaffen werden.

Zur Finanzierung des Eigenmittelanteils dieses "außergewöhnlichen Investitionsumfangs" (Schweiger) ist neben einer Entnahme aus der allgemeinen Rücklage in Höhe von 1,26 Mio. Euro eine ebenso außergewöhnliche Kreditaufnahme in Höhe von 1,4 Mio. Euro erforderlich. Dadurch wird sich der Schuldenstand der Gemeinde am Ende des Haushaltsjahres 2018 auf insgesamt rund 4,2 Mio. Euro belaufen. Vom Gemeinderat gab es einmütige Zustimmung für den Haushaltsplan 2018.

Etliche Euro sind für den Bau einer Mensa an der Grundschule nötig. Der Gemeinderat stimmte Auftragsvergaben für verschiedene Gewerke zu: So soll die Firma Dentz (Reichartshausen) die Heizungsinstallation zum Preis von 17.149 Euro und die Sanitärinstallation für 20.753 Euro übernehmen. Die Firma Schnabel (Mosbach) darf die Gipser- und Trockenbau für 59.685 Euro aus.

Auch am kommunalen Kindergarten wird angebaut: Für den Anbau eines Personal- und eines Essensraumes wurden die Elektroinstallationsarbeiten an die Firma Elektro Baumgärtner (Aglasterhausen) vergeben, die Angebotssumme lag hier bei 9719 Euro.

Runder Tisch zur Zukunft des Pfalzgrafenstifts: Annäherung für Altenpflege in der Altstadt

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Von Alexander Rechner

Mosbach. Am Ende fanden alle Parteien das direkte Gespräch gut. Seit Monaten ist die Zukunft des Pfalzgrafenstifts das wohl meist diskutierte Thema in Mosbach. Am Montagabend haben Vertreter der Stiftung Hospitalfonds, der Verwaltung, des Betriebsträgers Diakonische Altenhilfe sowie die Vorsitzenden der Stadtratsfraktionen mit Repräsentanten der Bürgerinitiative "Menschen helfen Menschen, Mosbach" sich zu einem Meinungsaustausch an einem runden Tisch getroffen. Die über zweistündige Zusammenkunft brachte auch eine Annäherung.

Eine für Mai ins Auge gefasste Bürgerversammlung soll über die Zukunft der Immobilie, in der das Pfalzgrafenstift beheimatet ist, informieren. Diesen Standort in der Mosbacher Altstadt zeichnet aus, dass "dort Seniorinnen und Senioren wohnen können, die eben nicht in die ganz hohen Pflegegrade eingestuft sind und durchaus auch noch in der Lage sind, am gesellschaftlichen Leben teilzunehmen", sagte Oberbürgermeister Michael Jann.

Der Rathauschef fand die Gesprächsatmosphäre "sachlich und konstruktiv". Wichtig ist ihm nun, dass alle Parteien "an einem Strang in die gleiche Richtung ziehen". Auch Vertreter der Bürgerinitiative (BI) zeigten sich nach dem Meinungsaustausch mit dem Erreichten zufrieden. Die zeitnahe Anberaumung einer Bürgerversammlung bezeichnete Michael Müller als einen Erfolg für die BI. Dass die Johannes-Diakonie nun in Eigenregie auf ihrem Gelände ein großes Seniorenzentrum mit 90 Plätzen errichten wird, wertete Müller zudem als einen "kleinen Erfolg". Zuvor hatte Dekan Folkhard Krall (Vorsitzender des Vereins Diakonische Altenhilfe) die Runde über die Entwicklung informiert. Doch: Trotz dieser neuesten Wendung dürfe bei der künftigen Nutzung der Immobilie in der Altstadt die "Vollzeitpflege nicht zu kurz kommen", betonte Müller. Darüber wache nun die Bürgerinitiative genau.

Mit der von der Johannes-Diakonie gefällten Entscheidung befinde man sich in einer neuen Situation, legte OB Jann dar und betonte ergänzend: Man könne nun ohne Zeitdruck eine Lösung für die Immobilie in der Schlossgasse (deren Eigentümerin ist die Stiftung Hospitalfonds) finden. Wenn die Johannes-Diakonie ihr neues Seniorenheim gebaut hat, könnte nach Vorstellungen der Stiftung Hospitalfonds ein Investor ins Spiel kommen, der das historische Gebäude in der Altstadt nutzt - im Sinne der Altenhilfe, wie Jann darlegte. Er kann sich dabei eine große Bandbreite vorstellen, von betreutem Wohnen, Wohngruppen, Kurzzeit- bis hin zu Tagespflege. Ein Verfahren sei schon auf den Weg gebracht worden, bei dem Investoren ihr Interesse bekunden können. Bis zum 1. Juli kann sich laut Oberbürgermeister Jann jeder melden. Und erst dann könne man Näheres dazu sagen.

Bei der Entscheidungsfindung sollen die Bürger stärker eingebunden werden, fordern die Repräsentanten der BI. OB Jann als Vertreter der Stiftung Hospitalfonds sowie die Fraktionsvorsitzenden Georg Nelius (SPD), Josef Bittler (CDU), Werner Heininger (Freien Wähler) und Elisabeth Laade (AL) signalisierten, die Bürger daran partizipieren zu lassen. Von "größtmöglicher Beteiligung" war im Gespräch die Rede.

Das Bürgerbegehren ist allerdings noch nicht ad acta gelegt, verdeutlichten die BI-Vertreter Michael Müller und Viktor Reiter. Die Bürgerinitiative möchte weiterhin, dass das Pfalzgrafenstift als Altenpflegezentrum am bisherigen Standort erhalten bleibt. Am Montag ließen die beiden die Option offen, ob man das Bürgerbegehren auf dem Weg bringen wird. Es bleibt also spannend. Das letzte Wort ist noch nicht gesprochen ...

Schnürsenkel-Mordprozess in Mosbach: Verwandte des Opfers legen Revision ein

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Mosbach. (dpa-lsw) Mit einem Schnürsenkel soll ein Mann heimtückisch erdrosselt worden sein - gegen das Urteil gegen zwei Beschuldigte haben die Verwandten des Opfers nun Revision eingelegt.

Die Pressestelle des Landgerichts Mosbach übermittelte nun die "Revisionseinlegung gegen das Urteil der Jugendkammer des Landgerichts Mosbach wegen Mordes vom 19. März 2018". Nach mehreren Verhandlungstagen hatte das Gericht unter Vorsitz von Richter Michael Haas im Fall des "Schnürsenkel-Mordes" von Dallau  den 21-jährigen Angeklagten wegen Mordes zu einer Freiheitsstrafe von neuneinhalb Jahren und den 27-jährigen Mitangeklagten wegen unterlassener Hilfeleistung und Besitzes eines verbotenen Gegenstands nach dem Waffengesetz zu elf Monaten auf Bewährung verurteilt.

Letztgenannter Part des Urteils hatte bereits bei Verkündung des Richterspruchs dafür gesorgt, dass die Mutter und Schwestern des Opfers in Tränen ausbrachen. Die Bestürzung der Familienangehörigen über das Urteil - dem 27-Jährigen konnte eine aktive Beteiligung an der Tötung des 21-jährigen Mordopfers nicht nachgewiesen werden - mündet nun in einer Anfechtung des Gesamturteils. "Vertreter der nebenklagenden Schwestern und des nebenklagenden Vaters des Opfers haben Revision eingelegt", erklärt Karin Hark, Pressesprecherin des Landgerichts Mosbach.

Der Bundesgerichtshof müsse nun überprüfen, ob Rechtsfehler vorliegen - oder nicht. Die beteiligten Instanzen geben parallel Stellungnahmen ab. Wie lange diese Prüfung dauert, das konnte auf RNZ-Nachfrage gestern auch Karin Hark nicht konkretisieren.

Update: 28. März 2018, 16.01 Uhr

Brandstiftung in Aglasterhausen: Staatsanwaltschaft will höhere Strafe (Update)

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Mosbach/Aglasterhausen. (rnz/mare) Im Oktober 2017 war das Vereinsheim des Kraftsportclubs "Barbarians" in Aglasterhausen in Flammen aufgegangen. Schnell war klar: Es war Brandstiftung. Und der Brandstifter stellte sich und wurde vom Landgericht Mosbach wegen schwerer Brandstiftung zu drei Jahren und sechs Monaten Haft verurteilt. Dagegen hat nun die Staatsanwaltschaft Berufung eingelegt.

Das Urteil des Landgerichts Mosbach vom 5. März, mit dem der Angeklagte wegen schwerer Brandstiftung in einem Vereinsheim in Aglasterhausen zu der Freiheitsstrafe von drei Jahren und sechs Monaten verurteilt wurde, soll noch einmal überprüft werden. Die Staatsanwaltschaft hatte den 26-Jährigen wegen versuchten Mordes in neun Fällen angeklagt.

Update: 28. März 2018, 16.03 Uhr

Mosbach/Neckarzimmern: Die Bahn baut – Züge fallen aus

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Mosbach/Neckarzimmern. Wegen Brückenarbeiten an der Bahnstrecke bei Neckarzimmern kommt es auf Teilstrecken der Linien S 41 und S 42 zu Fahrtausfällen. Der Streckenabschnitt zwischen Gundelsheim und Neckarelz ist ab dem morgigen Freitag, 30. März, 1.30 Uhr, bis Montag, 9. April, 5 Uhr, gesperrt.

Die Züge der S 41 enden in Gundelsheim. Zwischen Gundelsheim und Mosbach ist ein Schienenersatzverkehr (SEV) mit Bussen eingerichtet. Weil die Züge der Deutschen Bahn während der Sperrung ab Heidelberg über Sinsheim (Elsenz) und Bad Rappenau nach Bad Friedrichshall Hauptbahnhof umgeleitet werden, kann auch die Stadtbahn-Linie S 42 im genannten Zeitraum zwischen Sinsheim und Bad Friedrichshall nicht fahren. Dafür halten aber die umgeleiteten Regionalzüge ersatzweise an folgenden Punkten: Sinsheim Hauptbahnhof, Sinsheim Museum/Arena, Steinsfurt, Grombach, Babstadt, Bad Rappenau, Bad Wimpfen-Hohenstadt und Bad Wimpfen. Weitere Informationen finden Interessierte unter https://bauinfos.deutschebahn.com.

Erreichbarkeitsstudie für Mosbach: Die "Baustellen" sind meist schon in Arbeit

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Von Heiko Schattauer

Mosbach. Die Ratschläge waren konkret und wohl auch gut gemeint, so mancher Verantwortungsträger der Großen Kreisstadt kann ihnen dennoch nicht viel abgewinnen. Mit Handlungsempfehlungen reicherte die Industrie- und Handelskammer (IHK) Rhein-Neckar ihre jüngste Studie zur Erreichbarkeit der Städte Mannheim, Heidelberg und Mosbach an. Die Berichterstattung der RNZ über die Ergebnisse jener Analyse (Mitte März) wirkte nach; am Rande der jüngsten Gemeinderatssitzung in Mosbach sah man in Sachen Erreichbarkeitsstudie und Handlungsempfehlungen Aufklärungs- oder zumindest Redebedarf.

Der RNZ-Beitrag sei "durchaus unterschiedlich interpretiert" worden, befand Citymanagerin Andrea Zorn, die dann möglichen Missverständnissen entgegenwirken wollte: Allein die Tatsache, dass für die gesamte Metropolregion nur die Städte Mannheim, Heidelberg und eben Mosbach betrachtet wurden, spreche für den Handelsstandort im Neckar-Odenwald-Kreis. Zu den gewonnenen Erkenntnissen stellt Zorn aber sogleich klar: "Es ist mir wichtig, zu betonen, dass viele der genannten Handlungsempfehlungen bereits vor der Erstellung der Studie aktiv und kontinuerlich umgesetzt werden bzw. wurden." Insbesondere die Attraktivität der Innenstadt sei immer wieder Ziel der Bemühungen von städtischer Seite, so Zorn weiter.

Die IHK hatte als Konsequenz aus den Untersuchungen am Standort Mosbach - den übrigens drei Viertel der analysierten Kunden/Besucher als gut oder befriedigend bewertet hatten - eine Konzeption zur Steigerung der Aufenthaltsqualität in der Innenstadt angeregt. Derlei Maßnahmen, so das Statement der Stadtverwaltung, seien allerdings "schon immer Bestandteil des Stadtmarketings in Mosbach". Ebenso wie das von der Industrie- und Handelskammer angeratene "proaktive Leerstandsmanagement".

Die Innenstadt selbst sieht man "bereits heute sehr gemischt genutzt" und zudem "weit entfernt von etwaigen Nutzungsschwerpunkten". Mosbachs Oberbürgermeister Michael Jann und Citymanagerin Andrea Zorn sind sich einig, dass man in der Kernstadt einen "sehr ausgewogenen Branchenmix" aus Handel, Gastronomie, Handwerk, Dienstleistung, Kirchen, Behörden und Gesundheitsdienstleistungen vorhalten kann, den es natürlich auch zu pflegen gelte.

Auch in Bezug auf "vorhandene Entwicklungsflächen" im Altstadtbereich, die nach IHK-Einschätzung noch zu aktivieren seien, sieht man sich in Mosbach längst auf dem Weg. Mit Verweis auf Majolika, Bleiche und Gartenweg wurde bzw. werde die Aktivierung "wo möglich umgesetzt". Das 2008 von der Beratungsgesellschaft Cima erstellte und 2017 fortgeschriebene Einzelhandelskonzept habe hier Entscheidungsgrundlagen geliefert, so Zorn und Jann.

Weitere Handlungsempfehlungen hatte die IHK für den Verkehrsfluss auf der B 27 (Ampeln/Ausbau) geliefert. Auch hier seien Entwicklungen/Verbesserungen seit geraumer Zeit in Arbeit. In Sachen Ampelschaltungen stehe die Verwaltung zwecks Optimierungen "kontinuierlich" in Kontakt mit dem Landratsamt als Baulastträger. Das weitere Vorgehen für den angeregten "leistungsfähigen Ausbau der Ortsdurchfahrt" werde zudem mit dem Regierungspräsidium erörtert, heißt es vonseiten der Stadt.

OB Michael Jann fasst bezüglich der IHK-Studie zusammen: "Viele der Handlungsempfehlungen wurden bereits oder werden noch umgesetzt". Bei der IHK selbst weist man noch einmal auf Sinn und Zweck der Studie hin: "Eine gute Erreichbarkeit der Innenstadt stellt einen wichtigen Standortfaktor für die Wirtschaftsunternehmen dar", erklärte IHK-Hauptgeschäftsführer Dr. Axel Nitschke auf RNZ-Nachfrage. Ziel der Studie sei es daher auch gewesen, die besonderen Anforderungen der innerstädtischen Wirtschaft und Optimierungsmöglichkeiten in Sachen Erreichbarkeit herauszuarbeiten. Erreicht hat man - Handlungsempfehlung hin, bereits getroffen Maßnahmen her - auf jeden Fall eine (kritische) Auseinandersetzung mit dem Thema.


Billigheim: Peta setzt nach Giftköderattacke Belohnung aus

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Billigheim. Wie bereits in der Ausgabe vom gestrigen Mittwoch berichtet, ist ein Hund verendet, nachdem er bei einem Spaziergang im Feldgebiet zwischen dem Billigheimer Wohngebiet "Am Boxhof" und der Ziegelhütte möglicherweise einen Giftköder gefressen hatte. Der Polizeiposten Schefflenz hat Ermittlungen aufgenommen. Um die Suche nach dem Tierquäler zu unterstützen, hat die Tierrechtsorganisation Peta nun eine Belohnung in Höhe von 500 Euro für Hinweise ausgesetzt, die ihn überführen. Zeugen können sich telefonisch unter (0 15 20) 7 37 33 41 oder per E-Mail an whistleblower@peta.de melden - auch anonym. Tierhalter sollten in dem Bereich jetzt besonders wachsam sein.

"Die Tat muss schnellstmöglich aufgeklärt werden, damit Vierbeiner in Billigheim wieder sorglos spazieren geführt werden können", so Judith Pein im Namen von Peta. "Tierquälerei ist kein Kavaliersdelikt, sondern eine Straftat nach § 17 des Tierschutzgesetzes und kann mit einer Geldstrafe oder Freiheitsstrafe von bis zu drei Jahren geahndet werden. Der Täter muss sich außerdem darüber im Klaren sein, dass mit Gift oder gefährlichen Gegenständen präparierte Köder nicht nur für Hunde, Katzen und frei lebende Tiere, sondern auch besonders für Kinder lebensbedrohlich sein können."

Kostenloser Ratgeber

Peta hat gemeinsam mit dem Futtermittelhersteller Josera einen Giftköder-Ratgeber erstellt, der unter www.josera.de/giftkoeder-ratgeber kostenlos als E-Book heruntergeladen werden kann.

Tipps für Erste-Hilfe-Maßnahmen: Besteht der Verdacht, dass ein Tier einen mit Gift oder gefährlichen Gegenständen gespickten Köder gegessen hat, muss umgehend ein Tierarzt aufgesucht werden. Es besteht Lebensgefahr - das Tier kann an inneren Verletzungen qualvoll sterben. Bei Vergiftungserscheinungen wie Erbrechen, Durchfall, starker Unruhe oder Apathie, einer gelblichen Verfärbung der Schleimhäute, blassem Zahnfleisch, großen Pupillen, Atembeschwerden oder Krämpfen muss ebenfalls umgehend der Tierarzt aufgesucht werden - denn Gift wirkt schnell.

Der Hund sollte beruhigt und angeleint werden. Ein Maulkorb oder eine Maulschlinge darf nicht angelegt werden, da sonst Erstickungsgefahr bei Erbrechen droht. Ist das Tier bereits bewusstlos, sollte es in die stabile Seitenlage gebracht und die Atemwege freigehalten werden. Für eine schnelle Diagnose ist es sinnvoll, eine Probe des Köders oder des Erbrochenen mit zum Tierarzt zu nehmen.

Info: Ein Video mit Tipps zur Ersten Hilfe bei Vergiftungen kann unter www.peta.de/erste-hilfe-fuer-den-hund abgerufen werden.

Mosbach: Mehrere Buntmetalldiebe festgenommen

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Mosbach. (pol/van) Nach einem Diebstahl zweier Anhänger und mehreren Containern mit hochwertigem Edelstahlschrott in einem Industriegebiet im Stadtteil Neckarelz Mitte Dezember wurden vier Buntmetalldiebe festgenommen. Das berichten die Staatsanwaltschaft und das Polizeipräsidium Heilbronn in einer gemeinsamen Pressemitteilung. Den Unbekannten gelang Mitte Dezember die Flucht. Es entstand ein Sach- und Diebstahlsschaden von mehr als 150.000 Euro.

Den Beamten des Kriminalkommissariats Mosbach gelang es schnell auf die Spur eines Tatverdächtigen zu kommen. Da offenbar mehrere Diebe für die Tat im Dezember verantwortlich waren, wurden die polizeilichen Maßnahmen der Gemeinsamen Ermittlungsgruppe (GEG) "Wohnung" der Kriminalpolizei Heilbronn übertragen.

Im Rahmen der Ermittlungen wurden weitere Tatverdächtige identifiziert, denen nicht nur die Taten in Mosbach, sondern auch acht weitere ähnliche Straftaten im Kraichgau und im Rhein-Neckar-Raum zugeordnet werden konnten.

Am Dienstag konnten zwei Männer im Alter von 37 und 26 Jahren durch Spezialkräfte der baden-württembergischen Polizei im hessischen Hanau festgenommen werden, nachdem sie offensichtlich auf dem Weg waren, einen am selben Tag gestohlenen Container mit hochwertigem Schrott zu verkaufen.

Ein 34-jähriger Komplize der beiden wurde ebenfalls am Dienstagvormittag in Viernheim festgenommen. Dieser hatte sich in einem Wohnwagen versteckt, der im Herbst 2017 in Bruchsal gestohlen worden war. Kurzzeitig festgenommen wurde auch die Lebensgefährtin des 37-Jährigen. Die Ermittler konnten herausfinden, dass die Personen in einer Gemeinde im Landkreis Germersheim leben und von dort aus äußerst mobil die Straftaten begingen. Auf dem Firmengelände des 37-Jährigen wurden Diebesgut und Wertsachen sichergestellt.

Die drei Männer wurden am gestrigen Mittwoch auf Antrag der Staatsanwaltschaft Heilbronn dem Haftrichter des Amtsgerichts Heilbronn vorgeführt. Dieser erließ Haftbefehl gegen die Tatverdächtigen. Die Lebensgefährtin des 37-Jährigen und Mutter von fünf Kindern wurde bereits nach ihrer vorläufigen Festnahme wieder auf freien Fuß gesetzt. Die GEG "Wohnung" der Kriminalpolizei Heilbronn ermittelt weiter.

Derzeit wird von einem Diebstahlschaden von fast 370.000 Euro ausgegangen.

"Handgebrüht" in Mosbach: Ohne Geduld wird es nichts mit dem guten Kaffee

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Von Peter Lahr

Mosbach. "Ich erzähle gerne etwas über meine Arbeit, meine Leidenschaft und die Welt des Kaffees." So begrüßte Andrej Pajdakovic am Samstagmittag rund 20 Gäste in der "KäferBar" zum Seminar "Handgebrüht". Und es wurde schnell klar, dass der Mosbacher Kaffeeröster seinen Beruf mit großer Passion ausübt. Einziges Manko des gut zweistündigen Kaffee-Praktikums: Die Rösterei, die Pajdakovic vor zehn Jahren als Zwei-Mann-Betrieb eröffnet hat, steht leider vor den Toren von Hamburg, in Bad Bramstedt. Immerhin brachte der Kaffee-Experte von dort vier sortenreine Kaffees aus vier Ländern mit, die im Praxisteil "geschlürft" werden durften - und eine Fotostrecke.

Von der Bohne bis in die Tasse, diese Abfolge hielt Pajdakovic streng ein. Allerdings ist er ein so erfahrener wie charmanter Botschafter der braunen Bohnen, dass die Zeit wie im Flug verging und immer wieder Raum für Fragen und Kommentare, wissenswerte Infos und spannende Geschichten war. "In Hamburg befindet sich das zweitgrößte Rohkaffeelager der Welt", erklärte Pajdakovic den Standort von "Vicci Caffe". Und auch, dass der Firmenname - obschon er so wunderbar italienisch klingt - schlicht eine Abwandlung seines Namens sei. "Wir sind beide nicht so kreativ", stapelte er in Bezug auf sich und seinen Geschäftspartner tief.

Die Reise führte zunächst in den "Kaffeegürtel", den Raum rund um den Äquator, der für die buschartigen Fruchtpflanzen ideale Wachstumsbedingungen biete. Denn eigentlich sei Kaffee eine Kirsche. Und man müsse 15 Kilogramm Kirschen ernten, um daraus drei Kilo grünen Kaffee zu erhalten. "Alle unsere Kaffees sind von Hand geerntet", kam Pajdakovic auf eine Besonderheit der "Spezialitätenrösterei" zu sprechen. Denn bei den Großerzeugern, die 90 Prozent des Markts beherrschten, werde längst industriell gearbeitet.

Von der "Wiege des Kaffees" über die 60-Kilo-Säcke bis zur Trommelröstanlage aus dem Jahr 1962, die das Herzstück von Vicci-Caffe bildet und ohne jegliche Computerunterstützung auskommt, ging es weiter bis zum Ruf: "An die Tassen". Die Anleitung zur Kaffeeduft-Probe der zehn aufgereihten Tassen: "Du gehst an deinen Kaffee, brichst die Kruste und gehst mit der Nase runter." Auch wenn niemand den Kubaner oder den Afrikaner auf Anhieb erkannte - Unterschiede der Sorten wurden doch offenbar.

"Wenn du dir keine zehn Minuten Zeit nimmst, dann interessiert dich Aroma, Geschmack und Genuss nicht", plädierte Pajdakovic für die Erfindung von Melitta Benz aus dem Jahr 1908, den Porzellanfilter. "Da brauche ich kein Pad", war für den Kaffee-Experten klar. Mit einer Demonstration der "French Press" und der "Aero Press" endete das offizielle Programm. Begeistert applaudierten die Zuhörer, unter ihnen Citymanagerin Andrea Zorn, Gastgeber Karl-Heinz Harst und "KäferBar"-Barista Birgit Plumbaum. Und genossen alsdann noch eine Tasse handgemachten Kaffee.

Neckar-Odenwald-Kreis: Die Arbeitslosenzahlen sinken weiter

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Neckar-Odenwald-Kreis. (aa) Im März ist die Zahl der Arbeitslosen im Agenturbezirk Schwäbisch Hall-Tauberbischofsheim weiter gesunken. Im aktuellen Monat sind 9458 Menschen arbeitslos gemeldet, das sind 417 weniger als im Februar und 1564 (Minus 14,2 Prozent) weniger Arbeitslose als im März 2017. Die Arbeitslosenquote, also der Anteil der Arbeitslosen an allen zivilen Erwerbspersonen, ist um 0,2 auf 2,8 Prozent gesunken. Auch im Neckar-Odenwald-Kreis sinken die Erwerbslosenzahlen. Im März gingen sie um 0,2 auf 3,3 Prozent zurück und liegen damit exakt auf Höhe der Arbeitslosenquote in Baden-Württemberg.

Der Arbeitsmarkt entwickelt sich weiterhin günstig. Die Zahl der arbeitslosen Menschen sinkt weiter, das Beschäftigungswachstum hält unvermindert an, und auch die Nachfrage der Betriebe nach neuen Mitarbeitern ist anhaltend hoch. Insgesamt waren im März 7644 offene Stellenangebote bei der Arbeitsagentur gemeldet, das sind 169 mehr (Plus 2,3 Prozent) als im Vormonat und 1182 (Plus 18,3 Prozent) mehr als im März 2017. Arbeitgeber haben in diesem Monat 1926 neue Stellen gemeldet.

"Gute Bedingungen, die Arbeitsagentur und Jobcenter weiter intensiv nutzen, um Arbeitslose, die ein Jahr oder länger ohne Beschäftigung sind, wieder beruflich zu integrieren und ihnen nachhaltige Perspektiven zu schaffen", kommentiert die Leiterin der Agentur für Arbeit Schwäbisch Hall-Tauberbischofsheim, Karin Käppel.

Langzeitarbeitslosigkeit weiter zu reduzieren, wird auch in den nächsten Jahren eines der Schwerpunktthemen der Arbeitsagentur sein. "Dabei verfolgen wir einen Strategie-Mix: Dazu zählen Prävention, frühzeitige Aktivierung nah am Menschen, der systematische Abbau der Probleme, die einer Arbeitsaufnahme im Wege stehen, intensive Betreuung sowie Konzepte für eine verbesserte soziale Teilhabe", führt Karin Käppel an.

Knapp 29 Prozent aller Arbeitslosen sind ein Jahr oder länger ohne Beschäftigung. Dies sind überwiegend Menschen ohne Berufsausbildung, mit gesundheitlichen Einschränkungen, Ältere, Menschen mit Migrationshintergrund, Schwerbehinderte und Alleinerziehende. Etwa drei Viertel aller Langzeitarbeitslosen werden von den Jobcentern betreut.

Im gesamten Agenturbezirk sind aktuell 2738 Menschen länger als ein Jahr arbeitslos, 575 oder 17,4 Prozent weniger als im März 2017. "Wir sind auf einem guten Weg, sind uns aber bewusst, dass der Kampf gegen Langzeitarbeitslosigkeit eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe ist, die nicht von der Arbeitsverwaltung alleine und nicht von heute auf morgen gelöst werden kann.

Im Neckar-Odenwald-Kreis liegt die Arbeitslosigkeit bei 3,3 Prozent (Vormonat 3,5 Prozent). Im März waren 2638 Menschen arbeitslos gemeldet und damit 153 weniger als im Vormonat. 687 Menschen meldeten sich neu oder erneut arbeitslos, 843 Menschen beendeten die Arbeitslosigkeit. Arbeitgeber haben 299 Stellenangebote gemeldet (März 2017: 281). Der Bestand an Stellenangeboten liegt insgesamt bei 1128.

Die Arbeitslosenquote im Main-Tauber-Kreis liegt bei 2,8 Prozent (Vormonat 3,0 Prozent). Im März waren 2095 Menschen arbeitslos gemeldet, 177 weniger als im Vormonat, 333 weniger als im März 2017. 610 Menschen meldeten sich neu oder erneut arbeitslos, 786 Menschen beendeten die Arbeitslosigkeit.

Arbeitgeber haben 650 Stellenangebote gemeldet (März 2017: 737). Der Bestand an Stellenangeboten liegt insgesamt bei 2371, das sind 12,5 Prozent mehr als im Vorjahresmonat.

Spatenstich für Wohnheim in Mosbach: Professorin freut sich wie eine Schneekönigin

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Von Peter Lahr

Mosbach. "Es ist schön, hier zu sein und endlich den Startschuss zu geben. Es war nicht ganz einfach." Diese beiden Sätze von Ulrike Leiblein, Geschäftsführerin des Studierendenwerks Heidelberg, umschreiben gut die Vorgeschichte eines - immer noch - juristisch umstrittenen Projekts. Ungeachtet des Widerspruchs eines Nachbarn trafen sich am Mittwochnachmittag knapp 50 Gäste zum offiziellen Spatenstich für den Neubau des ersten Studierenden-Wohnheims in Mosbach.

"Wir hatten bislang nur 19 Plätze im sogenannten ‚Bestandshaus’", also in unmittelbarer Nähe zum entstehenden Gebäude, das dann 84 weiteren Studierenden der Dualen Hochschule Baden-Württemberg (DHBW) bezahlbaren Wohnraum in zentraler Lage bieten soll. "Wir haben uns damit von Null auf Hundert gesteigert", bezifferte Bauherrin Leiblein das Attraktivitätsplus für die "hervorragende Hochschule", aber auch für "die schöne Stadt Mosbach".

Ein besonderer Dank ging gleich zweifach an das Land Baden-Württemberg. So überließ "Vermögen und Bau" das Grundstück, auf dem einst die Landeszentralbank und später die Polizei untergebracht waren. Darüber hinaus bezuschusst das Wissenschaftsministerium das Projekt mit 672.000 Euro. Die Gesamtkosten für das in Holzmodulbauweise zu errichtende Gebäude sind auf rund 6,8 Millionen Euro veranschlagt - inklusive einer Tiefgarage. "Die Gebäudehülle ist edel, elegant, modern", betonte Ulrike Leiblein. Zudem versprach sie, auf "wilde Farben" wie pink zu verzichten: "Wir lassen lieber das Licht spielen."

"Das Gelände war als Parkplatz unterbenutzt", stellte sich Oberbürgermeister Michael Jann eindeutig hinter das Projekt und bedankte sich beim Gemeinderat für das "grüne Licht" - trotz bestimmter Widersprüche. Dass die Kommune das Wohnheim gut gebrauchen könne, erläuterte der Schultes anhand der aktuellen Studierendenzahl. Allein am Mosbacher Standort der DHBW seien derzeit 3000 Studentinnen und Studenten immatrikuliert. "Es war die wirtschaftlichste Lösung - und unterm Strich die beste für alle", ging auch Ingo-Michael Greiner, Heilbronner Amtsleiter Vermögen und Bau, auf die Zwischennutzung des Areals als Parkplatz ein.

"Ich bin seit über 30 Jahren an der DHBW, und seitdem spricht man davon, dass man ein Wohnheim bauen will." Klar, dass sich DHBW-Leiterin Prof. Dr. Gabi Jeck-Schlottmann "wie eine Schneekönigin" über den Spatenstich freute. Wohnraum gehöre mit zu den Auswahlkriterien für einen Studienstandort. Momentan pendelten 50 Prozent der Studierenden mit dem Auto zur Dualen Hochschule. In der Folge erhöhe der Neubau auch die Attraktivität Mosbachs.

"Wir haben die Anzahl der Stellplätze von 30 auf 64 erhöht", erklärte der Münchner Architekt Lothar Grassinger. Wegen des Grundwassers werde das Gebäude auf Betonteile gestellt. "Außen Holz, innen Stahlbeton", umschrieb er das aus vielen vorgefertigten Komponenten zusammengesetzte Haus.

"Wir werden das dieses Jahr schaffen", versprach Generalunternehmer Christian Czerny, zugleich Vorstand von "LiWood Holzmodulbau". Für die Tiefgarage rechnet er mit einer dreimonatigen Bauzeit, danach werde das Haus innerhalb von vier Wochen stehen. Mithilfe einer Fotovoltaikanlage sowie Luft-Wasser-Wärmepumpen und einer extensiven Dachbegrünung wolle man klimaneutrales Wohnen ermöglichen.

Flugsimulator: In Neckarelz kann man jetzt selbst mit einer Boeing 737 abheben (plus Video)

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Von Heiko Schattauer

Neckarelz. Den Traum vom Fliegen - in einem eher unscheinbaren Zweckbau in der Neckarelzer Industriestraße kann man ihn ein wenig realistischer werden lassen. Berufspilot Nico Reger, in Fahrenbach aufgewachsen und seit elf Jahren bei einer deutschen Airline fliegenderweise tätig, hat dort einen Flugsimulator eingerichtet, der weit und breit seinesgleichen sucht. "Airviator" heißt die Sonderanfertigung, deren Herzstück ein bis ins Detail originalgetreu nachgebautes Cockpit einer Boeing 737 ist. In dem kann jeder, der vom selbst Fliegen träumt, das Ruder übernehmen - und unter Anleitung von Profi und Co-Pilot Reger und unter Realbedingungen abheben, fliegen, landen.

Der Simulator ist erst seit wenigen Tagen in Betrieb, Carsten Fischer ist dennoch schon das zweite Mal hier. Start und Ziel ist für den Bachenauer heute Stuttgart, der Heimatflughafen von Nico Reger. Rund 6000 Stunden hat der 34-Jährige, der jetzt rechts neben Simulator-Pilot Platz genommen hat, schon mit der Boeing 737 geflogen. Für Fischer ist es erst die zweite Stunde, auch wenn man das dem flugbegeisterten Techniker überhaupt nicht anmerkt. Unaufgeregt und fast schon routiniert führt er die klar formulierten Anweisungen seines Co-Piloten in Fluguniform aus. Mit "seiner" Maschine ist er schon auf die Startbahn eingebogen, das Triebwerksgeräusch wird zunehmend lauter, gleich geht’s Richtung "take off"...

40 Minuten und eine aussichtsreiche Runde über die schwäbische Metropole später setzt Fischer die Boeing wieder sicher auf der Landebahn auf, statt Ferienflieger-Applaus gibt’s für Simulator-Pilot Fischer ein dickes Lob von Flugprofi Reger: "Super gemacht, guter Flug, sanfte Landung".

Für flugbegeisterte Menschen, die das Gefühl des selbst Fliegens unter Realbedingungen und ohne größeren Aufwand genießen möchten, hat Nico Reger den Airviator in Neckarelz installiert. Und für Menschen, die Fliegen irgendwie immer auch mit einem mulmigen Gefühl verbinden. "Das sind mehr, als man denkt", weiß Reger, der eine realistischere Einschätzung vermitteln will: "Wenn man weiß, wann und warum das Flugzeug welches Geräusch macht, hilft das oft schon immens." Auch der Blick ins Cockpit - seit den Anschlägen vom September 2001 ja nicht mehr möglich - und die dazugehörige Erläuterung, wo was und warum gesteuert und reguliert wird, verschaffe vielen Fluggästen ein gewisses Plus an Sicherheit. Auch als Teambuilding-Maßnahme eigne sich das Simulatortraining bestens, weiß Nico Reger.

Der Blick ins Cockpit übrigens war auch für Nico Reger selbst entscheidend. Als Kind war beim Flug in die Ferien der Weg in Richtung Pilotenkanzel stets elementar: "Für mich war ganz früh klar, dass ich selbst mal Pilot werden möchte". Nach dem Abi am Nicolaus-Kistner-Gymnasium hat er das schon im Grundschulalter gefasste Vorhaben umgesetzt, in Mannheim die entsprechende Ausbildung absolviert. Seit 2006 ist der 34-Jährige als Berufspilot (1. Offizier) über und manchmal auch in den Wolken unterwegs.

Und wenn er dann mal nicht selbst fliegt, fliegt er inzwischen von Neckarelz aus mit. Gemeinsam mit Pilotenkollegen hat er die Idee vom Airviator realisiert. Im rund 100.000 Euro teuren Fixed-Base-Simulator (das heißt, der Simulator bewegt sich nicht mit) finden neben dem jeweiligen Pilot und Co-Pilot Reger auch noch ein paar Fluggäste Platz, die stilecht auf Flugzeugsitzen mitreisen dürfen. "Auf Wunsch gibt es auch Stewardessen und eine Cabin Crew", so Reger. Vor jedem Flug Pflicht ist ein rund 30-minütiges Theorie-Briefing. "Ohne das darf keiner ans Steuerhorn", stellt Reger klar.

Das hat Carsten Fischer längst hinter sich, er ist sauber gestartet, souverän geflogen, sicher gelandet. Und sichtlich zufrieden mit dem Erlebnis. "Das war sicher nicht mein letzter Flug", weiß der Bachenauer schon jetzt. Früher oder später (wohl eher früher) wird er gemeinsam mit Nico Reger oder einem seiner Kollegen wieder im 737-Cockpit Platz nehmen. Und sich fertigmachen zum Abheben.

"Folk am Neckar" in Mosbach-Neckarelz: Folkbands geben sich die Klinke in die Hand

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Mosbach. (stm) Täglich erreichen das Kulturamt der Stadt Mosbach Anfragen zum beliebten "Folk am Neckar"-Festival. Auch wenn es erst am Freitag und Samstag, 3. und 4. August, wieder so weit ist, möchten die Besucher jetzt schon ihre Campingplätze buchen, Tickets kaufen und natürlich Einzelheiten zum Programm erfahren. "Folk am Neckar" bietet wieder zwei Tage lang im und am Burggraben in Neckarelz Folkmusik mit einem internationalen Line-up.

Am Freitag eröffnen "The O’Reillys and the Paddyhats" um 19 Uhr das Festival. Die sieben Multi-Instrumentalisten zelebrieren Irish Folk Punk mit harter Backline, treibendem Folk und ganz viel Leidenschaft. Lieder, die alle mit auf die Reise nehmen, die die zweite Formation am Freitagabend weiterführt: "The Rubber Wellies". Originell, aber durchaus auch provokant, sind die Rubber Wellies eine fahrende Folktruppe, wie es wenig andere gibt. Ihr unnachahmlicher Mix besteht aus gute Laune machenden Mitsingstücken, ergreifenden Introspektiven und unbekümmerten Derbheiten. Dazu erzählen sie Geschichten - mehrsprachig, wie es sich für Weltenbummler gehört. Leichtfüßig bewegen sie sich zwischen Singer-Songwriter-Folk, Shanties, mexikanischer Ranchera Musik, Bossa Nova, Reggae, Old Time und Swing.

Mit der dritten und letzten Band des Abends, "Cúig", geht die Reise weiter nach Irland. Beim Wettbewerb "All Ireland Fleadh battle of the bands" spielten die Youngsters die starke Konkurrenz an die Wand und hinterließen einen tobenden Saal. Da war der Jüngste gerade 14 und der Älteste 18 Jahre alt. Bei den "Irish American News Awards" wurden sie als "best new Irish Band" ausgezeichnet. Wenn man die Cúig-Arrangements irischer, galizischer oder auch amerikanisch inspirierter Musik hört, dann kann man nur staunen wie reif und ausgeklügelt sie sich anhören.

Am zweiten Tag des Festivals gibt es am Samstagnachmittag ab 16.30 Uhr ein Wiedersehen und Wiederhören mit "Ballad of Crows". Die vier Jungs verschmelzen großartige Songs und exquisite Melodien mit honigsüßen Vocal-Harmonies. Ihr Sound ist mit sehr modernen Rhythmen gewürzt, auch wenn seine Wurzeln in der traditionellen Musik liegen. Die Musik des Quartetts ist gleichsam geprägt von den traditionellen Klängen und Balladen seiner schottischen Heimat wie durch die Nu-Grass und Americana Bewegungen in den USA.

Auch die nächste Formation, die "Iona Fyfe Band", hat ihre Wurzeln in Schottland. Hier kommen die Fans von herausragenden Frauenstimmen voll auf ihre Kosten. Iona Fyfe war Finalistin des Wettbewerbs "BBC Radio Scotland Young Traditional Musician of the Year 2017" und im selben Jahr nominiert für den "Scots Singer of the Year" bei den MG ALBA Scots Trad Music Awards. Heute, im zarten Alter von 20 Jahren, ist sie bereits mehrfach ausgezeichnet und eine von Schottlands vielversprechenden Folksängerinnen. Bei ihr steht das traditionelle, balladenreiche Liedgut ihrer Heimat Aberdeenshire ganz im Mittelpunkt. GlobalMusic.de schreibt: "Dieser wundervollen Stimme nicht zu erliegen, ist nahezu unmöglich. Iona Fyfe gehört zum Besten, was Schottland gesanglich zu bieten hat."

Kraftvoll, schweißtreibend und extrem tanzbar geht es dann weiter mit "Tears for Beers". Die fünf Mann rund um Sänger Lars Jensen fackeln eine rasante Baltic-Power-Folk Party ab: Eigene und aktuelle Hits wie "Diamonds" von Rihanna werden hemmungslos mit Heavy-Rock-Klassikern wie "Nothing Else Matters" oder "Black Betty" gemixt. Es gibt kein Tabu, erlaubt ist, was Spaß macht.

Danach ist es höchste Zeit für "Mainfelt". Mitreißender Rhythmus, gepaart mit einer ordentlichen Portion Lebensfreude - so kennen Fans die erfolgreiche Band aus dem Herzen Südtirols. Ihr Folkrock, der oft als "handcrafted and heartmade" bezeichnet wird, trifft den Nerv der Zeit. Den Schlusspunkt setzen die Schottenrocker von "Skerryvore". Die Band konnte schon zweimal den Scotland’s Traditional Music Award "Live Act des Jahres" (2016 & 2011) für sich beanspruchen. Ihr einzigartiger Stilmix aus Folk, Trad, Rock und Americana repräsentiert all die unterschiedlichen Persönlichkeiten und Werdegänge der acht Bandmitglieder, die aus verschiedenen Regionen Schottlands stammen.

Rustikale kulinarische Köstlichkeiten, Bierspezialitäten vom Fass und hochprozentige Whiskyspezialitäten runden das Programm ab. Ein Fest für alle Freunde handgemachter Folkmusik!

Info: Tickets gibt es ab sofort unter www.folk-am-neckar.de und bei der Tourist Info Mosbach.


Pferde-Physiotherapeutin aus Aglasterhausen: "Massagebank" statt Schlachtbank - Pony Chantal gerettet

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Von Manon Lorenz

Aglasterhausen. Wer kennt es nicht: der Nacken ist verspannt, der Rücken schmerzt, oder die Knie machen mal wieder Beschwerden. Dann heißt es: ab zum "Physio", der massiert, einrenkt und mobilisiert, bis das körperliche Wohlbefinden wiederhergestellt ist. Humanphysiotherapeuten gibt es wie Sand am Meer. Pferdephysiotherapeuten wie Nicole Sablotny aus Aglasterhausen sind hingegen noch recht spärlich gesät.

Sie bezeichnet sich selbst als "Tamme Hanken" des Neckar-Odenwald-Kreises. Doch außer dem Beruf hat die zierliche Blonde mit dem inzwischen verstorbenen grobschlächtigen Fernseh-"Knochenbrecher" aus Ostfriesland so gar nichts gemein. Sie wird auf den Plan gerufen, wenn der Laie mit seinem Latein am Ende ist. Wenn die Besitzer merken, mit ihrem Pferd stimmt etwas nicht, aber nicht wissen, woran es liegt. Ihr Job ist es dann, die Symptome zu deuten und zu therapieren.

So wie bei Pony Chantal, dessen Halterin Nicola Laukenmann ihren Liebling schon auf dem Weg zur Schlachtbank sah. "Wir dachten, wir müssen sie einschläfern lassen", erzählt sie sichtlich erleichtert darüber, das dem Tier "der letzte Gang" bisher erspart geblieben ist. Denn die 25-jährige Pony-Dame leidet unter altersbedingter Arthrose und wollte sich zuletzt kaum noch bewegen.

Für Nicole Sablotny eines der häufigsten Warnsignale. "Wenn die Pferde nicht mehr fressen wollen oder versuchen, beim Reiten bestimmte Bewegungen zu vermeiden, ist das ein eindeutiges Zeichen dafür, dass es ein Problem gibt." Gründe für die Beschwerden seien neben typischen Altersgebrechen oder Unfallverletzungen oft wie bei Menschen auch "hausgemachte" Probleme, weiß die Expertin. Dazu zählen bei Pferden ein unpassender Sattel, ein schlechter Hufbeschlag oder ein falscher Sitz des Reiters.

Die Zusammenarbeit mit Tierärzten, Sattlern, Hufschmieden und Verhaltenstherapeuten ist deshalb in Nicole Sablotnys Augen unerlässlich, um ein erfolgreiches Therapieergebnis zu erzielen. Und auch die Reiter geraten bei ihr ins "Fadenkreuz". Um sie durch eine Haltungsanalyse künftig besser in die Behandlung des Pferdes mit einbeziehen zu können, möchte sie noch eine Ausbildung zur Humanheilpraktikerin abschließen.

Im Gegensatz zum Physio für uns "Zweibeiner" ist die Ausbildung zum Pferdephysiotherapeuten weder einheitlich geregelt noch staatlich anerkannt. Das würde dem Beruf mehr Qualität und Aufmerksamkeit verschaffen, ist sich Nicole Sablotny sicher und hofft, dass sich diese Situation bald ändern wird.

Wichtig ist der "Pferdeversteherin" ein ganzheitlicher Therapieansatz. "Ich schaue mir immer das komplette Pferd an, von Kopf bis Fuß." Zwischen eineinhalb und zwei Stunden dauert eine Sitzung, bei der die junge Frau teilweise an ihre körperlichen Grenzen stößt. Denn neben einem Massagestab sind ihre Hände ihr hauptsächliches "Arbeitswerkzeug". "Ich will möglichst viel mit den Händen arbeiten, weil ich damit mehr spüre als mit einem Gerät", erzählt sie. Ihr maximales Behandlungspensum sind deshalb drei Pferde am Stück und fünf Tiere pro Tag: "Dann ist Sense."

Mosbach: Vom Zeugen zum Täter - "Beißer" schnell verurteilt

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Mosbach/Billigheim. (pol/mare) Das ging rasch: Vom Zeugen zum Täter und ab vor den Richter. Ein 28-jähriger Mann wurde nach Randalen auf dem Revier verurteilt. Das teilen die Staatsanwaltschaft Mosbach und das Polizeipräsidium Heilbronn in einer gemeinsamen Erklärung mit.

Aber der Reihe nach: Eine Auseinandersetzung in Billigheim in der Nacht auf den 1. März 2018 war der Grund warum sich ein 28-Jähriger am späteren Vormittag als Zeuge auf dem Polizeirevier Mosbach aufhielt. Da er jedoch stark alkoholisiert war - ein Alkoholvortest hatte einen Wert von mehr als zwei Promille ergeben - konnte er nicht vernommen werden und sollte auf richterliche Anordnung in eine Gewahrsamszelle gebracht werden.

Noch bevor ihn zwei Beamte abführen konnten, ging er auf die beiden los und biss einem Polizisten in den Finger, so dass dieser leicht verletzt wurde. Da der in einem Billigheimer Ortsteil lebende Mann immer aggressiver wurde, musste er von insgesamt sechs Polizeibeamten festgehalten werden, bevor er in die Zelle gebracht werden konnte.

Auf Antrag der Staatsanwaltschaft Mosbach erfolgte die Vorführung des Mannes beim Haftrichter mit dem Ziel, das sogenannte beschleunigte Verfahren zur Anwendung kommen zu lassen. Dieses kann innerhalb einer Woche bei einer einfachen Sach- oder klaren Rechtslage durchgeführt werden und hatte im konkreten Fall zur Folge, dass der Haftrichter am Amtsgericht Mosbach am 2. März den von der Staatsanwaltschaft beantragten Hauptverhandlungshaftbefehl erließ.

Die Hauptverhandlung fand dann am 8. März, also bereits eine Woche nach der Tat, statt. Der Angeklagte wurde wegen Widerstand gegen Vollstreckungsbeamte und Körperverletzung zu einer mehrmonatigen Freiheitsstrafe auf Bewährung verurteilt. Außerdem muss er dem verletzen Beamten eine Entschädigung zahlen.

Begegnungscafé in Waldbrunn: Von der Begleitung zur Teilhabe in Stümpfelbrunn

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Waldbrunn. "Café Cu*ltura" - seit nunmehr zwei Jahren verbindet sich in Waldbrunn mit diesem Namen ein Begegnungscafé, das sich wöchentlich im evangelischen Gemeindehaus in Strümpfelbrunn trifft. Vor allem die Begleitung und Unterstützung Asyl suchender Menschen sowie die Begegnung von Einheimischen und Geflüchteten stand und steht im Zentrum dieser Arbeit.

Zwei Jahre "Cu*ltura" - für die Verantwortlichen dieses regelmäßigen Treffs war dies Anlass, das bisherige Angebot zu reflektieren und sich gemeinsam Gedanken über die Zukunft zu machen. Denn vieles hat sich verändert, und ein gutes Stück Integration ist gelungen. So wird die Gemeinschaftsunterkunft im Ortsteil Schollbrunn im April geschlossen, und die anerkannten Flüchtlinge sind oftmals in Ausbildungsverhältnissen, gehen eigenen Interessen nach und haben ein immer breiteres Netzwerk, auf das sie zurückgreifen können.

Um das Angebot "Cu*ltura" sicher und gut auf den Prüfstand zu stellen, fand man sich dieser Tage zu einer Zukunftswerkstatt zusammen. Moderiert wurde der Neuerungsprozess von Nancy Gelb, der Kirchenbezirksbeauftragten für Flucht und Migration (Diakonisches Werk) und Jonathan Richter, evangelischer Gemeindepfarrer in Strümpfelbrunn.

Orientiert an der Workshop-Methode "World Café" waren die Teilnehmenden aufgerufen an verschiedenen Tischgruppen über Möglichkeiten und Grenzen der "Cu*ltura"-Arbeit ins Gespräch zu kommen. Bewaffnet mit Stift und mit Stimme wurden Ideen gesponnen und verworfen, diskutiert und argumentiert, doch am Ende gab es ein Ergebnis: Ab April 2018 wird das Begegnungs-Café immer am ersten und dritten Donnerstag im Monat seine Tore öffnen, auch die Uhrzeit wurde angepasst, so trifft man sich fortan von 18 bis 20 Uhr, doch weiterhin im evangelischen Gemeindehaus Strümpfelbrunn.

Ein stärkerer Austausch über die unterschiedlichen Kulturen lag den Beteiligten für die Zukunft am Herzen. Talkrunden über Syrien oder Deutschland, über Heimat und Fremde sollen in den zwei Stunden genauso auf dem Programm stehen wie das gemeinsame Kochen und Spielen. Auch Ausflüge sollen das Angebot abrunden, getragen und verantwortet von allen, die das wollen.

Doch nicht alles soll anders werden. So soll "Cu*ltura" auch weiterhin für die Begegnung untereinander, den persönlichen Austausch, das Abbauen von Berührungsängsten und das (spielerische) Lernen von Sprache und Verständigung stehen. Von der Begleitung zur Teilhabe - so lässt sich das neue Programm vielleicht zusammenfassen, denn darin war man sich einig: Integration lebt vom Engagement aller und gelingt weiterhin nur, wenn alle sich einbringen.

Mosbach-Neckarelz: Die Mieter retten schon fleißig, der Vermieter braucht noch ein bisschen

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Von Heiko Schattauer

Neckarelz. Gut Ding will Weile haben - das gilt auch für die Konversion einer (ehemaligen) Kaserne. Es ist schon ein paar Tage her, da hat das Mosbacher Entsorgungsunternehmen "Inast" die knapp 27 Hektar große Liegenschaft auf dem Hardberg, die bis Ende 2010 als Neckartalkaserne militärischen Zwecken diente, übernommen hat. Eine Wiederbelebung sollte das nach dem Abzug der letzten Soldaten verwaiste Areal in "gemischter Form" erfahren. Das bis dato in Neckarelz und an mehreren weiteren Standorten in der Region ansässige Entsorgungsunternehmen Inast wollte auf dem Berg seine Kräfte und Aktivitäten bündeln, zudem der Bundesverband Rettungshunde e.V. vor Ort ein Trainingscenter einrichten. Gerettet und geborgen wird im durchaus spektakulären Trainingscenter Retten und Helfen (TCRH) bereits seit geraumer Zeit, die Umsiedlung von Inast ist währenddessen nach wie vor in Arbeit.

Der Ursachen für die Verzögerungen bei der Umsiedlung des rund 200 Mann starken Gewerbebetriebes sind tiefgründig. Und zwar im wahrsten Wortsinn: "Das Entwässerungssystem, das noch aus den 1970er-Jahren stammte, mussten wir komplett erneuern", schildert Inast-Prokurist Michael Hörtkorn eine der Infrastrukturbaustellen, die sich für die Verantwortlichen des Entsorgungsunternehmens bei der "Wiederinbetriebnahme" des weitläufigen Areals auftun. Allein 100.000 Quadratmeter befestigte Fläche finden sich auf dem 2012 entmilitarisierten Gelände. In eine zeitgemäße Ab- und Schmutzwasserentsorgung hat Inast in den letzten Monaten rund eine Million Euro investiert, wie Hörtkörn berichtet. Noch einmal soviel hat man in den Umbau der Heizzentrale unweit der alten Kasernenzufahrt gesteckt.

Geheizt wird seit Februar "komplett regenerativ", so Hörtkorn stolz - mit unbehandeltem Industrieholz (z.B. Paletten). In kleine Teilchen geschreddert, wandert das in einen Spezialofen, der bis zu 2000 KW Wärme abgibt. "Damit können wir sämtliche Gebäude auf dem Areal beheizen", schildert Hörtkorn, während ein Inast-Mitarbeiter per Radlader die große Schütte befüllt, von der aus das Schredderholz später in den großen Brennraum wandert. Zwar muss auch Inast das Industrieholz ankaufen ("privates Altholz kommt da keins rein!"), im Vergleich zum konventionellen Ölheizungsbetrieb erwartet man dennoch deutliche Einsparmöglichkeiten. Allein im ersten Winter nach Übernahme der Kaserne (im Herbst 2015) habe man 120.000 Liter Heizöl verbraucht. "Ohne dass die Gebäude wirklich genutzt wurden", so Hörtkorn.

Inzwischen werden sie genutzt, rege sogar. Das TCRH ist regelmäßig Trainingsstätte für den Rettungshundeverband, für Feuerwehr, Technisches Hilfswerk oder auch die Polizei. Das Trümmerfeld, das man zum Üben rund um die (teils dafür abgebrochenen) ehemaligen Truppenunterkünfte angelegt hat, ist beeindruckend. Demnächst sollen sich darin neben Autos und Bussen auch zwei Straßenbahnen finden. Die Schienen sind schon verlegt.

Und auch bei den Infrastrukturmaßnahmen von Inast (als Geländeeigentümer und Vermieter) spielt das Thema "Retten und Helfen" eine Rolle. So hat man am Fuß des Geländes in Richtung Neckarzimmern und Luttenbachtal aus dem ehemaligen unterirdischen Schießstand eine großvolumige Zisterne gemacht. Die nicht nur als Pufferbehälter für ein Starkregenereignis, sondern auch als Einsatzort für Rettungsübungen von Polizei- und Feuwehrtauchern dient.

1,4 Millionen Liter Wasser fasst der mächtige, zugleich als Löschwasserspeicher konzipierte Betonbehälter. "Da werden in Kürze zwei Audikarossen drin versenkt", beschreibt Michael Hörtkorn, dass man auch hier möglichst nahe an "echten" Notfallgeschehen trainieren kann. Überhaupt scheint die Polizei das Areal für sich entdeckt zu haben, plant offenbar weitere Schulungseinrichtungen vor Ort. "Die Gespräche laufen recht vielversprechend", bestätigt Hörtkorn.

Gespräche laufen nach wie vor auch inast-intern und in Bezug auf die komplexe Unternehmensumsiedlung: "Im Sommer", prognostiziert Prokurist Rouven Schaller, sollen sie zielführend abgeschlossen und der Umzug vollzogen sein.

Vodafone-Netz in Mosbach: Reparatur der Mobilfunk-Station kann erst am Freitag beginnen (Update)

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Mosbach. (schat) Der Ladekreis dreht sich und dreht sich und dreht sich. Seit Tagen ist für so manchen Smartphonenutzer in Mosbach Geduld die höchste Tugend. Zumindest für diejenigen davon, die im Netz von Vodafone unterwegs sind, oder zutreffender: die es versuchen. Whatsapp abrufen, E-Mails checken - im Kernstadtbereich geht seit einer gefühlten Ewigkeit nichts. Der Kreis dreht sich, aber er schließt sich nicht.

"Wir haben seit 26. März lokale Einschränkungen im Mobilfunknetz", klärt man auf Nachfrage umgehend auf. Etwa 450 Kunden, so ein Konzernsprecher weiter, könnten das Netz seither nicht oder nur mit geringer Geschwindigkeit nutzen: "Grund ist ein Fehler bei der Anbindung der örtlichen Mobilfunkstation." Die notwendigen Maßnahmen zur "Entstörung" habe man sofort eingeleitet, Vodafone-Technik-Spezialisten seien bereits mehrfach vor Ort gewesen.

Schlechte Nachrichten gab es nach einem Termin der Techniker am heutigen Mittwoch vor Ort: Die nachhaltige Reparatur der Mobilfunk-Station in Mosbach nur durch den Einsatz eines Hubsteigers möglich ist. Ein solches Spezial-Fahrzeug ist bestellt und kann erst am Freitag die vollständige Anbindung der Station an das Vodafone-Netz wieder herstellen. Bis dahin ist nach Mitteilung des Unternehmens weiter mit Einschränkungen zu rechnen.

Update: 4. April, 17 Uhr

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