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Billigheim: L526 ab Dienstag gesperrt

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Billigheim. (RNZ) An der L526 von Katzental nach Billigheim befindet sich kurz vor dem Billigheimer Sportplatz eine Setzung in der Fahrbahn. Zur Sanierung des Straßenschadens wird die Fahrbahndecke ab morgigen Dienstag bis voraussichtlich Donnerstag, 12. Dezember, abgefräst, gereinigt und anschließend wiederhergestellt. Die Sanierung kann nur bei einer Vollsperrung des betroffenen Streckenabschnittes erfolgen. Ebenfalls sind in diesem Streckenabschnitt Baumfällarbeiten notwendig, die im Zuge dieser Vollsperrung ausgeführt werden. Gesperrt ist jeweils von 7.30 bis 16 Uhr.

Der Verkehr in Richtung Billigheim wird in Katzental über Dallau/Sulzbach nach Billigheim umgeleitet. Die Umleitung von Billigheim erfolgt über Waldmühlbach nach Katzental.


Mosbach: Ladenetz wird erweitert

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Mosbach. (RNZ) Die E-Mobilität hält in der Großen Kreisstadt weiter Einzug. Die Stadtwerke haben jetzt an der Martin-Butzer-Straße und im Bereich der Staatsanwaltschaft Mosbach an der Hauptstraße zwei neue Schnellladesäulen in Betrieb genommen. Sie sind jeweils in der Lage, mit 50 Kilowatt Gleichstrom E-Fahrzeuge zu betanken.

„Die Zahl der E-Fahrzeuge in Deutschland steigt gegenwärtig deutlich an“, sagt Stadtwerke-Geschäftsführer Ralf Winkler. „Deshalb wollen wir mit den neuen E-Tankstellen möglichst flächendeckend eine ausreichende Ladeinfrastruktur sicherstellen.“ Im Großraum Mosbach werden von den Stadtwerken damit jetzt zehn Ladesäulen mit 20 Ladepunkten betrieben. Die Zahl der E-Fahrzeuge beläuft sich nach Angaben des Kraftfahrtbundesamtes Anfang Dezember bundesweit auf knapp 200.000.

„Die neuen Schnellladesäulen können – und das ist besonders – sowohl im Gleich- als auch im Wechselstrommodus laden“, erklärt Winkler die Besonderheiten an den neuen Ladepunkten. Um die Leistung sicherzustellen, musste die Leitungsinfrastruktur im Bereich der Ladesäulen angepasst und vergrößert werden. „Wir haben in der Martin-Butzer-Straße eine neue Trafostation gebaut und damit das Netz sowohl für die E-Ladesäulen als auch für die Innenstadtversorgung optimiert.“

Die Investitionen für die Einrichtung der Schnellladesäulen und den Ausbau der Leistungsfähigkeit des Netzes belaufen sich auf einen sechsstelligen Betrag. „Uns ist wichtig, dass das Angebot weiter wächst“, so Winkler. Durch die höhere Ladeleistung verkürzen sich die Ladezeiten deutlich. Damit bestehe im Versorgungsgebiet der Stadtwerke Mosbach eine Ladesäulen-Dichte, wie sie sonst kaum zu finden sei.

Erfolgsgeschichte "1BFS": Einjährige Berufsfachschule Kfz-Technik Mosbach feiert 60. Jubiläum

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Mosbach. (ub) Es war das Jahrzehnt der Borgward Isabella, des Ford F 100, der BMW Isetta: in den 50er-Jahren des letzten Jahrhunderts wurden diese Autolegenden produziert. In jener Dekade passierte auch in Mosbach in Sachen Kraftfahrzeuge etwas. An der Gewerbeschule (GSM) wurde 1959 die Einjährige Berufsfachschule Kfz-Technik (1BFS) eingerichtet. Diese besteht heute noch, auch wenn sich manches im Laufe von 60 Jahren gewandelt hat. Zum Jubiläum gaben sich eine Borgward Isabella sowie für jenes Jahrzehnt ein Automobil ein Stelldichein in der Kfz-Werkstatt der Berufsfachschule. Die Schüler hatten Plakate fabriziert, die über die gängigen Autotypen wie über prägenden Ereignisse jener Jahre informierten. Und Auskunft zu den ausgestellten Modellen konnten die jungen Männer ebenfalls geben.

Ein Stelldichein gab’s auch in der Aula, wo das 60. Jubiläum der 1BFS mit Blicken in die Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft gefeiert wurde. „Sie kennen und schätzen diese Schule“, empfing Stephen Thum (Abteilungsleiter Kfz/Metall) die Gäste. GSM-Schulleiter Andreas Hoffner hatte in den Akten gestöbert und präsentierte als ältestes Dokument einen Brief von Oktober 1956, in dem die Innung des Kraftfahrzeughandwerks die Direktion der Gewerbeschule anregt, eine Berufsfachschule zu errichten.

Genehmigt werden musste sie vom Kultusministerium, das seinerseits voraussetzte, dass der Landkreis Mosbach als Schulträger eintrete. „Die erste Stundentafel hatte nicht viel mit Kfz-Technik zu tun“, konnte Hoffner mit einem Abbild derselben vor Augen führen, was 1959 unterrichtet wurde. Und er wusste, wie viele Schüler(innen) seither ihren Abschluss absolviert haben: „Mehr als 1500.“

Die Stundentafel sieht heute anders aus; von 32 widmen sich 26 Stunden berufsfachlichen und -praktischen Kompetenzen. Eng sei die Verzahnung zwischen theoretischer und praktischer Ausbildung, klärt auch das Faltblatt der GSM über diese Schulart auf. Die betriebliche Ausbildung beginnt für die angehenden Kfz-Mechatroniker erst im zweiten Ausbildungsjahr; das erste ist die 1BFS. Eine „fahrzeugtechnische Grundbildung“ nannte sie Dr. Achim Brötel, der als Landrat den Schulträger Neckar-Odenwald-Kreis repräsentierte. Beide dualen Partner, Schule und Betrieb, müssten sich immer wieder aufs Neue den Herausforderungen stellen, die der Landrat aktuell in der Digitalisierung sieht.

War es einst die Innung, die nach einer Berufsfachschule in Mosbach rief, so konnte Obermeister der Kfz-Innung Rhein-Neckar-Odenwald, Dietmar Clysters, nun zum 60. gratulieren. „Wir erleben rasante Zeiten“, ging Clysters auf den Wandel der Branche ein. Wohin der führe, vermochte er nicht zu sagen, ob Wasserstoff oder Elektro, aber die neuen Entwicklungen in der Technik brauchen seiner Ansicht nach Fachkräfte – in den Betrieben ebenso wie in den Schulen. Mädchen und Frauen räumte der Obermeister dabei vermehrt Chancen ein.

Die duale Ausbildung, wie sie im Kfz- wie in anderen Gewerben zu einer Erfolgsgeschichte geworden sei, ist in den Augen von Klaus Hofmann, nur dann zukunftsfähig, wenn sie im Zusammenspiel aller Partner verstanden und ausgeübt werde. Hofmann ist seit kurzem der Präsident der Handwerkskammer Mannheim und sich somit einig mit Dr. Achim Brötel, der das „hervorragende Miteinander zwischen ausbildenden Betreiben und der Gewerbeschule Mosbach“ gelobt hatte.

Mit Roland Käsmann trat schließlich einer ans Rednerpult, der selbst einst Schüler an der Einjährigen Berufsfachschule gewesen war. „Unsere Werkzeuge waren Hammer, Kombizange, 10er- und 13er-Schlüssel und Schraubenzieher“, beschrieb der Geschäftsführer des gleichnamigen Autohauses seine Ausbildung praxisnah. 1984 habe der erste Computer Einzug in seinem Betrieb gehalten. „2010 habe ich wieder die Schulbank gedrückt“, empfahl er den in der Aula ebenfalls versammelten 1BFSlern, niemals mit dem Lernen aufzuhören. Wenn es allen so geht wie Gzim Qurkolli und Alexander Maksimov, wie Leon Horvath, Fitiim Megdi und Kevin Seyboth, dann spricht nichts dagegen. Die 1BFS-Schüler, die die Auto-Schätze in der Kfz-Werkstatt (und damit die Berufsfachschule re-) präsentierten, gehen gern in die Berufsfachschule. „Es macht uns Spaß.“

Mosbach: Hütte auf dem Weihnachtsmarkt brannte (Update)

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Mosbach. (pol/ar/mare) Aufregung auf dem Mosbacher Weihnachtsmarkt auf dem Kirchplatz: Hier ist am Dienstagmittag eine Hütte in Brand geraten. Das teilt die Polizei mit.

Gegen 12.30 Uhr wurde der Brand einer Hütte auf dem Mosbacher Weihnachtsmarkt am Kirchplatz gemeldet. Bei Eintreffen der Polizei war der Brand bereits durch einen Feuerwehrmann gelöscht, der privat auf dem Weihnachtsmarkt unterwegs war.

Der 36-jährige Hütten-Besitzer hatte eine Gasflasche gewechselt. Dabei strömte Gas aus, die sich in einer Stichflamme entzündete. Dabei wurde der 36-Jährige leicht verletzt, verschiedene Teile des Hütten-Inventars gerieten in Brand.

"Es gab eine Stichflamme, die mit Feuerlöschern gelöscht wurden", ergänzte Stadtkommandant Detlev Ackermann. Jede Bude sei mit einem Feuerlöscher für solche Fälle ausgestattet.

In der Bude entstand hierbei ein Sachschaden in Höhe von rund 2000 Euro. Die Feuerwehr Mosbach war mit einem Fahrzeug und sechs Einsatzkräften vor Ort. Der Stand bleibt, nach Angaben des Besitzers, für den heutigen Tag geschlossen.

Update: Dienstag, 10. Dezember 2019, 16.20 Uhr

Mosbach-Neckarelz: 20-Jähriger fährt Zapfsäule um – War es illegales Autorennen? (Update)

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Neckarelz. (ar/gin) Deutlich zu hoch war die Geschwindigkeit, mit der ein junger Autofahrer am Samstagabend in die Aral-Tankstelle an der Bundesstraße B27/B292 bei Neckarelz rauschte. Dies bestätigte am Dienstag Gerald Olma, Pressesprecher des Polizeipräsidiums Heilbronn. Wie bereits berichtet, war ein 20-Jähriger mit seinem VW Golf frontal gegen einen Stützpfeiler und eine Zapfsäule der Tankstelle geprallt. Die Zapfsäule wurde dabei komplett zerstört und auch am Pkw entstand Totalschaden. Der Fahrer wurde mit leichten Verletzungen ins Krankenhaus gebracht.

In den sozialen Medien haben sich in Windeseile Fotos und sogar ein Video von dem spektakulären Unfall verbreitet. Auf RNZ-Anfrage bestätigte der Polizeisprecher, dass eine Überwachungskamera den Unfall aufgezeichnet hat. "Die Aufnahmen haben wir gesichert", sagte Olma. Seine Kollegen werten das Material aus.

Darüber hinaus brodelt in den sozialen Medien die Gerüchteküche, der 20-Jährige könnte sich an einem illegalen Autorennen beteiligt haben. Dies allerdings wollte Gerald Olma auf Nachfrage weder bestätigen noch dementieren. "Wir werden diesem Gerücht aber nachgehen und entsprechend ermitteln", unterstrich der Polizeisprecher.

Deshalb sollen sich Zeugen, die den Unfall und insbesondere den Fahrstil des jungen Mannes beobachtet haben, unter der Telefonnummer 06261/8090 beim Polizeirevier Mosbach melden.

Die Kassierer könnten zu dem Unfallhergang keine konkreten Aussagen tätigen, hieß es vonseiten der Tankstelle. Sie seien auf das Geschehen erst durch den Knall aufmerksam geworden, den der Aufprall hervorrief. Da ansonsten keine weiteren Schäden entstanden, konnte die Tankstelle nach den Aufräumarbeiten ihren Betrieb wieder aufnehmen. Hinsichtlich einer von der zerstörten Lkw-Zapfsäule ausgehenden Gefahr gab die Feuerwehr schnell Entwarnung.

Update: Dienstag, 10. Dezember 2019, 14.34 Uhr


Mosbach-Neckarelz. (pol) "Nicht angepasste Geschwindigkeit" vermutet die Polizei als Ursache für einen Verkehrsunfall, der sich am Freitagabend um 22.17 Uhr auf dem Gelände der Aral-Tankstelle an der Bundesstraße B27/B292 bei Neckarelz ereignete.

Wie die Polizei mitteilte, war ein 20-jähriger Autofahrer mit seinem VW Golf auf das Gelände der Tankstelle gefahren und dort frontal gegen einen Stützpfeiler und eine Zapfsäule geprallt. Die Zapfsäule wurde dabei komplett zerstört, am Pkw entstand Totalschaden in Höhe von rund 3000 Euro. Der junge Fahrer wurde mit leichten Verletzungen vom Rettungsdienst ins Krankenhaus gebracht.

Bis zum Eintreffen der Feuerwehr wurde der Bereich um das Tankstellengelände abgesperrt. Die Feuerwehr war mit 25 Mann und fünf Fahrzeugen am Einsatzort. Hinsichtlich der von der zerstörten Zapfsäuleneinrichtung ausgehenden Gefahr konnte die Feuerwehr schnell Entwarnung geben.

Natzweiler/Neckarelz: Als Natzweiler am Neckar lag

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Natzwiller/Neckarelz. (dr) Natzweiler im Elsass, 23. November 2019. Eine feierliche Zeremonie, Trikoloren, militärisches Zeremoniell. Es sprechen französische Würdenträger, doch auch die amerikanische Botschafterin ist aus Paris zur Gedenkstätte des Konzentrationslagers Natzweiler im Elsass gekommen. Gemeinsam erinnern sie daran, dass vor genau 75 Jahren, am 23. November 1944, Soldaten der III. US-Infanterie-Division das in 800 Metern Höhe an einem Vogesenhang gelegene Lager Natzweiler entdeckt haben.

Entdeckt, nicht befreit – denn das Lager war leer. Am 1. September 1944 hatte der Kommandant von Natzweiler, SS-Obersturmbannführer Friedrich Hartjenstein, den Räumungsbefehl erteilt. Häftlinge aus den 13 Außenlagern in Lothringen und dem Elsass waren zuvor in Natzweiler zusammengezogen worden; mit über 6000 Mann war das Hauptlager völlig überfüllt. In den ersten Septembertagen rollten die Züge. Tausende wurden zum Konzentrationslager Dachau gebracht und von dort dann auf Außenlager der Komplexe Dachau und Natzweiler weiterverteilt. Manche gelangten auch direkt in schon bestehende oder neu gegründete Außenlager. Das war das "erste Ende" des Lagers Natzweiler auf der linken Rheinseite.

In unserer Region entstanden ab September 1944 drei neue, kleine Lager: bei Neckarbischofsheim, bei Asbach und in Bad Rappenau. Dies hatte indirekt mit der Auflösung und "Ostschiebung" des Natzweiler-Komplexes zu tun, denn 400 Männer kamen im September aus dem elsässischen Wesserling/Urbès ins Außenlager Neckarelz. Die erhöhte Belegung machte die Bildung von größeren Arbeitskommandos möglich.

Diese Kommandos bauten in Neckarbischofsheim und Asbach Unterkünfte für die geplante Ansiedlung von weiteren Tausenden von Daimler-Arbeitern aus Genshagen, Arbeitskräfte für die unterirdische Flugzeugmotorenfabrik "Goldfisch" bei Obrigheim. Die Arbeitskommandos wurden ab Herbst zu eigenen kleinen Lagern, wo die Menschen dauerhaft blieben. Im kleinsten dieser neuen Lager, untergebracht im Salinenhäuschen Bad Rappenau, arbeiteten die Häftlinge nicht für "Goldfisch", sondern für den Bauhof der SS, wo Beutegut aus ganz Europa gelagert war.

Zurück ins Elsass: Wie gesagt, fanden die amerikanischen Soldaten im November 1944 in Natzweiler ein leeres Lager vor. Doch die "Belegungsstärke" des Natzweiler-Komplexes betrug am 20. November 1944 genau 20.631 Häftlinge. Bis 22. November hatten der Stellvertreter des Kommandanten und der etwa 20-köpfige SS-Verwaltungsstab noch im ehemaligen Hotel Struthof unterhalb des leeren Lagers gewohnt. Zusammen mit wenigen noch verbliebenen Häftlingen hatten sie quasi in letzter Minute ihren Arbeitsort verlassen. Der Tross mit vielen Lastwagen zog nach Osten, über den Rhein, in zwei kleine Neckardörfer: Guttenbach und Binau.

Kommandant Hartjenstein wohnte im Gasthaus "Karpfen" in der Ortsmitte von Guttenbach; in einigen kleinen Baracken in der Nähe wurde die neue Kommandantur aufgebaut. Der SS-Verwaltungsstab fand seine Heimstatt in der beschlagnahmten Schule in Binau, die Vorräte des Lagers Natzweiler (Effektenkammer) wurden im Speicher des Binauer Schlosses gelagert, der Fuhrpark der SS kam nach Neunkirchen. Ein Dutzend Häftlinge, die in der Kommandantur arbeiteten, wurden im Lager Neckargerach untergebracht.

Hartjenstein gelang es, die zentralen Verwaltungsstrukturen des Komplexes mit den noch verbliebenen ca. 30 Außenlagern auf der rechten Rheinseite neu aufzubauen. Für vier Monate lag "Natzweiler" am Neckar. In dieser Zeit wurden noch über 12.000 Häftlinge aus den Stammlagern Bergen-Belsen, Buchenwald, Dachau, Flossenbürg, Stutthof (bei Danzig) sowie Mauthausen in die Außenlager aufgenommen.

Dass gerade Guttenbach ausgewählt worden war, lag an den im November 1944 immer noch gut funktionierenden Strukturen des kleinen KZ-Komplexes rund um Neckarelz. Sechs Außenlager und drei neu hinzugekommene Orte der verlagerten Kommandantur bildeten ab jetzt den wichtigsten Knotenpunkt im Netzwerk Natzweiler – bis zu dessen "zweitem Ende" im März/April 1945.

Der Verein KZ-Gedenkstätte Neckarelz begleitet die Jahrestage dieser nunmehr 75 Jahre alten Geschichte mit einzelnen Veranstaltungen. Sie rücken die eher unbekannten Orte in den Fokus. Am 23. Oktober 2019 hat Vorstandsmitglied Arno Huth in Waibstadt zum Außenlager Neckarbischofsheim referiert, am 3. Februar 2020 wird er im Sportheim Asbach einen Vortrag zum KZ-Außenlager Asbach halten.

Peter Hauk im Interview: "Bloßes Abwarten und Nichtstun wären fatal"

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Von Alexander Rechner

Neckar-Odenwald-Kreis. Der deutsche Wald leidet unter Dürre, Schädlingen und Stürmen. Dabei sind Bäume mit ihrer Fähigkeit, CO2 zu speichern, sehr wichtig im Kampf gegen den Klimawandel. Aufforsten kostet Geld und viel Zeit. Haben wir die noch? Der baden-württembergische Forstminister und hiesige Landtagsabgeordnete Peter Hauk ging im Gespräch mit der RNZ auf die Mammutaufgabe ein und legte dar, was die Landespolitik unternimmt.

Herr Minister Hauk, die Hiobsbotschaften reißen nicht ab. Immer wieder wird von erheblichen Waldschäden berichtet. Haben wir noch genügend Zeit, den Klimaretter Wald zu retten?

Mit dem Umbau der Wälder weg von anfälligen Nadelholz-Monokulturen hin zu stabilen Mischwäldern haben wir in Baden-Württemberg schon vor Jahrzehnten begonnen. Diesen Weg werden wir konsequent weiter fortsetzten und den Umbau vorantreiben. Ihr Stichwort vom "Klimaretter Wald" gefällt mir übrigens sehr gut, denn nur nachhaltig bewirtschaftete Wälder mit einer entsprechenden Verwertung der anfallenden Hölzer können ihre Klimaschutzwirkung voll entfalten. Bloßes Abwarten und Nichtstun wären fatal. Ich bin mir sicher, dass es uns gelingt, unsere Wälder gut durch den Klimawandel hindurchzubekommen, wenn alle gesellschaftlichen Gruppen an einem Strang ziehen.

Wie geht’s dem Forst im Kreis?

Dem Wald im Neckar-Odenwald-Kreis macht wie praktisch allen Wäldern in Mitteleuropa der Klimawandel arg zu schaffen, den wir immer stärker zu spüren bekommen. Ich will keine Ängste schüren, aber das, was wir in den Jahren 2018 und 2019 erlebt haben, könnte uns einen Vorgeschmack darauf liefern, was uns in den kommenden Jahrzehnten beschäftigen wird: Trockenheit sowie übermäßige und lang anhaltende Sommerhitze schwächen unsere Waldbäume und begünstigen viele Schädlinge. Fichten, Tannen, Kiefern, aber auch die als robust geltenden Buchen sterben teils flächig ab.

Welche Baumarten sind im Landkreis besonders betroffen?

Auch im Neckar-Odenwald-Kreis gibt es Probleme. Dort ist die Gesamtsituation aber nicht so extrem. Vor allem im Westteil des Kreises hatten wir eine etwas bessere Niederschlagssituation. Trotzdem hat es viele Privatwaldbesitzer und Kommunen hart getroffen. Besonders betroffen sind wir von starken Trockenschäden an der Buche, die in diesem Spätsommer aufgetreten sind und sich wohl erst im nächsten Jahr in ihrem vollen Umfang zeigen werden.

Viele Waldbesitzer klagen über erhebliche Einnahmeverluste. Wie hilft die Landespolitik dabei?

Waldwirtschaft ist seit Generationen ein Arbeiten in und mit der Natur, was die Sache ein Stück weit unberechenbar macht. Auch die Holzmärkte sind mitunter sehr volatil. Insofern ist es für die Forstbranche keine neue Erfahrung, wenn sich die Ertragssituation der Betriebe ändert. Mit Blick auf die aktuellen Entwicklungen haben wir für den anstehenden Doppelhaushalt 2020/21 einen Bedarf von jährlich 40 Millionen Euro für einen Notfallplan angemeldet. Nach unseren Plänen sollen zum Beispiel geschädigte Waldbesitzer noch im Jahr 2019 rückwirkend in den Genuss einer finanziellen Aufarbeitungshilfe kommen, die ihren Mehraufwand zum Teil ausgleichen soll. Die Wiederbewaldung wird hoch bezuschusst.

Wie ist der aktuelle Stand bei diesen Plänen? Können die Waldbesitzer mit Landesförderungen rechnen?

Auf jeden Fall. Für die Bewältigung der kurzfristigen Schäden und die rasche Wiederbewaldung der entstandenen Freiflächen mit klimastabilen Wäldern werden wir die Waldbesitzer mit unserem Notfallplan unterstützen, der seit September beraten wird und dessen Endabstimmung mit den Verbänden und den betroffenen Ressorts in den letzten Zügen liegt. Um unsere Wälder langfristig fit für den Klimawandel zu machen, werden wir eine "Waldstrategie 2050" aufsetzen. Dabei geht es vor allem um Forschung und Vernetzung, aber auch um Fördermittel für den Waldumbau.

Sie sprachen vorhin die Holzmärkte an: Teilweise purzeln die Preise. Wie konnte es zu dieser Situation kommen?

Es sind vor allem die Nadelstammholzpreise, die am Boden sind. Es gibt ein Riesenangebot an teils qualitätsgemindertem Käferholz, das in ganz Mitteleuropa auf die Märkte drückt. Solche Entwicklungen sind in der Folge von großen Schadereignissen die Regel. Gefälltes Rundholz lässt sich nicht im großen Stil und nur begrenzte Zeit lagern. Um die Märkte nicht zusätzlich zu belasten, haben wir im Staatswald den Einschlag von frischem Nadelstammholz praktisch eingestellt.

Auch der Borkenkäfer macht dem Wald zu schaffen. Was kann man dagegen tun?

Das A und O der Borkenkäferbekämpfung ist die sogenannte "Saubere Waldwirtschaft". Das bedeutet, dem Käfer, der einen Baum befallen hat, die Nahrungsgrundlage zu entziehen. Diese noch grünen Bäume müssen geschlagen und sofort aus dem Wald gefahren werden. Die Kronen, Äste und schwächere Stammteile müssen gehackt werden. Auch die regelmäßige Kontrolle gefährdeter Fichtenwälder auf Käferbefall gehört zur Käferprävention. Auch sind naturnah und standortsangepasste Mischwälder grundsätzlich weniger anfällig für den Borkenkäfer.

Welche Maßnahme ergreifen Sie beim Thema "Waldsterben"?

Das klassische "Waldsterben" aus den 1980er-Jahren haben wir in weiten Teilen hinter uns gelassen: Der Politik ist es gelungen, durch konsequente Luftreinhaltemaßnahmen die ärgsten Schäden abzuwenden. Ich finde, das ist mit einer der größten Erfolge in der Geschichte der Bundesrepublik. Manche bezeichnen das, was sich momentan in unseren Wäldern abspielt, als "Waldsterben 2.0". Ich halte diesen Begriff weder für treffend, noch für zielführend. Wir werden auch künftig einen Wald haben, aber eben einen anderen. Das wird ein gesteuerter Prozess sein, der sich über Jahrzehnte hinweg erstreckt und der viel Arbeit und Geld erfordert. Wir werden uns an den natürlichen Abläufen orientieren und auch mit Baumarten arbeiten, die früher, also vor den Eiszeiten, bei uns beheimatet waren. Auch heimische Baumarten mit Herkünften aus wärmeren Regionen der Welt sind für die Forstexperten von Interesse. Mir gefällt deshalb der Begriff "Waldumbau 2.0" sehr viel besser.

"Witz vom Olli": Die RNZ verlost zehn Freikarten für Auftritt in Mosbach

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Mosbach. (RNZ) Oliver Gimber bringt mit seinem Facebook-Profil und Youtube-Kanal "Witz vom Olli" Millionen Comedyfans in ganz Deutschland zum Lachen. Seit 2016 steht er auch auf der Bühne. Mit seinem aktuellen Programm "Voll auf die 12" ist er am Samstag, 28. Dezember, um 18 Uhr zum zweiten Mal zu Gast in der Alten Mälzerei. Die RNZ verlost fünfmal zwei Freikarten für Ollis Witze-Marathon in Mosbach.

Angefangen hat alles ganz harmlos: Ollis Kumpel Wolfi, der in Neuseeland lebt, bat ihn aus Mangel an guten neuseeländischen Witzeerzählern, über WhatsApp einen Witz zu schicken. Es entstand eine Gruppe, bestehend aus Ollis Jugendfreunden, die der Malermeister ab sofort wöchentlich mit Witzen versorgte. An die Möglichkeit, dass die Witze auch außerhalb der Gruppe geteilt werden könnten, dachte er damals nicht.

Doch Ollis Witze verbreiteten sich wie ein Lauffeuer, die Presse wurde aufmerksam, und aus dem Unternehmer wurde ein Onlinephänomen. Ehe sich Olli versah, stand er im April 2016 bei seinem ersten Liveauftritt vor über 700 Zuschauern auf der Bühne – ausverkauftes Haus.

Über 250.000 Fans bei Facebook und Youtube sehen heute regelmäßig seine Witze, insgesamt sind es weit über 100 Millionen. Auch im Fernsehen ist Olli mittlerweile ein bekanntes Gesicht. Wenn man einen seiner über zweistündigen Auftritte besucht, merkt man, dass Olli die Nähe zu den Fans besonders am Herzen liegt. Schon lange vor Showbeginn ist er vor der Halle zu finden, macht Selfies, schüttelt jedem persönlich die Hand – ein witziger Typ zum Anfassen.

Wer Karten für Ollis Mosbach-Gastspiel gewinnen will, ruft unter (0 13 78 22) 70 23 23 an oder schickt eine SMS an die Nummer 5 20 20 mit RNZ WIN VERLOSUNG (auf Leerzeichen achten) mit dem Kennwort "Olli" sowie Name und Adresse. Die Leitungen sind bis einschließlich Freitag, 13. Dezember, 13 Uhr, geschaltet. (Kosten pro Anruf 0,50 Euro aus dem dt. Festnetz. Anrufe aus dem dt. Mobilfunknetz ggf. stark abweichend. Kosten pro SMS 0,49 Euro. Mit einer Teilnahme erklären Sie sich einverstanden, dass Ihr Name/Wohnort publiziert werden kann. Hinweise zum Datenschutz auf rnz.de/datenschutzhinweise)

Info: Wer bei unserer Verlosungsaktion kein Glück hat, kann in allen Geschäftsstellen der RNZ Karten für "Voll auf die 12" erwerben.


Elztal: Wasser und Abwasser werden günstiger

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Von Stephanie Kern

Elztal. Zahlen prägten die Sitzung des Gemeinderats Elztal am Montagabend: Sowohl Investitionen als auch Gebühren und Jahresrechnung standen auf der Tagesordnung der letzten Sitzung des laufenden Jahres.

560.000 Euro lautete die erste Zahl des Abends. So viel kosten die zusätzlichen Hochwasserschutzmaßnahmen, die die Gemeinde noch entlang der Elz vornehmen wird. Drei Maßnahmen umfasst das Paket: Den Einbau eines elektronischen Hochwasseralarmpegels, den Rückbau des alten Streichwehrs an der ehemaligen Mühle an der Elz und zusätzliche Hochwasserschutzmaßnahmen in Dallau selbst.

Im Vorfeld ist hier schon einiges getan worden, diese Maßnahmen müssen aber laut Ingenieur Günter Hartmann vom Ingenieurbüro "Wald und Corbe" noch vorgenommen werden, um alle Auflagen des Landes zu erfüllen. Das setzt die Maßnahmen nicht nur um, sondern trägt die Kosten auch zu 70 Prozent. Das bedeutet, dass die Gemeinde rund 168.000 Euro zu stemmen hat.

Ob die ursprüngliche Maßnahmen abgeschlossen sind, wollte Gemeinderätin Gabi Metzger wissen. "Ja", sagte Hartmann und erklärte nochmal, dass die Ausgrabungen an der Elz dem Wasser im Hochwasserfall mehr Raum geben. Im Ortskern Dallau sei dafür allerdings kein Platz, deshalb brauche man noch weitere Mauern und Dammbalken. "Da wir einen einheitlichen Schutz schaffen wollen, müssen wir nacharbeiten", erklärte Hartmann. Gemeinderat Ulrich Frey äußerte Bedenken gegenüber der weiteren Maßnahmen: "Ich befürchte, dass wir schneller Hochwasser bekommen, weil ein Trichter entsteht. Die Berechnungen sind das eine, aber wenn man vor Ort lebt und das Wasser sieht, ist das etwas anderes."

Durch die von Frey als "Trichter" bezeichnete Verengung sei allerdings die Fließgeschwindigkeit höher und der Pegel könne schneller wieder sinken, entgegnete der Ingenieur. Den vorgeschlagenen Maßnahmen stimmten die Räte dann mehrheitlich zu.

Erfreulich waren dann die Zahlen, die Rechnungsamtleiter Klaus Humm zu vermelden hatte. Das Jahresergebnis für 2018 fiel nämlich positiv aus. Die Erträge überstiegen die Aufwendungen um 1,577 Millionen Euro, weshalb in der Ergebnisrechnung nun ein schönes Plus steht. Das Geld wird als Rücklage verwendet. In der Finanzrechnung (in der die tatsächlichen Geldflüsse abgebildet werden) habe man auch ein "sehr gutes Ergebnis" (Humm) erzielt.

Dem Zahlungsmittelüberschuss von 2,6 Millionen Euro und den Einzahlungen für Investitionen von rund zwei Millionen Euro stehen Investitionen in Höhe von vier Millionen Euro gegenüber. Somit bleibt ein Überschuss von rund 600.000 Euro. "Somit haben wir ein Polster für eventuell kommende schlechtere Jahre", sagte Humm.

Erfreulich waren auch die 2018er-Zahlen des Eigenbetriebs Wasserversorgung, wenngleich das Ergebnis nicht ganz einfach zu lesen ist. Man habe darin zwar einen Überschuss erwirtschaftet, der sei aber vor allem auf die Beteiligung an der Odenwald-Netzgesellschaft zurückzuführen. Bei der Wasserversorgung alleine habe man einen Verlust von 29.655 Euro eingefahren, der nun ausgeglichen werden muss. Der Schuldenstand des Eigenbetriebs Wasserversorgung bleibt bei 2,25 Millionen Euro.

Für die Gemeinde ergibt sich aber trotzdem eine Änderung: Das Darlehen über diese Summe, das die Gemeinde dem Eigenbetrieb gewährt hat, wird um fünf Jahre verlängert. Aber die Zinsen ändern sich dramatisch. Statt wie bisher 2,1 Prozent, kann die Gemeinde auf das Darlehen nur noch 0,4 Prozent Zins ansetzen.

Das bedeutet zum einen weniger Einnahmen für die Gemeinde, aber auch weniger Ausgaben für den Eigenbetrieb. Und weniger Ausgaben für den Eigenbetrieb bedeuten Positives für die Bürger: Die werden die Ersparnis von 38.250 Euro im eigenen Geldbeutel spüren. Dadurch können nämlich die Gebühren für Wasser und Abwasser gesenkt werden.

"Das ist, denke ich, sehr erfreulich", sagte Bürgermeister Marco Eckl. Ab dem 1. Januar werden 2,10 Euro pro Kubikmeter Wasser (bisher: 2,20 Euro) fällig, die Schmutzwassergebühr wird um 30 Cent auf 3,10 Euro pro Kubikmeter gesenkt, die Niederschlagswassergebühr bleibt bei 0,45 Euro pro Quadratmeter. "Wenn man Gebühren senken kann, ist das immer gut", meinte Marco Eckl – und das sahen auch die Gemeinderäte so.

Elztal-Muckental: Landtag befasst sich mit dem Ausbau der L615

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Von Alexander Rechner

Elztal-Muckental. Seit Jahren ist die enge Landesstraße L615 von Muckental nach Dallau den Bürgern und Autofahrern ein Dorn im Auge. Sie bemängeln den Zustand auf der Straße und drängen deshalb auf Verbesserungen. Zumal es auf der Landesstraße, insbesondere in deren Kurven, immer wieder zu gefährlichen Momenten und Unfällen kommt.

Um sich in Stuttgart nun Gehör zu verschaffen, hat Brigitte Uhl, Ehefrau des ehemaligen und langjährigen Muckentaler Ortsvorstehers Siegfried Uhl, eine Petition beim Landtag von Baden-Württemberg eingereicht. Weshalb der Petitionsausschuss des Landtags jüngst zu einem Vor-Ort-Termin anreiste, um sich selbst ein Bild von der Situation zu machen. Mit Vertretern der zuständigen Behörden tauschten sich Mitglieder des Gremiums unter Leitung des Landtagsabgeordneten und Berichterstatters Georg Nelius über die Zustände entlang der Strecke aus.

"Wir treffen heute keine Entscheidung, sondern unterbreiten dem Petitionsausschuss lediglich einen Abstimmungsvorschlag", erläuterte Georg Nelius. Diesen werde er wohl in der Sitzung im Januar vortragen. Denn Anfang des kommenden Jahres soll das Gremium eine Entscheidung über die Petition fällen.

Warum sich Brigitte Uhl an den Aussschuss gewandt hat, legte in ihrem Auftrag ihr Mann Siegfried Uhl dar. Dabei hob er auf die Sicherheit der Verkehrsteilnehmer, die auf dieser Straße unterwegs sind, sowie auf die "Abwehr von realen Gefahren für das Trinkwasser der Gemeinde Elztal" ab. Die Landesstraße sei erheblich sanierungsbedürftig und in diesem Zustand äußerst gefährlich.

"Das Zusammentreffen eines schlechten Ausbauzustandes der Straße, die durch ein Wasserschutzgebiet führt und hier nur 150 Meter vom Tiefbrunnen entfernt ist, führt zu einer gefährlichen, im Schadensfall nicht reparablen Gefährdung", betonte der langjährige Muckentaler Ortsvorsteher.

Bekräftigt wurde diese Ansicht von Elztals Bürgermeister Marco Eckl, der ausführte, dass dies die einzige Wasserversorgung der Gemeinde sei und an den engen Stellen hin und wieder Schulbusse zurücksetzen müssten, damit die Großfahrzeuge überhaupt aneinander vorbeikämen. Daher appellierte das Gemeindeoberhaupt, den Zustand entlang der Strecke zu verbessern.

Georg Nelius konzentrierte die Erörterung mit den Behördenvertretern vor allem auf die Sicherheitsbelange der Verkehrsteilnehmer, die auf dieser Strecke unterwegs sind, sowie auf die Fragestellung, wie gefährlich die L615 für das Trinkwasser der Gemeinde ist.

Eine Antwort darauf soll nun eine Gefährdungsanalyse bringen. Dafür plädierte Georg Nelius, dies möchte er in der Petitionsausschusssitzung vorschlagen. Vorausgegangen war eine Diskussion um diese Fragestellung, in der Bernhard Kugler vom Landratsamt des Neckar-Odenwald-Kreises ausführte, dass ein Unfall mit Fahrzeugen, die wassergefährdende Stoffe führen, eine Gefahr für die Wasserversorgung berge. Es wäre aus seiner Sicht dann eine "schwierige Situation".

Diesen Vorschlag bezeichnete Bürgermeister Eckl als "vernünftig". Darin war er sich mit Georg Nelius einig: "Ich bin der Meinung, dass eine Gefährdungsabschätzung auf jeden Fall erfolgen muss." Die Analyse soll dann aufzeigen, wie hoch die Gefahr für das Trinkwasser durch die Landesstraße tatsächlich ist.

Eine gute Botschaft hatte der Vertreter des Stuttgarter Verkehrsministeriums, Stephan Hellinger, auch im Gepäck. Das Stuttgarter Ministerium hat die Straße in die Kategorie "Dauerhafter Verzicht auf Ausbau" eingestuft, bislang sei sie in der "rosa Kategorie". Nun aber werde es weitere Befahrungen von Landesstraßen geben – auch die Strecke zwischen Muckental und Dallau werde in diesem Zuge nun betrachtet. "Wir gehen davon aus, dass sie in die rote Kategorie rutschen wird." Und in diesem Fall wäre rot für die Autofahrer und Gemeinde ein Fortschritt auf dem Weg zur Verbesserung des Zustandes.

Zumal ein Vertreter der Polizei ausführte, dass die Strecke wieder ein Unfallschwerpunkt sei. Das Gros der Unfälle habe sich im Kurvenbereich und bei Nässe ereignet. Und in der Regel seien es Ortskundige gewesen. Da dort zu schnell gefahren werde, habe man im Kurvenbereich bereits eine Höchstgeschwindigkeit von 30 Stundenkilometern angeordnet, unterstrich Harald Steinbach vom Fachdienst Straßen des Landratsamtes. "Aber allein mit Schildern bekommen wir das Problem nicht in den Griff." Man werde die Griffigkeit der Straße auch nochmals messen.

Anders als bei einer Ampelanlage, geht es in Sachen Verbesserung der Landesstraße L615 nicht bei Grün, sondern vielmehr bei Rot einen Schritt auf dem Weg weiter. Dazu muss nun aber erst mal die Ampel umspringen ...

Waldbrunn-Waldkatzenbach: SEK half bei Zwangsräumung - Schusswaffen gefunden

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Waldbrunn-Waldkatzenbach. (pol/lu) Wie erst jetzt bekannt wurde, kam es bereits am Donnerstag vergangener Woche im Waldbrunner Ortsteil Waldkatzenbach zu einem SEK-Einsatz. Das bestätigte das Polizeipräsidium Heilbronn am heutigen Donnerstag auf Nachfrage der RNZ.

Nach Auskunft der Polizei hatte ein Gerichtsvollzieher des Mosbacher Amtsgerichts um Amtshilfe gebeten, um die Zwangsräumung einer Wohnung in der Rathausstraße durchzusetzen. Da der Bewohner im Vorfeld dem Gerichtsvollzieher gegenüber geäußert hatte, die Wohnung nicht freiwillig verlassen zu wollen, nahmen auch Beamte des Polizeipostens Limbach Kontakt zu dem 60-Jährigen auf. In diesem Gespräch habe der Mann sogar angekündigt, gegenüber dem Gerichtsvollzieher gewalttätig zu werden.

Aus diesem Grund und weil der Mann angab, im Besitz von Schusswaffen zu sein, wurde die Maßnahme dann durch die Polizei unterstützt, und ein Spezialeinsatzkommando rückte an. Angesichts der Übermacht der Staatsgewalt ließ sich der 60-Jährige widerstandslos von den Beamten in Gewahrsam nehmen. Verletzt wurde dabei niemand.

Bei der anschließenden Durchsuchung der Wohnung wurden nach Auskunft der Polizei fünf Schusswaffen, Munition und Messer aufgefunden und von Beamten des Polizeipostens Limbach sichergestellt. Nun wird geprüft, ob waffenrechtliche Verstöße vorliegen.

Der Gerichtsvollzieher nahm anschließend die Zwangsräumung der Wohnung vor. Der 60-Jährige wurde auf Veranlassung der Gemeinde in einer anderen Wohnung untergebracht.

Haushalt Binau: Balanceakt zwischen Wunsch und Wirklichkeit

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Von Ursula Brinkmann

Binau. Es war eine vorweggenommene Klausursitzung oder Haushaltsberatung, die der Binauer Gemeinderat mit Bürgermeister René Friedrich und Kämmerer Bernd Schindler da öffentlich im Sitzungssaal des Rathauses abhielt. Denn Tagesordnungspunkt zehn sollte eine "erste Vorberatung des Haushaltsplanes für das Jahr 2020" werden. Von Seiten der Verwaltung lag den zehn Gemeinderäten eine lange Liste von Maßnahmenvorhaben für das Jahr 2020 vor, die sich im Finanzhaushalt abspielen würden – so man könnte. Sie reichen von der Baureifmachung des Großkopfareals über die Erneuerung der Straßenbeleuchtung bis zur Sanierung/Neubau des Kindergartens.

"Wenn wir alles realisieren würden, was geplant ist, würde der Fehlbetrag im Finanzhaushalt auf über zwei Millionen Euro steigen", erklärte Bürgermeister Friedrich und ging mit dem Gremium daran, Prioritäten zu erörtern. Um frei zu investieren, fehle der finanzschwachen Gemeinde leider das Geld, da man am Tropf der Landeszuweisungen hänge.

2020 rechnet Kämmerer Schindler mit rund 44.000 Euro weniger Schlüsselzuweisungen durch das Land. "Auf der anderen Seite müssen wir durch die Anhebung der Kreisumlage 125.000 Euro mehr an den Kreis abführen." Der Fehlbetrag im Finanzhaushalt beläuft sich somit auf rund 170.000 Euro. Und so wurde mit dem Gemeinderat hin und her überlegt, was man von der Liste verschieben könnte.

Eine Möglichkeit sieht man darin, Vorhaben, die 2019 geplant, aber nicht umgesetzt worden waren, ins kommende Jahr zu übertragen, wodurch der Haushalt nicht neu belastet würde.

Nicht verschieben lässt sich jedoch der Anbau des evangelischen Kindergartens für die notwendige dritte Gruppe, da er bereits beschlossene Sache ist. Hier wurden verschiedene Vorgehensweisen diskutiert. Wollte man Gelder aus dem Ausgleichsstock für einen Neubau beantragen (bis Februar 2020), entstünde Zeitdruck. So kommt diese Variante eher nicht zum Zuge, obwohl mit hohen Zuschüssen zu rechnen wäre. Stattdessen wurde umso intensiver über eine Interimslösung nachgedacht, bei der die Bestandsgebäude saniert und erweitert würden. Teil dieser Lösung wäre eine Containeranlage, für die die Verwaltung schon erste Mietangebote vorlegte.

Die Elektroinstallation im Gemeindezentrum, in dem sich auch Feuerwehrgerätehaus und Rathaus befinden, hat den Gemeinderat bereits mehrfach beschäftigt. Die vor über einem Jahr auf 60.000 Euro geschätzte Nachtragssumme war vom Gremium schon genehmigt worden. Nun wird es noch einmal rund 10.000 Euro teurer, was ein erneutes Votum erforderte. Die Räte stimmten einstimmig zu. Die von der Feuerwehr gewünschte hellere Ausleuchtung des Vorplatzes (um dort üben zu können) allerdings wurde abgelehnt. In der ehemaligen Feuerwehrhalle soll der (aktuell heimatlose) Bauhof seinen Platz bekommen. Im Haushaltsplan 2019 sind dafür insgesamt 25.000 Euro eingestellt. Hier bleiben die Elektroarbeiten im Rahmen der Vorausberechnung (14.000 Euro), sodass mit den Kosten der übrigen Gewerke in Höhe von 7000 Euro die veranschlagten Summen nicht überschritten werden. Der Beschluss dazu wurde einstimmig gefasst.

So locker und offen in der Sitzung über wünschenswerte und notwendige Investitionen gesprochen wurde, so salopp näherte sie sich ihrem Ende, das für Verwaltung und Bürgermeister bedeutet, "mit den Empfehlungen und den Zahlen zu jonglieren". Nun heißt es für René Friedrich und Bernd Schindler, die erbetenen "Hilfestellungen" der Gemeinderätinnen und -räte in Haushaltspläne zu verwandeln.

Obrigheim: Über Geschmack lässt sich streiten

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Von Nadine Slaby

Obrigheim. Essen, das fast unberührt in den Müll wandert. Kinder, die hungrig vom Tisch aufstehen. Und Essen, das nicht schmeckt. Die Kritikpunkte sind vielfältig, wenn es um das Mensaessen in der Obrigheimer Gemeinschaftsschule geht. Gemeinderäte brachten diese Kritik immer wieder in den Sitzungen vor. In der vergangenen Sitzung stand das Thema nun auf der Tagesordnung und sorgte für heftige Diskussionen.

Seit eineinhalb Jahren beliefert die Firma "Meyer Menue" die Obrigheimer Gemeinschaftsschule mit einem – laut eigener Auskunft – gesunden, ausgewogenen Mittagessen. Manuela Uncu von der Firma Meyer Menue stellte die Firma und ihre Philosophie in der Sitzung kurz vor. Man orientiere sich an den Richtlinien der Deutschen Gesellschaft für Ernährung, die beispielsweise eine salz- und zuckerarme Zubereitung sowie wenig Frittiertes empfiehlt. Das gesunde Essen sei einst das ausschlaggebende Kriterium für den Zuschlag an diesen Caterer gewesen, erklärte Bürgermeister Achim Walter.

"Dass die Bestellzahlen erst einmal runtergehen, war klar", meinte Manuela Uncu. "Mit Pommes und Burger können wir nicht konkurrieren." Achim Walter erinnerte daran, dass auch andere Punkte für die gesunkenen Zahlen mit verantwortlich seien. Zum Beispiel, dass die Realschulschüler die Mensa nicht mehr nutzen. Die Kernzeit-Betreuerinnen trugen im Rahmen der Sitzung ihre Sicht der Dinge vor. "Die Kinder interessiert nicht, was für Richtlinien es gibt. Wenn es nicht schmeckt, wird es nicht gegessen", meinten sie schlicht. Zahlreiche Kinder würden das angebotene Essen stehen lassen und lieber hungrig bleiben. "Von 27 Kindern essen fünf und von diesen Portionen wird die Hälfte weggeschmissen." Eine der Betreuerinnen meinte: "Ich probiere das Essen selbst, aber es hat null Geschmack und ist einfach nicht genießbar." Die Betreuerinnen wünschten sich von den Gemeinderäten einen Anbieterwechsel.

"Für mich ist neu, dass hier so eine große Unzufriedenheit herrscht", zeigte sich Manuela Uncu überrascht. Die Firma biete bei Problemen immer einen "runden Tisch" an. Bisher sei dieses Angebot aber nicht wahrgenommen worden. "Von Elternseite sind bisher keine Beschwerden gekommen", meinte Rektorin Andrea Stojan. Sie schätze das Problem nicht als so gravierend wie von den Betreuerinnen geschildert ein. Allerdings war dem Gemeinderat auch klar, dass wohl kaum ein Grundschüler zu Hause erzählen würde: "Mama, ich hab das Essen weggeschmissen."

Die Gemeinderäte diskutierten recht emotional über die Frage, wie ein gesundes, gleichzeitig aber schmackhaftes Mensaessen aussehen könnte. "Es ist ja gut, wenn gesundes Essen angeboten wird", meinte Jürgen Streib (CDU/BL) und fügte hinzu: "Aber wenn die Kinder dann gar nichts mehr essen, ist das noch schlechter." Eine Ansicht, die auch die anderen Räte teilten. Wie die Essenspläne erstellt würden, wollte das Gremium dann wissen, ob man Änderungen vornehmen könnte und weshalb Essen so lange vorher bestellt werden müsse. Die Essenspläne werden von der Firma erstellt und sind für alle Schulen gleich, erläuterte Uncu. Änderungen ließen sich nicht vornehmen, da die beiden Essenslinien für zahlreiche Schulen produziert werden und man hier kaum eingreifen könne. Vielfältigere Angebote gebe es nur bei den Essenslinien für Erwachsene, aber diese seien nicht kindgerecht. Luise Wörner (FW) las einen im Internet stehenden Essensplan vor, da Uncu keine aktuellen Pläne dabei hatte. "Das hört sich alles gut an, aber es schmeckt nicht", meinte eine der Betreuerinnen daraufhin recht laut, als das Gremium die Auswahl als "durchaus positiv" bewertete.

Das Gremium beschloss, sich selbst ein Bild von der Situation zu machen und an verschiedenen Tagen in der Mensa essen zu gehen. In einer der kommenden Sitzungen soll das Thema dann erneut diskutiert werden.

Mosbach: Gemeinderat beschließt Haushalt für das Jahr 2020

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Von Heiko Schattauer

Mosbach. Es gibt keinen Grund für Euphorie, aber ein wenig entspannter dürfen die Verantwortlichen in der Verwaltung und im Mosbacher Gemeinderat beim Blick auf den Haushalt 2020 inzwischen schon sein. Von einem engen Korsett und wenig Handlungsspielraum war noch bei der Haushaltseinbringung im Oktober die Rede, knapp 670.000 Euro Minus wies der Plan fürs kommende Jahr da aus. Mittlerweile hat sich das Blatt zumindest insoweit gewendet, dass unter dem Strich des Jahres 2020 ein Positivergebnis von annähernd 580.000 Euro aus. "Damit sind wir relativ save", befand Oberbürgermeister Michael Jann in der letzten Gemeinderatssitzung des Jahres in der Mälzerei.

Dass sich im aktualisierten Haushalt auf der Ertragsseite ein Anstieg um rund 1,6 Mio. Euro findet, ist u.a. einer reduzierten Kreditaufnahme und gestiegenen Steuereinnahmen und höheren Schlüsselzuweisungen zu verdanken. Der sogenannte Zahlungsmittelüberschuss beläuft sich dadurch auf 2,3 statt 1,0 Mio. Euro.

Der Gemeinderat stimmte dem aktualisierten und somit freundlichere Haushaltsplan (samt Haushaltssatzung der Stiftung Hospitalfonds) einstimmig zu. Nicht ohne das Zahlen- und Maßnahmenwerk für 2020 zuvor zu analysieren und auch zu kommentieren.

> CDU: "Sehr nachdenklich", so CDU-Fraktionssprecher Boris Gassert, sei man nach Einbringung des Haushalts im Oktober gewesen. Inzwischen überwiege aber der Stolz darauf, in wirtschaftlich schwierigen Zeiten einen solchen Haushalt verabschieden zu können. Die enthaltenen Investitionen seien allesamt "sinnvoll und nachhaltig", so Gassert weiter. Auch wenn man sich etwa in der Waldstadt einen Neubau statt einer Hallensanierung gewünscht hätte. In Bezug auf das "emotionale Thema" Friedhöfe fordert die CDU ein Gesamtkonzept für alle Anlagen im Stadtgebiet. Auch wenn die Kliniken ein Risiko für den Kreis- und auch den Mosbacher Haushalt seien, werde man "mit allen Mitteln" für ihren Erhalt kämpfen. Gekämpft habe man auch für die DHBW, für die eine gute Lösung erreicht worden sei, so Boris Gassert.

> SPD: DHBW und Kliniken rückte auch Georg Nelius für die SPD-Fraktion in den Mittelpunkt. Die erzielte Einigung für die Hochschule bewertet er allerdings "skeptisch", schließlich sei die Konkurrenzklausel "kastriert" worden. Die Belastung durch die Kliniken sei inzwischen grenzwertig, befand Nelius: "Hoffentlich greift der Maßnahmenplan". Mit Blick auf den Haushalt sieht man nach wie vor wenig Handlungsfreiheit, die 9,6 Mio. Euro an Investitionen seien aber "ein gutes Signal". Nachholbedarf gebe es in Sachen Wohnraum und Breitbandausbau, nur den Hungerberg als mögliches Erweiterungsareal zu betrachten, reiche nicht. Vielmehr sollte die Stadt einen Wohnraumgipfel initiieren, die Bauabteilung verstärken. Bei aller Kritik sei festzuhalten, dass man gemeinsam in den letzten Jahren die Stadt vorangebracht habe.

> Freie Wähler: Von "Herausforderungen und Zwängen" sprach derweil Werner Heininger von den Freien Wählern in seiner Haushaltsbetrachtung. Es gehe primär um die Erfüllung von Pflichtaufgaben, viel Wichtiges und Notwendiges werde angegangen, das Investitionsvolumen sei sehr hoch. Vor allem der finanzielle Einsatz für die Kindergärten und Schulen sei für die Freien Wähler bedeutend, auch wenn er Belastungen für den Haushalt bringe und der Bildungsstandort Mosbach ein neues Konzept brauche. Bei der Verkehrsinfrastruktur sieht Heininger ob vieler Maßnahmen und noch kommender Baustellen allmählich "ein Fass ohne Boden". Insgesamt sieht man "schwierige Zeiten kommen", die Weichen aber auch richtig gestellt.

> Bündnis 90/Die Grünen: Rekordverdächtiges lieferte Timo Riedinger für sie Fraktion von Bündnis 90/Die Grünen. Keine 30 Sekunden benötigte er für seine "Haushaltsrede", indem er schlicht auf die Ausführungen auf der Grünen Homepage verwies. Es seien die klassischen Pflichtaufgaben, die den städtischen Haushalt dominieren, heißt es dort, "zum Glück bleibt aber noch Raum für freiwillige Leistungen wie Kultur, Vereinsförderung, Erwachsenenbildung. Viele Investitionen müssen "dringend getätigt" werden, "damit unsere städtische Infrastruktur nicht zerfällt". Ähnlich bewertet man es bei Schulen und Kindergärten, wo Geld für Sanierungen gut angelegt sei. Bei der Bürgerbeteiligung wünscht man sich neue Formate, Pläne und Konzepte will man gemeinsam mit den Bürgern entwickeln, sich für ein ökologisches Mosbach einsetzen.

Weitere Berichterstattung aus dem Gemeinderat folgt.

Mosbach: Polizei liegt auf der Lauer und schnappt Serien-Einbrecher

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Mosbach. (pol/mün) Danke intensiver Ermittlungen erwischte die Mosbacher Polizei in der Nacht zum 3. Dezember einen mutmaßlichen Serien-Einbrecher auf frischer Tat. Der Mann soll 23 Einbrüche gestanden haben, teilen Polizei und Staatsanwaltschaft mit. Er sitzt jetzt in Untersuchungshaft.

Zwischen Ende September und Anfang Dezember soll der Mann in unregelmäßigen Abständen nachts in der Mosbacher Innenstadt und im Bereich des Industriegebiets Alte Neckarelzer Straße/Industriestraße in Geschäfte, Gaststätten und Fahrzeugen zugeschlagen haben.

In mehr als der Hälfte der Fälle musste der Täter aber ohne Beute wieder abziehen. In zehn Fällen ließ der Einbrecher Wertsachen mitgehen. Es entstand ein Diebstahlschaden in Höhe von rund 4.800 Euro und Einbruchschaden in Höhe von etwa 16.500 Euro entstand.

Die Ermittler erkannten nach eigenen Angaben schnell Zusammenhänge und intensivierten ihre Überwachungsmaßnahmen, heißt es in der Mitteilung.

In der Nacht vom 2. auf 3. Dezember schlugen die Ermittler dann zu. Bei der Überwachung einer Gaststätte in der Industriestraße, die bereits drei Mal Ziel eines Einbrechers war, konnte der 23-Jährige kurz vor 4 Uhr morgens auf frischer Tat festgenommen werden.

Wie in den vorangegangenen Fällen, hatte der Täter zunächst eine Scheibe eingeschlagen, um sich dann wieder für eine Weile zu verstecken. Einige Zeit später kam der 23-Jährige zurück und betrat das Lokal.

Zwischenzeitlich waren ausreichend Kräfte des Mosbacher Polizeireviers, des Polizeireviers Buchen, der Polizeihundeführerstaffel und des Kriminaldauerdienstes vor Ort. Sie nahmen den Einbrecher in dem Lokal fest - er leistete keinen Widerstand, so die Polizei.

Wie die Behörden erst jetzt mitteilen, wurde der Tatverdächtige am Donnerstag, 5. Dezember, einem Haftrichter beim Amtsgericht Mosbach vorgeführt. Dieser setzte den Haftbefehl in Vollzug, woraufhin der 23-Jährige in eine Justizvollzugsanstalt eingeliefert wurde.


Bülent Ceylan in Mosbach: Scharfer Humor trifft Heavy Metal

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Von Dorothea Damm

Mosbach. Begleitet von Dudelsackklängen und unter dem Jubel seiner Fans betritt er die Bühne der ausverkauften Alten Mälzerei. Das war nicht immer so. Bülent Ceylan nimmt sich nach 21 Jahren Zeit, auf die Anfänge seiner Karriere zurückzublicken. "Heute kann ich sagen, dass ich im Bereich Comedy alles erreicht habe, was man erreichen kann", meint der Mannheimer. "Bülent Ceylan Intensiv" heißt seine aktuelle Bühnenshow. Diesmal spielt der Comedian bewusst in kleineren Hallen.

Über 900 Leute bejubelten den Mannheimer in Mosbach. Es war voll – und trotzdem waren alle nah dran. Immer wieder hörte man Zuschauer sagen: "Das ist hier viel besser als in der SAP-Arena." Bülent Ceylan nahm sich nicht nur Zeit, auf das Erreichte zu schauen, sondern gab seinem Publikum an diesem Abend auch viel zurück. Mit viel Humor, spitzen Pointen, glasklaren Positionen und viel Spritzigkeit nahm er alle mit auf die Reise. Mit dabei waren die Figuren, die ihn in all den Jahren begleitet haben und die vor allem deshalb über eine so lange Zeit funktionieren, weil sie auf so herrlich glaubwürdige Art überzeichnen, dass einem vor Lachen die Tränen kommen.

Da ist zum Beispiel der Harald, der einen IQ von acht hat, wenn Kartoffelsalat schon zwölf hat. Oder Günther, bei dem Ceylan einfach seine Haare vor das Gesicht kämmt und als wortkarger Hippie den Saal zum Beben bringt. Oder natürlich der Mompfreed mit der Pumpenwasserzang. Bülent Ceylan, dessen inzwischen verstorbener Vater Türke gewesen ist und dessen Mutter eine deutsche Katholikin ist, verstand es dabei wie immer gekonnt, mit Gegensätzen zu spielen. "Ich darf viel mehr sagen als alle anderen. Als ,Kanacke’ kann ich in Schulen gehen und allen sagen wie wichtig Integration ist. Nur in der Türkei Urlaub machen, das kann ich nicht mehr", sagt der Entertainer, der mit der Politik im Heimatland seines Vaters nicht einverstanden ist.

Seine Figur "Hasan" – mit Goldkettchen behängt, Kamm in der Hose und bekannt dafür, Paranüsse mit den Pobacken knacken zu können – ist eine von Ceylans Paraderollen. Gemeinsam mit Hasan rappten die Mosbacher: "Ich hab korrekte Hallebadkapp. Ich hab Muskelshirt, habt ihr schon gehört." Dabei merkte man Ceylan an, wie viel Spaß er selbst dabei hat, in die verschiedenen Rollen zu schlüpfen.

"Das Gute am Dialekt ist, dass man da gleich merkt, wenn einer bleeed ist", so der Kurpfälzer, der das Moschbacher Publikum lobte. Aber das ließen sich die Mosbacher nicht gefallen. "Mosbach heißt das. Nicht Moschbach." Ceylan fragte zurück: "Hey…, wollt ihr mich hier integrieren oder was?" Es sind Momente wie diese, weshalb er nun in den kleineren Hallen spielt. Dabei ist er nicht der Comedian aus dem Fernsehen, sondern einer, der schon zehn Jahre auf kleinen Bühnen gespielt hat, bevor er seinen ersten Newcomer-Preis bekommen hat. Er ist der, der im Radio angefangen hat, der etwas Besonderes war, weil er mit türkischem Vater so herrlich Helmut Kohl nachmachen konnte. Heute ist er auch der Familienvater, der nach der Tournee zu Hause von den Kindern belagert wird und dann Zettel findet auf denen steht, dass er vergessen hat, den Müll rauszubringen.

"Wie Jesus hat er sich gefühlt in der großen Arena, bis Gott ihn habe ausrutschen lassen." Ceylans Botschaft ist klar: "Gradraus schwätzen und nicht vergessen, wo man herkommt." Daher jetzt das Intensiv-Programm. Aber der Unermüdliche arbeitet bereits an der nächsten Bühnenshow, "Luschtobjekt". Daraus zeigte er bereits neue Figuren wie den Donnergott Thor, bei dem alles "der Hammer" ist.

Ceylan hat Lust auf neue Projekte. Bei der Fernsehsendung "The Masked Singer" versteckte sich der Comedian im Engelskostüm und sang Heavy Metal. In Mosbach sang er auch, und das kam an. Von Ramsteins "Engel" über "Sweet Dreams" bis zur Metal-Version von "Atemlos". Dabei kann Ceylan sich auf seine Talente verlassen. Dass er auch den feinen Humor nicht vergisst, zeigt die Rolle der Biogräfin Soja von Weizenkeim und Brennnessel. Sie ist die letzte Sprosse derer von Tofu und kann eine ganze Erzählung fast nur mit Dingen bestreiten, die man im Reformhaus kaufen kann. "Die Nummer läuft schon seit 20 Jahren", freute sich Ceylan über den lachenden Saal. Die Moschbacher konnten Bülent Ceylan "intensiv" erleben und das hat sich rentiert. Weil so viel Neues im Programm war und der singende Ceylan so viel Freude macht, sind alle schon gespannt, was in den nächsten 21 Jahren noch kommt.

Info: Bülent Ceylan kommt am 16. Mai 2021 wieder nach Mosbach. Karten gibt es in der Geschäftsstelle der RNZ.

Mosbacher Gemeinderat: Wald und Wasser kosten mehr

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Von Brunhild Wössner

Mosbach. Der Wald bereitet Kummer, auch der Stadt Mosbach und dem Gemeinderat. Für ihn war es zuletzt zu warm, zu trocken. Geschädigt sind nahezu alle Baumarten, besonders die Fichten. Doch neuerdings zeigen auch Baumarten Schwäche, die bisher weniger vom Klimawandel betroffen waren – etwa die heimische Buche. Demnach, so Oberbürgermeister Michael Jann im Gemeinderat zum forstlichen Betriebs- und Finanzplan für das Forstwirtschaftsjahr 2020, "müssen wir den Wald als Funktionseinheit am Leben erhalten und somit einige Investitionen tätigen". Neue Kulturen anzulegen, die das veränderte Klima besser vertragen und es Schädlingen wie dem Borkenkäfer schwerer machen, sei da eine Option. Das werde erst mal Kosten verursachen, sei aber "gut investiertes Geld", so Jann weiter. Gleiches gelte für die Waldkalkungen, die nach Abzug der genehmigten Fördergelder die Stadt rund 55.000 Euro gekostet haben.

Im aktuellen Forstwirtschaftsjahr wurden bisher 10.000 Festmeter Holz eingeschlagen. Davon ist rund ein Viertel sogenanntes "Käferholz" – also Holz, das durch Borkenkäferbefall nicht mehr für den "normalen" Verkauf in Frage kommt. Das im Herbst eingeschlagene Schadholz aus Buchenbeständen ist dabei noch nicht mitgerechnet. Aktuell liegen die Erträge aus Holzverkäufen bei rund 550.000 Euro; enthalten sind darin auch Erlöse vom Holzeinschlag in 2018. Je nach weiterem Einschlagsverlauf wird für das Forstwirtschaftsjahr 2019 ein Erlös von 600.000 bis 620.000 Euro prognostiziert. Durch die Waldschäden besteht am Holzmarkt außerdem ein Überangebot, dadurch kommt es zum Preisverfall bei einigen Holzarten. Dadurch ergeben sich im aktuellen Forstwirtschaftsjahr Mindereinnahmen von ca. 100.000 bis 120.000 Euro.

Schadhafte Wälder erfordern zudem eine personalintensive Bewirtschaftung, denn das Käferholz muss schnellstmöglich aus dem Wald gebracht werden. Deshalb konnten die Waldarbeiter nicht wie sonst üblich im Sommer für 1000 bis 1500 Stunden im Bauhof eingesetzt werden. Somit erwächst dem Forstbetrieb eine Steigerung von rund 50.000 Euro an Personalkosten. Lohrbachs Ortsvorsteher Norbert Schneider (SPD) bedauerte das Fehlen der Waldarbeiter im Sommer im Bauhof. Gleichwohl bedankte er sich im Namen der Gemeinderatsfraktionen bei allen Mitarbeitern im Forstbetrieb und zeigte sich guten Mutes, dass man auch diese angespannte Situation meistern werde.

Im zu Ende gehenden Forstwirtschaftsjahr 2019 wird angesichts dieser Umstände und Begleiterscheinungen mit einem Negativergebnis von rund 250.000 Euro gerechnet (veranschlagt worden war ein Minus von "nur" rund 180.000 Euro).

Für 2020 hat die Abteilung Liegenschaft und Forsten einen Einschlag von 12.600 Festmetern geplant. Der vorgelegte Betriebsplan geht von Holzerlösen von rund 640.000 Euro sowie sonstigen Erträgen von ca. 70.000 Euro aus. Dem gegenüber stehen rund 830.000 Euro an Aufwendungen. Mit Investitionen, die im Finanzhaushalt vorgesehen sind, ergibt sich am Ende ein Zuschussbedarf von knapp 130.000 Euro. In der Tischvorlage zur Ratssitzung wurde in diesem Zusammenhang darauf verwiesen, dass "Erlöse aus dem Verkauf von Ökopunkten, die aus der Stilllegung von Waldflächen resultieren, zur Reduzierung des Defizits beitragen können". Wann hier jedoch Erträge generiert werden können, "sei nicht vorhersehbar".

Was "stillgelegte Waldflächen" sind, wollte Stadtrat Walter Posert (FW) genauer wissen. Besagte Flächen finden sich unter anderem in schwer zu bewirtschaftenden Waldbereichen. Es seien naturnahe Waldflächen, beispielsweise mit Totholz. Diese Waldflächen können für 25 Jahre geschützt werden. Um Ökopunkte zu bekommen, sei ein allerdings ein dauerhafter Schutz notwendig, präzisierte Amtsleiterin Simone Bansbach-Edelmann.

Steigende Kosten sind auch beim Abwasser auszumachen. Die Gründe liegen laut Verwaltung in den stetig steigenden Aufwendungen für die Unterhaltung der Entwässerungsanlagen. 2019 wurde für den Unterhalt der Anlagen mit einem Ansatz von 750.000 Euro gerechnet, der für das kommende Jahr auf 950.000 Euro erhöht wurde. Das Neue Kommunale Haushaltsrecht mache in dieser Hinsicht ebenfalls mehr Aufwendungen im Haushalt notwendig. Außerdem bestehe die Verpflichtung zur Kostendeckung im Bereich der Abwasserbeseitigung.

Die Gebühren steigen demzufolge beim Niederschlagswasser um acht Cent auf dann 50 Cent/m2, beim Schmutzwasser um 23 Cent auf 2,25 Euro/m3. Durch die Gebührenerhöhung wird mit Mehrerträgen von rund 480.000 Euro gerechnet.

Timo Riedinger (Grüne) fragte nach den fehlenden Ergebnissen der Abwassergebührenkalkulation von 2016 und 17. Worauf Simone Bansbach-Edelmann auf die Anfang Oktober beschlossene Eröffnungsbilanz verwies, weswegen auch erst jetzt mit der Verarbeitung der doppischen Zahlen begonnen werden könne. OB Jann präzisierte weiter, dass nach den Vorschriften des kommunalen Abgabengesetzes Unter- wie Überdeckungen bei den Abwassergebühren im Laufe einer Frist von fünf Jahren in Richtung Zahlende auszugleichen sind.

Der Gemeinderat votierte einstimmig für die geänderte Abwassersatzung und auch für den forstlichen Betriebs- und Finanzplan.

Aglasterhausen: Auf die Gegenfahrbahn geraten

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Aglasterhausen. (schat/pol) Zu einem schweren Verkehrsunfall kam es am Sonntagabend auf der B  292 bei Aglasterhausen. Gegen 17 Uhr war unweit der Abfahrt Richtung Daudenzell eine Autofahrerin mit ihrem Wagen auf die Gegenfahrbahn geraten und frontal mit einem entgegenkommenden Fahrzeug kollidiert. Dabei war eine schwer und eine leicht verletzte Person zu beklagen. An den Unfallautos – ein VW-Kombi und ein Fiat-Kleinwagen – entstand jeweils Totalschaden. Ein Teilstück der B 292 musste für die Unfallaufnahme vorübergehend gesperrt werden. 

Aglasterhausen: Auf die Gegenfahrbahn geraten (Update)

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Aglasterhausen. (schat/pol/mün) Zu einem schweren Verkehrsunfall kam es am Sonntagabend auf der Bundesstraße B 292 bei Aglasterhausen. Gegen 17 Uhr war unweit der Abfahrt Richtung Daudenzell eine Autofahrerin mit ihrem Wagen auf die Gegenfahrbahn geraten und frontal mit einem entgegenkommenden Fahrzeug kollidiert. Ein Teilstück der B 292 musste für die Unfallaufnahme vorübergehend gesperrt werden. 

Eine 66 Jahre alte Fahrerin eines VW Passat war in den Gegenverkehr gekommen. Laut Polizei ist die Ursache noch unklar. Dort kollidierte sie frontal mit dem Fiat eine 64-Jährigen, in dem zwei 36 Jahre alte Mitfahrer saßen.

Durch die Wucht des Zusammenpralles werden alle vier Unfallbeteiligten schwer verletzt und mussten in umliegende Krankenhäuser verbracht werden. 

Der Rettungsdienst war mit einem Notarztteam und zwei Rettungswagen im Einsatz. Die Feuerwehr aus Aglasterhausen rückte mit zwei Fahrzeugen und 11 Einsatzkräften zur Unfallstelle vor.

Durch auslaufende Flüssigkeiten war die Fahrbahn völlig verunreinigt und musste von einer Spezialfirma gereinigt werden.

Die B292 war für Bergungs- und Reinigungsarbeiten bis etwa 21.45 Uhr gesperrt.

Zur Unfallaufnahme wurde die Polizei aus Mosbach durch eine Streife des Polizeireviers Sinsheim unterstützt, weiterhin waren die Unfallspezialisten der Verkehrspolizei aus Weinsberg im Einsatz.

Den Gesamtsachschaden schätzt die Polizei auf mindestens 50.000 Euro.

Update: 15. Dezember 2019, 22 Uhr

Volksbank Mosbach: Neues Finanzzentrum in Mosbach eröffnet

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Von Alexander Rechner

Mosbach. Die Volksbank Mosbach feiert in diesem Jahr ein besonderes Jubiläum. Schon 150 Jahre ist sie in der Region fest verwurzelt. Und anlässlich dieses runden Geburtstags hat sie ihren Kunden und Mitarbeitern auch ein ganz besonderes Geschenk gemacht. Sie hat die Kundenhalle ihrer Hauptstelle aufwendig modernisiert und neu gestaltet. Nach dreimonatiger Umbauphase strahlt das Finanzzentrum der Genossenschaftsbank in neuem Glanz. Die beiden Vorstände Holger Engelhardt und Marco Garcia drückten am Donnerstagabend im Beisein der Aufsichtsratsvorsitzenden Sabine Schweiger kraftvoll den "Buzzer" – und es ward Licht, das neue Finanzzentrum somit auf Knopfdruck eröffnet. Zum heutigen Montag macht die Volksbank den Weg frei für ihre Kunden, die dann in den neuen Räumen beraten werden.

Vom Ergebnis des Umbaus begeistert zeigte sich Landrat Dr. Achim Brötel, der von einem "großer Wurf" sprach. Das Geldinstitut habe in einem stadtbildprägenden historischen Gebäude viel Raum geschaffen für eine zeitgemäße Kommunikation und Beratung, ohne den Charme des Hauses zu beeinträchtigen, würdigte der Landrat und dankte den Verantwortlichen für ihr Bekenntnis zum Standort.

Für das dankte auch Mosbachs Bürgermeister Michael Keilbach. Der Umbau biete einen "echten Mehrwert" für Kunden, Mitarbeiter und auch Mosbachs Bürger.

Keilbach ist überzeugt, dass die Verantwortlichen sehr viele positive Rückmeldungen erhalten werden. Als eine vernünftige Investition in die Zukunft bezeichnete Lothar Völkle vom Deutschen Genossenschafts-Verlag die Modernisierung des Finanzzentrums, an der der Verlag mitgewirkt habe.

Über die lobenden Worte zeigten sich Holger Engelhardt und Marco Garcia besonders erfreut. Beide waren stolz darauf, das ambitionierte Ziel, den Umbau auf 1200 Quadratmetern in einer Rekordzeit von drei Monaten zu realisieren, erreicht zu haben. Dabei habe man das Dienstleistungsangebot im Sinne der Kundenfreundlichkeit optimiert, betonte Engelhardt. Aber das ist längst nicht alles: Die Volksbank hat ihre Töchter "Reise" und "Immobilien" an prominenter Stelle mit einem eigenen Zugang platziert (beide finden sich nun im ehemaligen "Einstein"). "Wir kehren quasi zu unseren altbewährten Wurzeln zurück", sagte Engelhardt.

Warum die Volksbank das große Projekt – mit einem Volumen von rund 2,5 Millionen Euro – anpackte und erfolgreich umsetzte, verdeutlichte sein Vorstandskollege Marco Garcia: Einerseits um adäquat auf die Kundenbedürfnisse der Zukunft vorbereitet zu sein (Stichwort Digitalisierung). Andererseits stammte die gesamte technische Infrastruktur bis vor wenigen Wochen noch aus dem Jahr 1985, war also fast 35 Jahre alt.

"Das Spielen des Themas Digitalisierung konnten wir bis dato schlichtweg vergessen", unterstrich Garcia, weshalb man es nun umso tatkräftiger angegangen habe. Jedoch sei den beiden Vorständen von Anfang an klar gewesen, nicht jedem Trend hinterherlaufen zu wollen: "Was für uns besonders wichtig ist, ist die Regionalität. Sie spielte bei unseren Überlegungen eine ganz entscheidende Rolle. Jeder Kunde soll sich unserem Finanzzentrum wiederfinden."

Im Zuge des Umbaus entstanden zehn thematisch unterschiedliche Beratungszimmer, die maßgeblich von den Mitarbeiter(innen) mitgestaltet worden seien. Optisch, technisch und organisatorisch habe man die Räumlichkeiten nun auf den neuesten Stand gebracht: "Damit sich die Kunden der Volksbank dort auch wohlfühlen."

Besonders dankte Marco Garcia den Unternehmern aus der Region, die dieses Projekt verwirklicht haben, den Mitarbeitern der Bank und Bauleiter Frank Musselmann und Reiner Hansal als Leiter des Unternehmensservices. Anschließend machten die beiden, dem Volksbank-Slogan folgend, den Weg frei und ließen das Finanzzentrum im neuen Licht erstrahlen. Zumindest im Gebäudeinneren, denn das Äußere ist noch eingerüstet und verhüllt. Das wird sich bald ändern: Sobald die Witterung es zulässt, sollen Restarbeiten an der Fassade erledigt und die Volksbank "enthüllt" werden.

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