Von Heiko Schattauer
Diedesheim. Das ist mal ein Zeichen für den Standort, für die Zukunft: Rund 7,5 Millionen Euro hat das Softwareunternehmen MPDV Mikrolab in die Hand genommen, um am Firmenstammsitz in Diedesheim die infrastrukturellen Voraussetzungen für eine gute Zukunft zu schaffen. Mit dem neuen Gebäude, in das dieser Tage die ersten Mitarbeiter eingezogen sind, hat man die Betriebsfläche auf einen Schlag fast verdoppelt. Ganz bewusst hat man "mit Luft nach oben" gebaut, weiteres Wachstum und eine weiter ansteigende Mitarbeiterzahl schon eingeplant. Das Mosbacher Systemhaus will nicht nur seine Kunden fit für die Zukunft machen, sondern auch sich selbst.
"Die Kurve soll weiter harmonisch bleiben", erklärt Geschäftsführer Wolfhard Kletti im Gespräch mit der RNZ und mit Blick auf die vergangenen Jahre, die stets von einem stattlichen Umsatz- und Mitarbeiterplus gekennzeichnet waren. Mit dem neuen, achtstöckigen Neubau unweit des Neckars habe man nun die infrastrukturellen Voraussetzungen für die Weiterentwicklung geschaffen. Investiert hat man ambitioniert und mit Weitblick: "Das neue Gebäude haben wir bewusst so geplant, dass wir räumlich noch Möglichkeiten haben", beschreibt Kletti, an die 100 weitere Arbeitsplätze könnte man künftig am Standort Mosbach noch unterbekommen. Mit der zuvor bestehenden "Hardware" sei der Raumbedarf beim Softwareentwickler schlicht nicht mehr zu decken gewesen, so Kletti weiter, für die zusätzlichen rund 2500 qm sei es also höchste Zeit gewesen.
Aktuell sind vor Ort 180 Mitarbeiter beschäftigt, sowohl in den Bereichen Softwareentwicklung und -betreuung als auch im Produktmanagement und in der Unternehmensverwaltung. Mit seinem "Manufacturing Execution System" (MES) hat sich MPDV Mikrolab weltweit einen ausgezeichneten Ruf erarbeitet, neben Komplettlösungen bietet man auch bedarfsgerechte Dienstleistungen an. "Wir machen alles, was ein Fertigungsunternehmen an Software und Dienstleistungen in der Produktion benötigt, um marktgerecht und zukunftsfähig zu arbeiten", erklärt Wolfhard Kletti.
Diedesheim ist zwar der Stammsitz des Unternehmens, dass "Mosbach nicht der Nabel der Welt ist", weiß man natürlich dennoch. Entsprechend bemühen muss man sich um neue, geeignete Mitarbeiter, die mithelfen sollen, die Positiventwicklung des 1977 gegründeten Unternehmens auch fortzuführen. "Um gute Mitarbeiter muss man kämpfen", sagt Wolfhard Kletti, der allerdings auch berichten kann, dass viele MPDV’ler gerade auch das ländliche Umfeld sehr zu schätzen wissen, mitunter sogar suchen.
Nichtsdestotrotz ist man aktuell auf der Suche nach Verstärkung: Von rund 30 offenen Stellen berichtet der Geschäftsführer und Diplom-Ingenieur. "Vor zehn Jahren wären wir deswegen wohl in Panik verfallen", lässt Kletti schmunzelnd wissen. Heute gibt man sich in Sachen Personal relativ entspannt, zumal so manche dieser (offenen) Stellen ja auf ein zukünftiges Wachstum konzipiert sei.
Weltweit beschäftigt MPDV insgesamt mehr als 325 Mitarbeiter an sechs Standorten in Deutschland, Singapur, China, der Schweiz und den USA. Und wenn es nach Kletti geht, dann dürfen es eben zeitnah schon ein paar mehr werden.
Die Zukunft hat man beim Softwareunternehmen halt ständig im Blick. Nicht nur bei der Weiterentwicklung der Standardsoftware, in die man jährlich rund sechs Millionen Euro investiert. Sondern auch im Hinblick auf die individuellen kundenspezifischen Lösungen. "Wir wollen den Unternehmen die Möglichkeiten aufzeigen, die sie weiterbringen, die ihnen effektiv nutzen, gerade auch im Kontext mit Industrie 4.0. Das ist das, was wir leisten können."
Blickt man auf die Entwicklung, die das Diedesheimer Systemhaus in den vergangenen Jahre vollzogen hat, scheint dieser Nutzen durchaus anzukommen. Gut für die Unternehmen. Und gut für das weitere Wachstum des regional verwurzelten Softwareunternehmens.