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In Haßmersheim wird das Abwasser teurer

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Haßmersheim. (cbe) In Aglasterhausen wie in Limbach sinken die Gebühren für Abwasser, in Haßmersheim steigen sie dagegen - dies beschloss der Gemeinderat in seiner Sitzung am Montagabend. Künftig liegt die Schmutzwassergebühr pro Kubikmeter Frischwasser bei 3,60 Euro (bisher 3,30 Euro). Die Niederschlagswassergebühr für überbaute und befestigte Flächen steigt von 38 auf 44 Cent pro Kubikmeter.

Ausschlaggebend für die Erhöhung ist eine so genannte Unterdeckung aus dem Jahr 2015. Die Kosten waren deutlich höher als die Einnahmen durch die Gebühren. Abwassergebühren müssen jedoch kostendeckend sein, der Gemeinderat musste der Erhöhung also zwangsläufig zustimmen und tat dies auch einstimmig.

Doch wie kommt die erwähnte Unterdeckung eigentlich zustande? Dies wollte auch Gemeinderat Bertram Schmitt wissen. Laut Bürgermeister Michael Salomo sind anstehende Investitionen im Kanalnetz sowie der Kläranlage ausschlaggebend. Schmitt kritisierte darüber hinaus die Anlagekapitalverzinsung in Höhe von 5,5 Prozent als "nicht mehr zeitgemäß". Der Zinssatz sei im Vergleich zu hoch, treibe die Abwassergebühren in die Höhe und sei deshalb von der Gemeindeprüfungsanstalt kritisiert worden.

Rechnungsamtsleiter Alexander Zipf verteidigte den Zinssatz: Die Kanäle würden über 50 Jahre finanziert, und in der Vergangenheit sei der Zins deutlich höher gewesen. Diese Argumentation habe auch die Gemeindeprüfungsanstalt akzeptiert. Gemeinderat Ortwin Herrmann regte an, den Zinssatz in Zukunft flexibel und marktgerecht zu gestalten.

Geklärt werden soll auch, ob die Kanäle in Haßmersheim groß genug sind, um alle Abwässer abzuleiten. Hierzu beauftragte der Gemeinderat einstimmig das Ingenieurbüro für Kommunalplanung aus Mosbach, einen Allgemeinen Kanalisationsplan sowie eine Schmutzfrachtberechnung anzustellen. Die Pläne kosten rund 60.000 Euro. Dies geschieht vor dem Hintergrund der Kanalbefahrungen, die die Firma Butz momentan vornimmt. Schadhafte Kanäle, die repariert werden müssen, können so bei Bedarf gegen größere ausgetauscht werden.

Für Diskussionen im Gemeinderat sorgte wieder einmal das geplante Gewerbegebiet "Am Unteren Auweg II": Für eine Baulandumlegung wurde bei zwei Enthaltungen das Vermessungsbüro Schwing und Dr. Neureither beauftragt, die Grundstücke zu vermessen und deren Wert zu ermitteln. Das Honorar hierfür beläuft sich auf rund 123.000 Euro. Von den Gemeinderäten Johannes Höfer, Michael Hönig und Karlheinz Graner wurde die Vorgehensweise kritisiert, unter anderem sei es unsensibel, die Baulandumlegung vor einem weiteren Treffen mit den Grundstückeigentümern zu beschließen.

Peter Klee dagegen mahnte, die bereits beschlossene Erschließung nicht immer wieder zu verzögern. Auch Bürgermeister Salomo betonte, dass die Vorgehensweise dem Baugesetz entspreche. Dass ein neutraler Gutachter nun die Grundstückswerte ermittle, sei laut Salomo doch "die sauberste Lösung".


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