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Bei der Zwingenberger Neckarbrücke sitzt der Bund nun mit im Boot

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Zwingenberg. (schat) Die Brücke über den Neckar bei Zwingenberg hat schon vor ihrem Bau für rege Diskussionen gesorgt. Nicht jeder sah die Notwendigkeit, hier gut 6 Mio. Euro für einen Brückenschlag zu investieren, der Bund der Steuerzahler nahm das Projekt sogar in sein Schwarzbuch auf. Seit 2011 spannt sich die Brücke nun über die Bundesstraße 37 und den Neckar. Doch ein solches Bauwerk will auch unterhalten werden, früher oder später werden erhaltende Maßnahmen notwendig werden. Für finanzielle Belastungen dieser Art scheint man in Zwingenberg nun besser gerüstet: Am Donnerstag unterzeichneten Regierungspräsidentin Nicolette Kressl und Bürgermeister Norman Link im Rathaus Zwingenberg eine Vereinbarung über die Unterhaltung der Neckarbrücke Zwingenberg.

Die Vereinbarung sieht unter anderem vor, dass - so die Auskunft des Regierungspräsidiums - ein "nicht unerheblicher Teil" der Kosten für die Erhaltung und laufende Unterhaltung künftig vom Bund übernommen wird. Auf Nachfrage der RNZ konkretisiert Norman Link den nicht unerheblichen Teil: 27,8 Prozent der für die Brücke anfallenden Kosten begleicht ab sofort das Regierungspräsidium. "Das ist der rechnerische Anteil des Radwegs", erläutert Link, wie sich dieser Prozentsatz ergeben hat. Für Link ist diese Vereinbarung weniger für den Regelunterhalt (nach bisherigen Erfahrungen maximal 10.000 Euro/Jahr) als vielmehr für außerordentliche und vermutlich recht kostspielige Maßnahmen (an) der Brücke bedeutend.

"Es ist uns sehr wichtig, der Gemeinde Zwingenberg eine verbindliche Zusage für die zukünftigen notwendigen Erhaltungs- und Unterhaltungsarbeiten zu geben", erklärte Regierungspräsidentin Nicolette Kressl im Zwingenberger Rathaus: "Die Vereinbarung regelt außerdem, dass der von der B 37 kommende Bundesradweg dauerhaft über die Brücke geführt werden kann."

Bürgermeister Link dankte der Regierungspräsidentin, dass sie sich der für die Gemeinde Zwingenberg wichtigen Angelegenheit angenommen, die Vereinbarung auf den Weg gebracht und unterzeichnet hat. Link lobte darüber hinaus das Engagement der Fachleute aus der Abteilung Straßenwesen und Verkehr des Regierungspräsidiums Karlsruhe. Diese hatten sich intensiv mit der komplexen Fragestellung zur Unterhaltung der Neckarbrücke befasst, um eine für beide Seiten zufriedenstellende Lösung zu finden. Bei Besuchen von RP-Vertretern in der Gemeinde hatte man das Thema immer wieder zur Sprache gebracht. Auch Norman Links Bürgermeister-Vorgänger, Peter Kirchesch, hatte gegenüber dem Regierungspräsidium stets verdeutlicht, dass eine kleine Gemeinde wie Zwingenberg mögliche Sanierungsarbeiten an der Neckarbrücke nicht alleine stemmen könne. Die Brücke stelle einen Ersatz für die Fähre dar, demnach sei die Gemeinde in Sachen Unterhaltung mit im Boot, stellt Link klar. Für Reparaturarbeiten, die im Frühjahr 2015 ausgeführt worden waren, habe die Gemeinde nicht aufkommen müssen. Die Nachbesserungen an der Seilkonstruktion der Brücke seien, so der Bürgermeister, eine Mängelbeseitigung gewesen. Die Kosten dafür trage die Herstellerfirma.

Zum Hintergrund: Seit 2011 ersetzt die einspurige Straßenbrücke die ehemalige kommunale Neckarfähre und stellt die Verkehrsverbindung von der B 37 über die Gemeindeverbindungsstraße nach Neunkirchen sicher. Baulastträger und Eigentümer der rund 215 Meter langen Neckarbrücke ist die Gemeinde Zwingenberg. Bereits beim rund 6,2 Mio. Euro teuren Bau der Brücke in den Jahren 2009 bis 2011 hat sich der Bund mit Mitteln aus dem Bundesradwegeprogramm an den Kosten beteiligt, da auf diese Weise der von Radtouristen stark frequentierte Neckartalradweg unter Mitnutzung der Brücke auf vorhandene Wege auf der Südseite des Neckars geführt werden konnte. Dadurch wurde es möglich, auf einen ansonsten erforderlichen Radweg entlang der B 37 auf dem Abschnitt Zwingenberg-Eberbach zu verzichten.


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