Von Claus Kaiser
Elztal. Immer am Ende der 15. Kalenderwoche des Jahres veranstalten die Wanderfreunde Billigheim-Elztal - der Verein ist mit seinen aktuell 284 Mitgliedern der größte in Baden-Württemberg und der zweitgrößte in Deutschland - seit 1977 ihre "Volkssportveranstaltung ohne Sollzeiten" auf markierten Strecken nach den Richtlinien des Deutschen Volkssportverbandes. Start und Ziel waren am Karsamstag und gestrigen Ostermontag beim 41. Internationalen Volkswandertag wie alljährlich die Elzberghalle, die von Vereinsmitglied Annemarie Herr österlich geschmückt war. Gewandert (gehend, laufend oder joggend) werden konnten Strecken von sechs, elf und 21 Kilometern.
Während am Samstag ideale Wetterbedingungen herrschten, war der Ostermontag fast durchgehend regnerisch und ziemlich kalt. Das, so wusste Vorsitzender Klaus Steinbach zu berichten, habe zwar den einen oder anderen Individualwanderer abgeschreckt, doch das war auch kein Drama: Am Montag mussten um die Mittagszeit in der Elzberghalle sogar noch zusätzlich Tische und Stühle aufgestellt werden, um dem enormen Ansturm der hungrigen und durstigen Wanderer gerecht zu werden. Keine unbedeutende Rolle spielten dabei die sogenannten "Hallenwanderer", die, laut Steinbach, wenige (Kilo-) Meter per pedes unterwegs sind und dann, bis der Bus wieder abfährt, drei bis vier Stunden in der Elzberghalle konsumieren. Über solche "Wanderer" freut sich der Verein natürlich besonders.
Die Wanderer kamen mit dem Auto, per S-Bahn und mit insgesamt 24 Bussen angereist. Auszumachen waren Wanderfreunde vorwiegend aus der hiesigen Region, aus Franken, Bayern und Hessen. Am weitesten angereist kam eine Gruppe aus Bindlach bei Bayreuth. Traditionsgemäß waren auch befreundete Elsässer Klubs vertreten. In diesem Jahr zeigten Forstfeld, Westhouse und zum ersten Mal Riedseltz starke Präsenz.
Im Gegensatz zu früheren Zeiten sind bei den Volkswandertagen immer weniger Amerikaner zu sehen. Einzig der amerikanische Wanderverein Anspach war dabei. Premiere hatte das Single-Freizeitnetzwerk "fit & flirt", das mit 20 Personen teilnahm. Besonders begrüßte Klaus Steinbach den Bundesvorsitzenden des Deutschen Volkssportverbandes (DVV), Uwe Kneipert aus Ludwigshafen
In seinem Grußwort bei der Preisverleihung für die stärksten auswärtigen und einheimischen Gruppen, die an dem Volkswandererevent teilnahmen, freute Dallaus Ortsvorsteher Siegfried Englert über die rundum gelungene Veranstaltung. Die wunderschönen Wanderwege durch das reizende Elz- und Trienzbachtal oder die Höhen im Bereich der "Römerstraße" seien, so Englert, mit Sicherheit ein Grund dafür, dass die Elztaler Ortsteile Auerbach, Dallau, Muckental, Neckarburken und Rittersbach regelmäßig fest in die Wandertage eingebunden werden.
Der Dank des Ortsvorstehers ging an den ausrichtenden Verein mitsamt dem ganzen Helferteam, das den Wandertag wieder vorbildlich vorbereitet, für die Betreuung auf der Strecke gesorgt und die Verpflegung in der Elzberghalle hervorragend organisiert hatte.
Gut angenommen wurde auch die Jugendwanderung für Kinder und Jugendliche bis 16 Jahre ("DVV Junior-Serie") mit Streckenlängen von fünf und zehn Kilometern. Jeder der jungen 140 Teilnehmer erhielt ein kleines Präsent und eine Urkunde.
Zum Abschluss der zweitägigen Wander-Großveranstaltung übergaben gestern Siegfried Englert, Klaus Steinbach und der zweite Vorsitzende Rainer Seitz den stärksten Wandergruppen die Ehrenpreise: Grombach (106 Teilnehmer), Buchenbach (82), Dietkirchen (78), Unterpleichfeld (76), Crailsheim (67) und Ludwigshafen (63). Als stärkste einheimische Gruppierung war die Jugendfeuerwehr Auerbach mit 25 Teilnehmern auf der Strecke.