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Steyler Missionare in Mosbach: Die wichtige Stütze bricht vorerst nicht weg

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Von Alexander Rechner

Mosbach. Fällt heute eine Entscheidung über den Mosbacher Standort der Steyler Missionare? "Nein", sagte Wolfgang Finke, Pressesprecher der Steyler Missionare in Deutschland, gestern auf Nachfrage der Rhein-Neckar-Zeitung. "Es wird noch kein Beschluss gefasst." In den vergangenen Tagen machte immer wieder die Prophezeiung die Runde, die Ordensleitung würde jetzt über die Zukunft des Mosbacher Hauses St. Bernhard bestimmen. Zumal in der Großen Kreisstadt seit Wochen die Spekulation kursiert, die hiesige Niederlassung stünde vor dem Aus (wir berichteten).

Derzeit kommt im niederländischen Steyl - im Gründungsort der Steyler Missionare - das Provinzkapitel zu einer Tagung zusammen. Rund 30 stimmberechtigte Mitbrüder aus allen Niederlassungen sprechen über die Zukunft des Ordens. "Aber dieses Thema steht nicht auf der Agenda", führte Finke aus. Allerdings: Bis Ende des Jahres wird die Niederlassung in Mosbach analysiert. "Diese Prüfung ist unabhängig von der aktuellen Tagung in Steyl", so der Pressesprecher. Das Treffen stünde ganz im Zeichen des anstehenden Generalkapitels. "Im Frühjahr tagt dieses Gremium in Rom, und das gilt es nun vorzubereiten", verdeutlichte Wolfgang Finke. Und was den Mosbacher Standort anbelangt, müsse man in den kommenden Monaten zunächst die Perspektiven ausloten. Hierbei seien die zukünftige Aufgabenstellung der Niederlassung, die Altersstruktur der Gemeinschaft sowie die allgemeine Personalsituation des Ordens wichtige Gesichtspunkte.

Indes würde sich Pfarrer Dr. Stefan Rencsik, Leiter der katholischen Kirchengemeinde Mosbach-Elz-Neckar (Mose), besonders freuen, wenn die Patres in Mosbach blieben - sie wirkten auf vielseitige Art und Weise. "In unserer pastoralen Arbeit sind die Missionare eine wichtige Stütze", hob er hervor. Die Patres zelebrierten drei Heilige Messen und jeden Dienstag einen Gottesdienst.

Auch Landrat Dr. Achim Brötel und Mosbachs Oberbürgermeister Michael Jann wünschen sich eine Entscheidung zum Fortbestand des Hauses St. Bernhard. "Die Steyler Missionare gehören zu Mosbach und zum Neckar-Odenwald-Kreis", legte der Kreischef in einem Brief an Dr. Martin Üffing, den Provinzial des Ordens, dar. Daher sei der Erhalt des Missionshauses für ihn ein "Herzensanliegen". Die Bedeutung der Niederlassung unterstrich auch der Mosbacher Rathauschef in einem Schreiben an die Verantwortlichen. Darin wirbt er für die Fortführung des Hauses. "Vielleicht lässt sich eine Möglichkeit finden, zum Beispiel junge Patres aus dem Ausland nach Mosbach zu entsenden", so Jann.

Ferner hob der OB die Krankenhausseelsorge hervor, die "insbesondere Pater Mack mit einem bewundernswerten Einsatz übernommen hatte." Und gerade für die Krankenhausseelsorge kann man in Mosbach mit keinem weiteren Pfarrer rechnen. Die Freiburger Diözese hat dies Dr. Rencsik bereits signalisiert. Darüber und über andere Themen tauscht er sich mit dem Provinzial aus. "Gemeinsam haben wir vereinbart, in einem lebendigen Kontakt zu bleiben", sagte Pfarrer Stefan Rencsik.

Hintergrund einer möglichen Schließung könnte auch die personelle Entwicklung des Ordens sein. Seit Jahren zählen die Steyler Missionare laut Pressesprecher Wolfgang Finke zwar um die 6000 Mitbrüder. In Deutschland allerdings sind es insgesamt nur noch 281 Angehörige. Trotzdem freuten sich viele (katholische) Gläubige in Mosbach und in der Region, wenn das Missionshaus St. Bernhard in Mosbach erhalten bleibt.


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