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Mosbach: So golden war das 31. Kurpfälzer Erntefest (plus Fotogalerie)

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Mosbach. (lah) Goldener kann sich der Oktober kaum zeigen: Von der Sonne und fast schon übertrieben milden Temperaturen jenseits der 20-Grad-Grenze verwöhnt, feierte die Werbegemeinschaft "Mosbach aktiv"am Sonntag die 31. Auflage des Kurpfälzer Erntefests. Da die Fachgeschäfte in der Altstadt zudem geöffnet hatten, kamen reichlich Besucher.

"99 Luftballons" ließen die Musiker der Odenwälder Trachtenkapelle in die Luft steigen - natürlich nur nach Noten. Ganz real waren dagegen die Cowboy-Freunde, die den "Spirit of Western Dancers" auf den Marktplatz brachten. Auf gelb und schwarz setzten die Musiker aus Bad Wimpfen, deren Gewandung an Landsknechte gemahnte.

Nicht ganz so weit in der Technikgeschichte zurück ging es mit den Schlepperfreunden Nordbaden. Bei Bulldogs der Marken Lanz und Co. hieß es "Ärmel hochkrempeln". Denn hier wurde wieder "live" gesaftet. Des einen Apfel ist des anderen Kürbis. Und so waren auch dekorierte und essbare Beeren heiß begehrt.

Oder doch lieber ein Eis? Bei sommerlichen Temperaturen brummte es in und vor den Eiscafés. Damit das Bienensummen auch in Zukunft nicht verstummt, sammelte der Nabu Unterschriften für das "Volksbegehren Artenschutz".


Mosbach: Wie Ralph Ruthe die Mälzerei im "winzigen Kaff" voll bekommen will

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Von Heiko Schattauer

Mosbach. Er hat mit 14 schon angefangen - und lässt bis heute nicht locker: Ralph Ruthe ist Autor, Musiker, Filmemacher und Cartoonist, hat schon für Käpt’n Blaubär und das legendäre Mad-Magazin getextet und ist mit seinen unverwechselbaren Zeichnungen in vielen renommierten Zeitungen und Magazinen präsent. Am 14. November (20 Uhr) kommt Ruthe mit seinem Programm "Shit happens" in die Alte Mälzerei in Mosbach. Die RNZ kam vorab mit dem Bielefelder ins Gespräch - und zu erstaunlichen Erkenntnissen.

Hallo Herr Ruthe. Sie haben via Facebook ja schon über das "winzige Kaff" Mosbach und den nahenden Auftritt des Witzbildmalers aus Bielefeld vor leeren Rängen philosophiert. Darf einer, der aus der Stadt kommt, die es vielleicht gar nicht gibt, so über die Große Kreisstadt Mosbach witzeln?

Ja klar, das darf er. Das muss er sogar. Ich mach das ja nicht das erste Mal. Das ist schon so etwas wie ein erster Filter: Die Leute mit Humor finden das in der Regel ganz gut, die anderen sind bei mir wahrscheinlich eh nicht so ganz richtig.

Und die gewünschte Wirkung hat der Post ja auch erzielt ...

Oh ja, das hat er. Als ich das mit dem Kaff und so geschrieben habe, waren gerade mal 100 Plätze für die Show im großen Saal der Mälzerei gebucht. Inzwischen sind es mehr als 300. Ich mache das auch sehr gerne für 100 Zuschauer, bitte nicht falsch verstehen. Aber in einer großen Location wie der Mälzerei wären die ein bisschen verloren, finde ich.

Dann gehen wir einfach mal davon aus, dass die gute Stube Mosbachs auch gut voll wird. Was dürfen die erwarten?

Ich verspreche nichts anderes als zwei Stunden gute Unterhaltung in einer Show, wie sie die Zuschauer noch nicht erlebt haben. Ich sage das nicht aus Eitelkeit heraus, sondern weil es eine Tatsache ist. Das macht eben sonst keiner in der Form, wie ich das mache.

Was genau macht Ihr Programm so außerordentlich?

Es ist so etwas wie eine Late-Night-Show ohne Gäste, dafür mit Clips und guter Musik. Wem meine Cartoons gefallen, der wird an diesem Abend viel Spaß haben.

Musik also auch ...

Ja, ich habe schon Musik gemacht, lang bevor ich Shows gemacht habe. Sie werden es nicht glauben, ich bin ein Cartoonist, der ordentlich Gitarre spielen und sogar anständig einen Ton halten kann.

Aber Sie fragen auf Ihrer Homepage ja selbst: Was macht ein Cartoonist auf der Bühne?

Spaß. Ich mach vor allem Spaß. Und das hat bei Cartoonisten ja auch durchaus Tradition. Nehmen Sie mal Loriot oder Otto Waalkes. Die haben Cartoons gemalt, aber eben auch Sketche gedreht. Die beiden waren in meiner Kindheit und Jugend die einzigen Komiker mit zitierfähigen Witzen. Wenn das heute einer dann mit meinen Witzen ähnlich handhabt, dann ist das für mich ein großes Kompliment.

Das Introvideo auf Ihrer Homepage ist explizit "mit Penis" ausgezeichnet. Findet wahrscheinlich nicht jeder so lustig, wie es gedacht ist, oder?

Ein bisschen Anstoß liefern gehört dazu, finde ich. Ich mache in erster Linie das, was mir gefällt. Und genieße den Umstand, dass das offenbar recht vielen auch gefällt. Das soll auch kein Humor für alle sein. Wenn man das anfängt, hat man verloren.

Greta darf bei Ihrem Humor aber schon mitspielen ...

Es ist so: Ich mache nichts von dem, was ich mache, weil ich es muss. Sondern weil ich es will. Und mit der Reichweite, die ich habe, kann ich mich bei einem wichtigen Thema wie Klimaschutz ja nicht einfach raushalten. Das habe ich auch nicht gemacht, als das mit der Pegida aufkam. Ich finde das ganz wichtig. Natürlich hat man - und da muss ich dann ganz ernst sein - mit zwei Millionen Followern auch eine Verantwortung. Ich muss mir klar sein, wofür ich stehe, wen ich ansprechen will, was ich sagen will. Ich will die Leute zum Lachen bringen, klar. Aber eben auch mal zum Nachdenken.

Sie sind ja jüngst auch Vater geworden. Hat das ihr künstlerisches Wirken noch mal verändert?

Ehrlich gesagt: nein. Ich bin ja recht spät Vater geworden, da war ich schon jemand, wenn man so will. Kinder verändern das Leben natürlich trotzdem enorm, ich muss mich noch mehr disziplinieren, die Abläufe koordinieren. Das hab ich vorher auch schon getan, denn ein Job für Faulenzer ist meiner nicht.

Nehmen Ihre Kinder schon wahr, was Sie beruflich so machen?

Ja, die erkennen meine Sachen tatsächlich schon, das ist erstaunlich. Neulich haben Sie am Bahnhof auf eine Postkarte gezeigt und gesagt: "Die hat Papa gemacht!" Das war ein irres Gefühl. Sie mögen offenbar, was ich mache.

Und Sie? Wen mögen Sie von Ihren Figuren am liebsten?

Hm ... welches ist das Lieblingskind? Gemeine Frage. Im lauten, ordinären Schaf mit seiner robusten Sprache steckt viel von mir drin. Viel vom Ruthe von vor 20 Jahren. Doch, das Schaf mag ich sehr.

Info: Zu sehen ist der Ruthe von vor 20 Jahren und von heute am 14. November in der Alten Mälzerei in Mosbach. Eintrittskarten für sein Programm "Shit happens" gibt es u. a. bei der RNZ im Mosbacher Gartenweg.

Mosbach: 24-jähriger Ruhestörer verbracht die Nacht in Arrestzelle

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Mosbach. (pol/rl) In der Nacht zum Samstag meldete ein Bewohner der Neckarelzer Asylbewerberunterkunft gegen 3.15 Uhr laute Musik aus einem Nachbarzimmer. Als die Polizei-Streife in der Römerhofstraße eintraf, erklärte sie dem 24-Jährigen, dass er die Musik leiser stellen solle. Der zeigte sich daraufhin uneinsichtig und war nur schwer zu beruhigen.

Gegen 4.45 Uhr gab es dann wieder eine Lärmbeschwerde. Diesmal fuhren zwei Streifenwagenbesatzungen zu dem Haus. Der 24-Jährige zeigte sich diesmal wieder aufbrausend gegenüber den Beamten. Als der 24-Jährige kein Einsehen zeigte, brachten ihn die Beamten zu Boden und legten ihm Handschließen an. Weil sich der 24-Jährige gegen die Beamten wehrte, wurden diese leicht verletzt. Er wurde in einer Arrestzelle untergebracht.

Mosbach: Feuerwehr rückte dreimal aus

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Mosbach. (gin) Gleich dreimal musste am heutigen Montag die Feuerwehr in der Großen Kreisstadt noch vor dem Mittagsläuten ausrücken und alle drei Mal handelte es sich (zum Glück) um Fehlalarme. Schon gegen 9 Uhr sorgte ein technischer Defekt an einem Schaltkasten der Johannes-Diakonie für den ersten Alarm.

Um 11.40 Uhr erklang das Martinshorn erneut. Am "Quartier an der Bachmühle" war mutwillig ein Handmelder eingedrückt worden, der die Feuerwehr in Alarmbereitschaft versetzte. Nur wenige Minuten später ging es erneut in Richtung Johannes-Diakonie. Diesmal war der Alarm durch Bauarbeiten ausgelöst worden.

B292 bei Obrigheim: Aufwärts geht’s jetzt auf der Gegenfahrbahn

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Obrigheim. (rp/rnz) Es geht schon eine Weile außen rum, es geht aber auch voran: Im Auftrag des Regierungspräsidiums Karlsruhe werden aktuell die Bauarbeiten für die Fahrbahndecken-Erneuerung an der Bundesstraße B292 zwischen dem Abzweig der K3939 Asbacher Höhe und dem Abzweig der L636 beim Anschluss Obrigheim-West erledigt. Die Fahrbahn muss aus Altersgründen und zur Beseitigung von Schäden infolge hoher Verkehrsbelastung einschließlich der Anschlussäste erneuert werden.

Für die Ausführung des Bauabschnitts II wird der Verkehr nun auf der B292 (Fahrtrichtung Mosbach-Aglasterhausen) voraussichtlich vom kommenden Freitag, 18. Oktober, an und bis 15. November (dann soll die Sanierung abgeschlossen sein) auf der bereits neu hergestellten bergseitigen Fahrbahnhälfte geführt - also der eigentlichen Gegenfahrbahn. Während dieses Zeitraums sind beim Knotenpunkt "Obrigheim/Kraftwerkstraße-Zufahrt" die beiden Ausfahrten aus der B292 und die Einfahrten in die B 292 sowie die Kraftwerkstraße im Knotenpunktbereich voll gesperrt. Der Verkehr auf der Hauptstraße, der in Richtung dieses Knotenpunktes fahren möchte, wird innerörtlich umgeleitet. Die Kraftwerkstraße selbst wird (in Richtung KWO/Mörtelstein) laut Auskunft des Regierungspräsidiums nicht gesperrt.

Wie bisher werden die Verkehrsteilnehmer von Aglasterhausen kommend in Fahrtrichtung Mosbach ab der Einmündung B292/K3939 (Asbacher Höhe) ausgeleitet und über die K 3939 nach Asbach und weiter über die L590 und K3942 nach Obrigheim geführt. Die Umleitungsstrecken sind ausgeschildert.

"Die Arbeiten werden voraussichtlich bis Freitag, 15. November, andauern", heißt es vonseiten des RP zum weiteren Verlauf. Die Gesamtkosten der Maßnahme belaufen sich auf 750.000 Euro und werden vom Bund getragen.

Kino Neckarelz: Einen "Film der ruhigen Töne" vorgestellt

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Mosbach-Neckarelz. (frh) Die vorab von der begleitenden Agentur angekündigte "Deutschlandpremiere" war es zwar nicht wirklich, aber doch ein Stelldichein echter Fernsehstars: Schauspielerin Karin Hanczewski und Regisseur Tom Sommerlatte kamen am Freitagabend zur Vorstellung ihres neuen Films "Bruder Schwester Herz" ins Kinostar-Kino nach Neckarelz, wo sie von Theaterleiter Stefan Schäfer empfangen wurden. Der Film war bereits tags zuvor deutschlandweit angelaufen und seither befinden sich die Protagonisten in Gruppen auf Tour quer durch die Bundesrepublik.

Karin Hanczewski ist vielen als toughe Tatort-Kommissarin aus Dresden bekannt. Eigentlich kommt sie aber aus Berlin und verkörpert in dem Kinostreifen eine völlig andere Rolle als in der ebenso bekannten wie beliebten Krimireihe der ARD. "Der Film ist kaum in Genre einzuordnen, deshalb sagen wir, es ist eine Ballade", beschrieb Regisseur Tom Sommerlatte. Es geht um Leben auf dem Land, um die Beziehung zweier Geschwister sowie das Flair moderner "Cowboys" mit Pferden, Rindern und allem, was so dazugehört. Gedreht wurde allerdings nicht im "Wilden Westen", sondern in dünn besiedeltem Regionen im Raum Brandenburgs.

Dass sie erst ein Stück weit reiten lernen musste, bekannte die 37-jährige Hauptdarstellerin vor den Besuchern im Kinosaal, die einige Fragen an den Mann und die Frau bringen wollten, gerne. "Mosbach kannte ich bisher nicht", gab sie ebenfalls zu. Die Rolle der Lily im Film habe sie "sehr, sehr gerne gespielt", sie sei "dankbar, mal etwas ganz anderes zu machen", bekannte Karin Hanczewski.

Tom Sommerlatte betonte derweil, selbst ein ausgemachter "Landmensch" zu sein. An dem Drehbuch habe er rund zweieinhalb Jahre gearbeitet, der eigentliche Dreh sei dann in weniger als einem Monat absolviert gewesen. Herausgekommen sei ein "Film der ruhigen Töne", wie Sommerlatte im Kino in Neckarelz unterstrich.

"Tom schreibt extrem gute Texte", lobte Karin Handczewski den Regisseur, der das Kompliment unmittelbar zurückgab: "Ich habe ganz schnell gesehen, was für eine hervorragende Schauspielerin sie ist". Zusammengekommen sei man für das Filmprojekt über vorherige andere Projekte - zukünftige befänden sich für die entstandene "Filmfamilie" zudem bereits in der Entwicklung.

Bevor es für Schauspielerin und Filmemacher direkt zur nächsten Station nach Neustadt an der Weinstraße weiter ging, gab es für eine Person aus dem Publikum per Verlosung einen Satz signierter Bildkarten der Schauspieler zu gewinnen. Und die Signatur auf dem Filmplakat, das im Eingangsbereich des Kinos zu sehen ist, durfte ebenfalls nicht fehlen.

Weitere Hauptrollen im Film "Bruder Schwester Herz", der regelmäßigen Platz im aktuellen Kinoprogramm findet, haben neben Hanczewski übrigens Sebastian Fräsdorf, Godehard Giese und Jenny Schily.

DHBW-Konflikt: Noch ist nichts in trockenen Tüchern

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Von Alexander Rechner

Mosbach. "Die beiden Leitungen der Dualen Hochschulen Mosbach und Heilbronn und das Ministerium suchen derzeit nach einer einvernehmlichen Lösung", fasste ein Sprecher des Ministeriums für Wissenschaft, Forschung und Kunst (MWK) am gestrigen Dienstag den aktuellen Stand in Sachen DHBW-Konflikt zwischen Mosbach und Heilbronn zusammen. Um das erklärte Ziel zu erreichen, soll es im November eine zweite Auflage des "Runden Tisches" geben.

Dies bestätigte auch Rektorin Gabi Jeck-Schlottmann von der DHBW Mosbach: "Beim nächsten Runden Tisch Ende November wird ein Formulierungsvorschlag des MWK zur Wettbewerbsklausel diskutiert." Noch sei nichts in beschlossen. Die Hochschulleiterin hofft, dass "beim nächsten Runden Tisch eine Einigung und Lösung gefunden werden". Aktuell könne sie jedoch noch nicht abschätzen, wie die Lösung genau aussehen wird.

Anfang Oktober tauschte man sich bei einem Runden Tisch in Stuttgart über das zuletzt viel diskutierte Thema aus, hieß es nach der Zusammenkunft im Wissenschaftsministerium. Schließlich sind Politiker und Unternehmer aus der Region angesichts des drohenden Ungemachs für die Duale Hochschule Mosbach verärgert. So befasst sich - auf Antrag der SPD-Fraktion - am heutigen Mittwoch denn auch der Kreistag mit einer Resolution zum Erhalt der Konkurrenzklausel in Paragraf 5 der Verordnung zur Errichtung der DHBW Heilbronn. Die Befürchtung steht im Raum, die Regelung könnte (komplett) fallen.

Als 2014 die DHBW Heilbronn verselbstständigt wurde, sagte man dem Mosbacher Hochschulstandort zu, dass dadurch keine Konkurrenz entstehen soll. Deshalb wurden Studienprofile, die sich mit dem Mosbacher Angebot überschneiden, mit der Konkurrenzklausel ausgeschlossen. Und auf den Erhalt der Regelung pocht man in der Region.

Dagegen sieht man im Heilbronner Umland in der Regelung mittlerweile eine Gefahr für Standort und Wirtschaft. Ende Juli kam der Aufsichtsrat der Gesamt-DHBW unter Vorsitz der Wissenschaftsministerin Theresia Bauer zu dem Schluss, dass die grün-schwarze Landesregierung die Verordnung überarbeiten soll. Eine Aufhebung der Klausel schließe das nicht aus.

Den ersten Runden Tisch bezeichnete Gabi Jeck-Schlottmann als "insgesamt fruchtbringend und erhellend". So konnte die DHBW Mosbach der Rektorin zufolge die Gefahr von Verlagerungen von Studierenden an den Standort Heilbronn mit Zahlen untermauern. Eine Schwächung der Dualen Hochschule Mosbach wolle niemand. Zumal die Anzahl der Studienplätze in der Region insgesamt erhöht werden soll. "Ich halte bei einem Aufbau von Studienplätzen in Heilbronn einen Bestandsschutz für Mosbach für notwendig, um positiv in die Zukunft blicken zu können", sagte die Rektorin und ergänzte: "Darüber haben wir beim ersten Runden Tisch gesprochen, aber noch ist nichts in trockenen Tüchern. Wir müssen uns also weiter für den Standort Mosbach einsetzen."

Bevor das Landeskabinett entscheidet, wird man weiter beraten. "Derzeit laufen die positiven Gespräche noch", unterstrich ein Ministeriumssprecher. Denn eine Antwort auf die Frage soll erarbeitet werden - mit dem Ziel: "Am Ende soll eine Lösung stehen, mit der alle Seiten leben können", so der Sprecher.

Limbach: Startschuss für elf neue Bauplätze in Krumbach

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Limbach-Krumbach. (kö) Die Regenfälle der Vortage machten es den Protagonisten relativ einfach, die Spaten tief in den Boden zu graben, um den offiziellen ersten Spatenstich für den zweiten Bauabschnitt im Baugebiet Kirchberg in Krumbach zu vollziehen. So war Limbachs Bürgermeister Thorsten Weber, Ortsvorsteher Michael Müller sowie Verwaltung, Planern, EnBW, Stadtwerke, Telekom und der ausführenden Firma Kispert die Freude an der symbolischen Arbeit anzusehen.

Im zweiten Bauabschnitt, so Bürgermeister Weber, werden weitere elf Bauplätze (allesamt in gemeindlicher Hand) erschlossen, für die schon einige Anfragen vorliegen. Neben den Bauflächen an der Peripherie der Gemeinde entsteht eine etwa 5,50 Meter breite Straße, quasi als Ring zum Anschluss Alfred-Weis-Straße. Entlang dieser Straße werden gemeindeseits acht Längsstellplätze eingeplant und auch acht Bäume sind in den Plänen vorgesehen. Geplant wurden die zweite Phase der Kirchberg-Erschließung durch das Büro IBS aus Adelsheim, das auch für die Baubegleitung verantwortlich zeichnet.

Den Auftrag für die Erschließungsarbeiten mit einem Volumen von rund 360.000 Euro vergab der Limbacher Gemeinderat an die ortsansässige Firma Kispert, die bei der Ausschreibung das günstigste Angebot vorlegte.

Die nimmt jetzt die Arbeiten in Angriff, und weil man auch mit den Stadtwerken Mosbach (Wasser), der Netze BW (Strom) und der Telekom immer im Gespräch sei, ist die Aufnahme von privaten Bautätigkeiten im Herbst 2020 durchaus realistisch, so Weber.

Ein gutes Gelingen wünschte dann Marco Rieß vom Planungsbüro IBS, der für das Vertrauen dankte. Mit Hinweis auf den Firmenslogan "Bau dein Ding" erklärte dann Georg Kispert, Chef der gleichnamigen Firma, das Ding "Arbeiten daheim" zügig voranzutreiben. Es freue ihn, aktiv mitzuarbeiten, um seine schöne Heimatgemeinde noch ein Stück aufzuwerten.

Genug der Worte, danach wurde wieder gegraben, und weil sich Bürgermeister Weber in diesem Jahr aufgrund reger kommunaler Bautätigkeit zum "Spatenstich-Profi" entwickelt hat, übernahm der auch das Kommando getreu dem Motto "An die Spaten, fertig, los".


Mosbach: Sonderabfall-Zwischenlager "Neckartalkaserne" ist genehmigt

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Von Heiko Schattauer

Mosbach. Die Pläne waren seit einem RNZ-Beitrag im Februar 2019 bekannt, im Juli wurde das Vorhaben öffentlich erörtert. Nun hat das Regierungspräsidium grünes Licht erteilt. Für das Projekt des bayerischen Entsorgungsunternehmens "gsb", auf dem Areal der ehemaligen Neckartalkaserne ein Zwischenlager für Sonderabfälle zu errichten, liegt eine "immissionsschutzrechtliche Genehmigung" vor. Die baurechtlichen Voraussetzungen waren mit dem bestehenden Bebauungsplan abgedeckt.

Dem Betrieb einer "Anlage zur zeitweiligen Lagerung von gefährlichen und nicht gefährlichen Abfällen" auf dem entmilitarisierten Gelände auf dem Mosbacher Hardberg steht somit formal nichts mehr im Wege. Auch wenn im Rahmen von Informations- und Erörterungsveranstaltungen durchaus Bedenken gegen das Vorhaben von Bürgerseite - sowohl in Mosbach als auch in Neckarzimmern - geäußert worden waren. Formal konnten gegen das Projekt des im bayerischen Ebenhausen ansässigen Unternehmens von April bis Juni Einwendungen eingebracht werden. Im Erörterungstermin im Mosbacher Begegnungszentrum "fideljo" hatte man dann öffentlich, unter Leitung des Regierungspräsidiums und im Beisein von gsb-Vertretern über Planungen und Sorgen diskutiert. Nach Überprüfung der Einwendungen und Bedenken sah das Regierungspräsidium offenbar keine hinreichenden Gründe, das Vorhaben nicht zu genehmigen.

Konkret darf gsb auf dem Gelände, das im Zuge der Konversion an das Mosbacher Entsorgungsunternehmen Inast übergegangen ist, nun eine Gesamtmenge von 1300 Tonnen "gefährlichen und nicht gefährlichen Abfall" (so die offizielle Bezeichnung) auf dem Areal zwischenlagern. Um das Material später einer weiteren Behandlung/Verwertung in den gsb-Anlagen in Bayern zuzuführen. Die Einrichtung des Zwischenlagers sieht die gsb aufgrund eines steigenden Sonderabfallaufkommens sowie laufender Umstrukturierungsmaßnahmen und damit einhergehender Reduzierung der Lagerkapazitäten an den bestehenden Standorten als notwendig an.

Die Beweggründe für das im Dezember 2018 beantragte Vorhaben hatte man auch im Rahmen eines Informationsabends in der ehemaligen Kaserne und beim Erörterungstermin dargelegt. Dabei wurde erläutert, welche Abfälle (unter anderem Reststoffe aus der Automobilindustrie) vorübergehend eingelagert werden sollen, in welcher Form (meist sogenannte IBC-Boxen) sie geliefert/gelagert werden und welche Schutzeinrichtungen (wie Brand- und Gewässerschutz) vorgesehen sind. Eingerichtet werden soll die Lagerstätte in bestehenden Hallenteilen im unteren Bereich des ehemaligen Kasernenareals.

Die nun erteilte immissionsschutzrechtliche Genehmigung konkretisiert neben der Lagerkapazität auch die maximale Jahresdurchsatzmenge, die auf 10.000 Tonnen festgelegt ist. Zudem schließt sie die Baugenehmigung für das Lager mit ein. Bei der gsb will man nun die "zu leistenden Aufgaben Stück für Stück abarbeiten", wie Geschäftsführer Dominik Deinzer gegenüber der RNZ erläutert. Mit der geplanten Inbetriebnahme des Zwischenlagers noch in diesem Jahr wird es aber nichts mehr werden. Vielmehr sei nun eine Fertigstellung für das Frühjahr 2020 anvisiert. Rund 1,2 Millionen Euro investiert das bayerische Entsorgungsunternehmen eigenen Angaben zufolge in die Einrichtung am Hardberg.

Der vollständige Genehmigungsbescheid für die "Anlage zur zeitweiligen Lagerung von gefährlichen und nicht gefährlichen Abfällen" ist bis 28. Oktober im Landratsamt Neckar-Odenwald-Kreis in Mosbach ausgelegt. Gegen die nun erteilte Genehmigung kann bis 28. November beim Verwaltungsgerichtshof BW in Mannheim Klage erhoben werden.

"Rescue Days" starten: Vier Tage Ernstfall-Übungen auf dem TCRH-Gelände in Mosbach

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Von Jana Schnetz

Neckar-Odenwald-Kreis. Immer öfter müssen die Rettungskräfte ausrücken. Die steigende Verkehrsdichte bedingt immer mehr Verkehrsunfälle. Die Rettungskräfte müssen sich weiterbilden, um sich auf diese Umstände einstellen zu können. Eine der besten Chancen zur Weiterbildung bietet sich vom 17. bis 20. Oktober in Mosbach, bei den "Weber Rescue Days". Die Ausbildungsveranstaltung wird jährlich von der Heilbronner Firma "Weber Rescue Systems" veranstaltet, die hydraulische Rettungssysteme herstellt. "Die Ausbildung auf dem neuesten Stand der Technik und das Zusammentreffen mit internationalen Spezialisten sind das Erfolgsrezept der Rescue Days", verdeutlicht Geschäftsführer Bernhard Obermayr.

Mittlerweile gehören der Weber Rescue Systems über 80 Ausbilder aus dem In- und Ausland an, aus den Niederlanden, Amerika, Frankreich oder der Schweiz. Rund 10.000 Feuerwehrleute aus der ganzen Welt wurden seit den ersten Rescue Days im Jahr 2003 im Umgang mit pneumatischen und hydraulischen Rettungsgeräten geschult. Ausrichter sind in diesem Jahr der Kreisfeuerwehrverband Neckar-Odenwald zusammen mit dem "Training Center Retten und Helfen" (TCRH), auf dessen Gelände die Rescue Days stattfinden.

Der Kreisfeuerwehrverbandsvorsitzende Andreas Hollerbach ist dankbar, dass es diese große Fortbildungsveranstaltung gibt: "Die Rescue Days sind die weltweit größte Ausbildungsveranstaltung im Bereich der technischen Hilfeleistung. Es ist für uns eine einmalige Chance, als Organisator mitzuwirken und den Landkreis zu präsentieren. Darauf freuen wir uns." An acht Praxisstationen, verteilt auf je zwei Ausbildungstage, werden neueste Rettungstechniken anhand von nachgestellten Unfallszenarien und Nullserien-Fahrzeugen vermittelt. An jeder Station stehen Fachausbilder bereit, um die Teilnehmer in Theorie und Praxis zu schulen. Es sei bestärkend, wenn die Einsatzkräfte aus der Fortbildung heraus das Neuerlernte im nächsten Einsatz anwenden könnten, so Hollerbach, der selbst schon mehrfach Teilnehmer der Rescue Days war.

An den Praxisstationen lernen die Einsatzkräfte beispielsweise, wie sie Fahrzeuge stabilisieren können und üben den Einsatz moderner Rettungsgeräte an neuesten Fahrzeugmodellen. Hinzu kommen Stationen wie "Crossramming" und "Pkw auf Autobahnbarriere", an denen einsatztaktische Möglichkeiten bei Dachlage oder Seitenaufprall trainiert werden. Schwierigkeiten bei der Rettung aus einem Lkw werden ebenso vermittelt wie die Oslo-Methode, bei der mit Ketten die verformte Fahrzeugkarosserie auseinandergezogen wird.

Nicht jede technische Hilfeleistung ist gleich. Ein einheitliches Vorgehen ist oftmals gar nicht möglich oder sinnvoll. Gerade deshalb sei der Erfahrungsaustausch mit anderen internationalen Feuerwehren und Experten wertvoll. Neben der Weiterbildung bietet der Austausch den nötigen "Blick über den Tellerrand". Dabei könne jeder von jedem profitieren, so Obermayr. Welche Unterschiede es gibt, zeigt die achte Praxisstation, an der amerikanische Ausbilder ihre Vorgehensweise bei der Unfallrettung präsentieren. Parallel zu den Ausbildungsblöcken finden am 18. und 19. Oktober das Rescue-Days-Symposium und eine Fachausstellung statt.

Am Montag begannen für die Mitglieder der freiwilligen Feuerwehren aus dem Landkreis die Aufbauarbeiten. Um die Veranstaltungstage meistern zu können, sind circa 60 Helfer vor Ort eingeteilt. Insgesamt sind über 300 Helfer für die Rescue Days im Einsatz. Man hoffe, mit dem zusätzlichen ehrenamtlichen Engagement in guter Erinnerung zu bleiben, so Hollerbach. Einige Feuerwehren aus dem Landkreis haben sich auch als Teilnehmer angemeldet. Zu den Ausbildungstagen werden bereits 780 Teilnehmer erwartet.

Besonders wichtig ist dem Kreisfeuerwehrverband der Besuchertag am Sonntag, 20. Oktober. Hier können die Zuschauer die Rescue Days hautnah miterleben, so Feuerwehr-Pressesprecher Matthias Grimm. Bis 15 Uhr bringt ein Shuttlebus die Besucher vom Kaufland-Parkplatz zum TCRH-Gelände. Vergangenes Jahr gastierten die Rescue Days im Saarland, rund 25.000 Besucher konnten die Veranstalter zählen. Es sei die wichtigste Ausbildungsveranstaltung für Feuerwehren in Deutschland, die sich nicht jeder leisten könne, bestätigt Matthias Grimm. "Daher freut es uns, dass die Rescue Days 2019 hier im Landkreis stattfinden und so viele Feuerwehrleute die Ausbildung zumindest als Zuschauer kennenlernen und gestalten dürfen."

Fahrenbach-Robern: Schafherde "versteckte" sich mehrere Tage zwischen Weihnachtsbäumen

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Fahrenbach-Robern. (pol/rl) Mehrere Tage vermisst wurde eine achtköpfige Herde von Heidschnucken. Das teilte die Polizei am Mittwoch mit. Die Schafe befanden sich in der vorherigen Woche auf einer Weide zwischen Robern und Wagenschwend und verschwanden von dort spurlos.

Am Montagnachmittag wurden die Tiere dann in einer Weihnachtsbaumkultur in der Nähe der Weide entdeckt. Der Schäfer konnte alle Tiere wieder eingefangen und wieder auf die Weide bringen.

Neckar-Odenwald-Kliniken: Massive Einschnitte gegen tiefrote Zahlen

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Von Alexander Rechner

Neckar-Odenwald-Kreis. "Es war schon lange nicht mehr so schwer, einen ausgewogenen und zugleich noch verantwortbaren Haushaltsentwurf vorzulegen", betonte Landrat Dr. Achim Brötel in seiner Rede zur Einbringung des Haushaltsentwurfs 2020, um gleich danach auf die "Schicksalsfrage" zu kommen: Wie geht es mit den Neckar-Odenwald-Kliniken weiter?

Nachdem die Kliniken-Bilanz des Jahres 2018 ein Defizit von rund sieben Millionen Euro ausweist, geht er davon aus, dass in diesem Jahr am Ende sogar zehn Millionen Euro nicht reichen werden. Und für 2020 hat man nochmals zehn Millionen Euro an Verlustabdeckung bei den Kliniken eingeplant.

Angesichts dieser finanziellen Entwicklung kündigte der Landrat an, die "gesamte Krankenhausstruktur schon sehr schnell und vor allem auch sehr intensiv auf den Prüfstand zu stellen". Die Geschäftsführung der Neckar-Odenwald-Kliniken mit Frank Hehn an der Spitze habe bereits den Auftrag erhalten, bis zum Frühjahr einen konkreten Maßnahmenplan zu erarbeiten, der auch teilweise massive strukturelle Einschnitte und Veränderungen nicht ausspare.

"Im jetzigen Zuschnitt können wir uns die Neckar-Odenwald-Kliniken nämlich schlicht und ergreifend nicht mehr leisten", räumte Brötel ein. Diesen Schritt wollte der Kreischef nach eigenen Worten bisher möglichst vermeiden, aber die Haushalteckdaten ließen den Verantwortlichen nun keine andere Wahl mehr. Leider, wie er betonte.

Im laufenden Haushalt sind dem Landrat zufolge gerade einmal 4,5 Millionen Euro für die Neckar-Odenwald-Klinken vorgesehen. Aber die neuesten Zahlen zeigten, dass für 2019 mindestens weitere fünf Millionen Euro oder wahrscheinlich sogar noch mehr fehlen, die nachfinanziert werden müssen. "Für uns bedeutet dies 15 Millionen Euro", erläuterte Brötel mit Blick auf die Verluste für 2019 und 2020. "Die Kliniken nehmen uns selbst also die Luft zum Atmen", befand er.

Allerdings habe man sich entschlossen, dieses Ergebnis der Neckar-Odenwald-Kliniken überplanmäßig schon 2019 im Ergebnis des Landkreises abzubilden. "Voraussichtlich werden wir dieses negative Jahresergebnis zwar gerade noch einmal mit unseren vorhandenen Ergebnisrücklagen abdecken können", kündigte Achim Brötel an, aber wenn der Notgroschen nun aufgezehrt sei, wäre auch der Landkreis blank. "Diesen Status werden wir jetzt leider definitiv erreichen."

Brötel empfahl deshalb dem Kreistag eine Erhöhung des Hebesatzes der Kreisumlage um drei Prozentpunkte. "Wenn man alle bekannten oder sich zumindest schon am Horizont abzeichnenden Belastungen für den Kreishaushalt hinzuaddiert, müsste ich jetzt allerdings eine Erhöhung des Hebesatzes der Kreisumlage um mindestens zehn Punkte vorschlagen", unterstrich er klar. Das hätte aus seiner Sicht aber zur Folge gehabt, den Kreis und seine Städte und Gemeinden lahm zu legen.

Einen flammenden Appell schrieb er dem Bundesgesetzgeber in Berlin ins Stammbuch. "Solange sich an den Grundstrukturen der Krankenhausfinanzierung nicht endlich etwas ändert, werden wir deshalb nie und nimmer auf einen grünen Zweig kommen können", urteilte der Landrat scharf.

Der Kreischef war ferner davon überzeugt, dass man unterhalb der Schwelle des klassischen Grund- und Regelversorgers noch einen weiteren Krankenhaustyp benötige, den er als Landkrankenhaus bezeichnete. Im ländlichen Raum benötige man dringend einen sektoralen Umbau der Krankenhausversorgung, der diejenigen Strukturen vor Ort erhält, die dort zwingend erforderlich sind, der umgekehrt aber auch das zentralisiert, was ohne weiteres zentralisiert werden kann. "Das ist etwas grundlegend anderes als der immer wieder diskutierte einseitige Abbau von Betten und die damit einhergehende Schließung von angeblich verzichtbaren Krankenhäusern."

Auch den am Mittwoch auf der Tagesordnung stehenden geplanten Verkauf des Wohn- und Pflegezentrums Hüffenhardt sprach Brötel an: Es gebe keine verantwortbare Alternative zur vorgeschlagenen Betriebsübertragung auf ein privates Unternehmen. Zumal inzwischen weitaus mehr auf dem Spiel stehe, sagte der Landrat.

Neckar-Odenwald-Kreis: Wo der Landrat investieren will - trotz Defizit

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Neckar-Odenwald-Kreis. (schat) Auch wenn der Themenkomplex Krankenhäuser und Kreisaltersheim den Haushaltsplan 2020 dominiert - es gibt noch weitere, durchaus bedeutende Eckdaten. Allen voran das Werkzeug, das nun in die Hand genommen werden muss, um die finanziellen "Schäden" zu beheben - sprich: die Anhebung der Kreisumlage von 28 auf 31 Prozent.

"Zum ersten Mal seit vielen Jahren weist unser Zahlenwerk im ordentlichen Haushalt wieder ein Defizit aus", musste Landrat Brötel in der Kreistagssitzung in Schefflenz erklären. Aufwendungen von rund 174,3 Millionen Euro stehen Erträgen von 173,7 Mio. Euro gegenüber - was ein Minus von knapp 627.000 Euro ergibt. Im Gesamtergebnis bedeute das eine Verschlechterung um rund 1,7 Mio. Euro.

Größter Ausgabenposten ist nach wie vor der Teilhaushalt "Soziales und Jugend", auf den die Hälfte aller Aufwendungen entfallen. Rund 88,9 Mio. Euro sind im Haushalt 2020 für soziale Leistungen vorgesehen, die laut Landrat immerhin von jedem fünften Bürger im Kreis in irgendeiner Form bezogen werden.

Immerhin 42,6 Millionen Euro (und damit rund 900.000 Euro mehr als 2019) sind für Personalaufwendungen eingeplant. Die Steigerung sei hier vor allem auf Tarif- und Besoldungserhöhungen zurückzuführen. Der Stellenplan selbst weist 12,5 Posten weniger für das Jahr 2020 aus (auf dann insgesamt 637,5 Stellen).

Ein wesentlicher Fokus liegt beim Haushaltsplan 2020 auch auf dem Thema Schulen. Herausforderungen bilden hier unter anderem die Digitalisierung und die Umsetzung von veränderten Ausbildungsanforderungen. Größte Baustellen werden - im wahrsten Wortsinn - aber die Schulbauten bilden. Zu stemmen sind die energetische Sanierung an der ZGB Buchen (für 2020 noch eine Million Euro eingeplant), und Umbauten an der Helene-Weber-Schule (480.000 Euro).

Und dann wäre da eben noch das Ganztagsgymnasium Osterburken (GTO) - "das mit Abstand größte Schulbauprojekt, das der Kreis jemals zu stemmen hatte" (Brötel). Für die notwendige Sanierung der Schule stehen rund 25 Mio. Euro an Kosten im Raum, der Kreis erwarte hier eine "substanzielle finanzielle Beteiligung" der Standortkommune. Landrat Brötel würdigt zugleich aber auch die "konstruktive Verhandlungsatmosphäre". Das Thema GTO wird aber sicher über den Haushalt 2020 ein bestimmendes Thema bleiben.

Mit fast sieben Millionen Euro liegt der Gesamtaufwand für Schulträgeraufgaben des Kreises im kommenden Jahr dennoch deutlich über dem bisherigen Ansatz von 6,05 Mio. Euro. Auch die Bereiche ÖPNV, Straßen, Radwege, Breitband, Feuerwehrwesen und Kreislaufwirtschaft haben Haushaltsrelevanz. So berichtete Brötel unter anderem von "Druck auf die Abfallgebühren" und prognostizierte eine Verteuerung für das Jahr 2020.

Bei allen Herausforderungen und unerfreulichen Zahlen: Die geplante Gesamtverschuldung des Kreises soll sich zum Jahresende 2020 im Kernhaushalt (ohne Schulden der Eigengesellschaften) voraussichtlich auf nur noch 14,36 Mio. Euro belaufen (2018 stand ein Minus von 19,63 Mio. Euro). Und zur Erinnerung: Im Jahr 2009 betrug der Schuldenstand noch annähernd 30 Millionen Euro.

Inklusives Theaterensemble in Mosbach: "Momo lag einfach in der Luft"

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Von Noemi Girgla

Mosbach. Diesen Freitag steht das inklusive Theaterensemble "(K)ein Alltägliches Theater" zum zweiten Mal auf der Bühne der Alten Mälzerei in Mosbach. Aufgeführt wird "Momo" von Michael Ende, für die Bühne bearbeitet von Vita Huber. Schon vor der Premiere berichteten Jutta Schüle, die kommunale Beauftragte für die Belange von Menschen mit Behinderung, und Alexander Kaffenberger, der Regisseur und Theaterpädagoge des Ensembles, der RNZ von dem inklusiven Theaterprojekt.

Frau Schüle, Herr Kaffenberger, was war Ihnen bei dem Projekt wichtig?

Schüle: Mir war es von Anfang an wichtig, eine Plattform für die Begegnung von Menschen mit und ohne Behinderung zu bieten. Die Theaterarbeit schien mehr sehr geeignet dafür. Es war mir auch wichtig, einen Profi für dieses Projekt zu engagieren. Ich wollte dem Projekt einen professionellen künstlerischen Charakter verleihen. Es freut mich sehr, dass ich Herrn Kaffenberger dafür gewinnen konnte.

Kaffenberger: Ich habe die letzten 20 Jahre immer wieder inklusiv gearbeitet und bin seit der Geburt der Idee dabei. Mir war von Anfang an ein "normaler" öffentlicher Kulturort als Bühne wichtig.

Hat das Projekt auch einen therapeutischen Ansatz?

Schüle: (K)ein Alltägliches Theater hat zum Ziel, eine barrierefreie Kultur zu schaffen. Wir wussten am Anfang nicht, ob es zur Aufführung kommt. Das gemeinsame Arbeiten, die Begegnung stand im Mittelpunkt. Schnell war klar, dass wir aufführen würden.

Kaffenberger: Das Ziel eines Ensembles ist es, ein Stück auf die Bühne zu bringen. Ein therapeutischer Ansatz hat dieses Ziel lediglich in der Erarbeitungsphase. Da geht es um die eigenen Erfahrungen, die aber haben beim Zuschauer nichts verloren. Letztendlich wird gemeinsam eine Geschichte, ein Stück präsentiert. Die Leute lernen sich mit den Mitteln des Theaters selbst kennen, und man kann sagen, dass ihr Selbstbewusstsein und Selbstwertgefühl gewachsen sind. Die öffentliche Präsentation des gemeinsamen Ergebnisses bleibt unvergesslich.

Nach welchen Kriterien erfolgte die Rollenvergabe?

Kaffenberger: Die war relativ schnell klar. Die Darsteller müssen die Geschichte selbst erspielen können. Dabei ist es mir wichtig, die Leute in andere Rollen schlüpfen zu lassen, als sie im Alltag einnehmen.

Schüle: Wir schauen nicht darauf, was kann einer oder was kann er nicht. Jeder ist, wie er ist. Jeder hat seine eigenen Stärken. Die Besetzung von (K)ein Alltägliches Theater ist seit dem Anfang beinahe unverändert. Jeder erhält Raum für seinen eigenen Ausdruck.

Haben die ausgewählten Stücke auch einen inklusiven Ansatz?

Kaffenberger: In den Stücken tauchen immer wieder Menschen mit innerer oder äußerer Behinderung auf. Das "Kalte Herz" handelte im Subtext von jemandem, der dazugehören möchte, der keine Gefühle wahrnehmen kann. Auch der Subtext von "Momo" ist mehr als eine Kindergeschichte. Momo ist einfach da und bildet einen Gegenpol zu der hektischen Gesellschaft. Das geht hin bis zu kleinen Seitenverweisen, etwa, ob es sich lohnt, Daria zu besuchen, die im Rollstuhl sitzt.

Warum haben Sie sich für "Momo" entschieden?

Kaffenberger: Momo lag einfach in der Luft. Schon bei der Auswahl für das "Kalte Herz" hatten wir mehrere Stücke szenisch angespielt - und der Funke sprang über. Die Schauspieler wussten mit dem Stück etwas anzufangen und waren gleich in der Geschichte drin. Michael Endes Figuren waren sozusagen wie geschaffen für unser Ensemble.

Ist es beim inklusiven Theater nicht eine Gratwanderung, die Schauspieler mit Behinderung nicht selbst zur Schau zu stellen?

Kaffenberger: Ich hatte nie das Gefühl, die Leute könnten kommen, um sich lediglich Menschen mit Behinderung anzusehen. Die Alte Mälzerei ist durch renommierte Kunst und Kultur bekannt. Die Leute kommen generationenübergreifend, um sich das Stück anzusehen.

Schüle: Die Akzeptanz im Neckar-Odenwald-Kreis ist da. Die Leute hier begegnen Menschen mit Beeinträchtigung überwiegend mit Respekt. Es gehört zur Normalität. Und nach den vorherigen Auftritten haben wir durchweg positive Erfahrungen gemacht. Ein Zuschauer meinte in einem Gespräch zu mir: "Respekt! So einen Respekt für dieses Ensemble!"

Wie lange haben Sie geprobt und wovon hängt die Dauer der Proben ab?

Schüle: Wir haben im April angefangen. Die Dauer der Proben hängt vom Zeitrahmen und den finanziellen Mitteln ab, die wir haben, und in der Mälzerei haben wir nur den einen Termin in diesem Jahr für die Aufführung bekommen.

Kaffenberger: Die Dauer der Proben ist abhängig von den Fristen und Projektmitteln, die wir erhalten. Vielleicht wäre ein längerer Probenzeitraum entspannter.

Schüle: Das Projekt ist noch relativ jung und uns fehlen die Vergleichswerte. Es ist wichtig, den Leuten eine Struktur vorgeben zu können. Wird die Strecke zu lang, könnte es sein, dass die Konzentration abfällt. Die jetzige Struktur setzt ein klares Ziel, auf das man hinarbeiten kann. Ein Ziel zu haben, hier die Aufführung des geprobten Stücks, ist auch für unsere Mitspieler von großer Bedeutung. Mut zur Bühne hat sich entwickelt.

Obrigheim: "Schleichverkehr" erhitzt die Gemüter

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Von Nadine Slaby

Obrigheim. Ihrem Ärger Luft machten einige Mörtelsteiner in der jüngsten Sitzung des Obrigheimer Gemeinderats. Die Fahrbahnsanierung am Hohberg und der dadurch entstandene "Schleichverkehr" durch Mörtelstein sorgen für die erhitzten Gemüter. Auch die Parksituation sei katastrophal. "Die Straßensituation verschlechtert sich, statt sich zu verbessern", so eine Anwohnerin. Auch seien Geschwindigkeitsübertretungen an der Tagesordnung, und man müsse sich beim Ein- und Ausparken aus Grundstücken nötigen und beschimpfen lassen.

Das Problem war kein neues für Bürgermeister Achim Walter. Er bedauerte, dass niemand vom Regierungspräsidium bei der Gemeinderatssitzung dabei war, um weitere Maßnahmen an der Baustelle Hohberg zu erläutern. Er selbst ging davon aus, dass sich die Situation in ein bis eineinhalb Wochen verbessere, da dann die linke Straßenseite sowie die zur Baustelle führenden Seitenstraßen, beispielsweise die Ausfahrt Obrigheim West, vollständig gesperrt würden. "Der Schleichweg über Mörtelstein funktioniert dann nicht mehr", so Walter. Hinzu komme, dass das Biomasseheizkraftwerk eine Revisionsphase habe, so dass auch der Zulieferverkehr entfalle.

Dies alles griff den Anwohnern zu kurz. Sie ärgerten sich auch darüber, dass sie vor ihren Häusern nicht halbseitig auf dem Gehweg parken dürfen. "Damit könnte man den Verkehr zusätzlich beruhigen", erklärte ein Anwohner. Da jedoch die vorgeschriebenen Durchgangsbreiten dann nicht mehr gegeben wären, ist dies rechtswidrig. "Mit der Aufhebung der Baustelle normalisiert sich der Verkehr wieder, die Parksituation bleibt jedoch", meinte Walter. "Die Straßensituation ist wie sie ist, daran kann ich nichts ändern." Man könne das halbseitige Parken in der Verkehrsschau vorschlagen, aber er habe da nicht viel Hoffnung. Dass diese zudem erst 2020 wieder stattfindet, brachte die Bürger zusätzlich auf. "Aufgrund von Personalmangel konnten wir beim Regierungspräsidium keinen früheren Termin bekommen", erklärte Walter. Eine schnelle Lösung, wie sie eine Anwohnerin wünschte, gibt es nicht.

Für den Ärger der Anwohner, die sich nach diesem ersten Tagesordnungspunkt geschlossen erhoben und den Saal verließen, hatten die Gemeinderäte durchaus Verständnis. "Es ist wirklich eine Zumutung", meinte Gemeinderat Friedrich Knapp (FW). Gemeinderat Ulrich Halder (FW) griff das Thema beim Tagesordnungspunkt "Verschiedenes" noch einmal auf. Er regte an, aufgrund der schwierigen Lage alle zu einem Gespräch einzuladen. "Ich halte die Verkehrsschau für den richtigen Weg, die lange Zeit ist das Problem, meinte Jürgen Streib (CDU/BL), der bereits im Vorfeld Überlegungen zum Einbau von Schwellen angestellt hatte, um das zu schnelle Fahren zu unterbinden. Willi Horn (FW) wollte "belastbares Material" und regte an, Geschwindigkeitsmessgeräte aufzustellen, um genau sagen zu können, wie schnell wirklich gefahren wird. "Da sind wir dran", erklärte die Sachgebietsleiterin Ordnungsamt, Jessica Erhart.

"Ich kann nichts gegen das Verkehrsrecht machen", argumentierte Bürgermeister Walter, warum die Gemeinde das halbseitige Parken nicht zulassen könne. Die Schwellen könne man selbstverständlich einbauen, diese brächten aber andere Nachteile, wie beispielsweise Lärm und eine Gefährdung für Fahrradfahrer mit sich, gab er zu bedenken. Zu einer abschließenden Lösung des Problems kam auch das Gremium nicht.

Einstimmig votierten die Räte im Folgenden für die Umnutzung von Lagerflächen zu Lager- und Sportflächen in einem Teilbereich der ehemaligen Gardinenfabrik. Mehrheitlich bei einer Enthaltung wurde die Übertragung der Bildung eines Gutachterausschusses sowie die Erfüllung dessen Aufgaben an die Stadt Mosbach beschlossen. "Wir müssen den Ausschuss auf professionelle Füße stellen", hatte Kämmerer Thorsten Sienholz zuvor mit Blick auf die Rechtssicherheit der Gutachten und der vorgeschriebenen Fallzahlen erklärt. Für die Gemeinde bedeutet dies Kosten in Höhe von jährlich 11.800 Euro. Für das Jahr 2020, in dem der Ausschuss seine Arbeit voraussichtlich erst zur Jahresmitte aufnimmt, wird nur die Hälfte veranschlagt.


Sulzbach/Billigheim: L527 wird ab Montag voll gesperrt

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Billigheim/Sulzbach. (RNZ/mare) Nächste Herausforderung für Autofahrer im Neckar-Odenwald-Kreis: Ab Montag, 21. Oktober, wird die Landesstraße L527 zwischen Sulzbach und Billigheim saniert. Und damit voll gesperrt, wie das Regierungspräsidium Karlsruhe (RP) mitteilt.

Aus Arbeitsschutzgründen könne die Maßnahme nur unter Vollsperrung stattfinden, erklärt das RP.

Die Arbeiten sind nötig, um Schäden infolge der Verkehrsbelastung und aus Altersgründen der Fahrbahn zu beheben. Nach dem Abfräsen der alten Deckschicht werden Schadstellen beseitigt und eine Binderschicht eingebaut, um die Tragfähigkeit der Straße zu erhöhen.Im Anschluss erfolgt die Aufbringung der neuen Deckschicht.

Neben der Erneuerung der Fahrbahndecke müssen auch die Querneigungen speziell in den Kurvenbereichen angepasst werden. Danach werden die Bankette und die Leitpfosten entsprechend der neuen Höhenlage wieder gerichtet.

Während der Bauarbeiten wird der Verkehr von Sulzbach über Allfeld nach Billigheim sowie entsprechend in umgekehrter Fahrtrichtung umgeleitet. Die Umleitungsstrecken sind ausgeschildert.

Die Gesamtkosten für die Sanierung der rund 2,5 Kilometer langen Strecke betragen 600.000 Euro und werden vom Land Baden-Württemberg getragen. Die Arbeiten und die Vollsperrung sollen am Freitag, 8. November, enden.

Mosbach: Amalie Kauffmann war ihrer Zeit voraus

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Von Sebastian Parzer

Mosbach. Am 18. Oktober 1869 schloss Amalie Kauffmann in Mannheim für immer die Augen. Nach dem Tod ihres Mannes hatte sie über zwei Jahrzehnte eine Material-, Farben- und Spezereiwarenhandlung geführt. Geboren wurde die Unternehmerin am 11. März 1816 als Juliane Amalie Baunach in Mosbach.

Ihre Eltern, Bernhard Friedrich Baunach und dessen zweite Ehefrau Margarete, gehörten damals zur Mosbacher Oberschicht. Der Vater betrieb ein Handelsgeschäft für Landesprodukte und Spezereiwaren und war Eigentümer des Hauses "Lindenlaub" am Mosbacher Marktplatz. Er war Stadtrat und gehörte auch dem evangelischen Kirchengemeinderat an.

Ihre schulische Ausbildung erhielt Amalie zu Hause. Dabei wurde sie in Musik, Zeichnen und französischer Sprache unterrichtet. Später musste sie Verantwortung im elterlichen Haushalt übernehmen. "... morgens hatte ich 14 Zimmer zu reinigen, musste kochen und den Garten bestellen", so erinnerte sie sich im Rückblick an ihr Elternhaus. Bei einer mit ihren Eltern unternommenen Rheinreise lernte sie 1840 den Chemiker Eduard Kauffmann kennen, der in Mannheim eine Drogeriehandlung betrieb. Auf Drängen der Eltern stimmte sie einer von ihm angestrebten Eheschließung zu. Das Paar wurde in der Mosbacher Stiftskirche von Amalies Onkel, dem Theologen und Leiter des Karlsruher Lehrerseminars Professor Wilhelm Stern, getraut.

Später von Amalie verfassten biografischen Aufzeichnungen kann man entnehmen, dass sie in ihrer Ehe unglücklich war. Ihr Mann engagierte sich stark in der Mannheimer Freimaurerloge. Sein Geschäft ging schlecht und er machte Schulden. 1845 mussten sie aus ihrem großbürgerlichen Haus in Mannheim in eine kleinere Wohnung umziehen. Schließlich verständigte sich Amalie mit den Gläubigern ihres Gatten, wobei sie 20 Prozent von deren Forderungen mit Teilen ihrer ansehnlichen Mitgift beglich.

Von nun an verlegte sich ihr Mann auf den Handel mit Materialien, Farben und Spezereiwaren; ein Gewerbe, das Amalie zumindest teilweise von Kindesbeinen an kannte. Wenige Jahre später hatte die Revolution im Jahre 1848 und die dadurch ausgelöste Wirtschaftskrise erneut negative Auswirkungen auf die Geschäfte.

Die Familie entschloss sich zur Auswanderung in die Vereinigten Staaten. Der Ehemann sollte vorausgehen. Doch kam er ums Leben, als das von ihm benutzte Auswandererschiff in der Themsemündung sank. Just an Amalies 33. Geburtstag vermeldeten die Zeitungen Nordbadens die Havarie des Schiffes und den Tod der Passagiere.

Nun stand sie mit sechs Kindern im Alter von sechs Monaten bis siebeneinhalb Jahren als Witwe da. Sie zog nicht nur die Kinder alleine groß, sondern führte auch das Geschäft ihres Mannes weiter. Die drei Söhne gründeten 1867 eine Großhandlung für Hülsenfrüchte, Reis und Dörrobst, der sie zu Ehren ihres früh verstorbenen Vaters den Firmennamen "Eduard Kauffmann Söhne" gaben.

Anderthalb Jahrzehnte später errichteten sie im Mannheimer Stadtteil Jungbusch die bis heute erhaltene Kauffmannsmühle. Obwohl die Söhne inzwischen selbstständig waren, betrieb Amalie ihr eigenes Handelsgeschäft offenbar bis zu ihrem Tod weiter. Als sie im Alter von nur 53 Jahren starb, hatte sie den Grundstein für ein erfolgreiches Familienunternehmen gelegt. Dessen Weiterentwicklung durch ihre Kinder hat sie nicht mehr erlebt. Ein Bild von ihr hing jedoch noch vier Jahrzehnte nach ihrem Tod im Direktionszimmer der Firma.

DHBW-Konflikt: Ministerpräsident Kretschmann erhält Brief aus dem Kreis

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Mosbach/Schefflenz. (ar) Mit viel Rückenwind können die Vertreter der Dualen Hochschule (DHBW) Mosbach in den kommenden "Runden Tisch" zum Konflikt mit Heilbronn gehen. Der Kreistag des Neckar-Odenwald-Kreises hat sich in seiner jüngsten Sitzung am Mittwochabend in Schefflenz klar hinter den Mosbacher Hochschulstandort gestellt. Die Volksvertreter haben eine Resolution zum Erhalt der Konkurrenzklausel einhellig (mit 39 Stimmen) verabschiedet, lediglich die sechs anwesenden Mitglieder der grünen Fraktion stimmten dagegen.

Zuvor entzündete sich eine mitunter hitzige Debatte. CDU-Fraktionsvorsitzender Dr. Norbert Rippberger ging die Grünen - den eigenen Koalitionspartner im Land Baden-Württemberg - scharf an und warf ihnen vor, "keinen Mumm und kein Rückgrat zu haben und die Parteiraison über die Kreisinteressen zu stellen". Diesen Vorwurf wollte Kreisrätin Gabriele Metzger so nicht stehen lassen und entgegnete, sich nicht daran erinnern zu können, eine solche Situation im Kreistag schon mal erlebt zu haben. "Es gibt eben nicht nur eine Wahrheit", sagte sie und bekannte sich, zur grünen Ministerin Theresia Bauer zu stehen. Dabei ging es um die Vorhaltung des Wortbruchs der Ministerin, die noch im Mai vergangenen Jahres in einem Schreiben an Landrat Achim Brötel klarstellte, dass sie zu der Regelung stehe. Nun aber hält sie es für "unumgänglich, die starre Konkurrenzklausel der Errichtungsverordnung anzupassen" (die RNZ berichtete). Aus Metzgers Sicht verengt man derzeit die Diskussion auf die Regelung und die Ministerin. Ihr Fraktionskollege Timo Riedinger hatte zuvor dargelegt, dass die Grünen die vorliegende Formulierung "unter keinen Umständen an der Konkurrenzklausel zu rütteln" nicht unterstützen können. Vielmehr wollten die Grünen eine Abänderung der Resolution in der Form: "die DHBW Mosbach auch künftig in besonderer Form in der Entwicklung zu fördern (...)."

Jedoch nahmen die Kreisräte die von der SPD angeregte Resolution an. So unterstrich denn auch Martin Diblik für die Freien Wähler die hohe Bedeutung der Konkurrenzklausel. In seiner Rede stellte er sich hinter die DHBW Mosbach und signalisierte die Zustimmung der Freien Wähler. Klar positionierte sich auch FDP-Kreisrat Achim Walter zu der Resolution. Er hielt es für falsch, in Parteiraison zu verharren, und dankte der SPD-Fraktion für die Initiative.

Die Gründe, warum die SPD die Initiative ergriff, legte Fraktionsvorsitzende Heide Lochmann dar: "2014 ist die Klausel zum Schutz der DHBW Mosbach vereinbart worden." Es gehe eben nicht nur um einen Bestandsschutz, sondern es gehe ums Überleben, bekräftigte Heide Lochmann und ergänzte: "Deshalb müssen wir deutlich machen, dass eine Aufweichung der Klausel eben ein Wortbruch ist und Mosbach schadet." Ihre SPD-Kollegin Dr. Dorothee Schlegel erachtete die Regelung weder als starr noch als Bremse, "schon gar nicht für die DHBW im Land". Sie dankte MdL Georg Nelius (SPD), denn auf dessen Betreiben hin hatte die Klausel 2014 Eingang in die Verordnung gefunden.

Deutlich stärkte auch Brötel der DHBW Mosbach den Rücken: "Die Konkurrenzklausel ist schlicht und ergreifend eine Überlebensversicherung für den Standort Mosbach." Er sah keinen Grund, den permanenten Versuchen aus Heilbronn, die Regelung fallen zu lassen, nachzugeben. Stattdessen wird nun die grün-schwarze Landesregierung und insbesondere Ministerpräsident Winfried Kretschmann einen Brief aus dem Kreis erhalten, in dem man nachdrücklich dazu auffordert, unter keinen Umständen an der Regelung zu rütteln und der Verantwortung für den ländlichen Raum gerecht zu werden.

Straßensanierung: Neue Umleitung in Obrigheim

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Obrigheim. Der viel befahrene Straßenabschnitt am Hohbergauf- und abstieg wird seit einigen Wochen und noch bis voraussichtlich Mitte November aufwendig saniert - und die Auswirkungen der Umleitung sind in Obrigheim schmerzhaft spürbar (die RNZ berichtete bereits mehrfach). Seit Donnerstag gilt nun eine - zumindest teilweise - neue Verkehrsführung, da auch der Knotenpunkt "Obrigheim/Kraftwerkstraße-Zufahrt" gesperrt ist.

Der Verkehr von Mosbach kommend nach Aglasterhausen rollt auf der Bundesstraße 292 inzwischen auf der bereits sanierten bergseitigen Fahrbahnhälfte. In der Gegenrichtung gilt die Umleitungsstrecke ab der Einmündung B 292/K 3939 Asbacher Höhe über die K 3939 nach Asbach und weiter über die L 590 und K 3942 nach Obrigheim.

Beide Zufahrten von der Bundesstraße 292 kommend nach "Obrigheim-Kraftwerkstraße" (also am Ortsein- und -ausgang in Richtung Kleiner Odenwald/Sinsheim) sind gesperrt. Durch diese Maßnahme können die Bushaltestellen im Bereich der Abfahrt Obrigheim/Kraftwerkstraße "Ortseingang", "Ortsausgang" sowie "Im Luss" nicht wie gewohnt angefahren werden.

Um einen reibungslosen Transfer für den öffentlichen Personennahverkehr zu gewährleisten, besteht ein beidseitiges und absolutes Halteverbot in der Eisengasse, in Teilen der Kirstetter Straße und in der Langenrainstraße in Obrigheim. Der Verkehr kann von der Hauptstraße/Eisengasse kommend in Richtung Langenrainstraße nur im Einbahnverkehr erfolgen.

Seit 30. September wird im Auftrag des Regierungspräsidiums Karlsruhe das Teilstück der stark frequentierten Verbindung von Mosbach nach Sinsheim saniert. Als Fertigstellungstermin gibt das Regierungspräsidium Mitte November an, dann sollen Sperrungen und Umleitungen wieder erledigt sein.

Hüffenhardt: Neckar-Odenwald-Kreis gibt das Wohn- und Pflegezentrum ab

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Von Alexander Rechner

Hüffenhardt. Die Würfel sind gefallen: Die Neckar-Odenwald-Kliniken trennen sich vom Wohn- und Pflegezentrum (WPZ) Hüffenhardt. Der Kreistag des Neckar-Odenwald-Kreises hat in seiner jüngsten Sitzung am Mittwochabend in Schefflenz beschlossen, den Betrieb des Altenzentrums an das private Unternehmen Domus Cura zu übertragen. Das Thema allerdings diskutierten die Kreisräte kontrovers. Dem zum Teil lebhaften Meinungsaustausch und der von Landrat Dr. Achim Brötel vorgetragenen mehrheitlichen Empfehlung des Klinik-Aufsichtsrates für eine Übergabe folgte das klare Votum: 27:15 lautete das Ergebnis, mit dem die Übertragung des Altenheimes zum 1. Januar 2020 beschlossen wurde. Dabei votierten die Kreisräte der CDU, Freien Wähler und der FDP für die Betriebsübergabe, während die der SPD mehrheitlich, der Grünen und der AfD geschlossen dagegen stimmten (drei SPD-Kreisräte enthielten sich).

Der Verkauf war bereits im Mai vom Kreistag in einer nicht-öffentlichen Sitzung an den Investor "Luehrsen Investment Group" aus Bremen beschlossen worden, jedoch sprang der damals präsentierte Betreiber später ab.

Am Mittwochabend stellten die beiden Geschäftsführer Christian Ersing und Peter Wisgott das Unternehmen Domus Cura im Kreistag vor und verwiesen auf die sich ergebenden Synergien. Domus Cura ist in der Region kein unbekanntes Unternehmen, es betreibt bereits zwei Pflegeheime in Michelbach und Neunkirchen.

"Angesichts der örtlichen Nähe der Einrichtungen wollen wir Synergieeffekte generieren", bekräftigten die beiden Geschäftsführer. So wolle man in Hüffenhardt eine Küche neu errichten, und in der Folge die beiden anderen Einrichtungen über einen Cateringservice beliefern. Auch eine Wäscherei möchten die Verantwortlichen aufbauen. "Das schafft neue Arbeitsplätze", unterstrich Peter Wisgott. Ansonsten möchte man in Hüffenhardt unter anderem die Haustechnik und EDV neu anschaffen und die Gartenanlage aufwerten. Unter dem Gesichtspunkt der beabsichtigten Teilmodernisierung nannten die beiden u. a. Hilfsmittel, zudem sollen neue Pflegebetten angeschafft sowie Gemeinschaftsräume für die Bewohner(innen) und die Aufenthaltsräume für das Personal neu gestaltet werden.

Besonders unterstrichen die Geschäftsführer, dass man als privater Betreiber "alles selbst erwirtschaften müsste". Auch die Mitarbeiter sprachen sie an - so möchte man das Personal übernehmen. Gesetzlich sei vorgeschrieben, wie der Personalschlüssel aussehen müsse. "Ansonsten kommt die Heimaufsicht ins Spiel", erläuterte Wisgott und fügte auch mit Blick auf den Fachkräftemangel hinzu: "Wir werden einen Teufel tun, die Mitarbeiter schlecht zu bezahlen."

Landrat Achim Brötel zeigte sich nach der Vorstellung davon überzeugt, dass man das WPZ "in sehr gute Hände" übergebe. Zuvor hatte er in seiner Rede zur Einbringung des Haushaltsentwurfs 2020 keinen Hehl aus seiner Meinung gemacht, dass es keine verantwortbare Alternative zur vorgeschlagenen Betriebsübertragung auf ein privates Unternehmen gebe. Angesichts der finanziell "desaströsen Entwicklung der Neckar-Odenwald-Kliniken", stehe weitaus mehr auf dem Spiel. Der Kreischef erwartet ein Defizit von mindestens zehn Millionen Euro bei den Neckar-Odenwald-Kliniken. Für 2020 hat man nochmals die gleiche Summe an Verlustabdeckung eingeplant.

Das Pflegezentrum erwirtschaftete seit Jahren ein - zuletzt wieder stark wachsendes - Defizit, 2018 betrug der Verlust 658.000 Euro. "Und die Fehlbeträge in Hüffenhardt haben nicht mit der Eingliederung in die Kliniken begonnen, sondern vielmehr mit dem Neubau, der Anfang 2007 eingeweiht worden ist", sagte der Landrat. Daneben sah er darin - anders als bei der Trägerschaft für die Kliniken - keine Pflichtaufgabe des Kreises.

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