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Mosbach: Graffiti-Sprayer im Elzpark erwischt

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Mosbach. (pol/mare) Eine aufmerksame Zeugin hat am Donnerstag gegen 10.40 Uhr im Elzpark an der Seebühne einen Jugendlichen dabei beobachtet, wie dieser auf den Holzboden der Seebühne Graffiti gesprüht hat. Das berichtet die Polizei.

Eine zivile Streife fand den jungen Mann dann und kontrollierte ihn. Er musste die Beamten zum Revier begleiten, von wo aus seine Eltern verständigt wurden. Insgesamt entstand Sachschaden in Höhe von knapp 300 Euro. Der Sprayer muss nun mit einer Anzeige wegen Sachbeschädigung rechnen.


Hüffenhardt: "Alma"-Straßenlaternen sorgen bald für günstiges Licht

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Von Stephanie Kern

Kälbertshausen. Über zwei (etwas größere) Projekte musste der Gemeinderat von Hüffenhardt in seiner Sitzung am Donnerstagabend entscheiden. Es ging dabei erstens um die Umrüstung der Straßenleuchten "Alte Kanzlei", die vor allem in der Ortsdurchfahrt Kälbertshausen verbaut sind. Zweitens sollen die ehemaligen und ungenutzten Tennisplätze in Hüffenhardt in ein Kleinspielfeld umgewandelt werden. Hier war zu entscheiden, wie das geschehen soll.

Zum Thema Umrüstung der Straßenlaternen hatte sich die Gemeindeverwaltung dieses Mal (das Thema stand schon mehrere Male auf der Tagesordnung) Unterstützung von der NetzeBW geholt. Fiona Espert stellte die Umrüstung und eine Alternative vor und beantwortete die Fragen. Ihre Empfehlung lautete: "Ich rate zur Komplett-Umrüstung mit Schreder Alma." In den vergangenen Sitzungen wurde immer wieder angeregt, nur das Leuchtmittel an sich auszutauschen, was eventuell kostengünstiger sein könnte. Nach reichlicher Prüfung überwiegen aber die Vorteile eines neuen Aufbaus für die 42 Straßenlaternen "Alte Kanzlei".

Die Laternen sind schon 26 Jahre alt, einige sind beschädigt, die Gläser sind angelaufen oder gebrochen. Zudem müsse man in die Technik eingreifen, wenn man nur das Leuchtmittel gegen eine LED-Birne tausche. Mit dem Umrüstsatz Schreder Alma erhalte man aber wieder eine neue Garantie über zehn Jahre - und intakte Leuchten. Zudem werde diese Umrüstung vom Bund gefördert (im Gegensatz zur Alternative) und die Leuchte ist modular aufgebaut. Das heißt, wenn ein Teil beschädigt ist, kann es einfach ausgetauscht werden.

Die Ortschaftsräte von Kälbertshausen hatten vorher schon für den Alma-Umrüstsatz votiert, und die Gemeinderäte handhabten das ebenso. Für die Gemeinde entstehen Kosten von rund 48.325 Euro. Hinzu kommen die Ingenieurleistungen und sonstigen Nebenkosten. 20 Prozent der Investition wird vom Bund übernommen. Espert geht von einer Lieferzeit von acht bis zehn Wochen aus, die Montage werde etwa eine Woche dauern.

103.000 Euro kostet die Gemeinde die Errichtung eines Kleinspielfelds in Hüffenhardt. Das soll auf einem nicht genutzten Tennisplatz oberhalb des Sportplatzes gebaut werden. "Hintergrund ist, dass die Fläche brach liegt", erklärte Bürgermeister Walter Neff.

Zudem habe es in der Vergangenheit oft Beschwerden über Lärm am Kleinspielfeld auf dem Schulhof in Hüffenhardt gegeben, woraufhin die (eigens angeschafften) Alutore dort abmontiert wurden. "Daraus ist die Idee entstanden, an anderer Stelle ein Kleinspielfeld für die Öffentlichkeit und auch den Sportverein zur Verfügung zu stellen", so Neff.

Ortsbaumeister Thorsten Hahn hat sich in den vergangenen Wochen intensiv mit den Möglichkeiten für ein Kleinspielfeld beschäftigt. Sein Vorschlag lautete, das Spielfeld selbst auf einer Größe von 32 mal 24 Metern anzulegen und mit Kunststoffbelag zu versehen. Außenrum soll gepflastert werden. Es soll möglich sein, auf diesem Feld Fußball, Volleyball und Basketball zu spielen; das sei auch so im Vorfeld mit dem Sportverein abgeklärt worden. Dabei sollen auch die an der Schule abmontierten Alutore wieder zum Einsatz kommen.

Bernd Siegmann gab zu bedenken, dass dann wieder Beschwerden von lärmgeplagten Anwohnern kommen könnten. "Der nächste Anlieger ist aber mehr als 50 Meter entfernt", meinte Neff. Das sei beim Schulhof eine ganz andere Situation. "Ja, es gab laute Knalleffekte, das ist nicht von der Hand zu weisen. Wenn es trotz des Abstands zu laut ist, müssen wir uns unterhalten", meinte Neff.

Der Verein würde den Bewuchs vom Tennisplatz entfernen und auch die Nachtwache übernehmen, wenn der Kunststoffbelag gegossen wird. Schäden könne man zwar ausbessern, man sehe sie aber, erklärte Hahn. Frank Stark regte noch an, gleich die Vorbereitungen für Beleuchtung mitzutreffen. "Guter Vorschlag", sagte Walter Neff. Thorsten Hahn meinte: "Das wird geringe Mehrkosten verursachen, aber wir haben dann vorgesorgt." Über die Standorte will man sich noch mit dem Sportverein austauschen.

Dem von Hahn ausgearbeiteten Plan stimmten die Räte zu. Die Gemeinde hofft, im kommenden Frühjahr mit den Arbeiten beginnen zu können.

Um Themenvorschläge für eine noch zu beantragende Verkehrsschau bat Bürgermeister Neff dann noch. Frank Stark lag die Parksituation an der Schule am Herzen. Hier werde so eng am Zaun geparkt, dass Schüler auf die Straße ausweichen müssen. Ralf Prior sind die "massiven Geschwindigkeitsüberschreitungen" an allen Ortsein- und -ausgängen ein Dorn im Auge. Er schlägt vor, durch Verbauungen (etwa ausgewiesene Parkplätze auf der Straße) den Verkehr zu verlangsamen. Auch ein Kreisverkehr am Ortsausgang Richtung Siegelsbach wurde vorgeschlagen, ebenso ein Fußweg zur Deponie.

In Sachen Parkplatz Staugasse/Mühlweg gibt es auch Neues: Die Verwaltung hat sich vor Ort mit dem Ingenieurbüro getroffen. Die von den Räten in der letzten Sitzung  und in der Klausurtagung geäußerten Wünsche verursachen Mehrkosten von 15.000 Euro. "Wir versuchen, das noch in den Förderantrag reinzubekommen. Aber ich denke, es wird beim Versuch bleiben", sagte Walter Neff.

Mosbach: DJ Jones legt auch ohne Disco noch munter auf

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Mosbach. (schat) Früher war alles besser? Vielleicht, vielleicht auch nicht. Aber was das Nachtleben in Mosbach angeht, war früher zumindest mal mehr. Rockpalast, Music Park, Pupille, Ti-Club ... eine Disco gab es in der Großen Kreisstadt eigentlich immer, zeitweise sogar mehrere gleichzeitig. Vor allem der "Rockpalast" hatte einst Kultstatus, war über Jahre eine feste Größe im Nachtleben und im Terminkalender der Nachtschwärmer.

Mit dem Rockpalast groß geworden ist Markus Hornyak, der den allermeisten besser und manchen vielleicht sogar nur als "DJ Jones" bekannt ist. Im zarten Alter von 19 hat der in Sulzbach aufgewachsene Musikliebhaber das erste Mal im "Palast" aufgelegt. Platten, versteht sich - denn das DJ-Debüt von Jones ging im Jahr 1986 über die Bühne der Mosbacher Disco im markanten "Schlappenmüller-Bau".

Zwei Jahre lang rockte der junge DJ den Laden vom Mischpult aus, später legte er im "Excalibur" in der Industriestraße und im "H 96" im Keller des Obertorzentrums auf. Auch in der "Music Hall" in Buchen (heute "Halli Galli") und in der "Roadstation" auf dem Bergfeld war DJ Jones der Mann für die Musik.

Und heute? Auch wenn es die klassische Disco in Mosbach gar nicht mehr gibt, kann es Jones nicht lassen, legt weiter auf. Und das ist offenbar ganz gut so, denn die Einzel-Events, die etwa als "Rockparty mit DJ Jones" angekündigt werden, sind meist Selbstläufer und ratzfatz ausverkauft. "Ich versteh’ das auch nicht ganz", sagt der Routinier mit der Vorliebe für die gute, alte Rockmusik, schmunzelnd: "Manchmal ist das Publikum überhaupt nicht meine Ziel- und Altersgruppe, aber es funktioniert dann doch echt gut." Vielleicht ist die Musik, die Hornyak mag und spielt, ja auch einfach zeitlos ...

Mit der Zeit gehen musste der DJ allerdings selbst - zumindest bei seinem Handwerkszeug: "Bis auf Schellack hab’ ich eigentlich alles durchgemacht", blickt die DJ-Legende auf dreieinhalb Jahrzehnte zurück. Inzwischen bestimmen der Computer und Playlists die Arbeit von DJ Jones, die nie wirklich Arbeit, sondern immer nur Leidenschaft und Hobby war.

"Und ist", wie Markus Hornyak bestimmt ergänzt - der Reiz des Musikmachens wirkt bei ihm noch immer. Warum? "Weil es einfach Spaß macht, Leute zum Tanzen zu bringen, ihnen mit der Musik Freude zu bereiten", sagt DJ Jones.

Im RNZ-Gespräch lüftet er auch das Geheimnis um seinen "Künstlernamen". Der hat nämlich im Western "Vierzig Wagen westwärts" seinen Ursprung. "Da gab es einen Orakel Jones - und irgendwie ist der Jones als Spitzname bei mir hängen geblieben", erinnert sich Markus Hornyak. Das war noch zu Schulzeiten, als der junge Hornyak in Sulzbach im Kolpinghaus das erste Mal überhaupt als DJ aktiv wurde. Und seither ist er der Mann, der die Musik macht, DJ Jones. Zeitlos irgendwie, selbst ohne Discos.

Mosbach: Bei den "Rescue Days" üben Feuerwehrleute aus aller Welt den Ernstfall (Video/Fotogalerie)

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Von Heiko Schattauer

Mosbach-Neckarelz. Ein Unglück kommt selten allein, heißt es so schön. Auf dem ehemaligen Kasernenareal in Neckarelz kommen aktuell so viele Unglücke zusammen, dass man fast in Herbstdepression verfallen könnte. Hier ein Corsa, der unter einem Auflieger eingeklemmt ist, da ein Punto, der mit der Fahrerseite an einem Baumstamm gelandet ist.

Wieder ein paar Meter weiter hat ein umgestürzter Bus einen Golf unter sich begraben und gegenüber ist sogar eine Brücke auf mehrere Autos gestürzt: Die Einsatzfelder, die sich bei den "Rescue Days" auf dem Hardberg auftun, sind ebenso herausfordernd wie vielfältig. Kein Wunder eigentlich: Die von der Firma "Weber Rescue Systems" organisierte Übungs- und Austauschtage sind die größte Ausbildungsveranstaltung in der technischen Hilfeleistung - weltweit.

Seit Donnerstag üben auf dem weitläufigen ehemaligen Militärgelände täglich rund 400 Feuerwehrleute aus ganz Deutschland und insgesamt 25 weiteren Nationen das, was im Fall der Fälle von ihnen erwartet wird: schnelle, kompetente Hilfe. Zusammengenommen sind rund 800 Einsatzkräfte übend in Aktion, unterstützt wird die Großveranstaltung vom Kreisfeuerwehrverband Neckar-Odenwald und dem vor Ort ansässigen "Training Center Retten und Helfen" (TCRH). Wenn alle Teilnehmer ihre Übungsrunden an den Stationen absolviert haben, dürfen sich den ganzen Sonntag über Interessierte beim Zuschauertag ein Bild machen von den Rescue Days, von - glücklicherweise nur inszenierten - Unglücken und vor allem davon, wie in den brenzligen Situationen am besten geholfen werden soll.

"Feuerwehrleute sind wie große Kinder, die gern spielen. Also muss man ihnen eine große Spielwiese geben - das machen wir bei den Rescue Days", flachst Reiner Stuber von Weber Rescue Systems (der 2003 das Event ins Leben gerufen hat) mit Blick auf den Hintergrund der Veranstaltung. Der ist bei allem Humor ein sehr ernster: Denn das, was die rund 100 Instruktoren den Feuerwehrleuten vermitteln, wird genau dann gebraucht, wenn es so gar nicht mehr lustig ist.

"Wir versuchen, den Einsatzkräften ihre Schubladen zu füllen", umschreibt Stuber die Idee der Kompetenzvermittlung: "Und aus der passenden sollen sich die Feuerwehrleute dann im Einsatzfall bedienen."

Wie unterschiedlich diese Fälle sein können, das verdeutlichten die acht aufwendig eingerichteten Übungsstationen, die von den Teilnehmern zu bewältigen waren. Betitelt mit "Crossramming", "Kettenrettung", "Auto unter Trailer" oder schlicht "Sichern, Stabilisieren und Heben", stellten sich die Feuerwehrleute den unterschiedlichsten Herausforderungen, auch was die Auswahl und den Einsatz von mehr oder weniger schwerem Gerät angeht.

"Ihr habt gesehen, das geht ganz, ganz einfach: Wir kennen uns nicht und haben trotzdem in vier Minuten das ganze Auto zerlegt", erklärte da am bemitleidenswerten Corsa unter dem Trailer Ausbilder Gary Klaus mit herrlichem amerikanischem Einschlag. Das Dach war da gerade abgesägt, der Weg zum Unfallopfer frei. "Wie unsere Teilnehmer sind auch unsere Ausbilder international", schildert Hanno Diekmann, stellvertretender Bereichsleiter bei Weber Rescue Systems.

Wie zur Bestätigung folgen den Ausführungen des amerikanischen Instruktors auch Mitglieder von Feuerwehren aus der Mongolei und Katalonien. "Da findet natürlich ein reger Austausch statt, zumal die technischen Voraussetzungen ja mitunter sehr unterschiedlich sind", erklärt Diekmann weiter.

Jener Austausch führe auch immer wieder zu Produktinnovationen, sagt der Weber-Verantwortliche und zeigt auf einen besonders schlanken Zylinder, den man auf Anregung von Feuerwehrkräften modifiziert hat. Natürlich wolle man mit den Rescue Days auch die eigenen technischen Hilfsmittel zur Rettung präsentieren, so Diekmann. Die Sensibilisierung und Weiterbildung derjenige, die diese Geräte im Notfall einsetzen, lässt man sich aber auch einiges kosten. Von rund 500.000 Euro ist hier die Rede.

Der organisatorische Aufwand, der hinter der viertägigen Großveranstaltung steht, ist enorm. "Eineinhalb Jahre vorher geht es los mit der Planung", erklärt Bereichsleiter Reiner Stuber. Ein ganzes Jahr lang sammelt man unter anderem die für die Übungsdurchläufe notwendigen Unfallfahrzeuge. "Nach einmal üben sind die halt durch", verdeutlicht Stuber, während im Hintergrund Feuerwehrleute am Führerhaus eines alten Lasters demonstrieren, warum das so ist.

"Manchmal tut einem das schon ein bisschen weh", räumt Matthias Grimm vom Kreisfeuerwehrverband am zersägten Heck eines BMW-Vorserien-Sechsers ein. Auch diese neuwertigen Autos, die Weber Rescue von verschiedenen Herstellern auslöst, sind nach den Übungen "durch"; allein rund 50 Vorserienautos sind nach den Recue Days nur noch Schrott.

"Im Normalfall haben wir leider nicht die Möglichkeit, auch mal an einem aktuellen Fahrzeug zu üben. Aber in der Realität sind es eben vor allem auch diese Autos, an denen wir bei einem Unfall arbeiten müssen", verdeutlicht Grimm. Neue Erkenntnisse gibt es für die Einsatzkräfte auch in Sachen Fahrzeugtechnik, etwa den Umgang mit E-Mobilen, deren Batterien u.s.w., unter anderem in Form von Symposien.

Am Ende der vier Tage mit reichlich Unglücken und geglückten Rettungen dürfte jedenfalls länderübergreifend ein Kompetenzgewinn stehen. Der am Ende denjenigen, die im Unglücksfall Hilfe brauchen, zugutekommt.

Info: Zum Besuchertag sind Interessierte am Sonntag bis 17 Uhr eingeladen, ein Shuttle-Verkehr vom Kaufland zum Hardberg ist eingerichtet (letzte Fahrt nach oben: 15 Uhr).

Limbach: Gemeinderat muss nachwählen

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Von Jana Schnetz

Limbach. Im Mittelpunkt des Interesses bei der Gemeinderatssitzung in Limbach standen die Wahlen der Ortsvorsteher und deren Stellvertreter. In geheimer Wahl entschieden die Gemeinderäte, wer für die Ortsteile in Zukunft als Sprachrohr in den Gemeinderat hinein fungiert. Bürgermeister Thorsten Weber gab die Wahlergebnisse bekannt:

Balsbach: Andreas Ebert und Manuel Link

Laudenberg: Friedbert Müller und Markus Herkert

Heidersbach: Werner Gellner und Achim Rhein

Krumbach: Michael Müller und Elvira Hoffmann

Scheringen: Thorsten Fritz und Ulrike Kispert-Schnetz

Wagenschwend: Mirjam Mertes-Schmitt und Sebastian Preidl

In Limbach gab es noch kein Ergebnis.

Vorgeschlagen wurde Valentin Knapp als Ortsvorsteher. Schon im Vorfeld herrschte über diese Personalie Uneinigkeit: Im Ortschaftsrat stellten sich Valentin Kern und Valentin Knapp zur Wahl, in zwei Wahlgängen gab es ein Patt. Anschließend musste per Losverfahren ermittelt werden, welcher Wahlvorschlag an den Gemeinderat weitergegeben werden sollte. Valentin Knapp hatte das Losglück auf seiner Seite. Doch ihm verweigerte nun der Gemeinderat die Mehrheit. Im November muss diese Wahl deshalb wiederholt werden. Josef Bangert wurde aber bereits zum Stellvertreter gewählt.

Ein weiteres Thema der Gemeinderatssitzung war die Vorstellung des Betriebs- und Finanzplans für das Forstwirtschaftsjahr 2020 durch den Leiter des Forstreviers Limbach/Fahrenbach, Wolfgang Kunzmann. Der Ergebnishaushalt geht von einem Minus von 6000 Euro aus. Die Ausgaben für Kulturen, Waldschutz, Bestandspflege, Erschließung, Betriebssteuern, Verkehrssicherung und Verwaltungskosten können die Einnahmen aus der Holzernte von 41.000 Euro nicht ausgleichen. Die planmäßige Nutzung beschränkt sich auf notwendige Arbeiten wie beispielsweise Pflegehiebe oder Brennholzhiebe. Der Grund hierfür liegt in der großen Menge an Schadholz.

Der Nutzungsplan im Jahr 2019 zeigte, dass der zufällige Einschlag bereits die Hälfte der Gesamtnutzung ausmachte. Insgesamt wurde die Vorgabe von 1000 Festmetern überschritten. Man liege aufgrund des großen Anteils an Schadholz über dem Jahreseinschlag, daher wird für das Jahr 2020 sehr vorsichtig geplant, erklärte Kunzmann. Ursachen seien die veränderte Klimasituation und der Käferbefall im Wald.

"Fakt ist, dass es Jahre dauert, den Ausgleich zu erzielen", sagte Bürgermeister Weber. Die spannende Frage sei, welche Baumart klimafest ist. Der Gemeindewald ist mit 170 Hektar deutlich kleiner als der Privatwald mit 930 Hektar und habe somit auch eine gewisse Pilotfunktion, so Kunzmann. Dies könne für die Bepflanzung mit neuen Baumarten genutzt werden. Im Gespräch sind Esskastanie, Roteiche oder Weißtanne. Darüber hinaus werden mediterrane Baumarten diskutiert. Alle Baumarten würden die Trockenheit besser ertragen als die derzeit stark betroffene Fichte.

Bereits in der Februar-Sitzung wurde die Fortführung der Schulsozialarbeit bis zum Schuljahr 2023/2024 beschlossen. Sozialarbeiterin Scarlett Miesch gab nun einen Einblick in ihr Aufgabenfeld. Das Angebot unterteilt sich in Einzelfallhilfen und Gruppengespräche mit den Schülern. Hinzu kommt die Betreuung verschiedener freiwilliger Arbeitsgruppen. Die Schulsozialarbeiterin interveniert, wenn Verhaltensauffälligkeiten beobachtet werden, schulische Schwierigkeiten oder Mobbing-Vorfälle auftreten. Aber auch Themen wie Ängste vor dem Schulverlauf, familiäre Probleme und Trauerfälle gehören zu ihren Aufgabengebieten. "Manche brauchen auch einfach nur die Möglichkeit zum Reden", erklärte die Schulsozialarbeiterin. Mit den Klassen werden Sozial- und Kommunikationstrainings zur Selbsthilfe und Vorbeugung von Problemen oder das "Trau Dich"-Programm gegen sexuellen Missbrauch veranstaltet.

Um ihre Arbeit sinnvoll ausüben zu können, arbeitet Scarlett Miesch eng mit Lehrern und Eltern zusammen und leitet je nach Problemlage Maßnahmen ein. Das Fazit der Schulsozialarbeiterin lautete: "Sobald ein Schulsozialarbeiter an einer Schule angestellt ist, kommen Sachen auf den Tisch, die ein Lehrer so nicht bearbeiten kann. Die Lehrer sind mit ihrer Arbeit ausgelastet, oder es fehlt an Wissen, die Probleme zu erkennen." Trotzdem sei sie auch darauf angewiesen, dass aufmerksame Lehrer, Schüler und Eltern negative Veränderungen von Schülern an sie herantragen. "Das Opfer meldet sich in den seltensten Fällen selbst", so Miesch.

Lehrstellenbörse in Neckarelz: Die Auswahl haben inzwischen die Bewerber

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Von Frank Heuß

Mosbach-Neckarelz. Von einem großen "Markt der Möglichkeiten" für junge Leute sprach Landrat Dr. Achim Brötel bei der Begrüßung zur fünften Kreis-Lehrstellenbörse Neckar-Odenwald am Samstagvormittag in der Pattberghalle in Neckarelz. 41 gemeldete Stände von privatwirtschaftlichen Unternehmen, Innungen, Institutionen und beruflichen Schulen ermöglichten die unmittelbare Kontaktaufnahme auf der Suche nach dem Wunschberuf. Gemeinsame Träger der Veranstaltung sind die Handwerkskammer (HWK) Mannheim, die Industrie- und Handelskammer (IHK) Rhein-Neckar, der Landkreis Neckar-Odenwald sowie die Stadt Mosbach.

Für Letztere sprach Oberbürgermeister Michael Jann von sich umkehrenden Verhältnissen am Ausbildungsmarkt: "Mittlerweile suchen die Jugendlichen sich ihre Betriebe aus". War es noch Anfang der Jahrtausendwende oft schwierig, überhaupt eine (passende) Lehrstelle zu finden, haben heute viele Schulabsolventen die Auswahl. Auf die veränderten Gegebenheiten ging auch IHK-Geschäftsführer Harald Töltl ein: "In den vergangenen drei oder vier Jahren hat sich viel getan in der beruflichen Ausbildung", unterstrich er. Deshalb sei es gut, wenn auch Eltern mit auf die Ausbildungsmesse kommen, da deren Erfahrungen aus der eigenen Lehrzeit oft nicht mehr der heutigen Realität entsprechen. "Wir machen das samstags, weil dann diejenigen kommen, die wirklich Interesse haben", beschrieb Töltl den persönlichen Einsatz, auf den es bei der Suche nach dem individuell besten Ausbildungsplatz ankomme.

Klaus Hofmann, Vizepräsident der Handwerkskammer (HWK) Mannheim, lobte die kooperative Umsetzung des Projekts durch IHK und HWK gemeinsam mit Stadt und Landkreis. Das sei "ein guter Beweis, wie wir im Neckar-Odenwald pragmatisch Dinge angehen", so Hofmann. Im Anschluss führte er den Tross der Eröffnungsgäste, zu dem unter anderem auch der Bundestagsabgeordnete Alois Gerig (CDU), Obrigheims Bürgermeister Achim Walter sowie einige Stadt- und Kreisräte gehörten, auf einem ersten Rundgang durch die Halle.

"Interaktion" in Form des Ausprobierens vor Ort gab es in vielfältiger Form bei den Handwerksbetrieben, wo gehämmert, geschliffen und im Außenbereich sogar gebaggert (mit Mini-Bagger der Firma Hollerbach aus Hardheim) werden durfte. Besonders kreativ zeigte sich auch die hiesige Elektroinnung, wo mit Softbällen in Waschmaschinentrommeln gekickt oder geworfen werden konnte.

"Alle gewinnen dabei, dass nicht jeder sein eigenes Ding macht", stellte Fabian Weiß, Wirtschaftsförderer bei der Stadt Mosbach, gerne fest. Die geplante Zahl an Stellplätzen habe man voll besetzt, wobei man es nicht zu eng werden lassen wollte. Vielfach gab es an den Ständen bunte Taschen mit Informationsmaterial und Werbegeschenken, die gerne mitgenommen wurden.

Was die Resonanz der eigentlichen Zielgruppe betrifft, so könnten es diesmal etwas weniger angehende Auszubildende als in den Vorjahren gewesen sein, die den Weg an die Chancen-Börse gegangen sind. Diejenigen, die kamen, äußerten sich aber vielfach positiv: "Es macht Spaß und man kommt gut ins Gespräch", war so oder ähnlich häufiger zu hören.

Nicht umsonst spricht man momentan in Bezug auf die Ausbildung jedoch von einem "abgegrasten Markt" sowie von einem Ansturm auf die Hochschulen. Dass man versucht, auch Gymnasiasten zur Information über Chancen dualer Berufsausbildung zu bewegen, bestätigten Dr. Thomas Pauer, Schulleiter am Auguste-Pattberg-Gymnasium, ebenso wie Andreas Klaffke, Lehrer am Nicolaus-Kistner-Gymnasium. Bei den angehenden Abiturienten seien jedoch aktuell eher die Plätze zu dualen Studiengängen begehrt.

Wohl auch durch das Ausbleiben von Bewerbern mit Hochschulreife stehen die Chancen für Absolventen der mittleren Bildungsabschlüsse derzeit in vielen Branchen sehr gut: Dass man auch Jugendlichen mit schwächeren Schulnoten eine Chance gebe, wenn die sonstigen Voraussetzungen stimmen, war an vielen Ständen zu hören. In den kaufmännischen Berufen allerdings scheint es derzeit noch immer so, dass man einen Bewerberüberhang hat.

Neunkirchen: Keine Bauplätze beim Leidenharterhof

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Von Bernd Kühnle

Neunkirchen. Die letzte Fortschreibung des Flächennutzungsplans des Gemeindeverwaltungsverbands "Kleiner Odenwald" liegt schon 13 Jahre zurück. Deshalb wurden in der jüngsten Gemeinderatssitzung fällige Änderungen beraten. Durch diese Änderungen und die Ausweisung als Mischbauflächen soll langfristig eine Nutzung für Wohnen und Gewerbe ermöglicht werden.

Bevor es zu einer Vorstellung der Maßnahmen kam, stellte Gemeinderätin Renate Streng den Antrag, über die Bauflächen einzeln abzustimmen. Da der Antrag angenommen wurde, begann Diplomingenieur Jürgen Glaser vom Ingenieurbüro für Kommunalplanung (IfK) Mosbach mit der Vorstellung der einzelnen Maßnahmen. Zuerst war die "Solarthermie- und Fotovoltaikfläche Langenwald" oberhalb des Pflegewohnparks Thema. Der "Hessenberg" soll als Mischbaufläche ausgewiesen werden und in den Bereichen "Bauhof" und "Meistersgrund" wurden Maßnahmen zur Nachverdichtung vorgestellt. Eine eventuelle Änderung des Flächennutzungsplans im Eingangsbereich des Weilers "Leidenharterhof" kam ebenfalls zur Sprache, ehe eine Baufläche im Bereich "Waldstraße nördlicher Schützengrund" zur Abrundung der Wohnfläche kommentiert wurde.

Dabei regte sich Widerspruch aus dem Publikum: Eine Zuhörerin berief sich auf anderslautende frühere Vereinbarungen und forderte Bürgermeister Bernhard Knörzer auf, sich an die alten Absprachen zu halten.

Die Aufnahme eines punktuellen Standorts für Kraft-Wärme-Kopplung im Bereich des Sportplatzparkplatzes erläuterte Glaser ebenso wie Maßnahmen im Bereich "Vorderer Grund II" in Neckarkatzenbach. Bis auf die Änderungen am Leidenharterhof stimmten die Gemeinderäte den Vorschlägen der Verwaltung zu. Zu diesem Punkt gab Gemeinderätin Renate Streng noch ergänzend eine Erklärung ab, in der sie anführte, dass kein Bedarf an weiteren Bauflächen beim Leidenharterhof bestünde. Bei einer Umsetzung der Maßnahme kämen vermeidbare Kosten auf die Gemeinde zu und darüber hinaus würde ein eventueller Käufer mit im Vergleich zu den anderen Baugebieten sehr geringen Kosten für einen Bauplatz bevorzugt. Das Thema Leidenharterhof beschäftigte die Räte auch später noch mal, denn es gab eine Bauvoranfrage, der das Einvernehmen nicht erteilt wurde.

Anschließend berichtete die Fachbeamtin für das Finanzwesen, Judith Kuhn, detailliert über den Abschluss der Jahresrechnung 2018. Das Gesamtvolumen des Haushalts belief sich auf 4,95 Millionen Euro und verteilte sich auf den Verwaltungshaushalt (4,5 Millionen Euro) und Vermögenshaushalt (386.686 Euro). Nach einem Bericht über die aktuelle Finanzsituation der Gemeinde schlüsselte Kuhn die neue Einnahmen- und Ausgabensituation der Gemeinde auf und stellte die voraussichtlichen Auswirkungen auf den Haushalt 2019 dar, was ebenfalls vom Gemeinderat zur Kenntnis genommen wurde.

Bürgermeister Bernhard Knörzer berichtete, dass bezüglich des Nahwärmekonzepts in Kürze Gespräche mit Interessenten geplant seien. Darüber hinaus plane die Gemeinde für Interessierte eine Besichtigung in Kleinasbach.

Gemeinderat Karlheinz Emig nahm abschließend Stellung zu Aktionen im Umfeld des Leidenharterhofes. Er befürchtete, dass der Gebrauch von Kreuzsymbolen in diesem Zusammenhang leicht zu Missverständnissen führen könnten. Eine Besucherin bemängelte in der anschließenden Fragestunde, dass bei der Fortschreibung des Flächennutzungsplans noch nicht alle Fragen geklärt seien, was Knörzer aber zusagte aufzuarbeiten.

DHBW-Konflikt: Das Ministerium, der milliardenschwere Mäzen und Mosbachs Zukunft

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Von Heiko Schattauer

Mosbach. Auch wenn mit dem Herbst an der Dualen Hochschule Baden-Württemberg (DHBW) Mosbach stets frischer Wind - in Person von mehr als 1200 neuen Studenten - weht, bestimmte Themen halten sich hartnäckig: Seit Wochen wird über die geplante Modifikation der sogenannten Konkurrenzschutzklausel diskutiert, Resolutionen sind verfasst, die einen Erhalt des status quo fordern. Im Gespräch mit der RNZ äußert sich Prof. Dirk Saller, ehemaliger Rektor der DHBW Mosbach und DHBW-Senatsmitglied, zu den Entwicklungen.

Prof. Saller, die aktuelle Diskussion um die sogenannte Konkurrenzschutz-klausel erinnert ein wenig an die Auseinandersetzungen, die seinerzeit die Verselbstständigungsbestrebungen des DHBW-Standorts Heilbronn begleiteten. Sie waren damals (2013) Rektor der Dualen Hochschule Mosbach. Haben Sie gerade so etwas wie ein Déjà-vu?

Ja, die aktuelle Situation weist zahlreiche Ähnlichkeiten mit 2013 auf. Die öffentlichen Argumente für die vermeintlich notwendigen Änderungen sind überwiegend identisch. Mosbach war damals davon ausgegangen, dass es sich um einen einmaligen, außergewöhnlichen Eingriff in die Hochschule handeln würde.

Sie sind damals zwar als Rektor zurückgetreten, als Professor und Studiengangsleiter aber immer noch an der DHBW in Mosbach tätig. Zudem sind Sie seit 2015 gewähltes Mitglied im alle DHBW-Standorte übergreifenden Senat. Wie nah sind Sie dran an der laufenden Diskussion? Und wie nah geht sie Ihnen als Mosbacher?

Zur heutigen Gremienarbeit darf ich mich leider nicht öffentlich äußern. In meiner damaligen Funktion als Rektor habe ich seit 2011 mit daran gearbeitet, Heilbronn und Mosbach stärker miteinander zu verflechten, für den Plan einer gemeinsamen regionalen Flächenlösung, einer DHBW Mosbach-Heilbronn-Bad Mergentheim mit sich ergänzenden Studienangeboten erfuhren wir große Zustimmung. Dieser Ansatz wurde 2013 mit der Errichtungsverordnung quasi über Nacht gekippt. Möglich wurde dies, weil der Gesetzgeber der DHBW - anders als bei allen anderen baden-württembergischen Hochschulen - eine Beauftragte des Wissenschaftsministeriums als Aufsichtsratsvorsitzende vorgibt. Und genau so lässt sich 2019 auch die Konkurrenzschutzklausel ändern. Bei keiner anderen Hochschule wäre das möglich.

Jene Aufsichtsratsvorsitzende, Ministerin Theresia Bauer, hat betont, vom DHBW-Aufsichtsrat beauftragt zu sein, die Modifikation der Klausel auf den Weg zu bringen. Also scheint das ja eine mehrheitsfähige Maßnahme zu sein.

Das halte ich für überaus unwahrscheinlich. Das Ministerium dominiert über die Ministeriumsbeauftragte den Aufsichtsrat. Nach allem, was aus dem Gremium dringt, wird dort nichts beschlossen, was nicht expliziter Wille des Ministeriums ist. Letzteres entscheidet über die Tagesordnung, bringt die Beschlussvorschläge ein, erstellt die Sitzungsvorlagen, fertigt das Protokoll. Die sonstigen Mitglieder des Aufsichtsrats sind viel beschäftigt und können in der Regel keine hundertseitigen Tischvorlagen prüfen.

Nun gab es nach Bekanntwerden der Änderungspläne und der ersten Aufregung offenbar auch konstruktive Gespräche. Da ist von einem möglichen Kompromiss die Rede. Wie könnte der Ihrer Meinung nach aussehen?

2013 war die Konkurrenzschutzklausel der Kompromiss. Damals hatte Georg Nelius als Landtagsabgeordneter und Mitglied der Regierungsparteien darauf hingewirkt, dass es diese Klausel geben muss. Sollte es 2019 einen Kompromiss dieses Kompromisses geben, wird Mosbach wissen, was es 2025 zu erwarten hat.

Was denn?

Ich bin kein Prophet. Aber eine aus meiner Sicht wahrscheinliche Prognose ist, dass in Studiengängen, in denen es zu Konkurrenzsituationen kommt, ein Teil unserer Partnerunternehmen Studienplätze von Mosbach an die DHBW Heilbronn verlagert. Unter der realistischen Annahme, dass sich die wirtschaftliche Entwicklung gegenüber den letzten Jahren abschwächt, werden in Mosbach dann auch die Studienanfängerzahlen überdurchschnittlich zurückgehen.

Nun gab es ja aus der Region ein großes Wehklagen ob des Vorhabens, die Schutzklausel aufzuweichen. Ist es aber nicht so, dass man eine veränderte Nachfrage aus Richtung Heilbronn wahrnehmen sollte? Oder anders gefragt: Macht man es sich nicht zu einfach, wenn man auf einen - nun auch schon einige Jahre alten - Bestandsschutz beharrt?

Aus meiner Sicht gilt pacta sunt servanda (Anm. der Redaktion: Verträge sind einzuhalten). Mosbach hat sich 2013 nur auf den Kompromiss eingelassen, weil es die Konkurrenzschutzklausel verbindlich zugesagt erhielt. Wenn der Gesetzgeber Letztere jetzt verändert, wird sich der Standort nie wieder auf Absprachen verlassen können. Dass hinter dem Vertragsbruch die Vorhaben eines milliardenschweren Mäzens in Heilbronn stehen, lässt den Vorgang besonders problematisch aussehen. Wie würde Heilbronn reagieren, wenn der Sponsor nicht dort, sondern in Mosbach seinen Wohnsitz hätte?

Mancher sieht in der Diskussion um die Klausel eine politische Relevanz (bewusste Benachteiligung des ländlichen Raums usw.). Sehen Sie das als DHBW-Insider auch so?

Das kann ich nicht beurteilen. Aber die damalige Gründung der DHBW Mosbach war zweifelsfrei ein Projekt zur Stärkung des ländlichen Raums, insbesondere zur Erschließung des Wirtschaftsraums um die Regionen Heilbronn-Franken, Hohenlohe, Main-Tauber oder Neckar-Odenwald. Das zeigt sich auch an der geografischen Verteilung unserer Partnerunternehmen, die meist in einem Radius von 100 km südlich, östlich und nördlich von Mosbach zu finden sind. Mosbach hat deutlich weniger Unternehmenspartner in westlicher Richtung.

Eine Veränderung der Klausel wird es - wie auch immer geartet - wohl dennoch geben. Was kann man aus Sicht der DHBW Mosbach (selbst) tun, um weiter stabil und zukunftsfähig aufgestellt zu sein?

Ich kann nur hoffen, dass die Konkurrenzschutzklausel - wie 2013 versprochen - im vollen Umfang aufrechterhalten wird. Anderenfalls wird es für die DHBW Mosbach ganz schwer werden, mit konkurrierenden Studiengängen gegen ein deutlich besser finanziertes und ausgestattetes Heilbronn zu bestehen. Ansonsten bleibt nur, fleißig um einen milliardenschweren Mäzen zu werben, der sich hier in Mosbach ansiedelt (lacht).


Mosbach: Tiefenpsychologie trifft auf Unterhaltungsroman

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Von Peter Lahr

Mosbach. Mit seinem zweiten Roman strebte Jonas Erzberg nichts weniger als "eine tiefenpsychologische Revolution des Unterhaltungsromans" an. Am Freitagabend eröffnete "Unheilbar glücklich" die 25. Mosbacher Buchwochen in der gut gefüllten "Thalia"-Buchhandlung. Hinter dem Pseudonym Jonas Erzberg verbirgt sich der Journalist Hannes Finkbeiner, der als Gastrokritiker regelmäßig für die "Hannoversche Allgemeine Zeitung" schlemmt und schreibt.

Auch wenn der Abend für die "liebe Gemeinde" mit einer larmoyanten Grabrede - inklusive Orgelspiel - begann, er wurde recht amüsant. Zumindest wenn man sich für das Seelenleben eines durchschnittlichen deutschen Mittelstands-Hypochonders interessiert. Dass sich bei Finkbeiner/Erzberg Fiktion und Realität gerne mischen, zeigte sich beim "Making of" des Romans: "Es wäre doch lustig, einmal einen Hypochonder in ein Schwellenland zu schicken", dachte der Asien-begeisterte Autor, als er vor drei Jahren in Bangkok auf dem Bordstein ein Hühnchen verspeiste. Im Hintergrund der mobilen Garküche entdeckte er nämlich eine seltsame Flüssigkeit. Wieder aus dem Urlaub zurück, brauchte er nur noch "die beiden losen Enden zusammenzufädeln", schon konnte das Schicksal von Konstantin seinen unvorhergesehenen Lauf nehmen.

Zwischen deutschem Ärzte-Wartezimmer, thailändischem Yogacamp, Psychologencouch und blauer Lagune wechselten die Schauplätze. Zwischendurch demonstrierte der Autor, welche Gefahren bei mangelnder Hygiene in der Küche lauern. Mit einem Cutter zerstückelte er einen Topfschwamm und warnte eindringlich vor Putzfehlern: "55 Milliarden Bakterien können in einen Quadratzentimeter lauern." Klar, der aufmerksame Zuhörer ahnte es längst, auch die Grenzen zwischen Protagonist und Autor sind recht durchlässig. Was dem Lachfaktor allerdings nicht schadete.

Zusätzliche Plastizität erhielt die Lesung durch einstreute Soundschnipsel. Hatte die Orgel ausgedient, versetzten Meeresbrandung und Dschungelvögel nach Thailand, dem Ziel der Sehnsucht unseres Titelhelden. Da er überzeugt davon ist, sowieso kurz vor dem Ableben zu stehen, fliegt er spontan seiner Traumfrau hinterher - eine Yoga-Lehrerin.

Auf seine Namensvielfalt angesprochen, erklärte der Autor den Unterschied: der seriöse Journalist, das sei Hannes Finkbeiner. Der Autor unterhaltsamer Lektüre Jonas Erzberg. "Meine Mama hat mir das nie verziehen", gab der Schwarzwälder zu Protokoll. Namensänderungen bildeten im ersten Spielort der Buchwochen ein zweites Thema. Konnte Karl-Heinz Harst doch nach dem "Wechsel" zur ersten Lesung bei "Thalia" begrüßen. Er versprach, dass das Käfertörle-Café weiter Bestand haben werde - wie auch die Veranstaltungen.

Interaktiv wurde es beim Signieren. Da bat der Autor um "Quid pro quo" - will sagen: "Unterschrift gegen Unterschrift". Weshalb die Leser sich in einem Exemplar von "Unheilbar glücklich" verewigen durften. Dass in Mosbach eine echte Frau Finkbeiner mit dabei war, freute den Namensvetter besonders.

Schefflenz: 20.000 Bäume müssen neu gepflanzt werden

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Von Stephanie Kern

Schefflenz. Es ist ein Großprojekt, über das der Schefflenzer Gemeinderat am Montagabend entscheiden sollte. Die Betonung liegt auf "sollte", denn die Mitglieder des Gremiums konnten am Montag noch keine Entscheidung treffen. Soll der Kindergarten "Gernegroß" in Oberschefflenz erweitert werden? Und wenn ja, in welcher Form?

Zur Vorstellung der Planungen von Architekt Hans Stetter gibt es eine Vorgeschichte: Der ehemalige Bewegungsraum im Kindergarten musste wegen des steigenden Bedarfs als Gruppenraum umgenutzt werden, deshalb wurde geprüft, ob und in welcher Form ein Bewegungsraum angebaut werden könnte. Das war noch zu Zeiten des alten Gemeinderats. Dabei hat man auch festgestellt, dass man auch eine weitere Gruppe (und einen Raum) für über Dreijährige braucht.

Hans Stetter stellte dann den Planungsprozess und seinen Weg zur (von ihm) favorisierten Variante drei vor. Der Bewegungsraum und ein Gruppenraum sowie zwei Lagerräume werden über den ehemaligen Lagerraum an der Westseite des Gebäudes angeschlossen. Die Herausforderung beim Kindergarten in Oberschefflenz liegt aber tiefer: Der Baugrund wurde damals nicht vorschriftsmäßig bearbeitet, das heißt, das Gebäude bewegt sich, das muss dann auch der Anbau "ertragen" können. Kosten würde die Variante drei 420.000 Euro. Die Kosten verteilen sich auf den Gruppenraum auf 130.000 Euro und für den Bewegungsraum mit Abstellräumen auf 290.000 Euro. Für den letzteren Posten wurde bereits eine ELR-Förderung (ca. 40 %) beantragt, für den Gruppenraum gäbe es eine Fachförderung (max. 13.000 Euro). "Ein Witz", nannte Rainer Houck diese Summe.

Viele Nachfragen hatten die Gemeinderäte. Etwa nach der Gestaltung der Nordseite als Glaswand (Hardy Schwalb: "Ich würde es nicht machen!") oder einem kleinen Reststreifen, der zwischen altem und neuem Gebäude stehen bleibt. Gero Wohlmann wollte wissen, warum Variante 1 nicht genauer berechnet wurde. Rainer Houck sagte: "Man muss die Vergleichbarkeit sehen, denn bei dieser Variante fehlt ein Materialraum." Houck räumte auch ein, dass falls der Anbau komme, es nicht bei den 420.000 Euro bleibe, man rechne mit weiteren 70.000 Euro für die Sanierung der beiden vorhandenen Ü3-Gruppenräume. "Für die können wir jetzt aber wegen der gestiegenen Gesamtsumme auch Förderungen beantragen", so Rainer Houck.

Hans Stetter machte sich dennoch für die Variante 3 stark. "Ich wollte die bestmögliche Nutzung ermöglichen", deshalb schlug er auch vor, die Erzieherinnen mit ins Boot zu holen. Die Planung nahm der Gemeinderat "grundsätzlich positiv" (Houck) zur Kenntnis und gab die Fragen nun zurück an den Planer. Der will in der Novembersitzung weitere Antworten präsentieren.

Wenig erfreuliche Nachrichten hatte Förster Gerd Hauck aus dem Schefflenzer Gemeindewald dabei. "Das Wasser hat dem Wald deutlich gefehlt", verdeutlichte Hauck die Problematik der vergangenen zwei Sommer. Und die Trendlinien für Temperatur und Niederschlagsmenge werden steiler: Bei der Temperatur geht es nach oben, beim Niederschlag deutlich nach unten. "Die Bäume sind das gewöhnt, was sie in den letzten 50 bis 100 Jahren gewöhnt waren, was sie geformt hat. Mit so schnellen Änderungen kommen sie nicht klar", erklärte Hauck. Das verdeutlichten auch die Zahlen: 5000 Festmeter Fichte, 6000 Festmeter Laubholz (zum großen Teil Buche) mussten eingeschlagen werden. "Die Buche ist für uns noch gravierender, weil wir immer gedacht haben, dass sie alles schafft", sagte Hauck. Ein großer Teil davon war Schadholzeinschlag (der auch weniger Ertrag bringt).

"Die Fichte wird als Baumart ausscheiden", ist Hauck sich sicher. Stattdessen will er nun auf die Douglasie setzen, um den Nadelholzanteil zu halten. Belastbare Zahlen kann Hauck noch nicht abgeben, die Planung ist noch nicht fertig. "Aber ich gehe davon aus, dass sie negativ ausfällt." Zu den Schäden kommen geringere Erträge und die Aufforstung. 20.000 Bäume müssen allein im Schefflenzer Wald neu gepflanzt werden. Den Gemeinderäten gab Hauck noch eines mit auf den Weg: "Wir werden Wald haben, wir werden Wald bewirtschaften. Aber er wird sich stark verändern. Und der Wald wird nicht mehr so ertragreich sein wie bisher."

Mosbach: Das Parkdeck des Obertorzentrums soll bald wiederbelebt werden

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Von Alexander Rechner

Mosbach. Parkplätze sind in der Innenstadt ein begehrtes Gut, in Mosbach ist das Thema Parkraum ein Dauerbrenner. Für alle Autofahrer, die künftig in der Großen Kreisstadt einen Platz ergattern wollen, könnte es in Zukunft etwas komfortabler werden. Denn das Parkdeck des Obertorzentrums an der Ecke Hauptstraße/Alte Bergsteige steht vor einer Wiedereröffnung. "Die Vertragsverhandlungen sind in den letzten Zügen", sagt Christoph Heitmann von der Immobiliengesellschaft Hamborner Reit AG, Eigentümerin des Gebäudes. Die Gespräche mit einem Parkplatzbetreiber und der Baurechtsbehörde liefen vielversprechend, war vonseiten der Immobiliengesellschaft zu erfahren. Die Verhandlungen seien kurz vor dem Abschluss. Nach Informationen der RNZ will die Parkwache Fuchs das Parkdeck des Obertorzentrums betreiben.

In Mosbach ist die Parkwache Fuchs schon etabliert. Das Unternehmen aus Karlsruhe betreibt die Tiefgarage "Zentrum" am Mosbacher Gartenweg.

Den Verantwortlichen der Hamborner Reit AG ist es dabei wichtig, "zügig den Stellplatzbetrieb zu ermöglichen", wie Christoph Heitmann gegenüber der Rhein-Neckar-Zeitung darlegt. In der vergangenen Woche habe es auch einen Vororttermin gegeben, der laut Heitmann gut verlaufen ist.

Allerdings ist wohl noch etwas Geduld gefragt. Der Mietvertrag mit Kaufland läuft Ende Oktober aus, der Neckarsulmer Vollsortimenter schloss im Februar im Obertorzentrum seine Filiale (ursprünglich hatte man das Engagement Mitte des Jahres dort beenden wollen). "Erst nach Auslauf dieses Mietvertrages können wir wieder uneingeschränkt über das Objekt verfügen", erklärt Christoph Heitmann. Das bedeutet: Erst danach kann das Parkdeck neu betrieben werden. Viele Autofahrer(innen) wird es sicherlich freuen, wenn die Stellplätze bald der Allgemeinheit zur Verfügung stehen. Schließlich verfügt das Objekt insgesamt über 160 Plätze, 86 im Erd- und 74 in Obergeschoss. Allerdings prognostiziert Christoph Heitmann die Eröffnung des Parkdecks in zwei Etappen. Zunächst wird wohl nur das EG in Betrieb genommen, im Anschluss daran soll das Obergeschoss voraussichtlich Anfang kommenden Jahres geöffnet werden. Im Obergeschoss fehle ein zweiter Fluchtweg - und der müsse folglich erst errichtet werden.

Über die abzeichnende Öffnung des Parkdecks freut sich auch Mosbachs Citymanagerin Andrea Zorn. "Wenn die Verträge letztlich in trockenen Tüchern sind und sich die Türen des Parkdecks öffnen, ist das eine Bereicherung für unsere Stadt", zeigt sich Zorn überzeugt. Insbesondere mit Blick auf das bevorstehende Weihnachtsgeschäft ist die Citymanagerin davon angetan, dass (wieder) eine größere Anzahl an Parkplätzen den Autofahrern zur Verfügungen stehen wird.

Aber nicht nur mit dem Parkdeck befassen sich Mitarbeiter der Immobiliengesellschaft Hamborner Reit, sondern mit dem kompletten Gebäudeensemble. Die präferierte Lösung der Eigentümerin ist dabei eine Neuvermietung. "Sie steht im Fokus unserer Aktivitäten", schildert Heitmann. Und auch in Mosbach macht man sich darüber Gedanken, wie das Areal künftig sinnvoll genutzt werden kann. Die Nähe zur Innenstadt ist geradezu ideal.

Die Debatte um die Zukunft des Obertorzentrums wurde durch das Interesse der Dualen Hochschule (DHBW) Mosbach an diesem Gebäude befeuert, die dort gerne ihrem Baukompetenzzentrum ein Domizil geben möchte. Und die Hamborner Reit zeigt sich dieser Idee grundsätzlich aufgeschlossen. "Wir haben jede Gesprächsmöglichkeit mit Vertretern der DHBW, des Landes sowie der Stadt gerne wahrgenommen, um Bedarfe, Umsetzungsmöglichkeiten und Herausforderungen zu erörtern", sagt Heitmann.

"Da wir davon ausgehen, dass die Rückmeldungen seitens des Landes und der DHBW noch Zeit in Anspruch nehmen werden und die Realisierung noch grundsätzlicher Überlegungen bedarf, verfolgen wir auch anderweitige Folgenutzungsideen", erläutert Christoph Heitmann. Angesichts dessen möchte man das Obertorzentrum übergangsweise anderweitig vermieten. Und so führe man Gespräche mit potenziellen Mietern, um die zeitlich befristete Lösung zu realisieren. Denn: Für die DHBW stehen die Türen der Immobiliengesellschaft offen. Nun ist aber erst mal das Parkdeck dran.

Mosbach: Wichtigen Beitrag für bezahlbaren Wohnraum geleistet

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Von Alexander Rechner

Mosbach. Die Bevölkerung in der Region mit preisgünstigem Wohnraum zu versorgen, das ist der selbst gestellte Auftrag der Baugenossenschaft Familienheim Mosbach. Und den erfüllt man mit großem Erfolg seit mehr als 70 Jahren, so auch im vergangenen Jahr. Dies betonten Dr. Klaus-Dieter Roos als hauptamtliches und Peter Maurus als nebenamtliches Vorstandsmitglied für das Unternehmen mit Sitz in Mosbach, dessen Geschäftsgebiet aber längst über die Kreisgrenzen hinausreicht - auch in Eberbach hat man Projekte und Mieter.

"Unsere aktuelle Genossenschaftsmiete lag 2018 bei 5,11 Euro je Quadratmeter und Monat", hob Roos in der Mitgliederversammlung jüngst in der Alten Mälzerei stolz hervor. Damit liege man deutlich unter dem Mietspiegel in Mosbach und leiste einen wichtigen Beitrag für bezahlbaren Wohnraum.

Mit Blick auf die bundesweit geführte Debatte um bezahlbare Wohnungen für Menschen mit kleinem Einkommen machte der Experte in seiner Rede an die Mitglieder der Baugenossenschaft keinen Hehl aus seinem Standpunkt. "Ich bin fest davon überzeugt, dass nur Genossenschaften und natürlich auch kommunalen Wohnungsunternehmen die Probleme lösen können." Die Gründe für seine Ansicht lieferte er sogleich mit: Sie verfügten über einen Wohnungsbestand mit günstigen Mieten, den man um einen etwas teureren Neubau ergänzen könne. Das Gesamtgefüge als Wohnungsmix ist schlüssig, befand Roos.

Die Baugenossenschaft investiert ihre Einnahmen in die Modernisierung ihrer 1057 Wohnungen - zum Wohle ihrer Mieter(innen). "58,4 Prozent unserer Mieten fließen direkt in die Gebäudeinstandhaltung", unterstrich Klaus-Dieter Roos als Ausrichtung des Familienheims. Deren Bilanzsumme lag mit rund 44,56 Millionen Euro auf dem Vorjahresniveau. Das Anlagevermögen von rund 41,47 Millionen Euro besteht zu 99,6 Prozent aus Grundstücks- und Gebäudewerten. Das Eigenkapital belief sich laut Roos auf 14,92 Millionen Euro. Dem gegenüber stehen Verbindlichkeiten von 27,95 Millionen Euro, wobei man Rückstellungen von 16,7 Millionen Euro gebildet hat.

Die für die Mitglieder erfreuliche Botschaft an diesem Abend lautete: Das Familienheim hat einen Gewinn in Höhe von 574.000 Euro erwirtschaftet. Die Mitglieder beschlossen - dem gemeinsamen Vorschlag des Vorstands und Aufsichtsrats folgend - die Ausschüttung einer Dividende von drei Prozent, übrigens wie auf dem Vorjahresniveau.

Zufrieden war denn auch Aufsichtsratsvorsitzender Thomas Flicker mit der Unternehmensentwicklung im vergangenen Jahr. In seinem Bericht attestierte er der Baugenossenschaft eine "nach wie vor sehr gute Fortentwicklung", und er zeigte sich davon überzeugt, dass ihr Bestand auch künftig gesichert sei, um mit großem Optimums in die Unternehmenszukunft zu blicken. Die Wirtschaftsprüfer des Verbands baden-württembergischer Wohnungs- und Immobilienunternehmen bestätigten das Zahlenwerk. Nach diesen Berichten entlasteten die Mitglieder den Vorstand und Aufsichtsrat einstimmig.

Mit warmen Worten für das Mosbacher Familienheim hatte Peter Stammer, geschäftsführender Vorstand des Familienheims Heidelberg, in seiner Rede nicht gespart, ehe Klaus-Dieter Roos auf eine besondere personelle Weichenstellung aufmerksam machte. "Nach 15 tollen Jahren ist Ende 2020 mein Engagement als geschäftsführender Vorstand beendet", erklärte Roos, der in Rente geht. Deshalb suche man schon jetzt nach einer Nachfolgerin oder einem Nachfolger.

Als ein Höhepunkt des Abends ehrten Peter Maurus zusammen mit Thomas Flicker langjährige Mitglieder als Mieter, u. a. Magdalena Koch und Ulrike Krüger (jeweils 30 Jahre) sowie Inge Ascherl für sage und schreibe fünf Jahrzehnte.

Mosbach: Für die Stadtfinanzen muss wieder vieles auf den Prüfstand

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Von Heiko Schattauer

Mosbach. "Das finanzielle Korsett wird enger" oder "Dunkle Wolken am Finanzhorizont" - die Etatrede von Oberbürgermeister Michael Jann in der Sitzung des Mosbacher Gemeinderats am Mittwochabend hatte gleich zwei Überschriften. Dass beide nicht allzu vielversprechend klingen, liegt am Inhalt dieser Rede - also dem Zahlenwerk für das Haushaltsjahr 2020. Nach einigen guten Jahren müsse man in Bezug auf die Finanzlage der Großen Kreisstadt künftig "wieder mehr auf Sicht fahren und jede Ausgabe bzw. Einnahmemöglichkeit auf den Prüfstand stellen", schlussfolgert Jann.

Vor dem Hintergrund einer sich abzeichnenden wirtschaftlichen Schwächephase und wenig ergiebiger Verhandlungen der Gemeinsamen Finanzkommission sei die Haushaltsaufstellung 2020 eine schwere Geburt gewesen, so Jann im Gemeinderat. Im Ergebnishaushalt erwartet man ein geringes positives Ergebnis von 100.000 Euro, was in etwa der Prognose aus der letztjährigen Finanzplanung entspricht.

Nur aufgrund der (noch) guten Konjunktur und damit verbundener Einnahmen sei es möglich, die Aufwendungen zu decken. Das knapp positive Ergebnis wird ohnehin nur erreicht, da die brandaktuell vorliegenden Orientierungsdaten des Landes eine Verbesserung des Kassenstands um rund 750.000 Euro versprechen. Ursprünglich fand sich im Einbringungsentwurf im Ergebnishaushalt ein Minus von 670.000 Euro. Weiterer Haken: Im Entwurf ist die Auflösung von Rückstellungen in Höhe von knapp 1,3 Mio. Euro geplant, "die so in der Finanzplanung nicht vorgesehen waren", erläuterte Jann. Mit einem Gesamtvolumen von 67,1 Mio. Euro liegt der Ergebnishaushalt 2020 auf dem Niveau des Jahres 2019.

Die zahlenmäßig größte Steigerung ist im Bereich der Aufwendungen bei der Kreisumlage zu verzeichnen. Die im Kreishaushalt vorgesehene Erhöhung um drei Prozentpunkte belaste die Stadt Mosbach mit rund 1,7 Millionen Euro. Eine Auflösung der Rückstellung aus dem Jahr 2018 (300.000 Euro) könne diese Steigerung nur geringfügig abmildern. "Es ist nahezu sicher, dass die Kreisumlage künftig weiter ansteigen wird, wenn es nicht gelingt, die Defizite der Neckar-Odenwald-Kliniken deutlich zu reduzieren", befand der OB. Bei gleichzeitig gesenkten Wachstumsprognosen und weniger üppig sprudelnden Steuereinnahmen sei dies zunehmend auch ein Problem für die Haushalte der Städte und Gemeinden im Kreis.

Die Personalaufwendungen steigen ebenfalls: Rund 800.000 Euro (plus 4,9 Prozent) mehr sind hier für 2020 eingeplant. Neue Stellen werden u. a. für den gemeinsamen Gutachterausschuss oder im Vollzugsdienst gebildet, für die aber eine Gegenfinanzierung (aus den umliegenden Gemeinden) "fest eingeplant" ist. Zur Erklärung: Der Gutachterausschuss soll für die Kommunen im Kreis bewertend agieren, im Vollzugsdienst sind "Personalleihen" beauftragt.

Viel Geld kosten die Stadt auch (weiterhin) die Schulen: Die größte Baustelle bildet hier die Pestalozzi-Realschule, für deren Sanierung in den Jahren 2020 bis 2023 rund 5,5 Mio. Euro veranschlagt sind. Im Haushalt 2020 sind hierfür schon einmal rund 700.000 Euro eingestellt. 800.000 sind es (2020) gar für Maßnahmen an der Grundschule Diedesheim, deren Modernisierung bis 2022 rund 2,3 Mio. Euro kosten wird. Sanierung brauchen zudem auch die Schulsporthallen in Diedesheim (von 2021 bis 2023 sind hier 900.000 Euro geplant) und der Waldstadt, wo insgesamt 1,6 Mio. an Kosten auflaufen und für den Haushalt 2020 rund 250.000 eingeplant sind.

Rund 4,5 Mio. Euro sind im Haushalt und in der mittelfristigen Finanzplanung für die Kindergärten in der Waldstadt und in Neckarelz (Neubauten) sowie in Lohrbach (Grundsanierung/Neubau) bereitgestellt. Die rund 1,3 Mio. Euro, die im Ergebnishaushalt für die Straßenunterhaltung vorgesehen sind, nehmen sich dagegen fast bescheiden aus.

Erstes Geld für die umfangreiche, lange geschobene Sanierung des Rathauses ist im Etat 2020 ebenfalls enthalten: 500.000 Euro sind für die Reparatur der schadhaften mittelalterlichen Dachkonstruktion eingeplant. Für weitere Maßnahmen sind bis 2023 knapp fünf Mio. Euro eingestellt; Ende 2020 soll ein Konzept für die Zukunft des Rathausareals stehen.

"Die hohen Investitionen bedingen eine Kreditaufnahme von 6,5 Millionen Euro", so OB Jann in seinen Erläuterungen zum Finanzhaushalt. Die seien bereits im Haushaltsplan 2019 für das Haushaltsjahr 2020 vorgesehen gewesen. Mittelfristig ist die Schuldenstandsprognose indes besorgniserregend: Ob der notwendigen Investitionen auf Basis der aktuellen Prognosen erhöhe sich der Schuldenstand bis 2023 auf rund 54 Mio. Euro, so Jann. Schon mit den 33,2 Millionen, die 2019 als Minus auftauchen, liege man deutlich über der Verschuldung vergleichbarer Städte. Allein für Zins und Tilgung müsse man 2,9 Mio. Euro aufbringen. "Geld, das für andere Dinge fehlt", so Michael Jann.

Bei allen (finanziellen) Schwierigkeiten bleibt der Oberbürgermeister optimistisch: Man habe schon wesentlich schlechtere Zeiten erlebt und sei trotz widriger Umstände stets in der Lage gewesen, "mit Kreativität und vorausschauenden Entscheidungen" die Stadt stetig positiv zu entwickeln.

Fahrenbach-Limbach: Trinkwasser verunreinigt - Vor Verzehr abkochen

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Mosbach. (RNZ/mün) Das Trinkwasser in der gesamten Gemeinde Fahrenbach sowie in den Orten Limbach und Krumbach ist verunreinigt. Das gaben die Stadtwerke Mosbach am Donnerstag bekannt. Eine mikrobiologische Überschreitung eines Grenzwertes wurde bei einer Routineüberprüfung festgestellt.

Trinkwasser für den Verzehr, sowie Zähneputzen oder Reinigen von Geschirr, muss vorher abgekocht werden.

Darüber hinaus geben die Stadtwerke nun Chlor ins Trinkwassernetz. Das gechlorte Wasser darf nicht für Aquarien verwendet werden, hieß es.

Es soll mehrere Tage dauern, bis klar ist, ob das Chlor die Verunreinigung beseitigt hat. Erst wenn die Trinkwasserproben nicht mehr zu beanstanden sind, soll das Abkochen des Trinkwassers nicht mehr notwendig sein.

DHBW-Konflikt: (Fast) Der ganze Mosbacher Gemeinderat steht zum Standort

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Von Brunhild Wössner

Mosbach. Mit der Konkurrenzklausel, die die Dualen Hochschulen Baden-Württemberg (DHBW) in Mosbach und Heilbronn betrifft, befasste sich am Mittwochabend der Mosbacher Gemeinderat. Die SPD-Fraktion hatte die Resolution zum Erhalt der Klausel beantragt. Dabei folgte die Vorlage im Wesentlichen dem Wortlaut der schon im Kreistag beschlossenen Resolution.

In der öffentlichen Ratssitzung dabei war auch ein Filmteam aus DHBW-Studierenden des Studiengangs "Onlinemedien", um den Debattenverlauf zu diesem Tagesordnungspunkt in Bild und Ton zu dokumentieren. Entstehen soll daraus ein Beitrag für die bekannte Reihe der "Stadt-Land-Fluss-Geschichten". Gewiss wird dort dann zu sehen sein, dass eine breite Ratsmehrheit der Resolution zustimmte. Enthalten hatte sich lediglich die Fraktion der Grünen.

Oberbürgermeister Michael Jann hatte zuvor betont, wie wichtig es sei, dass "der Gemeinderat mit einer Stimme spricht". Ohne dem Engagement des Mäzens des Hochschulstandorts Heilbronn schaden zu wollen, dürften die dortigen Bestrebungen nicht zu einer Schwächung Mosbachs und des ländlichen Raums führen. Das Stadtoberhaupt erwartet von der Landesregierung daher ein klares Bekenntnis zum ländlichen Raum.

Nach Janns Auffassung habe sich seit Inkrafttreten der Verordnung zur Errichtung der DHBW Heilbronn an der Geschäftsgrundlage nichts geändert. Die Heilbronner Duale Hochschule habe genügend Möglichkeiten, sich weiterzuentwickeln, auch, ohne dass dort Studiengänge neu angeboten würden, die bereits in Mosbach bestens etabliert sind. Jann hielt es für wichtig, dass der Gemeinderat "unserer DHBW den Rücken stärkt, damit keine Kannibalisierung der Studiengänge stattfindet". Der OB resümierte, dass die Konkurrenzklausel in den letzten fünf Jahren beide Standorte geschützt und sich damit bewährt habe.

Jann würdigte die Verdienste von MdL Georg Nelius, sei doch die Vereinbarung auf ausdrückliches Drängen des Vorsitzenden der Mosbacher SPD-Gemeinderratsfraktion in die Verordnung zur Errichtung der DHBW Heilbronn aufgenommen worden.

Georg Nelius zeigte sich ob der Entwicklung ernüchtert und meinte: "Was gelten eigentlich Absprachen, die schriftlich fixiert sind, wenn ihr Bestand dann wertlos wird?" Auf der schriftlichen Fixierung mit Garantien für den Standort Mosbach hatte er seinerzeit bestanden. Er, der Landtagsabgeordnete der SPD, die sich damals noch in der Regierungsverantwortung befand, hatte sich nach eigenem Bekunden seinerzeit nicht nur auf die mündlichen Zusagen des Ministeriums verlassen mögen. Jetzt solle die Klausel substanzlos werden, so Nelius. Und empfohlen werde dies vom DHBW-Aufsichtsrat in Stuttgart, in dem Wissenschaftsministerin Theresia Bauer den Vorsitz innehat. Das habe schon "ein Geschmäckle", war im Gemeinderat zu vernehmen.

Dr. Mark Fraschka von der CDU-Fraktion stimmte seinen Vorrednern in allem zu und kritisierte scharf die Fraktion der Grünen im Kreistag, die gegen die Resolution gestimmt hatte und "blind ihrer Ministerin folgen" würden. Er würde sich wünschen, dass man "unter Parteifreunden versucht, Einfluss zu nehmen". Das sei, so Fraschka weiter, "eine Politik von oben nach unten und nicht von unten nach oben".

Dr. Gunther Leibfried von den Freien Wählern betrachtete es mit Sorge, dass man sich an der DHBW so "zerfleischt". Er würde es begrüßen, wenn "man aufeinander zugehen würde" und erinnerte gleichzeitig an die Probleme, die man auf kommunaler Ebene bereits "mit der Schullandschaft" habe. Wie CDU und SPD stimmten auch die Freien Wähler der Resolution geschlossen zu.

Jann wies darauf hin, dass man bereits mehrfach versucht habe, von Mosbacher Seite mit den Kolleginnen und Kollegen in Heilbronn das Gespräch zu suchen, bisher jedoch ohne Erfolg. Er schloss mit: "An uns liegt es nicht."

Udo Fütterer, der betonte, nicht grünes Parteimitglied zu sein und nach eigenem Bekunden ein "Mosbacher Patriot", zeigte sich dennoch überrascht, wie seine Vorredner in ihren Darstellungen "auf die Grünen abzielen". Er wisse, dass häufig am Kabinettstisch entschieden werde, und seine Lebenserfahrung habe ihm gezeigt, dass ein entschiedenes "Nein" zumeist "nicht zum Wohl der Bürger" sei. Auch Fütterer bekräftigte, "die Politik in die Pflicht zu nehmen und den ländlichen Raum nicht hängenzulassen".

Auch CDU-Stadtrat Manfred Beuchert äußerte seine Enttäuschung über das Abstimmungsverhalten der grünen Fraktion im Kreistag.

Dr. Thomas Ulmer (CDU), zuvor als Stadtrat frisch verpflichtet, wies abschließend darauf hin, dass man nichts Unrechtes wolle, sondern dass geltendes Recht beachtet werde: "Für uns ist die Frage der Dualen Hochschule eine lebenswichtige." Für ihn geht es darum zu zeigen, dass man bereit sei zu verhandeln, aber zugleich nicht "als Opferlamm" in diese Verhandlungen hineingehe.


Alte Turnhalle Mosbach: Gespräche mit Interessenten laufen

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Mosbach. (ar) Ihre bewegte Geschichte setzt sich fort. Die Rede ist von der ehemaligen alten Turnhalle in Mosbach. Das Ende des 19. Jahrhunderts aus Buntsandstein erbaute Gemäuer (ehemals Ti-Club) beherbergte zuletzt das Café und Bistro "Banschi’s ArT". Jedoch stellte es Mitte Oktober den Betrieb dort ein (die Rhein-Neckar-Zeitung berichtete).

Das historische Gebäude war im vergangenen Jahr aufwendig und mit viel Mühe vom Landkreis grundsaniert worden. Schließlich soll die Immobilie einerseits als öffentlicher Gastronomiebetrieb, andererseits als Kantine für die über 400 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Landratsamts in Mosbach dienen.

Diese hybride Nutzung des historischen Gemäuers ist noch immer das Ziel der Kreisverwaltung. Deshalb führen die Verantwortlichen Gespräche mit mehreren Interessenten, welche die alte Turnhalle als öffentlichen Gastronomiebetrieb in Kombination mit der Kantine betreiben möchten, erläuterte der Pressesprecher des Landratsamts, Jan Egenberger, auf RNZ-Nachfrage. Eine entsprechende Ausschreibung hatte das Landratsamt im September und Oktober veröffentlicht. Wann in der ehemaligen Turnhalle wieder ein Bistro oder ein Restaurant eröffnet, hänge vom Ausgang der aktuell laufenden Gespräche ab.

Indes können sich die Bediensteten der Kreisverwaltung in dem historischen Gemäuer weiter stärken, denn die Kantine wird derzeit übergangsweise in Eigenregie fortgeführt, sagte Egenberger.

Aglasterhausen: Für echte Aktionen gegen Lärm sieht es jetzt deutlich besser aus

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Von Heiko Schattauer

Aglasterhausen. Das Thema Verkehr stand im Fokus der jüngsten Gemeinderatssitzung in Aglasterhausen. Zwar stellte die "Überprüfung des Lärmaktionsplans der Gemeinde Aglasterhausen" nur einen von insgesamt acht Tagesordnungspunkten dar, der wurde aber am ausführlichsten erörtert.

Im Herbst 2016 hatte man einen Maßnahmenkatalog zur Lärmreduktion erarbeitet, greif- oder spürbare Ergebnisse waren daraus aber nicht entstanden. Dass die möglichen Maßnahmen von zuständiger Seite als wenig relevant erachtet wurden, habe bei den Bürgern für Unmut gesorgt, führte Bürgermeisterin Sabine Schweiger aus. Auch die Erkenntnis, dass sich eine persönliche Betroffenheit nicht immer mit einer objektivierbaren Lärmbelastung deckt, habe bei manchem zu Ärger geführt.

Der im Rahmen eines Pilotprojekts im Jahr 2014 aufgebrachte lärmmindernde Asphalt auf einem Teilstück der B 292 konnte die Erwartungen nicht ganz erfüllen. Zumal angekündigte Kontrollmessungen seitens des Regierungspräsidiums bislang ausgeblieben sind. Das wundert auch Diplom-Ingenieur Uwe Zimmermann, der als Verkehrsplaner und -analyst schon bei der Erstellung des Lärmaktionsplans 2016 eingebunden war: "Bei einem Pilotprojekt sollten die Ergebnisse ja eigentlich schon von Interesse sein." Abermaliges Nachhaken in Sachen Nachmessungen kündigte Sabine Schweiger an.

Instrumente zum Nachhaken lieferte Uwe Zimmermann bei der Überprüfung des Lärmaktionsplans der Gemeinde Aglasterhausen. "Es hat sich zwischenzeitlich einiges getan", verwies der Verkehrsspezialist auf ein VGH-Urteil aus dem vergangenen Jahr: Die Richter hatten dabei klar gemacht, dass Lärmpläne umzusetzen sind. Und nicht weiter nach "Ermessen der Umsetzungsbehörde" zu behandeln. Mit diesem Urteil im Rücken läge das Ermessen jetzt vielmehr bei den Kommunen. Ein Einvernehmen mit der jeweiligen Verkehrsbehörde sei für Maßnahmen, die man aufgrund von Richt- und Grenzwerten als angebracht erachtet, nicht mehr zwingend herzustellen.

Für die noch 2016 von der Verkehrsbehörde (LRA) abgelehnten Vorhaben aus dem Maßnahmenkatalog der Gemeinde Aglasterhausen stehen die Chancen auf Umsetzung demnach inzwischen bedeutend besser. "Meine Empfehlung: Alle Maßnahmen von 2016 in der Überarbeitung drin lassen", riet Zimmermann den Gemeinderäten.

Die folgten nach einer ganzen Reihe von Nachfragen auch dieser Empfehlung, einstimmig sogar. Mit dem überarbeiteten Lärmaktionsplan soll die Umsetzung folgender Maßnahmen eingefordert werden: Begrenzung der Höchstgeschwindigkeit auf der L 590/Helmstadter Straße (Innerortsbereich) auf 30 km/h; Begrenzung der Höchstgeschwindigkeit auf der L 590/Helmstadter Straße (außerorts Richtung B 292) auf 50 km/h; Einrichtung eines Geschwindigkeitstrichters (100-70-50) auf der L 532 im nördlichen Ortseingangsbereich aus und in Richtung Waldwimmersbach; Förderung passiver Lärmschutzmaßnahmen an besonders von Straßenlärm betroffenen Gebäuden durch das Land; dauerhafter Einbau eines lärmmindernden Belags auf der B 292. Zusätzlich zu diesem Paket beschloss der Gemeinderat (bei zwei Gegenstimmen), jeweils einwöchige Verkehrszählungen in den Ortsdurchfahrten von Breitenbronn und Daudenzell vornehmen zu lassen. Um die - aufgrund des errechneten Verkehrsaufkommens eher unwahrscheinlichen - Möglichkeit weiterer Maßnahme zu eruieren.

Den Punkt "Fragen und Anregungen der Bürger", der schon für Beschwerden über die Park- und Verkehrssituation in der Mosbacher Straße genutzt worden war, hatte Sabine Schweiger mit Blick auf den Lärmaktionsplan ausnahmsweise noch erweitert. Neben den Gemeinderäten brachten sich beim Lärm demnach auch Einwohner ein.

Erörtert wurden im Gremium zudem eine Vertragsverlängerung zur Stromlieferung für alle gemeindeeigenen Abnahmestellen für das Lieferjahr 2021 und der Anbau an das Feuerwehrgerätehaus Breitenbronn. Bei Letztgenanntem gab man grünes Licht für den Abschluss eines Ingenieurvertrags über die Tragwerksplanung. Die soll das Ingenieurbüro für Bauwesen Rainer Erb (Eberbach) für rund 13.000 Euro übernehmen.

Klimastreik Mosbach: Erst laut, dann nachdenklich

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Mosbach. (lah) "Wir sind viel weniger als beim ersten Mal, aber es ist wichtig, dass die Energie nicht verpufft." Mit diesen Worten begrüßte Franziska Wachter am Freitagnachmittag gut 100 Demonstranten auf dem Mosbacher Marktplatz. Zum "Klimastreik" eingeladen hatten "Fridays for Future" sowie das Bündnis Klimaschutz Neckar-Odenwald-Kreis, die künftig regelmäßig Veranstaltungen dieser Art organisieren wollen.

"Wir sind hier, wir sind laut, weil ihr uns das Klima klaut." Dieses Motto erklang während eines Demonstrationszugs durch die Innenstadt des Öfteren und wurde entsprechend umgesetzt. "Hoch mit dem Klimaschutz, runter mit der Kohle." Diese Forderung verbanden die überwiegend jungen Demonstranten mit einer entsprechenden Choreografie, reckten sich und die Plakate in die Höhe, bzw. machten sich klein.

Zurück auf dem Marktplatz, gingen vier Redner ins Detail. "Wir führen Krieg gegen unsere Umwelt. Einen Krieg, den wir nur verlieren können", mahnte Janosch Alze. Im Notfall könnten uns auch keine Riesenadler retten, "denn die sind dann auch weg". Jamila-Nnenna Laade gab zu bedenken: "Wenn alle sagen, die Welt ist zu komplex, dann müssen wir sagen, dass jeder Einzelne die Welt bewegen kann." Bitter enttäuscht über das allzu minimalistische "Klimapaketchen" der Bundesregierung zeigte sich Franziska Wachter.

Auch der Krieg in Nordsyrien, der einstigen Kornkammer des Landes, habe viel mit Ökologie zu tun, betonte Florian Herter von "Mosbach gegen Rechts".

Mosbach: Ron zog den größten Fisch an Land

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Von Stephanie Kern

Mosbach. 600 Gramm verhalfen Ron Schaardt zum Sieg. Seit seinem großen Fang hat der Nachwuchsangler einen ebenso großen Pokal zu Hause und darf sich "Fischerprinz" nennen. Beim Jugendkönigsfischen des Landesfischereiverbands Baden-Württemberg hatte sich der Mosbacher nämlich den größten Fisch aller Teilnehmer geangelt.

"Ich hatte eine gute Stelle", übt sich der 17-Jährige im Nachgang in Bescheidenheit. Thomas Nawotka, Vorsitzender des Fischereivereins Mosbach und Umgebung, bei dem Ron Schaardt Mitglied ist, zeigt sich aber sicher: "Er hat aber auch als einziger Jugendlicher die Methode gewählt, die vielleicht auch den größten Fisch anlockt." Ron Schaardt hat nämlich "auf Grund geangelt", wie die Angler das nennen. "Das bedeutet, dass man bodennah nach Fischen angelt. Und das bedeutet auch eine andere Ruten- und Köderauswahl", erklärt Thomas Nawotka.

Zusammen mit Nawotka hat Ron Schaardt auch die Reise nach Leinegg angetreten, wo das Verbands- und Jugendkönigsfischen ausgetragen wurde. "Das war toll. Es wurde gezeltet, gegrillt, man kam mit anderen Vereinen in Kontakt", erzählt Schaardt, den die Veranstaltung sichtlich beeindruckt hat. "Wir wurden sehr, sehr freundlich empfangen." Ron Schaardt angelt schon seit zehn Jahren, sein Opa und sein Vater angelten auch. "Von meinem Opa habe ich dann ganz viel Ausrüstung geerbt und benutze auch noch einen Teil davon", berichtet Schaardt. Die Eltern unterstützen das Hobby des Jugendlichen, der gerade eine Ausbildung zum Anlagenmechaniker angefangen hat. Dass der Sohn manchmal bis nachts um 1 Uhr (länger dürfen Angler in Baden-Württemberg nicht angeln) am Neckar sitzt, das stört die Eltern nicht. "Die unterstützen mich. Ich habe ein Hobby in der Natur und bin in Gesellschaft. Und das Wichtigste: Es macht mir Spaß", erklärt Ron Schaardt.

Dass er bei dem landesweit ausgetragenen Wettbewerb den größten Fisch gefangen hat, das macht die Eltern und auch den Sohn richtig stolz: "Es ist ein tolles Gefühl zu wissen, dass man gewonnen hat." Dabei biss der Siegerfisch - eine Brachse war es übrigens - sehr schnell an. Schaardt: "Innerhalb der ersten Stunde." Er habe aber weiter gemacht, denn er hat nicht damit gerechnet, dass der 600 Gramm schwere Fisch für den Sieg reicht. "Eigentlich wollte ich einen Barsch oder Hecht, aber mit diesem Ergebnis war ich dann auch sehr zufrieden", sagt Ron Schaardt noch. Im kommenden Jahr will er versuchen, seinen Titel zu verteidigen. "Da wird der nächste Pokal mitgenommen", meint er augenzwinkernd.

Für die Jugendgruppe des Fischereivereins Mosbach (der in Neckarelz sein Vereinsheim hat), bedeute der Sieg auf Landesebene auch einen Motivationsschub. Es kämen wieder ein paar mehr Jugendliche zu den Treffen. Trotzdem sagt Thomas Nawotka: "Wir würden uns freuen, wenn noch mehr Nachwuchs kommt." Der Vorsitzende des Fischervereins macht auch gleich ein bisschen Werbung für das Angelhobby - Sport will es hier keiner nennen: "Das ist das spannendste Hobby der Welt, denn man weiß nie, was als Nächstes anbeißt." Außerdem pflege man die Gewässer, es gibt Uferreinigungsaktionen, gemeinschaftliche Unternehmungen und - passend zur aktuellen Klimabewegung - hinterlasse man kaum CO2. Denn die geangelten Fische, das ist ein fester Grundsatz unter Anglern, werden hinterher verzehrt. Das gilt natürlich auch für alle Angler, die nicht gerade Fischerprinz geworden sind ...

Info: www.fischereiverein-mosbach.de

Lions-Club Mosbach: Ein gemeinschaftlicher Sternenhimmel für die Region

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Von Stephanie Kern

Obrigheim. Er ist einfach etwas Besonderes, der Lions-Adventskalender. Er riecht nach Zimt. Außerdem ist es kein klassischer Adventskalender, sondern einer, mit dem man gewinnen kann. Und er tut gut, nicht nur einem selbst. Etwas Besonderes eben. Besonders ist auch jedes Jahr die Gestaltung des Kalenders des Mosbacher Lions-Clubs. Die übernehmen seit ein paar Jahren Kinder der Mosbacher Schulen. In diesem Jahr war die Lohrtalschule Mosbach dran. Statt eines Malwettbewerbs gab es aber ein Gemeinschaftswerk. Wie der Kalender selbst auch eines ist …

Zur Vorstellung kamen in dieser Woche dann die zusammen, die den Kalender so besonders machen: Die Herren des Lions-Clubs Mosbach und die Kinder der Lohrtalschule Mosbach mit ihren Lehrerinnen und Konrektorin Bettina Jordan. Treffpunkt war dort, wo der Kalender Kalender wird, bei der Firma Metzgerdruck in Obrigheim.

"Ja, wir sind zufrieden", lautet die schnelle Antwort des aktuellen Lions-Präsidenten Claus Kapferer auf die Frage, wie ihm der Jahrgang 2019 denn gefalle. Unterstützung erhielt er vom Kalenderteam der Lions: Gerhard Lauth, Peter Klingner, Walter Kapferer, Günter Endlich sowie von der Druckerei Metzger von Julian und Wolfgang Metzger, Kathrin Landgraf und Stephan Mathes. 6000 Adventskalender mit Sternenhimmel-Motiv wurden gedruckt, zu gewinnen sind 750 Preise im Wert von 27.000 Euro. "Jeder achte Kalender gewinnt", ist Claus Kapferer stolz. Gerhard Lauth betont zum Thema Spendenakquise: "Es ist beeindruckend, wie der Kalender wertgeschätzt wird." Das liege zum einen natürlich am Werbeeffekt, zum anderen aber auch daran, dass der Lions-Club mit dem Adventskalender viele soziale Projekte unterstützen kann. Denn das Geld aus dem Verkauf ist unter anderem beispielsweise für die Verkehrswacht, die Kinder der Kunstschule Mosbach, den Tafelladen Mosbach, das Frauen- und Kinderschutzhaus, die RNZ-Weihnachtsaktion, die Hausaufgabenbetreuung an Grundschulen oder die "Grünen Damen" am Krankenhaus Mosbach bestimmt. "Um nur einige Beispiele zu nennen", sagt Claus Kapferer.

Natürlich gab es auch für die Kinder der Lohrtalschule eine kleine Spende, obgleich für die der Ausflug in die Druckerei und die Mitgestaltung des Kalenders eigene Höhepunkte waren. "Ich finde es gut, dass wir alle zusammen den Kalender gestaltet haben", erklärte ein Mädchen und suchte nach den Sternen, die sie ausgeschnitten hatte. Ihre Freundin freute sich derweil, dass in diesem Jahr nicht nur das schönste Bild ausgewählt wurde. "Das ist doch so viel besser als ein Wettbewerb!" Auch diese neunjährigen Schülerinnen wissen schon, was den Lions-Kalender besonders macht: "Er riecht nach Zimt, man kann was gewinnen und es wird damit geholfen." Kinderleicht also …

Die Mitglieder des Lions-Clubs Mosbach verkaufen die Adventskalender an den vier Samstagen im November ab 9 Uhr auf dem Mosbacher Marktplatz und auch wieder im Kaufland, wo schon am Donnerstagabend, 31. Oktober, von 17 bis 20 Uhr, der Verkaufsstart sein wird. Auch beim Kunsthandwerkermarkt am Sonntag, 3. November, werden die Kalender angeboten. Die Gewinnnummern werden ab dem 1. Dezember täglich in der Rhein-Neckar-Zeitung veröffentlicht. Auch im Internet kann man die Gewinner finden, unter www.lions-club-mosbach.de oder direkt auf der Seite des Adventskalenders, www.lions-club-mosbach-adventskalender.de. "Viel Glück" wünschen die Lions zum Abschluss der Vorstellung. Für die Region ist der Kalender aber auf jeden Fall ein Gewinn …

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